Thunderbird-Gibson

[Klaus]

Hi Oli, finds immer wieder lustig - sitze gerade in meiner Bude und habe bei zwei T-Birds (den Naturalburst von Sir-Rock und den Weißen) neue Saiten aufgezogen und natürlich auch angespielt. Dazwischen ein wenig mit meinem Jet-Glo RIC gespielt.

Immer wenn ich zum T-Bird wechsele, ist für mich der RIC wieder zweite Wahl. Obwohl ich den Sound und das Handling auch so sehr liebe ... der Sound des T-Birds ist es einfach 100 % für mich. Selbst wenn er unhandlicher ist.

Ja, es ist echt lustig, dass es bei uns beiden genau mit den gleichen Bässen so ist - nur jeweils anders rum

P.S. übrigens der weiße T-Bird hat auch ein Parlisander-Griffbrett (der Natural-Burst nicht) ... weiß nicht ob ich mir das nur einbilde. Doch ich meine er klingt besser.

 

[Sir_Rock]

Es freut mich immer wieder den T-Bird in guten Händen zu wissen. By the way...wenn du den Black One nicht mehr haben möchtest

 

[Oli Wan]

besser ist ja immer so eine sache..wie würdest du den unterschied denn beschreiben, ist der mit palisander vom ton her mittiger?
wie ist es denn jetzt mit dem 4001, gibts da was neues?
bei der einstellung des t-bird bin ich jetzt übrigens hundertprozent zufrieden, habe eine sehr niedrige saitenlage erreicht. ist ähnlich mühsam und ungewöhnlich wie beim rick, man muss sich rantasten und geduld haben, ist halt kein fender-blechwinkel.

 

[Klaus]

@Sir-Rock - ich habs mir gemerkt - falls der schwarze T-Bird gehen muss denke ich an Dich!

@Oli - ich empfinde den Sound meines weißen T-Birds mit dem palisander Hals als mittiger, kompakter, knurriger (mehr wie das Beispiel Sweet "Silverbird" mit dem für mich das alles begann). Doch das sind solch kleine Nuancen, kann auch an der Einstellung liegen. Die mit dem helleren Holz auf dem Griffbrett erscheinen mir oben offener. Vielleicht ist es sogar so, dass beim Palisandergriffbrett einfach weniger Höhen sind ... und man so den Eindruck bekommt, der Klang wäre etwas wärmer, voller, etc.

Ich habe auf den Thunderbirds auch eine super flache Saitenlage (die ich mit dem RIC nie hinbekomme). Habe da schon lange rumanalysiert. Für mich ist es immer wichtig, dass die D-Saite richtig schön flach ist. Die E und A sind meist eh optimal ... doch je höher es geht, umso mehr gibt es Unterschiede. Die Verhältnisse der Saitenhöhen sind ja sowohl bei der Thunderbird wie auch bei der Rickenbacker Brücke vorgegeben. Beim Thunderbird sind die Unterschiede extremer als beim RIC vorgegeben. Zudem kann man den RIC (zumindest meine) nicht so extrem runterstellen wie die T-Birds. Ganz optimal ist übrigens meine Lieblings Prezi (der auf dem ich kürzlich eine neue Brücke anbringen musste). Da sind Rotos drauf, und die Saitenlage ist unglaublich flach ... und das ohne Schnarren ... kann es kaum glauben, doch vom Sound sind RICs und Thunderbirds einfach mehr mein Ding ... daher ist der Prezi maximal Back-up.

Der 4001 gefällt mir super - im Vergleich zu den 4003ern klingt er jedoch heller, "metallischer" - das ist wohl auch das was meine Kollegen als "Gieskanne" empfinden. Habe ihn erst gestern bei der Probe wieder gespielt. Ich muss jedoch die Höhen stark rausdrehen damit es ins Soundgefüge passt.

Ich weiß, dass das jetzt eine sehr individuelle Einstufung ist. Doch für MICH ist der Thunderbird ideal in Bands, die beispielsweise zwei Gitarristen haben, den da kommt er den Klampfen in den Höhen/hohen Mitten nicht in die Quere, sondern liefert einfach einen tiefmittigen warmen Ton, der unten sich breit macht. Wenn man jetzt aber z.B. im klassichen Trio mit (Gitarre, Bass und Drums) spielt, würde ich ganz klar eine RIC bevorzugen. Denn da macht der RIC ordentlich "klack" und füllt die Löcher die entstehen, wenn der Gitarrist ein Solo spielt. Er ist praktisch ein Bass mit dem man eine Rythmus-Gitarre mit ersetzen kann.

Übrigens bzgl. dem weißen T-Bird - bin letztens drauf gekommen, dass ich eventuell gar nicht durch schwitzen diese ekligen Flecken am Body erzeugt habe, sondern durch den Gurt. Ich ziehe nämlich den Gurt (zur besseren Stabilität) gerne über diesen lagen Zacken (rechts oben) auf dem die rechte Hand liegt, damit der Bird nicht zu sehr nach vorne sich neigt. Und dieser Gurt ist schwarz und könnte durch reiben etc. abgefärbt haben. Werde mir da mal überlegen was unter dem Gurt (das ist der dünne Teil) zu befestigen, vielleicht löse ich damit das Problem und kann den weißen T-Bird wieder bedenklos live einsetzen.

Ist schon lustig, unsere "Fans" fragen immer danach und ich bekomme oft zu hören: der (weiße) T-Bird ist einfach "Dein" Bass ... warum spielst Du ihn denn nicht, der passt so gut zu Dir ... wann nimmst den den mal wieder mit ... ist schon richtig zu einer Image Sache geworden. Hab ja richtig Glück, dass ich den T-Bird auch so sehr mag !!!

 

[Oli Wan]

ich hab die bridge am t-bird in dem sinne modifiziert, dass ich unter dem reiter der e-saite, beidseitig auf die stellen, die auf der bridge aufliegen, ein dünnes stück blech aufgeklebt habe. so kommt die E etwas höher. das erlaubte mir, die bridge insgesamt tiefer zu stellen. das lässt sich natürlich auch in anderer weise anwenden.
wenn du den ric etwas zurückhaltender willst, dann dreh den halstonabnehmer voll auf und den bridge leicht zurück, dreh den tone des bridge-pu etwa halb zurück, das dürfte ca. hinkommen. das schöne an bässen mit zwei pus ist ja die möglichkeit des sehr variablen tons!
unter den gurt vielleicht am besten ein stück von einem politur-tuch, so mikrofaser, dann dürfte die stelle die glatteste am ganzen bass werden! []

 

[Klaus]

Oli danke für die Tipps. Beim RIC müsste ich aber eher weiter runter kommen mit der Brücke, da bringt es nichts noch was drunter zu leimen ... das müsst man was wegfeilen. Ist aber nicht so schlimm ... ich bin ganz zufrieden mit der Einstellung und beim T-Bird passt es eh für mich. Doch für einige T-Bird Spieler hier, die mit der Brücke Probleme haben könnte das eine Lösung sein ... auf jeden Fall erstmal das probieren, bevor man eine ganz neue Brücke drauf macht.

Das mit dem Politur-Tuch Stück ist echt eine gute Idee ... habe schon überlegt was ich unter den Gurt kleben kann ... Danke, das ist echt perfekt. LG, Klaus

 

[Oli Wan]

gerne!
ist die saitenlage echt noch zu hoch beim rick, trotz bridge ganz unten? hast du den hals auch fast ganz gerade? tatsächlich haben auch schon leute die böckchen unten runtergefeilt, war bei mir aber noch nicht nötig.

 

[Klaus]

Hallo Oli, generell empfinde ich die Höhe der D-Saite bei allen meinen RICS als etwas zu hoch. Bin da aber auch sehr extrem und liebe es sehr flach.

Ja, die Bridge ist bei der D-Saite bei allen meinen RICs ganz unten, und der Hals ist praktisch gerade ... da geht (erster und letzter Bund gedruckt kaum noch ein Blatt Papier drunter) .... dennoch habe ich das Gefühl, die D-Saite müsste noch tiefer gehen. Ich kann das nie nachmessen. Doch bei meinen T-Birds und bei meinen Fender Bässen, ist die Höhe garantiert halb so hoch ... aber nur bei der D-Saite. Doch da man ja immer über die ganzen Saiten drüber greift empfinde ich dadurch die ganze Saitenlage als höher (klingt jetzt paradox, weiß aber auch nicht wie ich es anders beschreiben kann). Im Endeffekt habe ich mich damit zufrieden gegeben ... nur wenn Kollegen (wie z.B. Honkytonk) schreiben, sie haben mit ihrem RIC eine traumhafte Saitenlage hinbekommen, die mit dem T-Bird nie möglich war, wundert es mich schon, weil es bei mir genau anders rum ist. Das runterfeilen des Stegs beim 4001er durch meinen Gitarrenbauer hat aber sehr viel gebracht und ich spiele ihn jetzt gerne. Kleine Verbesserungen würde ich dennoch immer begrüßen.

Beim 4001 ist die generelle Saitenlage für mich jetzt auch gut, da ich Standard Fender 7250 Saiten 40-60-80-100 drauf gespannt habe. Die haben weniger Zug wie die Rotos und sind auch nicht so brilliant, eher mittig.
Bei meinen 4003 gefallen mir inzwischen fast die vorhandenen Rickenbacker Saiten am besten. Die sind auch sehr weich - wenn die mal zu alt sind, werde ich es vielleicht auch mit Fender probieren. Die Rotos haben zwar den knackigeren Sound sind aber so hart und stramm, dass mir die nicht ganz optimale (flache) Saitenlage da nicht gefällt.

Übrigens, wir spielen beim nächsten Jiggers Gig (private Geburtstagsfeier) einen quasi Unplugged "nach Mitternacht" - Set. Unser Drummer hat sich dafür ein Cajon gekauft. Die Gitarristen spielen Akkustik-Klampfen - halt leise über Amps. Und ich habe aus einer Kleinanzeige günstig einen Höfner HCT500/1 SB Contemporary Bass geholt. Erst war ich etwas enttäuscht, weil er ja sehr ähnlich wie ein normaler Bass klingt, doch jetz habe ich Pyramid Flatwounds drauf gespannt und jetzt tut er wie ich will. Mit Plek sehr Paul McCartney frühe Beatles like und mit Fingern nah am Kontrabass Sound. Freue mich schon total auf den Unplugged Gig am Samstag ... ist mir ein Rätsel warum Höfner da erstmal normale Saiten drauf spannt ... der ganze Charakter kommt wirklich erst durch die Flats zustande.

P.S. ... und wenn jetzt jemand fragt, was das ganze im Thunderbird Bereich zu suchen hat ... mein Hauptbass bei dem Gig wird natürlich mein Sunburst Gibson Thunderbird sein ...

 

[Oli Wan]

hähä, gerade noch gerettet...[]
keine ahnung, warum höfner das macht, bei den deutschen 500/1 spannen sie ja mittlerweile wirklich flats drauf (steht höfner drauf, ist pyramid drin)
saitenlage müsste ich sehen/fühlen, ist ja immer sehr individuell, kann sein das honkytonk die gleiche saitenlage hat aber eben zufrieden ist. beim t-bird hab ich jetzt auch sehr flach, hat was gedauert aber jetzt hab ichs.