Suche Preamp für passiven Jazz Bass (für besseren Proberaumsound)

[DeusVult]

Ich bin nach mehr als 40 Jahren immer noch froh darüber KEINEN zu haben. Zumal es auch andere Möglichkeiten gibt als Kompressoren die durchaus den gleichen Sinn und Zweck erfüllen wie Kompressoren.

Das ist aber auch eine Frage des Sounds und der ist bekanntlich Geschmackssache. Sowie Spieltechnik, Musikrichtung,..
Ich weiß ja nicht was du spielst und für was du Kompressoren (nicht) nutzt.

 

[E-A-D-G]

Für einen passiven Bass sollte es eine aktive DI-Box sein (da diese eine hohe Eingangsimpedanz haben wie z.B. ein Bassamp). Mit dem XLR-Out in den Mic-Eingang und Gain entsprechend einstellen. Sollte laufen…

Die typischen 2kOhm am XLR/balanced Eingang werden wegen die Impedanztransformation auf 200 kOhm hochtransfomiert.
Das sollte doch eigentlich reichen, sollte man meinen.
Etwas Unterschied zu 1 Meg wie bei Bassamps sonst üblich mag man vielleicht noch heraushören können, aber praxistauglich für den Proberaumbetrieb ist es durchaus bereits auch mit 200 kOhm.
Und wenn man meint man braucht unbedingt mehr (für den Proberaum), dann wird's aber halt auch schnell teuer.

Ich selbst habe es nur einmal gehört und auch gespielt bei einem Kollegen, Rickenbacker 4001 mit passiver DI Palmer-01 direkte in's Pult gespielt. und das Ergebnis konnte sich wirklich hören lassen. Man hatte KEINESFALLS das Gefühl dass da irgendwo irgendwie etwas fehlen oder beschnitten würde.

Es gab/gibt hier einen Member mit Namen "Tonkunst" der vor längerer Zeit hier für solche passiven Tonübertrager in Verbindung mit passiven Instrumenten ganz gezielt für Recordingzwecke geworben hatte.

 

[E-A-D-G]

Das ist aber auch eine Frage des Sounds und der ist bekanntlich Geschmackssache. Sowie Spieltechnik, Musikrichtung,..
Ich weiß ja nicht was du spielst und für was du Kompressoren (nicht) nutzt.

Eben, und deswegen würde ich niemandem einen Kompressor versuchen "aufs Auge zu drücken" wenn er denn noch keinen hat.
Vielleicht kommt man ja irgendwann selbst drauf dass man ohne nicht auskommt, oder aber man stellt irgendwann fest dass man am besten ohne auskommt.
Ich würde aber nie behaupten, dass man gerade als Anfänger, über früher oder lang, irgendwann dann sowieso feststellen wird dass es am besten ganz ohne geht.

 

[DeusVult]

Eben, und deswegen würde ich niemandem einen Kompressor versuchen "aufs Auge zu drücken" wenn er denn keinen hat.

Hab ich auch nicht.
Bzw. Zusätzlich erwähnt, dass er keinen nutzen braucht.
Ich denke du musstest nur mal los werden, dass du seit 40 Jahren erfolgreich ohne aus kommst.

 

[E-A-D-G]

Hab ich auch nicht.
Bzw. Zusätzlich erwähnt, dass er keinen nutzen braucht.
Ich denke du musstest nur mal los werden, dass du seit 40 Jahren erfolgreich ohne aus kommst.

Ich hab das irgendwo alles ganz anders verstanden, so nach dem Motto:
kauf dir am besten gleich einen vollwertigen Preamp, oder DI für den Bass, weil irgendwann wirst du froh sein auch einen Kompressor mit integriert zu haben.


Eigentlich habe ich ja auch nur aufzeigen wollen, bezogen auf seine Situation Proberaum, welche einfachen Möglichkeiten bzw. Mittel es gibt wenn es um die Frage der Imepdanzanpassung eines passiven Instruments an ein Mischpult geht das keinen Hi-Z bzw. Instrumenteneingang hat.
Und warum sollte man eher teures Gerät empfehlen wollen wenn es auch ganz einfach und billig geht?
Ich bin doch kein Verkäufer im Musikladen mit Provisionsbeteiligung?

 

[DeusVult]

Und warum sollte man eher teures Gerät empfehlen wollen wenn es auch ganz einfach und billig geht?

Ja, sehe ich ja auch so.
Ich habe den Harley Benton Preamp verlinkt, weil günstig.
Der kommt halt nur zufällig mit einem Kompressor. Den man ja nicht verwenden muss.

Und Thema DI rein ins Mischpult bin ich bei dir. Hab ich auch als erstes erwähnt.

 

[Chordcommander]

Hauptanwendung für den Preamp ist tatsächlich der Proberaum, wir spielen aber unsere Auftritte bisher auch alle über die gleiche PA, die wir auch zum Proben nutzen, d.h. ich würde den dann auch erstmal für die Auftritte nehmen. Ein anderes Anwendungsgebiet wäre evtl noch das Spielen über Kopfhöhrer, wenn ich unterwegs bin, bisher nutze ich da den kleinen VOX Plugin Verstärker.

 

[OSDrum]

Die typischen 2kOhm am XLR/balanced Eingang werden wegen die Impedanztransformation auf 200 kOhm hochtransfomiert.

Wieder was gelernt - den Begriff kannte ich nicht und den Effekt davon natürlich auch nicht. Ich war bisher immer davon ausgegangen, dass ein 10:1 Übertrager auch die Impedanz mit 10:1 übersetzt, und das fest ohne Einfluss der Abschlussimpedanz des Ausgangs - falsch! Daher auch die Angabe bei der Palmer PAN01, dass die Ausgangsimpedanz 600 Ohm beträgt und die Eingangsimpedanz 60K (bei Ü=10). Was ich mich nur frage, ist, ob eine niedrigere Impendanz der Sekundärspule durch eine höhere Abschlussimpedanz von wie z.B. von Dir genannt 2K "geheilt" werden kann. Wird das Verhältnis ü² tatsächlich auf die Abschlussimpedanz durchgereicht, obwohl die Sekundärwicklung nur 600 Ohm hat?

 

[E-A-D-G]

Wieder was gelernt - den Begriff kannte ich nicht und den Effekt davon natürlich auch nicht. Ich war bisher immer davon ausgegangen, dass ein 10:1 Übertrager auch die Impedanz mit 10:1 übersetzt, und das fest ohne Einfluss der Abschlussimpedanz des Ausgangs - falsch! Daher auch die Angabe bei der Palmer PAN01, dass die Ausgangsimpedanz 600 Ohm beträgt und die Eingangsimpedanz 60K (bei Ü=10). Was ich mich nur frage, ist, ob eine niedrigere Impendanz der Sekundärspule durch eine höhere Abschlussimpedanz von wie z.B. von Dir genannt 2K "geheilt" werden kann. Wird das Verhältnis ü² tatsächlich auf die Abschlussimpedanz durchgereicht, obwohl die Sekundärwicklung nur 600 Ohm hat?

Die Sekundärwicklung hat ja keine 600 Ohm, sie liefert nur aufgrund der Imepdanztransformation einen Ausgangswiderstand von 600 Ohm. Das bezieht sich so gesehen rein auf die Ausgangsklemmen der Sekundärwicklung, nicht aber auf die eigentliche Impedanz der Wicklung selbst.
Umgangssprachlich sagt man es natürlich schon so, die Sekundärwicklung hat 600 Ohm. Für das Verständnis ist das natürlich leicht irreführend.
Vergleichbar wie bei einem Ausgangsübertrager bei Röhrenamps. Man spricht da ja ebenfalls umgangssprachlich von z.B. der 4 Ohm Sekundärwicklung, oder die Wicklung hat 4 Ohm.
Schaut man sich an was hinter der Kulisse passiert. Angenommen der Ausgangsübertrager bekommt es mit anderen Röhren zu tun z.B. mit Röhren mit höheren Ra. Dann wird aus der 4 Ohm Sekundärwicklung plötzlich eine Wicklung mit höherer Impedanz von z.B. 6 Ohm.
Am Ausgangsübertrager ändert sich in dem Moment rein gar nichts, alles bleibt beim Übertrager wie es ist. Die 4 Ohm Sekundärwicklung wird dann aber zur 6 Ohm Sekundärwicklung. Oder umgangssprachlich kann man sagen, die Sekundärwicklung hat (jetzt) 6 Ohm, obwohl sich am Übertrager rein gar nichts verändert hat.

 

[cfortner]

Für einen passiven Bass sollte es eine aktive DI-Box sein (da diese eine hohe Eingangsimpedanz haben wie z.B. ein Bassamp). Mit dem XLR-Out in den Mic-Eingang und Gain entsprechend einstellen. Sollte laufen…

Exakt so. Eine passive DI-Box hat auch eine niedrige Eingangsimpedanz in der Grössenordnung 50kOhm, eine aktive, am besten über 48V Phantomspeisung betrieben, kommt auf über 1MOhm und damit in die Grössenordnung eines Amp-Einganges.

 

[cfortner]

Mit einer passiven DI-Box habe ich bei guten passiven Bässen noch nie einen guten Sound hinbekommen, mit aktiven sehr wohl.

Ausserdem macht ein Preamp beides: Hohe Eingangs-Impedanz bereitstellen und dazu eine zu Bass passende Klangregelung, viele einfache Mischpulte ohne 1-2 parametrische Mitten sind da sehr begrenzt.

 

[E-A-D-G]

Exakt so. Eine passive DI-Box hat auch eine niedrige Eingangsimpedanz in der Grössenordnung 50kOhm, ...

Eindeutiges Jein, weil es nicht generell so Gültigkeit besitzen muß mit den 50kOhm.

Es gibt durchaus passive DI-Boxen die speziell für die Anwendung mit passiven Instrumenten konzipiert sind, und so werden sie dann auch beworben bzw. vermarktet.

Behringer Ultra-DI DI400P

Behringer Ultra-DI DI400P, Klinke In, Parallel Out, XLR Symmetriert Out

€27,00

www.thomann.de

Widerstandsübersetzungsverhältnis: 110:1

Oder die hier:

Millenium Pocket DI 1

Millenium Pocket DI 1, passive 1 - Kanal DI Box, 1x 6,3 mm Klinken Eingang, 1x XLR Eingang, 1x 6,3 mm Klinke Link Ausgang, 1x XLR Ausgang, Ground / Lift Schalter, PAD - Schalter ( - 20 dB / - 40 dB ) geeignet für Keyboard, A- / E- Gitarre, Bass, etc.

€28,00

www.thomann.de

Wobei die dann sogar als Speaker Level DI gehen würde weil die einen -20dB Pad hat (Sekundärwicklung).

Oder wenn es was ganz edles und nobles fürs Studiorecording mit dem (Jazz-)Bass sein darf?

DI-Box HR

www.atelier-der-tonkunst.de

 

[E-A-D-G]

Ausserdem macht ein Preamp beides: Hohe Eingangs-Impedanz bereitstellen und dazu eine zu Bass passende Klangregelung, ...

ich denke, man kann trefflich drüber streiten ab welcher Größenordnung die Eingangsimpedanz hoch genug ist um praxistauglich sein zu können.
Logisch, der Industriestandard für passive Instrumente beträgt 1 MOhm. Das hat sich halt so eingebürgert als gängiger Standard. Ob das dann aber immer der Weisheit allerletzter Schluß sein muß, da kann man auch drüber streiten.
Wenn man da nur spitzfindig genug ist, eine electric 6-String z.B. Strat oder Tele kann(!) an einem 5,6 MOhm durchaus klanglich noch etwas hinzugewinnen gegenüber dem Standard 1 MOhm. Mit dem Bass habe ich es nie probiert, einen Versuch wäre es aber durchaus mal Wert!
Beim Jazzbass, wenn man den Hals PU zudreht dann wird der Steg PU im Leerlauf bereits mit 125 kOhm belastet. Parallel dazu wirkt dann die Eingangsimpedanz von 1 MOhm (Standard) oder halt nur die 200 kOhm vom Eingang der passiven DI Box.
Es soll daneben ja Bassisten geben, die räumen die Elektronik aus ihren Bässen komplett raus, eben aus klanglichen Gründen.

viele einfache Mischpulte ohne 1-2 parametrische Mitten sind da sehr begrenzt.

Stimmt schon, solche ollen Teile aus grauer Vorzeit sind tatsächlich noch hier und da im Umlauf.
Ich hab das an der Stelle aber nicht hinterfragt, weil der OP mit seinem aktiven Stingray und dem Pult das im Proberaum vorhanden ist bisher scheinbar ganz gut zurechtgekommen ist.
Man könnte(!) natürlich an der Stelle dann auch empfehlen vielleicht lieber in einen neuen Mixer zu investieren. Von einem deutlich flexibleren EQ für den Bass könnten dann sicherlich auch die Gesangsstimmen gut von profitieren und ebenfalls deutlich aufgewertet werden.
Am besten natürlich dann gleich einen Mixer mit Hi-Z Instrumenteneingang!

Wie so oft, es führen viele Wege nach Rom. Und welcher Weg dann der richtige ist das ist oft sehr individuell. Und so wie ich es mache, oder machen würde, es ist nur eine Möglichkeit unter vielen, und die muß daher nicht für jeden so richtig sein. Zumindest nicht für jeden der hier mitliest!
Den OP kann ich irgendwo schon nachvollziehen was seine bisherige Vorgehensweise angeht. Einfach deswegen weil ich sehr oft in ähnlicher Weise in Bandprojekten praktiziert habe, sowohl Proberaum als auch im Livebetrieb!

 

[OSDrum]

Ich habe in einem neuen Thread (https://www.bassic.de/threads/aktiv...iver-di-box-was-klingt-denn-nun-wie.14923921/) die Sache mit den Eingangsimpedanzen und den passiven Instrumenten mal versucht, mit Beispielen zu unterfüttern.

 

[Dommbasstisch]

Also Preamp fahren anscheinend einige schon ganz gut mit dem Pedal von Harley Benton. Kostet nicht viel?
Klangregelung, Kompressor, die üblichen Funktionen einer DI. Fein?

Harley Benton Custom Line Bass DI-Expander

Harley Benton Custom Line Bass DI-Expander, aktiver Bass Preamp/DI Pedal mit Compressor, Regler: Gain, Bass, Middle, Freq, Treble, Blend, Volume, Comp & Threshold DI Switch (Ground/Lift), Input Schalter: (0dB / -10db), Input Klinkeneingang, Thru...

€89,00

www.thomann.de

Klar, gibt's auch spektakuläreres..

Ich hab das Teil, ich finde den Klang zwar grundsätzlich neutral, aber beim Bass fehlt mir das Knurren. Der Kopfhörerausgang hat nicht viel Power, er verzerrt ziemlich schnell. Von 6 16Ohm Kopfhörern kann ich nur mit einem einigermaßen spielen, der hat vermutlich den besten Wirkungsgrad. Mit einem Limiter davor kann man natürlich etwas lauter am Phone Ausgang.
In wie weit meine Unzufriedenheit vom Klang nur von der Kombination mit dem Verstärker Auftritt kann ich nicht einschätzen. Vllt besteht mein Problem auch gar nicht am XLR Ausgang.
Bei Kompressor gibt es das Problem dass dieser keinen Level Regler hat, da muss man evtl nach dem Umschalten die Lautstärke anpassen.

An sich ist das Gerät nicht verkehrt, da bekommt man schon viel Funktion fürs Geld. Aber ich brauche es nicht mehr, den ursprünglich vorgesehenen Einsatzzweck hab ich inzwischen anders gelöst. Und per Kopfhörer nutze ich es eigentlich nie. Der AUX Eingang ist praktisch.
Falls jemand nicht so auf den Klang achtet, der kann es gerne von mir günstig kaufen.

 

[Chordcommander]

Kleines Update - ich hab mich ja letztendlich für einen gebrauchten Aguilar Tonehammer eines Forenmitglieds entschieden und gestern mit dem dann das erste mal im Proberaum gespielt. Dabei hab ich rausgefunden, dass unser Mischpult, in das ich bisher direkt reingegangen bin tatsächlich High Z Eingänge hat und ich bisher auch über diese gespielt habe.
Ich hatte den Tonehammer ziemlich neutral eingestellt, ein bisschen die tiefen Mitten geboostet und nicht den overdrive aktiviert. Der Sound war um Welten besser, viel punchiger und bessere
Durchsetzungskraft. Der Unterscheid war auch nicht subtil, das hat jeder in der Band direkt gehört, und auch ich hatte viel mehr Spaß am Spielen.
Ob ein günstigeres Gerät bzw. eine DI Box auch so viel bringen würde kann ich aktuell nicht testen, auf jeden Fall vielen Dank für eure Beiträge, ihr habt mir wirklich weitergeholfen!