Zitat:Original erstellt von: Atlas
Ich bin mir sicher, in meiner Band einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Gesamtbild beizutragen. Mit Stil ist ja nicht nur rein der Sound gemeint, sondern einfach das Gesamtbild. Neben meinem charakteristischen Fingerspiel in Verbindung mit Slappings, Tappings, Slides und auch gesweepten Arpeggios, die ich von der Gitarre her mitgebracht habe (für Bassisten anderer Bands völlig unverständlich haha), wird mir auch ein sehr prägnantes Bühnenbild attestiert, was ich leider in unserem Stil - Death Metal - sehr oft bei den Bassisten vermisse.
Aber okay, in einem solch dermaßen monotonen, durchgekauten Genre muss man sich irgendwie absetzen, um nicht unter zu gehen.
Da gebe ich dir Recht.
Ich werde mir auf jeden Fall demnächst mal paar deiner Sachen anhören. Ich glaube, zumindest Retaliation und Hateprison schon vom Namen her zu kennen und mir auf MySpace mal angehört zu haben
.
Spiele selbst seit nun knapp 6 Jahren in einer Death Metal Band Bass (Fingerstyle), unsere Stimmung: 5 Halbtöne tiefer als Standard (H-E-A-D-(F#-H')), allerdings sind wir nicht soo technisch, sondern eher mitten-in-die-Fresse ohne viel Umgeschweife.
Für Leute, die gar nichts mit dem Stil anfangen können, auch oft einfach nur "Krach/Lärm" oder "Anti-Musik"
. Ich würde mich selbst gar nicht als guten Bassisten bezeichnen. Ich spiele einfach nur sehr gerne die Mucke meiner Band, ab und zu auch Cover, die dazu passen und lerne und entwickle mich spieltechnisch weiter, solange es Techniken sind, die ich auch wirklich einsetzen oder gebrauchen kann. Solche Sachen wie Tapping, Slap und Pop und Sweepings finde ich zwar total geil und habe auch großen Respekt vor Bassisten, die das gut können (Stu Hamm, Les Claypool, Victor Wooten, Flea, Marcus Miller, Alex Bershadsky, speziell im DM-/Grind-Bereich: Nick Schendzielos (Cephalic Carnage)), wenn sie ab und zu mal gezielt eingesetzt werden, aber das würde nicht wirklich zum Sound meiner Band passen
.
Insgesamt würde ich schon sagen, dass ich mich sehr an der Rhythmusgitarre, wenn es so etwas bei DM überhaupt gibt (spielen bei uns beide meistens Rhythmus
), und dem Schlagzeug orientiere. Aber ich kann nicht wirklich immer 16tel spielen, wenn das die anderen Instrumente machen. So weit bin ich (noch) nicht und das ist eher so ein Sekundärziel von mir. Wichtiger ist für mich die "Tightness", den Rhythmus zu halten, ab und zu paar krachige (manche nennen es auch "Twang" oder "Kerrrrrang!") Töne und Fingerslaps einzubauen, wenn es passt und dabei noch irgendwie wahrnehmbar zu sein
, ohne die anderen zu stören und den Sound negativ zu beeinflussen.
Wichtig ist mir auch, dass es nicht zu viel klackert, ich trotzdem tight nah am Rhythmus spiele, die Gitarren noch gut durchkommen und der Sänger nicht untergeht
(was natürlich auch meistens eher am Sänger liegt. Der muss halt auch sehen, wie er sich da noch durchsetzen kann
).
Wir haben schon mit einem Haufen lokaler und regionaler Bands zusammen gespielt und bei denen ist mir auch aufgefallen, dass die Bassisten gar nicht so viel Wert darauf legen, sich im Sound der Band oder im Gesamtbild erkennbar zu machen.
Viele spielen einfach nur mit dem Plek (oft sind das Gitarristen, die nebenbei Bass spielen oder bewusst nur Plek benutzen, weil sie den Fingerstyle aus diversen Gründen nicht mögen), die Mitten fast ganz rausgedreht, kaum Höhen und wenn, dann einfach nur Gewummer oder sehr leise, ohne wirklich Druck im Sound zu machen. Einige benutzen auch noch ein Distortion oder Overdrive-Pedal oder Multieffekt mit diesem Sound.
Das mit dem "Druck" ist aber im Death Metal-Bereich eine ziemlich komplizierte Angelegenheit
.
Das Problem, was viele Basser in diesem Genre haben, ist einfach, dass sich der moderne DM-Sound, der den meisten so geläufig ist, neben der Tatsache, dass er sehr gitarren- und growling-dominiert ist, fast die ganze Zeit im unteren Frequenzspektrum bewegt, bzw. sehr tiefen- und tiefmittenbetont ist. Somit hat man schnell undefinierte "Matschepampe".
