Dann versuch ich noch mal was sachliches zur Eingangsfrage beizutragen. Ansonsten bin ich eigentlich in ähnlichen Gefilden wie ThK unterwegs, da stellt sich die Frage normalerweise nicht oder nur bei Privatveranstaltungen ohne jegliche Kompetenz zur Materie. Hatte früher aber auch schon so Aktionen
Wie geht ihr damit um?
- Wie macht ihr das, damit ihr spielen könnt, ohne dass zu viel Technik an euch hängen bleibt, ohne dass Ihr die Anfrage absagen müsst, weil Ihr das nicht liefern könnt oder wollt?
Generell ist FOH in unseren (Amateur-)Gefilden Sache des Veranstalters und Bühnenmonitoring eigentlich auch meist vorhanden. Wenn man als TopXY Band unterwegs ist und sich für alle möglichen Feiern+Events als Entertainment-Komplettpaket verkauft, sollte mMn aber auch die Technik+Leute zur Verfügung haben, sowas vollumfänglich gegen Bezahlung abliefern zu können. Bei meinen Bekannten in den Band-Kreisen sind dann auch verschiedene Mischer+Equipment je nach Auftritt fest eingeplant bzw. Teil der Band, wenn man so will.
Ansonsten bei Amateurmusikern - entweder wird es gestellt oder man lässt sich sowas entlohnen, denn es ist einfach ein deutlicher Mehraufwand zu unserem normalen Ablauf mit gestelltem Monitoring+FOH sowie Techniker und das Equipment muss auch erstmal vorhanden sein oder gemietet werden.
Wenn man den Gig unbedingt umsetzen will, dann muss man eben selbst in den sauren Apfel beißen, den Mehraufwand schlucken und sich vorher Gedanken darum machen. Seh ich weniger kritisch wenn man ein eigenes Setup hat und sich damit auskennt/eingespielt ist oder sich dann wieder komplett auf extern verlassen muss, ist dann wieder ein Unsicherheitsfaktor der mächtig in die Hose gehen kann.
Hab da schon die wildesten Sachen mitbekommen, "Anlage bringt mir ein Bekannter, der hat noch was von der Gartenparty" ... ähm ja... und taucht am fälligen Tag dann am besten gar nicht auf... 
Ach ja, einmal mit Profis 
Habt ihr eine eigene PA? Wer kümmert sich drum?
Wir spielen inzwischen komplett Inear + Modelling Amps und nutzen das auch bei jeder Gelegenheit, wenn umsetzbar.
Ansonsten sollte trotzdem jeder Equipment haben um mit klassischer Backline fürs Monitoring spielen zu können. Bei uns sind das in dem Fall halt Fullrage bzw. PA Boxen. Gitarrist irgendein 2x12 FRFR GitarrenCab, bei mir ne EV ZLX15P und für den Gesang eine AltoTS 10/12er, die wir direkt ansteuern können oder alternativ Mix über ein Behringer X18 verteilen. Damit ist Monitoring abgedeckt. Jeder Musiker sollte sich aber im Vorfeld klar sein, es geht dann nicht um "ich hör mich schön laut" sondern ausgewogener Bandsound (zum Publikum, also auch Ampaufstellung beachten).
Unsere Band hat darüber hinaus keine eigene PA. Da ich der Tausendsasser & Technikaffine in der Band bin, hätte ich auch 2 PAs sowie ein Behringer X32Rack + Stagebox um auch FOH zu übernehmen. Wenn ich davon was Auffahren muss, würde ich mir das aber bezahlen lassen wollen, denn ich stelle teure Technik, muss das Zeug transportieren und zusätzlich zum Job als Musiker auch noch verwalten/aufbauen. Wenn das Externe machen kostet es auch Geld und ich reis mich definitiv nicht drum. Wie hier schon erwähnt, ist das auch direkt eine Doppel/Dreifachbelastung und die Zeit die man Vorort für alles braucht summiert sich schnell. Wieso soll ich der unbezahlte Depp für alles sein.
Wer kümmert sich um den Mix wenn man doch für den Gesamtmix komplett auf der Bühne sein sollte?
Wir haben 1 Mischer, bei dem wir wissen, dass auch der Sound gut ist. Wenn wir den für den Gig bekommen, wissen wir, es wird ein entspannter Abend. Sowas ist natürlich Gold wert, aber auch der Herr soll mMn für seinen Aufwand entlohnt werden. Wenn wir als Band auf null rausgehen oder drauflegen ist das hingegen unsere Entscheidung. Ansonsten kommt es auf viele Faktoren an..
Alleine schon wie die Bandmember ticken. Wir sind generell um ausgewogenen Sound bemüht, da ist es auch eher mal ein "ich mach mich leiser", damit das Gesamtbild passt, statt "mehr ich". Da sind die meisten Musiker dann aber eher anders gestrickt. Auch erwähnte Partner, Kinder & Co. Wenn die natürlich Instrument xy fokusieren, wird auch ein Mix so klingen. Da ist halt eher wichtig zu wissen, wer in seinem Umfeld wie Tickt, Fachwissen wäre da nicht mal ein Kriterium. Meine Partnerin ist da bspw. deutlich kritischer als ein Bekannter der sein AudioEngenier-Studium hat, so jemand kann vom Publikum Feedback geben oder ggf. selbst anpassen. Sind halt oft subjektive Präferenzen. Kenn genug "professionelle" Mischer, bei denen darf der Bass den Bass füllen und sonst hört man nichts vom Instrument. Wäre wiederum nicht mein persönlicher Anspruch. Man sollte einfach seine Leute kennen, muss dafür kein "professioneller" sein.
Nächster Punkt, spielt jeder einfach sein Instrument und die volle Frequenzbreite oder hat man sich generell schon gegenseitig für einen Bandsound abgestimmt, ich lass ein Mittenloch für die Gitarre, diese lässt mir wiederum in den Bässen platz, ect. Dementsprechend viel oder wenig muss man tun um einen guten ortbaren Mix zu fahren.
Wenn wir komplett selbst verwalten müssen, läufts auf mich raus oder Drummer raus (aber der kann halt schlecht mal vor die Bühne laufen und den Sound abhören), die da etwas technikaffiner sind und dann den Mix übernehmen. Faustregel allerdings, wenn der Sound allein über Backline ausgewogen ist und vorneraus nur noch Bassdrum+Gesang verstärkt werden muss, passt das eigentlich recht schnell. Ist dann eher Verhältnis von Drums, Instrumente & Gesang in den Griff kriegen.
Mehr gefrickel ist es dann definitiv, wenn wir über Inear spielen würden und über die PA alle Instrumente gefahren werden müssen. Da ist definitiv ausgiebige Vorbereitung/Soundcheck notwendig. Wenn ich den Job machen muss und gleichzeitig auf der Bühne rum rennen (und es dann oft eh nur irgend ne kleine poplige Location mit kleiner PA ist), würde ich da die Band auf Backline + Monitor für Gesang zurückstufen. InEar wäre da unnötiger Stress (alle einpegeln, EQ+Comp einstellen, Komplettmix auf PA abstimmen, ggf. InearMixe anpassen... ne Danke, muss nicht sein).
Heuert Ihr einen Soundmann samt PA an?
Aus unserer Sicht Aufgabe des Veranstalters. Dafür gibts auch ein Techrider & Co. Wie gesagt, wir spielen normalerweise eh nur in ausgestatteten Konzertlocations. Wenn nicht und da auf Veranstalter Seite Planlosigkeit herrscht, nehmen wir das natürlich gerne in die Hand um auch wirklich für uns passende Umstände zu bekommen. Bevorzugt vermitteln wir dann auch unseren Mischer für den Abend. Dann weiß man was man hat.
Ansonsten muss man sich im Vorfeld halt einfach bewusst machen, sind die Umstände gegeben, die man für den Auftritt brauch, wenn nein, sollte man dem Veranstalter das klar machen und bezahlen lassen.
ich suche eine gangbare Lösung für kleine Gigs mit kleinem Budget und geringem technischen Aufwand
In den meisten Fällen ist die geschriebene Situation ja dann aber doch so, das man irgendwo auf der Gartenparty spielen will oder generell irgendwie auftreten, dann muss man sich halt überlegen ob man den Aufwand selbst übernehmen will und ggf. drauf legt um alles stemmen zu können. Ist ja alles legitim.
Wie schon vorher gesagt. Jeder sollte zumindest mal dafür sorgen können, dass er seinen Backline-Sound stellen kann, selbst wenn sonst Inear+Modelling Amp. Wenn man fair aufteilt, sollte auch ein Sänger mindestens mal Mikrofon+Monitor haben und sich damit auskennen, wenn nicht sogar eine kleine PA-Anlage - jeder andere Musiker schafft sich auch sein Equipment an und beschäftigt sich damit, wieso sollen Sänger da immer ausgenommen sein.
Ebenso ein Unding wie erst zum Soundcheck nach Aufbau erscheinen, gibt leider genug so Kandidaten...
Muss sich die Band überlegen ob man oder wer sich sowas anschafft.
Dann geht's ja ggf. nur noch darum den Gesang nach vorne laut zu bekommen (+Bassdrum noch verstärken ist auch immer vorteilhaft). Da bin ich bei Elias, dafür reicht ne 2.1 Anlage, also 2 Tops+Subwoofer mit ausreichend Watt/Wirkungsgrad (also kein Consumer-No-Name Billigkram, das rächt sich, Tops gern auch ab 10", klingt für mich einfach etwas gefällig als kleine Speaker). Säulen bin ich auch kein Fan von, klingt meist eher dünn und klirrig. Wenn Neuanschaffung würde ich mich da für eine vollständig aktive Lösung entscheiden (also Tops sowie Subwoofer), dann kann man die universeller einsetzen, ggf. auch einfach mal nur ein Top fürs Monitoring entleihen usw ohne immer die komplette Anlage auffahren zu müssen. Zudem sind bei vielen Modellen schon mehrere Eingänge mit rudimentären Mixing-Funktionen am Start, sodass man sich ggf. auch ein kleines Mischpult sparen kann, wenn man die Anlage nur für Gesang+Kick nutzt.
Wenns vollumfänglicher werden soll, kommt man um ein gutes Mischpult nicht rum. Hier würde ich statt in ein günstiges analoges Mischpult vllt. auch eher in was (teil-)digitales investieren bei dem Parametrische EQs, Kompressoren und Halleffekte an Bord sind. Ein Behringer X-Air bspw. kostet heutzutage ja auch nicht mehr die Welt.
