Soloschreiben

[Headbanger92]

Hi,

Ich brauche dringend Hilfe, weiß nicht weiter im Moment. In einem unserer Lieder, wollen wir einen Bass Solo einbauen, während der Gitarrero Am und Dm zupft, bei 120 bpm, bin ich dann dran.

Hab auch schonmal etwas, was ich spielen kann, nachdem ich am Anfang erstmal nur die Grundtöne zupfe, kommt dann das:

G------------------------17---
D-------------------19------14
A--12---(15)---19------------

(die 2 Ersten Töne sind halbe, die anderen Viertel!)

-----------------------------------------
-----15--12-------15--12-------15--12
-12-----------12------------12---------

(alles in 8teln)

Jetzt weiß ich nicht, wie ich weiter machen soll, welche Töne kann man denn noch gut spielen bzw., gibt es dort sowas wie "Richtlinien" das z.B. vlt die Quinte dazu immernoch gut klingt und könnt ihr mir noch andere Tipps geben!?

 

[förb]

naja....wenn die gitte a- und d- spielt dann gibt dir das (zumindestens teilweise und grundlegend) schonmal töne die du spielen kannst:

die töne aus der a- tonleiter und die aus der e- tonleiter
a-: a b c d e f g
e-: e #f g a b c d

oder du baust was aus den akkordtönen:
a-: a - c - e (- g)
e-: e - g - b (- d)

möglichkeiten hast du genug...ich würde auf jeden fall ryhtmisch variieren....vielleicht mal eine punktierte note einbauen...sowas hört sich imho immer gut an!

gruß
f.

 

[bassmeup]

versuch es mal mit der c-dur pentatonik (paßt auf a-moll und d-moll) kennst du nicht? schau mal auf meiner website nach http://www.bass-me-up.de

 

[Headbanger92]

Ok, kann ich dann zu beiden Akkorden die gleichen Töne spielen, oder muss ich dann zu jedem ein paar andere Töne? Also die Töne a und d sind ja shconmal in beiden Akkorden.

 

[artbass]

Zitat:Original erstellt von: f.ö.r.b

naja....wenn die gitte a- und d- spielt dann gibt dir das (zumindestens teilweise und grundlegend) schonmal töne die du spielen kannst:

die töne aus der a- tonleiter und die aus der e- tonleiter
a-: a b c d e f g
e-: e #f g a b c d

Häh? Wie kommst denn du auf e-moll? Es geht um d-moll, wenn der da mit nem Fis ankommt wird er doch sofort schief angesehen.

Wenn schon, dann d-moll: d e f g a bb c

Ich würde dir raten mit verschiedenen Varianten zu experimentieren. Also a-moll, dass passt auf jeden Fall. Wenn du mehr Farbe reinbringen willst, dann nimm d-moll dazu oder benutze d-moll für beides. Oder probiere es mit harmonischen Molltonleitern aus, auch wenn die Harmonien eigentlich nichts dergleichen hergeben.

a-harmonisch: a b c d e f g#
d-harmonisch: d e f g a bb c#

Rhytmisch würde ich dir raten dir gewisse Muster zurechtzulegen (banales Beispiel: 1 Achtel 2 Sechzehntel) und die dann mehrfach zu wiederholen, wobei du natürlich schon die Töne ändern kannst. Ein Motiv wird meist erst nach der dritten Wiederholung erkannt. Ist auf jeden Fall besser, als nur so viele Töne wie eben geht in der Zeit unterzubringen, aber das hattest du wohl eh nicht vor.

 

[förb]

UUUPS! Wer lesen kann ist klar im Vorteil...ich hatte e- statt d- gelesen:

D- Tonleiter: D - E - F - G - A -bB - C - D

D- akkord: D - F - A - C

 

[Headbanger92]

Ok, danke. Hab jetzt mal noch 2 Fragen, die grade nicht so hierzu passen, aber egal. Und zwar, meint ihr mit bb einfach nur B, bzw. H? Und mein Stimmgerät zeigt mir einen Ton, wenn ich E runterstimme, dann kommt Eb! Müsste das nicht D# heißen und warum heißt es Eb!?

 

[rabarvek]

In Zeiten, als Bücher noch mühsam von Hand kopiert wurden, hat sich ein Mönch beim kopieren eines Musiktheoriebuches vertan und anstatt "B" "H" geschrieben. Seither gibt es immer die selben Verwirrungen:

Deutsch : C D E F G A H C (Und die Note zwischen H und C heisst
Angelsächsisch (Also so gut wie international): C D E F G A B C (Und die Note zwischen B und C heisst Bb)


Wegen D# und Eb: Das sind die gleichen Noten. Beim Stimmgerät spielt das keine Rolle, aber jenachdem, in welcher Tonart du dich bewegst, ist es eben Eb oder D#.
Da müsste ich jetzt ziemlich weit ausholen um das zu erklären, ich empfehle dir Frank Haunschilds "Neue Harmonielehre" (Buch)

 

[förb]

Zum Thema "enharmonische Verwechslung" (so heißt das nämlich wenn man statt D# Eb sagt! ) gibts im Harmonielehre-Bereich glaub ich einen Thread! Falls nicht und du willst es unbedingt wissen, schreib mir ne PN oder stell die Frage im Harmonielehre-Bereich!

Gruß
f.

 

[Headbanger92]

Achso Ok. Ich habe aber immer gedacht, dass es so geht:

A A# B C C# ...

Ist das auch korrekt?!

 

[förb]

Zitat:Original erstellt von: Headbanger92

Achso Ok. Ich habe aber immer gedacht, dass es so geht:

A A# B C C# ...

Ist das auch korrekt?!

Das ist so schon korrekt....ABER:

Es geht auch A Bb C Db D Eb E F Gb G Ab A

Daraus folgt ja dann dass zum beispiel Bb und A# der gleiche Ton sind!

Also lautet die chromatische Tonleiter (aufgebaut aus Halbtonschritten(

A - A#/Bb - B - C - C#/Db - D - D#/Eb - F - F#/Gb - G - G#/Ab - A

Der "/" steht für ein "oder"!

Wann die bestimmten Töne benutzt werden (zum Beilstift in Akkorden und oder tonleitern) ist wieder einen andere Frage.

So far
f.

 

[Headbanger92]

Zitatann die bestimmten Töne benutzt werden (zum Beilstift in Akkorden und oder tonleitern) ist wieder einen andere Frage.

Wäre auch meine nächste Frage gewesen, kann sie jemand beantworten?[]

 

[artbass]

Willst du's ausführlich?

Akkorde bauen sich grundsätzlich über Terzschichtung auf, wobei es für den Akkord entscheidend ist, wann du eine kleine und wann eine große Terz verwendest.
Grundton-große Terz-kleine Terz: Dur-Akkord
Grundton-kleine Terz-große Terz: Moll-Akkord

Die nächste Terz wäre dann zum Grundton die Septime also die 7 und auch hier gibts dann wieder Unterschiede (die spar ich mir aber an dieser Stelle).

Wenn du aber Terzen schichtest, dann ist es nicht egal, ob du ein d# oder ein eb nimmst. Denn von C zu D# ist es eben keine kleine Terz sondern eine übermäßige Sekunde (wenn du die Noten anschaust, dann wäre es direkt benachbart). Gleiches gilt im Prinzip für Tonleitern. Jeder Ton hat sein Vorzeichen, also entweder ein # oder ein b oder auch keins. Du kannst keinem Ton ohne weiteres 2 verschiedene VOrzeichen geben.

Ich kann mich nur den Vorrednern anschließen: kauf dir ein Harmonielehre-Buch, dann bleiben die obigen Sachverhalte bald keine bömischen Dörfer mehr für dich.

Frohes Fest,

Harry

 

[Mike`adelic]

Zu den Tonleitern haben sich meine Vorredner schon ausgelassen. []

Grundlegend kann man sein Solo entweder durch die Variation von Tönen oder durch die Variation von Rhythmik (letzteres ist viel schwieriger!) interessant machen. Achte auf jeden Fall darauf deine einzelnen Phrasen auf verschiedenen Tönen enden zu lassen. Das macht das Ganze für den Zuhörer interessant!
Triolen und andere "Eskapaden" bemerkt der "Normalo" überhaupt nicht.
Lass deinen Gitarristen die Akkordfolge aufnehmen und übe dazu.
Schnapp dir doch einfach mal eine rhythmische Abfolge und bastel Dir aus den, von den Vorrednern schon ausführlich beschilderten, Pattern ein kleines Solo!
Es ist nicht schwer, man muss sich meistens nur trauen. Falls mal ein "schlechter Ton" dabei ist, ist der nächste in 99% der Fälle nur einen Halbton weiter []

 

[Headbanger92]

Ok, danke erstmal. Bei den Büchern, oben wurde ja schon das von Frank Haunschild empfohlen, hätte ich aber gerne eins, wo man nix aufm Bass ausprobieren muss! (kann ich mir bei Harmonienlehre sowieso nicht so gut vorstellen) Also ein paar Übungen dazu wären schon gut, ich würde nur halt lieber lesen, als zu experimentieren, oder "nachmachen" und es wäre gut, wenn das Buch net sooo dick ist.
Gibts da noch andere Empfehlungen!?

 

[artbass]

Grade der erste Band von Haunschild eignet sich auch gut zum lesen. Allerdings hilft dir das Gelesene nichs, wenn du es dir nicht anhörst. Um nochmal ein banales Beispiel zu benutzen:

wenn du keine Klangvorstellung von einem Moll-Akkord hast, dann hilft dir das Wissen über seinen Aufbau in keinster Weise weiter! Insofern solltest du dich auch akustisch mit der Theorie beschäftigen.

Ein kleines Buch und auch nicht sehr teuer, allerdings auch nicht sonderlich in die Tiefe gehend und mehr an der klassischen Harmonielehre orientiert ist die "Allgemeine Musiklehre" vom Reclam-Verlag. Kostet um die 5 Euro und ist für den Einstieg sicher nicht verkehrt.

P.S.: Ich spiele nicht falsch, ich improvisiere dissonant[]

 

[Headbanger92]

Hmm, muss mal schauen. Also wenn das so ist, kann ich auch ausprobieren. Wenns halt nicht anders geht[] , weil Theorie wollte ich sowieso schon immer mal lernen.

 

[Mike`adelic]

Harmonielehrebücher? Größter Schwachsinn, den man sich kaufen kann! Du wirst 10 Bücher kaufen, bevor Du eines findest, das dir zusagt und den Stoff für dich gut vermittelt.
Spar Dir das Geld und lies lieber woanders nach (z.B. [url="http://www.justchords.de/theory/scalebook/index.html"]JustChords[/url]).
Das wichtigste überhaupt ist die Anwendung der Theorie... bzw die "Theorie" ist nur ein Werkzeug und kein Regelwerk fürs gute Musikmachen.
Mach Dich schlau, wie die einzelnen Skalen/Patterns/Tonleitern funktionieren, check sie aufm Bass aus. Danach schnappst du Dir einfache Akkorde aus einer Tonart, nimmst sie auf (loopen, ne) und solierst dazu. Je öfter du solierst und mit Akkorden rumspielst, desto mehr Einblick bekommst du. Und vergiss nie: die Theorie ist nicht der Weg zum guten Solo, sondern nur ein Werkzeug, das dir hilft es schneller zu können!

 

[Headbanger92]

Aso.. Hmm, hab mir jetzt mal das allgemeine Musiktheorie Buch bestellt, für 3,60 kann man da glaub ich nicht viel falsch machen. Es ist nur so, das ich nicht an meinem eigenen PC Internet habe, deswegen ist das blööd mit JustChords odersowas.

 

[Mike`adelic]

...das ist dann ja was anderes []