Slappen: New School vs. Old School

[Basspotato]

Guten Tag,

ich bin ganz neu hier, denn ich habe erst vor kurzer Zeit mit dem Bass angefangen. Ein ganz tolles Forum!
Hat das Internet eigentlich die durchschnittliche Basskompetenz erhöht? Mehr Wissen ist ja kein Problem mehr, aber wird das auch praktisch umgesetzt, oder herrscht vielleicht auch nur Verwirrung, wie ja auch beim Equipment...
Gilt vielleicht auch "Weniger ist manchmal mehr", wenn man über unsere "scheinbare" Wissensgesellschaft nachdenkt...
Ganz so wie der Tausendfüßler, der nicht mehr laufen kann, als er darüber nachdenkt, wie er es macht...
Nun ja, das fällt mir gerade so ein, während ich über die von Markus Setzter geposteten Videos grüble (http://bassnews.de/index.php/category/markus-setzer)
...ganz toll gemacht, welch ein Glück für den Bassnovizen, aber ich würde gerne wissen, was es mit Old School und New School beim Slappen auf sich hat?
Ist es die Position oder Bewegung des Daumens?
Danke euch

B.

 

[Mike`adelic]

Ich denke, es geht darum, was der Daumen nach dem Attack macht. Entweder nutzt er den Rebound der Saite und schnellt zurück oder er rutscht leicht auf die andere Saite durch.

Letzteres nennt man glaub ich "new school" da man damit schon die Hälfte des double Thumbs ausgeführt hat.

 

[Chuck]

Zitat:Original erstellt von: Basspotato
ich bin ganz neu hier, denn ich habe erst vor kurzer Zeit mit dem Bass angefangen.

Dann mal Willkommen auf bassic und meinen Glückwunsch: Du hast dich fürs richtige Instrument entschieden.

Zitat:
Hat das Internet eigentlich die durchschnittliche Basskompetenz erhöht?

Bei mir hat es nur die Zahl der Bässe erhöht...[]

 

[alice d.]

ja, das internet hat zumindest meine basskompetenz erhöht. vor allem was konstruktion, technik und equipment angeht. grade beim equipment herrscht keine verwirrung, sondern felsenfeste überzeugung. es gibt nur zwei oder drei amps, eine hand voll bässe und der rest ist murks. um das festzustellen und um herauszufinden, welche das für einen selbst sind, hilft das internet ungemein.

und was das slappen angeht, da ist mikeadelics post richtig. früher hat man halt einfach die saite aufs grifbrett gedonnert, hauptsache der gewünschte ton/effekt kam dabei raus. und mit der zeit haben dann leute nach möglichkeiten gesucht, schneller als der rest zu sein (doublethumpsing) und das ganze wurde ergonomisch durchgestylt. genau wie beim normalen fingerstyle auch... apropos: spielt hier noch irgendwer den bass normal mit dem daumen und nicht mit wechselschlag? oder nur mit dem zeigefinger?

 

[Basspotato]

Ich danke euch für die schnelle und kompetente Beantwortung meiner Frage.
Jetzt muss ich nur noch die zwei drei Bässe und Amps kennenlernen, damit ich keinen Murks kaufe...
Ich habe einen Squier Fender Special (oder so ähnlich) und einen Roland D Bass 115, ich hoffe das ist für den Anfang genug, für meine Ohren klingt das schon ganz gut, zumindestens wenn ein richtiger Bssist drauf spielt...

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: alice303

ja, das internet hat zumindest meine basskompetenz erhöht. vor allem was konstruktion, technik und equipment angeht. grade beim equipment herrscht keine verwirrung, sondern felsenfeste überzeugung. es gibt nur zwei oder drei amps, eine hand voll bässe und der rest ist murks. um das festzustellen und um herauszufinden, welche das für einen selbst sind, hilft das internet ungemein.

und was das slappen angeht, da ist mikeadelics post richtig. früher hat man halt einfach die saite aufs grifbrett gedonnert, hauptsache der gewünschte ton/effekt kam dabei raus. und mit der zeit haben dann leute nach möglichkeiten gesucht, schneller als der rest zu sein (doublethumpsing) und das ganze wurde ergonomisch durchgestylt. genau wie beim normalen fingerstyle auch... apropos: spielt hier noch irgendwer den bass normal mit dem daumen und nicht mit wechselschlag? oder nur mit dem zeigefinger?

Naja. Zum einen ist es eine Soundfrage, zum anderen hat es bewegungsökonomische Gründe so oder so zu spielen.

Old und New School klingen anders. Old School klingt ein wenig offener (edit: leichter höhen-/hochmitten-push), find ich. Hat halt damit zu tun, dass die Saite anders schwingt, je nachdem wie man sie nun anslappt []

Die Rebound Sache ist definitiv die bessere, wenn du z.B. die selbe Saite gleich nochmal anslappen willst, bei Oktavsachen bspw. Das durchrutschen hat bei anderen Situationen Vorteile, z.B. wenn man double thumb spielt.

Keines davon ist richtiger oder falscher als das andere. Ich finde beide Versionen gleich wichtig.

 

[Metalfist]

verwende was du brauchst.

ich selbst spiele lieber mit dem klassischen slap, weil mir der sound einfach wesentlich besser gefällt.
bei schnelleren sachen verwende ich auch den doublethumb.

ob dieses oder jenes, das bleibt geschmacksache.

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: Joerg

Zitat:Naja. Zum einen ist es eine Soundfrage, zum anderen hat es bewegungsökonomische Gründe so oder so zu spielen.

Old und New School klingen anders. Old School klingt ein wenig offener, find ich. Hat halt damit zu tun, dass die Saite anders schwingt, je nachdem wie man sie nun anslappt

Die Rebound Sache ist definitiv die bessere, wenn du z.B. die selbe Saite gleich nochmal anslappen willst, bei Oktavsachen bspw. Das durchrutschen hat bei anderen Situationen Vorteile, z.B. wenn man double thumb spielt.

Keines davon ist richtiger oder falscher als das andere. Ich finde beide Versionen gleich wichtig.

Ein wichtiger Beitrag finde ich!

Denn: "OLD" School ist ein wertender Begriff... verstaubt, veraltet, nicht mehr up to date steckt da drin. So, als würde sich heute ein moderner Bassist besser nicht mehr damit abgeben. Und das sehe ich anders.

Die Varianten klingen wirklich unterschiedlich. Und schon sind wir beim Geschmack angekommen. Ich war erst sehr gegen diese DT-Technik eingestellt, aber übe sie nun doch seit 3 Jahren und kann sie leidlich.

Dennoch mag ich den Sound. Niemals aber würde ich für diesen Sound meine Slap Technik ad acta legen wollen. Und genau diese Entscheidung ist was individuelles und muß eben jeder für sich treffen.

Besser / Schlechter aber auch New/Old halte ich für unglückliche Begriffe.

+1

Jede Technik hat ihre Berechtigung, ausser man macht damit seine Hardware (-> Körper) kaputt.

 

[Mudskipper]

Zitat:Original erstellt von: Joerg

Denn: "OLD" School ist ein wertender Begriff... verstaubt, veraltet, nicht mehr up to date steckt da drin. So, als würde sich heute ein moderner Bassist besser nicht mehr damit abgeben. Und das sehe ich anders.

Hi,

kommt auf die Sicht der Dinge an; denn für mich ist "oldschool" ein deutlich positiv besetzes Wort[]
Wie hier z.B.
http://www.youtube.com/watch?v=3q3PsoWbW9I

direkt zum TO

Ich benutze meistens die "alte" Technik, damit fühle ich mich am wohlsten[].

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: Mudskipper

Zitat:Original erstellt von: Joerg

Denn: "OLD" School ist ein wertender Begriff... verstaubt, veraltet, nicht mehr up to date steckt da drin. So, als würde sich heute ein moderner Bassist besser nicht mehr damit abgeben. Und das sehe ich anders.

Hi,

kommt auf die Sicht der Dinge an; denn für mich ist "oldschool" ein deutlich positiv besetzes Wort[]
Wie hier z.B.
http://www.youtube.com/watch?v=3q3PsoWbW9I

direkt zum TO

Ich benutze meistens die "alte" Technik, damit fühle ich mich am wohlsten[].

mmmmmmmmmm Pleasure.... gute Wahl, ausgezeichneter Jahrgang, wohlig im Geschmack und sanft im Abgang!

 

[mainzel99]

Bei den Tättowierern isses einfach unterschiedliche Darstellungsweise - New ist oft s/w, plastisch, Texturen, Schraffuren, dots - Oldschool sind die Würfel, Eightballs, Spielkarten, Rosen,
Hab ich die Wahl zwischen einem new oder oldschool SL-Roadster - brauch ich kein Sekunde für die Entscheidung []

 

[bassnerd]

[]... also mir ist es eigentlich relativ egal, wie es heisst. Ich habe damals angefangen zu lernen, als es diese Begrifflichkeiten so noch nicht gab. Ich denke, dass ich wohl dann demnach "old school"-mässig gelernt habe, also Daumen von oben auf Saite kloppen und ggfs. drauf lassen. Dann habe ich irgendwann mal irgendwelche Seminare besucht, z.B. mit dem Bassisten Will Lee, und da erfahren, dass man den Daumen auch zur nächsten Saite "durchziehen" kann, so dass er auf dieser dann zum Liegen kommt. Geändert hatte sich dadurch nur der Schlagwinkel. Das muss dann "new school"-mässig gewesen sein, oder? Tja, und seit dem mische ich diese nur geringfügig unterschiedlichen Techniken nach Lust und Laune und vor allen Dingen Bedarf, oder anders ausgedrückt: auf die zu spielende Basslinie kommt es an (soll sie lang klingen oder kurz, trocken; wie komfortabel ist mit der jeweiligen Technik ein Saitenwechsel und und und...). Im Übrigen wage ich zu behaupten, dass ich mit beiden Techniken gleich viel "Dampf" habe. DT kommt erst in letzter Zeit ein wenig hinzu, weil ich das schlicht aus bisherigem Interessenmangel noch garnicht richtig geübt habe... am Ende bin ich eher ein Fingerfrickler, überprüfe aber immer wieder gern mal, ob man das, was ich da gerade daddel, auch slappen könnte, muss diesem Drang aber oft nicht unbedingt nachgehen... mal sagen... ach ja, Lange Rede kurzer Sinn: die Überschrift zum thread ist insofern falsch gewählt ( ... v.s. ...), weil beides gut und richtig ist![]

 

[Jost Halenta]

Ein entweder/oder ist bei Basstechniken meist der falsche Weg. Jede sinnvolle Technik sollte erlernt werden, damit man -je nach Situation- flexibel die Vorteile nutzen kann.

 

[bauschi]

ich praktiziere beide techniken, mal separat, mal kombiniert, und komme so mit ihnen klar, dass ich zufrieden bin.

bauschi

 

[subsoniq]

Wenn ich zurückdenke was für eine Arbeit es war mir "new scholl" bzw. DT draufzuschaffen, denke ich wäre man blöd wenn man als Beginner nicht gleich mit der Technik anfangen würde die einem die meisten Variationen offen lässt.
Wenn man beim Anschlag "durchrutscht" ist man nicht weit davon entfernt den Daumen wieder hochzuziehen, und man hat die DT Technik. Sich dann darauf zu beschränken nur eine Note anstatt zwei zu spielen ist glaube ich einfacher als nachträglich eine neue Technik zu lernen.
Wenn man es kann, kann man es ja auch weglassen!

 

[Metalfist]

blöde frage:

beim "klassischen" slap verwende ich den mittelfinger zum anreissen der saite.
beim doublethumbing hingegen meist den zeigefinger.

je nach ausführungsart fühlt sich das mit dem jeweiligen finger für mich besser an.
es liegt sicher daran, dass beim normalen slap meine hand eine idee höher liegt (daumen kommt ein bisschen von oben) als beim DT (daumen parallel zur saite).

macht das sonst noch jemand so??

 

[Mike`adelic]

Ne, ich benutze Zeigefinger und Mittelfinger zum Pluck abwechselnd. Geht bei höheren Geschwindigkeiten irgendwie besser von der Hand und ich bin damit besser in Time.

 

[Klanghammer]

Zur Ausgangsfrage: Seit längerer Zeit beschäftige ich mich immer wieder mal mit dem Slappen. Bis vor zwei Monaten ausschließlich mit der (wie sagt man es denn nun am besten?) traditionellen Technik. Also den Rebound ausnutzend.

Seit ich die Technik mit dem Durchrutschen des Daumens gesehen und ausprobiert habe, fühle ich mich damit sehr viel wohler und meine Spielweise wurde damit um einiges gleichmäßiger und exakter.

 

[Walkingbass]

Ob Old- oder New School: nutzt ihr eigentlich zum Slappen einen Kompressor? Plane nämlich folgendes Teil anzuschaffen damit die Tiefen etwas angehoben werden und fetter klingen:

https://www.thomann.de/de/ebs_multi_compressor.htm

 

[low-fi]

Zitat:Original erstellt von: Walkingbass

Ob Old- oder New School: nutzt ihr eigentlich zum Slappen einen Kompressor? Plane nämlich folgendes Teil anzuschaffen damit die Tiefen etwas angehoben werden und fetter klingen: https://www.thomann.de/de/ebs_bass_iq.htm

Ähm, das verlinkte Effektgerät ist ein Envelope-Filter (erzeugt einen Wah-Effekt) und kein Kompressor, ist für Funkgeschichten ein ganz netter Effekt, aber Deiner Beschreibung nach, nicht was Du suchst.

Wenn Du einen (EBS-)Kompressor willst: https://www.thomann.de/de/ebs_multi_compressor.htm.

Ein Kompressor hebt zudem keine Tiefen an oder nimmt sonstigen Einfluss auf bestimmte Frequenzen im Sinne der Klangformung, er ist schlicht ein Dynamikbegrenzer. Richtig eingestellt wirkt das Bass-Spiel damit homogener und vielleicht subjektiv auch "fetter".