Sind teuerste Edelbässe ihr Geld wert ?

[Fendt's Finest]

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Preise von Premium Bässen, seitens der Bassbauer, fast immer gerechtfertigt sind. Zählt man Material und Arbeitszeit oder auch die Kosten für die Werkstatt (die können in Städten wie New York astronomisch sein) zusammen und berechnet dann wieviel handgemachte Bässe ein Bassbauer pro Monat bauen kann, ist das Ergebnis manchmal sehr ernüchternd.
Die Frage ist doch was man als Bassist möchte. Und da liegt der Unterschied. Die Einen wollen sich nach Jahren ihrer täglichen Arbeit etwas Individuelles gönnen, die Anderen wiederum möchten einfach nur ein vernünftigen Bass, ohne jeglichen Custom Schnick-Schnack.
Vielleicht haben Sie auch ihren Bass mit dem für sie besten Handling in einem 400 Euro Instrument gefunden. Ich selbst habe einige teure Bässe, habe aber in der letzten Zeit immer bei Proben (als man das noch konnte) mit meinem Squier Preci gespielt, weil es einfach so viel Spaß gemacht hat und es meine Band es ja sooo toll fand (obwohl ich mir sicher bin, dass die keinen Unterschied zwischen einem Kontrabass und einem Carbon Headless 6-Saiter erkennen könnten).
Kurzum: Bekommt man mit einem Premium Bass mehr handwerkliche Qualität, mehr Sound und mehr Mojo? Definitiv. Ich kann das nur bejahen.
Wer Lust hat, kann mich gerne in meinem Showroom besuchen und einfach mal nachschauen, was wir Basser im Instrumentenbau den Gitarristen schon lange voraus haben.

 

[Gast68070]

Ich selbst habe einige teure Bässe, habe aber in der letzten Zeit immer bei Proben (als man das noch konnte) mit meinem Squier Preci gespielt, weil es einfach so viel Spaß gemacht hat

vielleicht is hier auch die Abwechslung ein entscheidender Punkt

Bekommt man mit einem Premium Bass mehr handwerkliche Qualität, mehr Sound und mehr Mojo? Definitiv.

Ist das, das Wichtigste ? nein.....man muss mit dem Ding warm werden.....ganz egal ob 100€ Möhre oder 10.000€ Ultra Highend

 

[bassfritsch]

Teure Bässe sind das Geld nur wert, wenn:
a.) man überdurchschnitlich gut Bass spielen kann
b.) man sich mit dem Instrument intensiv auseinandersetzt und es viel spielt, um das rausarbeiten zu können, was so einen Bass von einem billigeren unterscheidet (wenn es überhaupt da ist...)
c.) der Bass auch in einem Umfeld gespielt wird, wo das Teure auch gut rauszuhören ist, also Konzert oder Studio. Im Bierzelt bringt ein z.B.Fodera nicht viel, rein vom Sound her. Mag sein, daß der Bassist mehr Spaß am Spielen hat mit so einem Instrument, aber der Säufer im Publikum merkt nix davon...

Ich sehe sehr oft teure Bässe (für mich ab 3000 €) bei nicht so guten Bassisten. Die haben sich einen Traum erfüllt und es ist ihr gutes Recht, aber sie werden nie das aus dem Instrument rausholen, was der Hersteller da mit Wissen und Können reingepackt hat und was das Instrument von einem günstigeren unterscheiden sollte.
Oft habe ich das Gefühl, daß ein teurer Bass sich von einem günstigeren rein durch die bessere Verarbeitung, Hardware und die Liebe zum Detail unterscheidet, aber nicht vom Sound her und da ist das Problem: so einen Bass sollte man hören und nicht anschauen...

Es gibt in Süddeutschland einen Laden, wo man all diese teuren Schätzchen testen kann. Das kann sehr ernüchternd sein!
Hängt auch sehr vom Bassisten selber ab, wie so ein Bass klingt...

 

[Gast80862]

Unterscheiden können sollte man die schon, und zwar vom ersten Anblick schon, und spätestens wenn man die Dinger in die Hand nimmt.

 

[Fendt's Finest]

vielleicht is hier auch die Abwechslung ein entscheidender Punkt

Ist das, das Wichtigste ? nein.....man muss mit dem Ding warm werden.....ganz egal ob 100€ Möhre oder 10.000€ Ultra Highend

Vollkommen richtig, das habe ich auch gemeint.

Ist das, das Wichtigste ? nein.....man muss mit dem Ding warm werden.....ganz egal ob 100€ Möhre oder 10.000€ Ultra Highend
Klar, das ist eine Grundvoraussetzung. Ich habe die Erfahrung gemacht, das "das Wichtigste" keine einheitliche Größe ist, sondern es unter Bassisten äußerst unterschiedlich definiert wird.
Aber war das Thema nicht, ob die Preise von Edelbässen gerechtfertigt sind?

 

[anbra]

Oft habe ich das Gefühl, daß ein teurer Bass sich von einem günstigeren rein durch die bessere Verarbeitung, Hardware und die Liebe zum Detail unterscheidet,

Ja, genau darum geht es aber doch?
Das greift mir auch noch zu kurz; ich habe z.B. gern ein Stück Handwerk in der Hand, das ich wertschätzen kann / darf. Ich bin selbst selbständig; ich kaufe gern bei jemanden, bei dem ich weiß, dass ich zu seinem (hoffentlich) Spaß an der Arbeit *und* seinem Lebensunterhalt direkt beitrage.
Es ist auch spannend zu sehen, dass auch die "großen" Bassist:innen sowohl sehr teure, noble, handwerklich hergestellte Instrumente spielen, als auch parallel industriell massengefertigte Instrumente im Bestand haben und diese auch gern spielen.

aber sie werden nie das aus dem Instrument rausholen, was der Hersteller da mit Wissen und Können reingepackt hat und was das Instrument von einem günstigeren unterscheiden sollte.

Mit der Betrachtungsweise dürfte ich ja niemals eine Orgelbühne betreten und müsste Zeit meines Lebens mit einem 2 Oktaven Casio-Keyboard Vorlieb nehmen?

 

[4low]

Teure Bässe sind das Geld nur wert, wenn:
a.) man überdurchschnitlich gut Bass spielen kann
b.) man sich mit dem Instrument intensiv auseinandersetzt und es viel spielt, um das rausarbeiten zu können, was so einen Bass von einem billigeren unterscheidet (wenn es überhaupt da ist...)
c.) der Bass auch in einem Umfeld gespielt wird, wo das Teure auch gut rauszuhören ist, also Konzert oder Studio. Im Bierzelt bringt ein z.B.Fodera nicht viel, rein vom Sound her. Mag sein, daß der Bassist mehr Spaß am Spielen hat mit so einem Instrument, aber der Säufer im Publikum merkt nix davon...

Nix für ungut... aber das ist alles Quatsch! ... weil man nichts davon messen kann: wo fängt denn "überdurchschnittlich gut" an? Der Säufer im Publikum ist vielleicht im Hauptberuf bassender Tontechniker und kann das auch mit 5 Mass im Schädel noch besser beurteilen als ich...
Ein Bass ist das Geld wert, wenn einem Bassisten das Geld dafür wert ist... alle Anderen geht das nichts an!
Und nebenbei: wenn ich im Blasorchester erzähle, dass mein Bass 4000 Euro gekostet hat, dann fragen die mich wann ich mir endlich mal ein vernünftiges Instrument anschaffe... alles relativ!

 

[Alex_S.]

Ich habe grad geschaut, die Alembic-Teile sind schon recht teuer geworden. Allerdings relativiert sich das, wenn man sieht, dass auch ein USA Preci heute fast 2k€ kostet. Früher (90er) lag der Prezi soweit ich mich erinnerer bei 1000 DM und der Alemic bei ca. 4-5000 DM. Verhältnis ist also ungefähr gleich geblieben.

Ob es das einem Wert ist? Warum nicht, wenn's gefällt, mir wäre ein Ken Smith jedenfalls den Preis wert.

Trotzdem muss man selbst spielen können, das macht der Bass leider nicht für einen.

 

[Der Steff]

Ist ein Porsche das Geld wert, das er kostet ?
Was den einen in Verzückung versetzt, ist für den anderen völliger Unsinn.

Für mich zählt nur : Wie fühlt es sich an, wenn ich das Brett in der Hand habe und damit spiele!
Passt die Chemie zwischen uns beiden?
Bekomme ich das Feedback vom Bass, das mich beim spielen inspiriert ?

Ich hab viele schöne und gute Bässe wider verkauft, weil schön und gut nicht ausreicht.

 

[Schlurch]

Teure Bässe sind das Geld nur wert, wenn:
a.) man überdurchschnitlich gut Bass spielen kann

Verdammt jetzt muss ich meine Nobelhobel wieder abgeben

 

[Der Steff]

Verdammt jetzt muss ich meine Nobelhobel wieder abgeben

Genau deshalb fahren auch nur Rallye-Profis Porsche

 

[Der Steff]

Ich frage mich gerade, ob ich als Legastenik überhaupt auch weiterhin mit meinem edel Kugelschreiber schreiben darf

 

[II-V-I]

Verdammt jetzt muss ich meine Nobelhobel wieder abgeben

klar! mach mal ne Aufstellung mit Preisen. Frage für einen Freund.

 

[anbra]

Frage für einen Freund.

Aber nur gegen Qualifikationsnachweis.

 

[II-V-I]

Bass-Führerschein Klasse A ... oder Hobeldiplom?

 

[4low]

Mukkerpoliceurteil! In zweifacher Ausfertigung!

 

[Der Steff]

Musikpolizeilich geprüfter Diplom Nobelhobelfummler mit Stammbaum

 

[Fendt's Finest]

Teure Bässe sind das Geld nur wert, wenn:
a.) man überdurchschnitlich gut Bass spielen kann
b.) man sich mit dem Instrument intensiv auseinandersetzt und es viel spielt, um das rausarbeiten zu können, was so einen Bass von einem billigeren unterscheidet (wenn es überhaupt da ist...)

Warum sollte man einen teuren Bass nur spielen dürfen, wenn man überdurchschnitllich spielt? Jeder darf jeden Bass spielen. Wo soll man denn da die Grenze ziehen?

c.) der Bass auch in einem Umfeld gespielt wird, wo das Teure auch gut rauszuhören ist, also Konzert oder Studio. Im Bierzelt bringt ein z.B.Fodera nicht viel, rein vom Sound her. Mag sein, daß der Bassist mehr Spaß am Spielen hat mit so einem Instrument, aber der Säufer im Publikum merkt nix davon...

Ich bin mir, dass in einem Biezelt auch keiner den Unterschied zwischen einem Squier Classic Vibe JB und einem US Fender hört. Darauf kommt es auch nicht an. Die wesentliche Verbindung besteht doch zwischen dir und deinem Instrument und es geht ausschließlich um den Spass, den der Bassist mit seinem Instrument hat. Wegen des Publikums (und der Band) könnte ich mit einem alten Bass aus den 80ern, der 5kg wiegt und meterdickem Lack auf der Halsrückseite hat, auf der Bühne stehen und alle fänden es super. Keiner merkt das. Ausser mir. So habe ich aber vielleicht einen Bass, der 3,3 kg wiegt, sich wie Butter spielen lässt, megageil klingt und aufgrund von guten Bauteilen sehr zuverlässig ist. Viele Bassisten haben mir berichtet, dass sie, nachdem sie nicht mehr mit Gewicht und Handling bzw. dem Setup, Stimmstabilität usw. auf der Bühne zu kämpfen hatten, wesentlich fokussierter spielen, sich mehr auf ihr Spiel konzentrieren können. Das kann natürlich auch ein günstiges Instrument sein. Was ich sagen will ist, dass die wichtigsten Eigenschaften eines Basses meist dem Bassisten auffallen, selten dem Zuhörer.

Oft habe ich das Gefühl, daß ein teurer Bass sich von einem günstigeren rein durch die bessere Verarbeitung, Hardware und die Liebe zum Detail unterscheidet, aber nicht vom Sound her und da ist das Problem: so einen Bass sollte man hören und nicht anschauen...

Es gibt in Süddeutschland einen Laden, wo man all diese teuren Schätzchen testen kann. Das kann sehr ernüchternd sein!
Hängt auch sehr vom Bassisten selber ab, wie so ein Bass klingt...

Bassfritsch, ich würde dich gerne in meinen Shop einladen und dir bei einem Kaffee ein paar Instrumente zeigen. Ich bin mir sicher, deine Ohren Ihren würden Augen machen.

 

[Gast80862]

Bass-Führerschein Klasse A ... oder Hobeldiplom?

Im Prinzip müsste ein Bass- Führerschein in Betracht gezogen werden, kann sich ja auch nicht jeder legal ins nächstbeste Wunschauto setzen und losfahren, wo kämen wir dahin. Unterteilt in mehrere Klassen, Anfänger müssten sich erstmal die Berechtigung für einen Bass, bis max. 400€ lizensieren lassen usw. Für einen Fodera mindestens 15 Jahre Spielpraxis auf täglicher Basis plus einer schriftlichen Genehmigung von Victor Wooten.

 

[DerNuLz]

Ich finde ebenfalls, man sollte nicht vom Können abhängig machen, wie viel Geld man für einen Bass ausgibt. Letztendlich muss das jeder für sich wissen.
Und ich glaube auch, dass @bassfritsch das gemeint hat. Er sagte u.a. „Teure Bässe sind das Geld nur wert, wenn:
a.) man überdurchschnittlich gut Bass spielen kann“. Da lese ich nicht raus, dass andere solch einen nicht spielen dürfen, sondern nur, dass der Bass das viele Geld dann (in seinen Augen) nicht wert ist.