Session-Music: Mit Gewalt zum Onlinehandel

Wenn man auf der Seite von Session auf die Filialverfügbarkeit klickt, erscheint jetzt entweder "auf Lager Frankfurt" oder auf "Lager Waldorf". Die Option Showroom gibt es nicht mehr. In Waldorf hab ich einen Verkäufer der Bassabteilung darauf angesprochen. Er erklärte mir dass es Probleme gab aufgrund von Bestellungen die nicht abgewickelt werden konnten, weil Instrumente die online geordert wurden bereits im Laden verkauft wurden. Das bedeutet dass Onlinehandel und Ladengeschäft jetzt deutlich getrennt sind, wenn ich das richtig verstanden habe. Das würde auch die Ansammlung an wenig überzeugenden Squier Bässe erklären, die ich in Waldorf zu Gesicht bekam.

Der rote Classic Vibe Preci ist seit einiger Zeit als nicht lieferbar gekennzeichnet. Vor einer Woche hab ich den in Waldorf aber angetestet und ich meine er war reduziert auf 399.-. Das würde auch den wenig überzeugenden Zustand erklären.
Es gibt aber Online noch B-Stock Intrumente und zwar z.B. der Ahorn Vintage modified Preci, der in Frankfurt mit "auf Lager" gekennzeichnet ist.

Jedenfalls kann ich jetzt auch gut nachvollziehen warum Alice sich in Frankfurt keine 2 oder 3 Bässe vom gleichen Modell aus dem Lager ansehen konnte. Die müssten dafür die Instrumente aus dem Lager in den Laden buchen. Somit wären die Bässe für den Onlinhandel nicht mehr verfügbar.

Eine Lösung für das Ladengeschäft wäre, wenn die Showroommodelle grundsätzlich "ohne Gewähr" als verfügbar im Onlinehandel angeboten werden würden, vieleicht mit der Option eines sorgfältigen Grundsetups oder 10 Prozent Discount bei Selbstabholung? Jedenfalls würde das dem "Altern" der Instrumente im Laden entgegenwirken und auch das Ladengeschäft würde an Attraktivität gewinnen.
 
... Er erklärte mir dass es Probleme gab aufgrund von Bestellungen die nicht abgewickelt werden konnten, weil Instrumente die online geordert wurden bereits im Laden verkauft wurden. ...
... so'n Bullshit hab ich ja schon lange nicht mehr gehört...
Das bedeutet lediglich, dass der Typ, der bei Session für den Webshop verantwortlich ist, nicht mit dem Typen redet, der bei Session für das Warenwirtschaftssystem verantwortlich ist... oder dass mindestens einer von beiden ein kompletter. Vollpfosten ist...
Was machen die da eigentlich mit den komischen Computerkistchen, die sie immer dann lustig bedienen, wenn man im Laden etwas bezahlt? Tetris spielen?
Is doch ganz einfach: wenn jemand etwas im Laden kauft, dann wird es sofort aus dem Bestand ausgebucht, und ist ab dem Moment nicht mehr online bestellbar... wie schwer ist das?
Irgendwie hat man den Eindruck, da läuft abends einer durch den Laden und schaut nach, was noch so rumsteht, um dann die Verfügbarkeits-Ampel zu aktualisieren...
 
Ein ähnliches Problem mit deren Warenwirtschaftssystem hatte ich dort auch einmal.
Wollte eine Ashdown 15er Box kaufen, die laut Onlineshop in Frankfurt im Showroom verfügbar war.
Vor Ort stellte sich dann heraus, das das stattdessen eine 2x10er Box ist die im Laden steht.
Eine 2x10er stand laut System im Lager, konnte/wollte aber keiner nachsehen ob das dann die 15er war die ich wollte.

Bin dann halt ohne Box heim und hab woanders bestellt.
 
... so'n Bullshit hab ich ja schon lange nicht mehr gehört...
Das bedeutet lediglich, dass der Typ, der bei Session für den Webshop verantwortlich ist, nicht mit dem Typen redet, der bei Session für das Warenwirtschaftssystem verantwortlich ist... oder dass mindestens einer von beiden ein kompletter. Vollpfosten ist...
Was machen die da eigentlich mit den komischen Computerkistchen, die sie immer dann lustig bedienen, wenn man im Laden etwas bezahlt? Tetris spielen?
Is doch ganz einfach: wenn jemand etwas im Laden kauft, dann wird es sofort aus dem Bestand ausgebucht, und ist ab dem Moment nicht mehr online bestellbar... wie schwer ist das?
Irgendwie hat man den Eindruck, da läuft abends einer durch den Laden und schaut nach, was noch so rumsteht, um dann die Verfügbarkeits-Ampel zu aktualisieren...

Drehs mal herum. Es bestellt jemand etwas online aus dem Laden. Wie schnell wird das Teil herausgezogen? Darum geht es doch. Wenn der Kunde mit nem Bass schneller an der Kasse ist als ein Mitarbeiter das Teil aus dem Laden entfernt, dann ist die Ware online immer noch als verfügbar sichtbar, bzw die Bestellung betätigt, auch wenn das Instrument bereits verkauft ist. Es muss doch bei jeder Bestellung immer noch physisch das Teil aus dem Laden gezogen werden. Wie wahrscheinlich solche Überschneidungen sind, ist von außen wohl schwer nachzuprüfen.
 
...Wie wahrscheinlich solche Überschneidungen sind, ist von außen wohl schwer nachzuprüfen.
... Stimmt! Aber ob die Wahrscheinlichkeit 1:1000000 oder 1:500000 beträgt, ist eigentlich egal... verschwindend gering ist sie bestimmt... und, ehrlich gesagt, selbst wenn ich mit einer Lösung nur 99% aller Fälle zur Zufriedenheit abdecken kann, dann fällt mir für das restliche Prozent (und soviel ist es wie gesagt hundertpro nie im leben) auch etwas Freundliches ein... "Lieber Kunde, wir bedanken uns für ihre Bestellung! Leider ist während ihres Bestellvorganges der sehr unwahrscheinliche Fall eingetreten, dass ein anderer Kunde sich das Produkt etwas schneller gesichert hat. Wir bedauern dies sehr, und werden ihnen das gewünschte Produkt unverzüglich nachbestellen. Selbstverständlich steht es ihnen frei, aufgrund der geänderten Verfügbarkeit von ihrer Bestellung zurückzutreten - dafür hätten wir natürlich volles Verständnis. Falls Sie sich aber entscheiden, ihre Bestellung aufrechtzuerhalten, möchten wir ihnen hiermit als kleines Trostpflaster und als Entschuldigung für ihre Unannehmlichkeiten einen Rabatt von 3,5% auf ihre Bestellung anbieten."
... oder so...
 
Mit der Wahrscheinlichkeit muss man aufpassen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es ausgerechnet dir passiert ist schätzungsweise klein, das ist wohl korrekt.

Nun bedenke, dass der laden nicht deine persöhnliche Wahrscheinlichkeit braucht, dass es eine Überschneidung gibt, sondern die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt(!) eine Überschneidung vorkommt,
im gesamten Geschäft.
Wenn man dies dann noch über einen größeren Zeitraum laufen lässt, und abhängig von der internen Logistik (wie schnell die vermerkte Ware ausm Ausstellungsraum wegkommt etc.) wird sich die Wahrscheinlichkeit bestimmt einer nahen 1 ansammeln und der laden muss damit rechnen, dass Überschneidungen passieren. Diesen Faktor kann man sicher reduzieren, aber dass müssen die selbst wohl anhand deren Statistiken erkennen können, ob und wie sichs lohnt, und ob man dass dann nich doch lieber im Vorfeld durch strikte Trennung vermeidet, wie wohl jetzt geschehen.

Der Kundenfreundliche Vorschlag ist sicher ne super alternative, aber unter Umständen nicht immer garantiert etc. etc....
 
Schlechte Erfahrungen habe ich auch beim MusicStore in Köln gemacht.:-( Groß ist der Laden zwar, Auswahl hat man auch (dazu aber gleich mehr), aber Antesten?
In der Gitarren- und Bassabteilung gibt es Kabinen mit Glastüren zum Anspielen. Ich war bei weitem nicht der Einzige, der mit 'nem Instrument in der Hand ewig darauf wartete auch mal Antesten zu können. Der Reihe nach haben Leute - ich letztendlich auch - das Instrument der Wahl dann wieder zurückgestellt.

Effektgeräte gibt es hinter einer Theke. Um mit einem Mitarbeiter sprechen zu können, heißt es, sich in die Schlange stellen zu müssen. Die Auswahl ist an der Theke und dem noch dahinter befindlichen Regal erstaunlich mager und Antesten in wiederum nur in den Kabinen möglich. Also keine Chance... Beratung ist auch Fehlanzeige. Alle sind nur kurz angebunden.

Keine Zeit und/oder keine große Lust? Ich weiß nicht, das war für mich nicht auszumachen. Natürlich ist der Store recht voll und es bleibt schlichtweg sicher auch keine Zeit für Kunden. Gut bedient habe ich mich gar nicht gefühlt.

In der E-Piano und Keyboard-Abteilung ist Anspielen dem Grunde nach nur mit Kopfhörer möglich. Möchte man es sich mal ohne Kopfhörer "in Natur" anhören, kommt nach kurzer Zeit ein Mitarbeiter und bittet entweder aufzuhören oder den Kopfhörer wieder zu benutzen. Mitarbeiter erschienen etwas genervt. Auch hier sind Intetessenten dann aufgestanden und gegangen.

Beleuchtung, Synthies, Zubehör wie Notenständer und ähnliches ist entweder vergriffen oder reine Online-Ware und für Besucher gar nicht greifbar. Für Noten gilt das Gleiche.

Wenn man die Online-Präsenz von Augen hat, ist man überrascht. Auch beim Kauf eines Instruments fühlt man sich wie bei Ikea. Auf die Nummer warten und Karton abholen. Ich hatte dem Laden noch zwei Chancen gegeben. Nach nunmehr drei Besuchen sehen die mich nicht wieder. War einmal mit zwei Personen da, die konkrete Kaufansichten hatten. Diese haben sich dann löblicherweise für ein kleineres Musikgeschäft entschieden, in dem man noch die Beratung bekommt, die man sich wünscht.

Positives kann ich hingegen von Musik Produktiv in Ibbenbüren berichten. Super-freundlich, haben klasse beraten, sich viele Mühe gegeben, einige Zeit geopfert und zuletzt auch gute Preise gemacht. Nicht so groß wie der Musik-Store, und die Bass-Abteilung könnte größer sein, aber gemütlich und TOP!!!:-)
 
In Köln hatte ich zwar bisher bessere Erfahrungen in der Verfügbarkeit der Kabinen gemacht, aber besonders toll finde ich den Laden auch nicht. Im wesentlichen kann ich Deine Erfahrung bestätigen. Trotzdem habe ich dort mehrere Instrumente gekauft, und zwar welche, die es nur dort gab - den EB-11, die Pete Townsend-SG, beide im Laden angetestet. Die beiden kurzen 60s Epi EB-3e stammen auch von dort. Krass fand ich, dass bei der SG der Knopf für den Toggle Switch fehlte und die mir die Gitarre ohne verkaufen wollten - das Ding war immerhin mit knapp 1200 gelistet!

Ergänzend noch: der Zustand zu vieler Instrumente im Store ist frustrierend. Ganz besonders bei den Gitarren. Als ich die SG kaufte, waren bestimmt 2/3 aller Gibsons nicht spielbar, besonders die billigeren.

Schade, dass City Music in Bonn so gut wie nichts mit Bässen macht...
 
Bei City Music hab ich vor Jahren mal irgendwas an nem Ibanez reparieren lassen, da war ich echt zufrieden. Nach Köln fahren schenke ich mir inzwischen auch lieber - ich war oft da, bin aber nie zufrieden nach Hause gefahren.
 

MS war noch nie besonders kundenfreundlich, auch früher in der Budengasse nicht. Aber Schlange an der Theke klingt nach Besuch zur Ansturmzeit - sollte man genau so meiden wie Samstag Nachmittags zu den Steuer-nichtzahlenden Möbelramschern aus Schweden zu fahren.
Ich fahre nachher mit meinem Gitarrero ins MP, mal gucken.
 
hm, dann hat sich das geändert. als ich ca 2008 dort war, paar minuten vor feierabend hab ich mich ein bischen umgesehen, wurde ich von nem verkäufer auf den little mark 250 angesprochen. pünktlich zum ladenschluss meinte er ich soll das teil doch mal testen. ich sagte ihm dass ich grad gar keine kohle habe und hier nur zu besuch bin, das wir quasi nur auf einen abstecher beim sightseeing vorbeigeschaut haben. ich hab dann etliche minuten nach ladenschluss mit dem ding lärm produziert und der verkäufer hat mir das teil ausführlichst erklärt. vor allem die lautstärke hat er angepriesen, worauf ich promt den master nach rechts bewegt habe. das war noch der laden in der innenstadt. noten gab es im eg auch jede menge und man konnte alles ansehen.

ich schätze das hat sich wohl geändert, allgemein nicht nur beim ms. vermutlich liegt es auch daran das viele kunden lange testen wollen, bevor sie kaufen. kommt dann der xte kunde mit kaufabsicht wird das vieleicht nicht erkannt oder erstgenommen. es ist halt auch billiger alles online abzuwickeln.

da aber jeder trend wellenbewegeungen ausgesetzt ist, könnte es sein das hier und dort kleine händler wieder ihre chance bekommen.
 
Ich denke auch, dass die Verkaufsräume mehr eine Art "Frontline" sind:rolleyes:. Da der eigentliche Umsatz über den Online-Handel gemacht wird und die Ware lieber verpackt im Lager bleibt, hat der Besucher schon mal das Nachsehen. Auf Nachfrage bei Mitarbeitern im MS habe ich mehrfach die Antwort erhalten "Nein, das ist nur Online-Ware. Das ist nicht hier im Laden im Verkauf".
Immer wieder erwische ich mich dabei lokale kleinere Läden zu unterstützen, die gegen die großen zu kämpfen haben oder kaufe halt gebraucht...:-)
 
...und nebenbei gefällt mir auch der Service und persönliche Kontakt bei lokalen kleineren Läden und die "fürsorgliche" Justierung der Instrumente.

Eine Kollegin hatte beim großen T ein Harley Benton-Banjo gekauft. Es war zwar Billig-Ware, aber spielbar war es nicht. Das hätte man schon erwarten dürfen. Der Hals war so eingesetzt worden, dass es praktisch unmöglich war - auf den ersten Blick zu sehen. Aufgrund der Massen, die über den Tisch gehen, wird die einzelne Ware nicht mehr in Augenschein genommen. Das liegt auch in der Natur der Sache und ist sicher gar nicht zu bewerkstelligen. Und genauso kann man natürlich tadellose Ware erhalten.

Klar hat das mächtige Online-Geschäft auch seinen Reiz: riesen Auswahl, Stöbern im Netz, Windows-Shopping von zuhause, schneller Versand usw. Besonders dem Window-Shoppping kann ich mich auch nicht ganz entziehen:lechz:.

Aber irgendwie ist der persönliche Kontakt mir doch einfach lieber, nicht unbedingt bei Zubehör, Kleinkrams, Noten oder ähnlichem, aber auf jeden Fall beim Instrumentenkauf... und wesentlich teurer ist es nach meiner Erfahrung auch nicht...
 
Immer wieder erwische ich mich dabei lokale kleinere Läden zu unterstützen, die gegen die großen zu kämpfen haben

Andere gibt es hier bei mir in der Gegend gar nicht.

Aber irgendwie ist der persönliche Kontakt mir doch einfach lieber, nicht unbedingt bei Zubehör, Kleinkrams, Noten oder ähnlichem, aber auf jeden Fall beim Instrumentenkauf... und wesentlich teurer ist es nach meiner Erfahrung auch nicht...

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Ich wünschte hier gäbe es kleine Läden mit Bässen - aber ich wohne dafür einfach VIEL zu nah Köln. Die Überlebenschancen für kleine Läden dürften hier ziemlich überschaubar sein.
 
Ich denke auch, dass die Verkaufsräume mehr eine Art "Frontline" sind:rolleyes:. Da der eigentliche Umsatz über den Online-Handel gemacht wird und die Ware lieber verpackt im Lager bleibt, hat der Besucher schon mal das Nachsehen. Auf Nachfrage bei Mitarbeitern im MS habe ich mehrfach die Antwort erhalten "Nein, das ist nur Online-Ware. Das ist nicht hier im Laden im Verkauf".
Immer wieder erwische ich mich dabei lokale kleinere Läden zu unterstützen, die gegen die großen zu kämpfen haben oder kaufe halt gebraucht...:-)

ein b-warenlager, darauf läuft es hinaus. eine große anzahl an leuten spielt mit instrument x. online ist es umgekehrt. ein einzelnes instrument aus der großen menge der instrumente des haargenau gleichen typs y trifft auf eine kleine anzahl an käufern, die dann auch tatsächlich kaufen, moneyback wird nicht so dramatisch ist gewicht fallen, sieht man an der geringen anzahl an b-wareninstrumenten im onlineangebot.dazu kommt das vermutlich viele dieser b-warenteile im laden landen. das verstärkt die tendenz zu einem restpostenlager, auch wenn das übertrieben sein mag. der besuch von physischen läden im rl bestätigt das.

einerseits sind die kunden selber schuld. die situation in den läden beschleunigt die entwicklung zum onlinehandel zusätzlich - einfach bestellen und solange zurückschicken bis es passt, wurde ja schon mehrfach erwähnt. meins ist das nicht so. wenn ich die kohle zusammenhabe schaue ich in köln trotzdem mal vorbei, falls ich mir nicht vorher lieber was gebrauchtes hole.
 
Ich wünschte hier gäbe es kleine Läden mit Bässen - aber ich wohne dafür einfach VIEL zu nah Köln. Die Überlebenschancen für kleine Läden dürften hier ziemlich überschaubar sein.
Ich habe auch so einige richtig gute Läden im Ruhrgebiet untergehen sehen, weil sie dem übermächtigen Online-Handel nicht die Stirn bieten konnten. Sehr schade.
 

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