Das Schnelltesten ist, wie bei allen Labortests, mit einer kleinen Rate von falsch-positiven und falsch-negativen Ergebnissen verbunden. Fehlermöglichkeiten bei der Probenentnahme aus dem Bereich der oberen Atemwege, bei der Anmischung der Tropfen, die ins Testfeld kommen, beim Verlauf der Flüssigkeit im Fließpapier, und beim Ablesen können falsch-negative Ergebnisse auslösen. Diese Fehler kann man auch bei PCRs machen. Über fehlerhafte Testkits liest man inzwischen auch schon mal, dann sind meistens alle oder zumindest mehrere Tests einer abgestrichenen Gruppe falsch-positiv. Bei der Interpretation der Ergebnisse kann man auch Fehler machen, beispielsweise gibt es bei Geimpften nur ein kurzes Zeitfenster, in dem genug Viruslast da ist, um im Abstrich welche zu erwischen.
Da kann man natürlich jetzt hingehen und sagen, wenn ich keine perfekten Testskits habe, dann will ich lieber überhaupt nicht mehr schnelltesten. Aber das Prinzip des Schnelltestens lebt gerade davon, dass ich regelmäßig teste (dann übersehe ich seltener positive Personen mit einer Infektion innerhalb eines Zeitfensters), und dass ich viele Leute screene. Der Sinn der Sache ist doch, dass ich Ausbrüche erwische und die Verbreitungskette dann unterbrechen kann. Falsch-positive sind frustrierend und machen den Betroffenen für zwei Tage Sorgen und Mühe, aber das ist nicht so schlimm, wie eine übersehenes Superspreading-Ereignis. Only my 2 cents.
