Proben und Corona

[Prof-A.(Bass-Magic GmbH)]

Wenn es menschlich nicht mehr geht, geht es auch musikalisch nicht mehr.

...stimmt haargenau......(und das trifft auf 99.9% aller Amateurbands zu - zumindest behaupte ich das mal nach mittlerweile 54 Jahren Amateurmusik)...

P.

 

[BergiaBurns]

54 Jahren

540

 

[Gast74883]

bin aus unserer Band ausgestiegen.

Schade! aber Basser sind immer gesucht, findest sicher schnell was.

 

[PickNick]

Vielen Dank für eure tröstlichen Antworten. Strecke schon meine Fühler aus. Und ja, Basser sind im Vergleich zu Gitten scheinbar tatsächlich seltener zu finden. Aber belastend ist es schon. Außerdem wird man vorsichtiger, auf wen man sich einlässt ...

 

[crystalgreen]

Was ist das denn für ein Kamerad, der wochenlang nicht antwortet, und Dich dann im Grunde geschickt rausspaltet? Hat der mit den anderen geredet, während er Dich auflaufen ließ? (Und die anderen haben Dich nicht unterstützt?)

Das hört sich alles nicht nach gutem Stil an, gut, dass Du da weg bist. Ich prognostiziere mal, dass die Restband vielleicht auch nicht mehr viel auf die Reihe kriegt und auseinanderfällt.

 

[aBaxxi]

Toi toi toi

 

[Realdeal]

Schade! aber Basser sind immer gesucht, findest sicher schnell was.

Das war vor 30 Jahren viel extremer. Da haste wirklich schwer einen Bassist gefunden, geschweige denn einen Vernünftigen. Das Ganze hat sich schon weiter entwickelt.

 

[aBaxxi]

5 Jahre sind schon echt ne lange Zeit - aber du nimmst die kompletten 5 Jahre Basslines mit, die den anderen jetzt schmerzlich fehlen werden.
Vielleicht glätten sich die Wogen wieder. Zur Zeit kann es leicht passieren, dass man die Haltung kurz mal verliert.

 

[PickNick]

Was ist das denn für ein Kamerad, der wochenlang nicht antwortet, und Dich dann im Grunde geschickt rausspaltet? Hat der mit den anderen geredet, während er Dich auflaufen ließ? (Und die anderen haben Dich nicht unterstützt?)

Ja, genauso sieht's aus. Ob der Typ unter Verfolgungswahn leidet oder einfach nur in seiner verschrobenen Welt lebt, wer weiß. Ob er mit den anderen geredet hat? Vermute schon, teilweise sind die bereits seit Jahrzehnten befreundet.
Die anderen hatten mit meinem "Ordnungsruf" keine Probleme und waren bei dem Telefonat mit dem Besagten nicht dabei. Letztendlich waren sie von meinem Ausstieg betroffen und überrascht. Sie kennen seine Vorwürfe mir gegenüber auch nicht (bis auf meine Frau natürlich). Der zweite Gitarrist hat einen Abschlusstermin am 17. vorgeschlagen, zu dem alle kommen möchten.

Das hört sich alles nicht nach gutem Stil an, gut, dass Du da weg bist. Ich prognostiziere mal, dass die Restband vielleicht auch nicht mehr viel auf die Reihe kriegt und auseinanderfällt.

Die Chancen der Band steht in den Sternen, interessiert mich aber schon, schließlich war ich ein Gründungsmitglied. Meine Frau (Keyboard) wird auch aussteigen. Der Schlagzeuger würde bleiben, hat aber auch zusätzlich an einer neuen Formation mit mir Interesse. Die anderen beiden Gitarristen sind wie gesagt eng mit dem Besagten befreundet, werden also weiter machen (schätze ich), wenngleich einer sich unlängst gemeldet hat und meine Entscheidung als bedauerlich bezeichnet. Sängerin (ist die Schwester eines Gitarristen) und Sänger kann ich nicht einschätzen.
Einiges vom Programm kannst du ohne eine(n) gute(n) Mann oder Frau an den Tasten abhaken. Bedeutet, ein Basser wäre nur die halbe Miete.
Da ich viel im Hintergrund gemacht habe, gerade auch was Gigs und Musikauswahl angeht, dürfte es zumindest schwierig werden. Die letzten beiden Punkte mögen Gründe für die seltsame Gangart gewesen sein. Wir werden sehen ...

5 Jahre sind schon echt ne lange Zeit - aber du nimmst die kompletten 5 Jahre Basslines mit, die den anderen jetzt schmerzlich fehlen werden.

Stimmt. Allerdings ist mir schon klar, dass es bestimmt eine Menge Leute gibt, die das komplette Programm vom Blatt spielen können (so ich es notiert hätte ...). Es wird aber auf jeden Fall anders was Groove, Timing, Fills usw. angeht, worauf sich der Rest erstmal einstellen muss. Aber das geht natürlich schon, kann sogar frischen Wind für die Band bedeuten.

Vielleicht glätten sich die Wogen wieder. Zur Zeit kann es leicht passieren, dass man die Haltung kurz mal verliert.

Auch richtig. Ich persönlich würde noch nicht einmal einen Kniefall verlangen. Allerdings wären klare Spielregeln, vor allem in Sachen (Proben-)Disziplin eine Voraussetzung.
Halte ich aber für unwahrscheinlich. Der Gitarrist übt sich weiterhin im Schmollen. Und wenn der Typ bei dem besagten Termin wieder mit der Scheiße anfängt garantiere ich für nichts!

 

[aBaxxi]

so klingt das doch nach neu würfeln und ein klein wenig bässer, ich dachte erst du stehst jetzt ganz alleine da

 

[PickNick]

Um noch einmal zum Ausgangsthema zurückzukommen: ohne Corona wäre es (sehr wahrscheinlich) nicht so weit gekommen. Die ganze Scheiße stresst schon enorm und manche eben noch mehr. Isolation, Jobängste und Einschläge im engsten Familien- und Freundeskreis lassen ansonsten gelassene Leute am Rad drehen. Und wie erlebt, vermute ich, werden negative/wankelmütige Charakterzüge verstärkt. Daran werden wohl noch andere Bands zu knabbern haben. Ich gratuliere jedenfalls allen, die das Glück haben, mit Leuten zu spielen, die so schnell nichts aus der Bahn (geschweige den aus der Band) wirft.

 

[Prof-A.(Bass-Magic GmbH)]

Auch richtig. Ich persönlich würde noch nicht einmal einen Kniefall verlangen. Allerdings wären klare Spielregeln, vor allem in Sachen (Proben-)Disziplin eine Voraussetzung.

...ich glaube eher, dass "Ältere" mittlerweile einen Ereignishorizont / eine Erwartungshaltung haben, der "Jüngeren" möglicherweise noch verborgen ist...

Beispiele:

Probendisziplin...: Beginnt die Probe um 19:00, dann beginnt Diese dann auch um 19:00 - und nicht: Erstmal ein Bier, dann verkabeln und Verstärker anschließen - achja - die Instrumente müssten auch noch gestimmt werden...u.s.w...
Probenvorbereitung...: Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, nur offensichtlich häufig nicht zwangsläufig "für Alle"...
Selbstreflexion: ...Wo wollen "wir" hin, was können wir leisten - und können wir handwerklich eigentlich das, was wir machen wollen...die Realität ist trotz Enthusiasmus manchmal hart zu verkraften...

Man kann aus dieser "Corona-Episode" aber auch viel lernen - Zusammenhalt in der Band, Kollegialität - und wenn sich Gräben auftun, Diese so schnell als möglich schliessen... - ...sind diese "Gräben" aber schon länger vorhanden gewesen, dann passiert halt "Zwangläufiges"... - ...hört sich blöd an, ist aber trotzdem so...

P.

 

[beate]

Meine Frau (Keyboard) wird auch aussteigen. Der Schlagzeuger würde bleiben, hat aber auch zusätzlich an einer neuen Formation mit mir Interesse.

Da habt Ihr aber doch bereits den Kern zu einer neuen Band? Zum Anfangen fehlen doch jetzt nur noch Vocals, auch wenn eine gitarrenlose Band eher ungewöhnlich ist.

Gitarristen zu finden scheint mir übrigens gar nicht so leicht, wenn man etwas anderes als Punk, Hardrock oder Metal oder sonstwas heftiges machen will.

 

[PickNick]

...ich glaube eher, dass "Ältere" mittlerweile einen Ereignishorizont / eine Erwartungshaltung haben, der "Jüngeren" möglicherweise noch verborgen ist...

Da liegst du komplett richtig. Das beschäftigt mich die letzten Tage ziemlich. Obwohl der Protagonist 67 ist, dem allerdings schon immer der Ruf vorauseilt, ein Berufs-Chaot zu sein. Was ihm sehr wahrscheinlich dabei hilft, ein verdammt guter Gitarrist zu sein.
Meine Frau wir bald 68 und meinte nur: "Mir läuft die Zeit davon und die will ich lieber ins Machen vom Musik investieren, als mich zu streiten." Ihr zuliebe würde ich die Band auch zähneknirschend retten. Aber wie bemerkt, da gehören halt mehrere dazu. Bemerkenswert am Rande: Sie spielt auch noch in einem Salon-Orchester mit, das im Kern dieses Jahr 70jähriges Bestehen feiert! So viel zum Begriff Ereignishorizont ...

Probendisziplin...: Beginnt die Probe um 19:00, dann beginnt Diese dann auch um 19:00 - und nicht: Erstmal ein Bier, dann verkabeln und Verstärker anschließen - achja - die Instrumente müssten auch noch gestimmt werden...u.s.w...
Probenvorbereitung...: Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, nur offensichtlich häufig nicht zwangsläufig "für Alle"...

Genau das habe ich in meiner "Kündigung" kurz und bündig mit unterschiedlicher Ein- und Vorstellung zusammengefasst. Zugegeben, nervt mich schon länger und habe ich im Sinne des Burgfrieden nie offen angesprochen. Ein klarer Fehler ...

Selbstreflexion: ...Wo wollen "wir" hin, was können wir leisten - und können wir handwerklich eigentlich das, was wir machen wollen...die Realität ist trotz Enthusiasmus manchmal hart zu verkraften...

Gitarristen zu finden scheint mir übrigens gar nicht so leicht, wenn man etwas anderes als Punk, Hardrock oder Metal oder sonstwas heftiges machen will.

Das hat immer gut funktioniert, auch weil die drei Gitarristen Handwerklich ein breites Repertoire abdecken. Wir haben beispielsweise Hotel California ziemlich nahe am Original gecovert. Mir ist schon klar @beate, so eine Konstellation war Luxus und wird sich nicht mehr zusammenfinden.

Man kann aus dieser "Corona-Episode" aber auch viel lernen - Zusammenhalt in der Band, Kollegialität - und wenn sich Gräben auftun, Diese so schnell als möglich schliessen... - ...sind diese "Gräben" aber schon länger vorhanden gewesen, dann passiert halt "Zwangläufiges"... - ...hört sich blöd an, ist aber trotzdem so...

So sieht's aus!

 

[Slidemaster Dee]

Probendisziplin...: Beginnt die Probe um 19:00, dann beginnt Diese dann auch um 19:00 - und nicht: Erstmal ein Bier, dann verkabeln und Verstärker anschließen - achja - die Instrumente müssten auch noch gestimmt werden...u.s.w...

Da wär ich persönlich ja kreativ schon tot, bevor es angefangen hat. Das ist mir zu viel Stundenplan für ein kreatives Event.

Probenbeginn heißt bei uns, dass 2 von 3 Leuten direkt von der Arbeit kommen, in meinem Fall hab ich dann so 25 km Anfahrtsweg, unser Trommler kommt i.d.R. von ner Schicht in der Gastro. Da kann’s halt auch mal vorkommen, dass zwar 19:00 Uhr vereinbart ist, aber alle erst 19:30 Uhr da sind.

Und gern wird dann oft erstmal ein Bierchen zusammen getrunken, was gequatscht… wir sind halt nicht nur Musik-Kollegen, sondern auch Freunde, die sich einmal wöchentlich sehen. Oft hören wir noch was Musik zum Einstimmen, und dann geht’s irgendwann los. Da kann dann auch ruhig nochmal zehn Minuten gekabelt, geschraubt und gestimmt werden.

Und ja, manchmal führt das dazu, dass wir erst um 21 Uhr loslegen und netto vielleicht auch nur ne Stunde oder anderthalb Musik machen. Und manchmal sind wir von 19:01 Uhr bis 01:00 Uhr nonstop dabei. Oder wir spielen ne Stunde, machen zwei Stunden Pause und spielen nochmal anderthalb. Oder enden mit Akustikgitarre auf dem Sofa. Oder, oder, oder…

Für mich ist jede Probe auch ein soziales Event mit Freunden. Das ernsthafte gemeinsame Musizieren ist natürlich das, worum es geht, und was immer im Mittelpunkt steht. Aber das Miteinander-in-Kontakt-sein, Sich-treiben-lassen, Gemeinsam-den-kreativen-Flow-finden… das ist für mich (uns) schon essentiell dabei.

Ich bin ziemlich froh, mir ein wenig von dem unbeschwerten Gefühl an der Sache erhalten zu haben. Es gibt heute immer noch (bzw. mit meiner aktuellen Band wieder) Proben, da komme ich nachts viel zu spät nach Hause, mit klingelnden Ohren und brennender Kehle, zu aufgedreht zum Schlafen… da fühl ich mich tatsächlich wie damals in meiner ersten Band, als wir gemeinsam begannen, das Musikmachen zu entdecken, und keine Nacht lang genug für uns war, wenn wir probten. Und diese Portion „jugendliche Disziplinlosigkeit“ finde ich persönlich Gold wert.

Und das als Band miteinander leben zu können ohne unproduktiv zu werden oder als Sofa-Band zu stranden, die es nur einmal im Quartal an die Instrumente schafft… das ist für mich persönlich ein viel erstrebenswerteres Ziel als immer pünktlich mit gestimmten Instrumenten im Proberaum parat zu stehen.

Liegt es wirklich am Alter, dass ich mit meinen zarten Zwölfunddreißig Jahren diesem „Disziplin-Horizont“ nichts abgewinnen kann…?

Oder ist da am Ende doch einfach nur „jeder Jeck anders“, und man muss einfach zusehen, dass man zusammen passt?

 

[PickNick]

Da wär ich persönlich ja kreativ schon tot, bevor es angefangen hat. Das ist mir zu viel Stundenplan für ein kreatives Event.

Hmmm, ganz falsch liegst du damit nicht. Vielleicht ist es tatsächlich dem Alter geschuldet, dass man das Gefühl hat, die Uhr läuft. Eine Frage, wieviele Leute zählen zu eurer Band? Bei uns sind's acht. Und wenn jeder über's Jahr verteilt nur dreimal eine halbe Stunde zu spät kommt, gehen dir am Ende des Tages schon mehr als zehn komplette Proben den Bach runter. Dann wird's schon nervig. Außerdem müssen wir aufgrund der Lärmbelästigung der Nachbarn um Punkt 22.00 Uhr raus aus dem Proberaum. Was nicht heißen soll, dass wir nicht auch einfach mal nur quatschen. Der tiefere Sinn einer Probe besteht für mich aber tatsächlich darin Musik zu machen, was ich nach einem stressigen Tag alleine schon sehr entspannend ist.

Liegt es wirklich am Alter, dass ich mit meinen zarten Zwölfunddreißig Jahren diesem „Disziplin-Horizont“ nichts abgewinnen kann…?

Oder ist da am Ende doch einfach nur „jeder Jeck anders“, und man muss einfach zusehen, dass man zusammen passt?

Auf jeden Fall. Es geht ja auch nicht darum alle Leute in eine Schablone zu pressen. Jeder sollte die Möglichkeit haben auch mal auszubrechen, gehört für mich zur Musik selbstverständlich dazu. Hinhören, was andere machen, ist für mich aber wesentlicher und das hat schon eine Menge mit Disziplin zu tun. Aber wie du schon sagtest, jeder Jeck ist anders ...

 

[BergiaBurns]

Das war vor 30 Jahren viel extremer. Da haste wirklich schwer einen Bassist gefunden, geschweige denn einen Vernünftigen. Das Ganze hat sich schon weiter entwickelt.

Jetzt muss man wieder einen von Gitarristen zum Bassspielen bewegen.

Ich empfinde es so da es wenig Bassisten gibt und auch nicht viel nachkommt.

 

[Talentfrei]

Das war vor 30 Jahren viel extremer. Da haste wirklich schwer einen Bassist gefunden, geschweige denn einen Vernünftigen. Das Ganze hat sich schon weiter entwickelt.

Einiges vom Programm kannst du ohne eine(n) gute(n) Mann oder Frau an den Tasten abhaken.

Hmm, ich suche schon eine ganze Weile jemanden für die Tasten - ich habe eine wirklich große Menge Anfragen bekommen. Da war nur niemand für die Tasten dabei, die suchen aber alle einen Basser…

Das dürfte für die Truppe also echt schwer werden gleich beides zu ersetzen

 

[Bass_Zicke]

also ich such schon lange eine band zum bassen , aber scheinbar gibt es hier niemanden mehr , der einfach bock auf top 40 pop hat ....... und metall kommt für mich absolut nicht in frage .

ev war es ein fehler meine band aufzulösen , aber auf solch unzuverlässigen haufen hatte ich einfach keinen bock mehr .

 

[Slidemaster Dee]

Außerdem müssen wir aufgrund der Lärmbelästigung der Nachbarn um Punkt 22.00 Uhr raus

Das hatte ich auch mal, das ist natürlich ein Killer. Da hilft für mich nur, was neues zu suchen. Ich (und meine Mitmusiker) haben immer gern viel Zeit und Kreativität in gute Rahmenbedingungen investiert. Aktuell proben wir in einem ungenutzten Büroraum einer Messenaufirma, der zur Untermiete ausgeschrieben war. Der Typ dachte, wir wollten ihn verarschen, als wir ihn angefragt haben, um einen Proberaum daraus zu machen. Aber wir haben uns dann zusammengesetzt und es ist eine tolle Win-Win-Situation. Er hat zuverlässige Untermieter (während Corona waren wir zeitweise die sicherste Einnahmequelle, glaub ich…), und wir haben einen Raum im Industriegebiet (keine Deadline), in dem unser Kram über Tag nicht alleine rumsteht, weil zu gängigen Arbeitszeiten jemand im Haus ist. Das ganze funktioniert so gut, dass der Vermieter mittlerweile etwas umgebaut hat, und nun vier Proberäume da drin sind.

Eine Frage, wieviele Leute zählen zu eurer Band? Bei uns sind's acht.

Das ist natürlich eine entscheidende Frage. Wir sind drei, und zwar u.a. aus genau diesem Grund. Mir ist im Sommer 2020 auch eine Band „an Corona gestorben“, weil ein lange schwelender Konflikt zwischen Gitarrist und Trommler „geplatzt“ ist. Ich bin dann einfach mal all die Leute durchgegangen, mit denen ich in den letzten fast 30 Jahren Musik gemacht hab… unter genau diesen Gesichtspunkten, ohne Kompromisse: Wer hat ne gute Einstellung? Wer hat ähnliche Ziele und Ideen wie ich? Wer ist zuverlässig? Mit wem verbringe ich gern viel Zeit? Wer interessiert mich als Mensch? Wer erträgt meine Klatschen? Wessen Klatschen ertrage ich?

Da bleiben natürlich keine acht übrig. Bestenfalls so fünf oder sechs, von denen die Hälfte nicht mehr in der Nähe wohnt, und einer dummerweise Bassist ist. Am Ende sind wir also nun ein klassisches Trio, und - klar! - Eine zweite Gitarre wär manchmal schön, ne Orgel, was Gebläse… Das sind halt die Abstriche, die wir machen - oder die musikalischen Herausforderungen, dies zu kompensieren, die wir gern annehmen (und in meiner Band kompensiere ich lieber musikalische als zwischenmenschliche Defizite). Aber dafür haben wir die Atmosphäre, die ich im letzten Post beschrieben habe, und jede Probe ist ungelogen eins meiner Wochen-Highlights und die beste Therapie der Welt gegen alles. Und organisatorisch ist ein Trio eh nicht zu toppen, wenn alle „nebenbei“ noch arbeiten und Familie haben.

Ich find, da ist man halt seines Glückes Schmied. Das ist auch irgendwie die Chance in jedem Neubeginn, den ein Bandcrash mit sich bringt. (Ich weiß… Ich schmeiß direkt nen Zwanni ins Phrasenschwein für diesen Absatz…)

Ich wünsch dir jedenfalls viel Erfolg dabei, dir aus der Situation was Gutes zu schmieden.