Nein, bin ich nicht ... und dafür bräuchte ich meinerseits eine Vollnarkose!
Genau darin besteht das Problem. Hinzu kommt, dass es die Schwester unseres zweiten Gitarristen ist. Sie sucht sich aber auch immer Nummern aus, die ihre Fähigkeiten in jeder Beziehung übersteigen. Sie hält sich halt für eine zweite Whitney Houston. Wir anderen erledigen das inzwischen ganz diplomatisch, in dem wir sagen, dass uns die Nummer musikalisch überfordert. Ansonsten ist die sowas von schmerzfrei, stellt sich auf die Bühne und zieht dem Publikum die Plomben aus den Zähnen.
Genauso sieht's aus. Setzt aber voraus, dass man zwischendurch mal nüchtern selbst reflektiert. Aber es kommt ja noch besser: letztlich hat sie verschiedene Nummern aufgenommen und mich für den schrägen Sound verantwortlich gemacht. Weil's nicht groovt, trifft sie die Töne nicht und verpasst ständig Einsätze. Das Thema habe ich aber direkt und unmissverständlich geklärt ...
Unsere singt auch in einem Chor, ist aber an Weiterentwicklung nicht wirklich interessiert. Warum auch, denn sie hat's ja voll drauf. In letzter Zeit häufen sich aber die Momente, wo unser Drummer - der Zweit- und Drittstimmen singt - pampig wird. Der Grund: er ist bei fast jeder Probe auf der Suche nach der passenden Oktave, weil sie ihre Stimmlage je nach Laune variiert. Ungeachtet der Tatsache das wir es Leid sind, ständig zu transponieren ("können wir die Nummer heute mal einen Ton tiefer oder höher probieren, klingt glaube ich besser").
Sehe ich auch so, darum mache ich auch lieber eine Faust in der Tasche als ein Fass auf. Allerdings knirscht's immer häufiger, weil die Dame nicht einen Furz mit anpackt (wir müssen zur jeder Probe das gesamte Equipment auf- und abbauen). Sie baut ihr Micro mit Voice-Controlbox auf und ab, das war's. Beim Rest schaut sie zu. Was allen gehörig auf die Nerven geht!
...
...
