Plektrum - bis zu welchem Tempo nur Downstrokes?

[Kingpin]

Hallo alle zusammen,

der Betreff sagt ja eigentlich bereits alles. Ich würde gerne mal Meinungen von euch dazu hören, bis zu welchem Tempo man Achtel denn nur mit Downstrokes (also Abschlägen) spielen sollte.

Hintergrund der ganzen Geschichte: Ich spiele seit ein paar Monaten in der Band hauptsächlich mit Plektrum, da der Sound einfach besser zu unserer Musik passt. Vorher habe ich fast ausschließlich mit Fingern gespielt. Mir ist jetzt aufgefallen, dass unserer Gitarristen fast alles mit Downstrokes spielen und gerade typische Metalriffs so deutlich fetter klingen. Allerdings fehlt es mir da manchmal wohl noch an Tempo und Ausdauer.[]

Theoretisch sollte ich aber auf dem Bass mit genug Übung das gleiche Tempo wie unserer Gitarristen erreichen können, oder sehe ich das falsch?

 

[orgeloli]

Das ist eher eine Frage des Geschmacks als des Tempos.
Du sagst ja selbst es klingt so fetter. Dann mußt du auch so spielen und nicht versuchen, dir bei uns die Ausreden abzuholen.
Evtl. könntest du auf diesem Gebiet ja auch neue Maßstäbe setzen, aber ich glaube da liegt die Messlatte schon sehr hoch!
ÜBEN ÜBEN ÜBEN, aber immer nur bis der Arm weh tut!

OLI

 

[Masl]

Das geht genau bis 186,5 BPM

Wie orgelilo schon sagte, hängt das vor allem von deinem Training ab.

Allerdings haben es die Gitarristen einfacher, da es bei deren dünnen Saiten viel weniger Kraft braucht. Wir Bassisten haben es schon nicht einfach...

 

[schtul]

Jein. Theoretisch ist das Tempo machbar. Praktisch finde ich es aufgrund der anderen Haptik des Basses schwieriger.

ABER ich halte es auch für unnötig. Der Grund warum Gitarristen manche Riffs konstant mit Downstrokes spielen ist, dass Mehrklänge (!!!) als Upstrokes anders klingen. Da du als Bassist vermutlich keine Mehrklänge spielst kannst du ruhig auch Upstrokes machen, sofern du einen sonst gleichmäßigen Sound hinbekommst.

 

[El Rabino]

...oder - ganz progressiv - was anderes spielen, als die gitarren. das kommt in der regel noch fetter, wenn der bass nicht ganz so schnell rumfiedelt.

 

[Mudskipper]

Zitat:Original erstellt von: orgeloli

ÜBEN ÜBEN ÜBEN, aber immer nur bis der Arm weh tut

Vor allem üben, bis up/down genau so gleichmäßig klingt wie nur downstrokes[].
Ich spiele ja ab und an mit Plek und spiele dann nie konstant nur up/down oder down sondern wechsle lustig vor mir her - das ist mir nicht mal bewusst, passiert einfach so.
Wenn man das bewusst übt, hilft das mehr Gleichmäßigkeit ins Spiel zu bekommen.
Was auch cool ist um Plekspiel noch etwas mehr Druck zu verpassen ist mit dem rechten Handballen leicht zu muten.
Das klingt, wie gesagt leicht eingesetzt mit vollen Höhen am Bass schön druckvoll+Plektrumknack.Klingt nicht so vordergründig aggressiv, aber schiebt schön im Mix.

Plek ist nicht nur zum dengeln da, kann man schicke Sachen mit machen[].

 

[Basslast]

Ich spiele NUR up und down - Strokes. Niemals nur Down...

Ich würde solange üben bis der Up-Stroke genauso klingt wie ein Downstroke...

 

[mainzel99]

Zitat:Original erstellt von: Basslast

Ich spiele NUR up und down - Strokes. Niemals nur Down...
Ich würde solange üben bis der Up-Stroke genauso klingt wie ein Downstroke...

Dito - btw ...die meisten Gitten-down-Solierer klingen dann auch spätestens live genau_so []

 

[schtul]

Zitat:Original erstellt von: mainzel99

Dito - btw ...die meisten Gitten-down-Solierer klingen dann auch spätestens live genau_so []

ohja. Wobei Ryhthmus-Git manchmal so sein muss. Judas Priest - Jawbreaker beispielsweise klingt mit Wechselstrokes drin...komisch...

 

[mainzel99]

da isses dann ja wohl als Stil-Element eingesetzt.
Ich nehm sogar bei der Gitte das Pick zwischen Daumen und Zeigefinger und den Mittelfinger zum zupfen dazu.
Zusammen mit viel hammer on/off spart man Energie und - ich zumindest kann schneller und flüssiger spielen.

 

[Lynx Krueger]

das ist glaub ich wirklich eine Sound/Geschmacksfrage

als Hörtipp geb ich dir da jetzt mal Master of Puppets, Metallica spielen das lediglich mit Downstrokes, Dream Theater haben das mal gecovert und Petrucci spielt alles mit Up- und Downstrokes, klingt einfach ganz anders und beiweitem nicht so hart wie das Original.

Ich spiel persönlich ungerm mit Pick nutz aber den Daumen in Pick-Motion mit Nagel als Pick bei Upstrokes
für bassige Töne gibts da Downstrokes und für Plektrumähnliche Sounds sind es Upstrokes, je schneller das ganze wird desto eher wirds zu Double Thumbing

ein befreundeter Gitarrist hat mir diesbezüglich mal geraten gezielt Up-, Up-, Down- und Down- Down- Upstrokes zu üben damit ich flexibler werde
das ganze über mehrere Saiten und mit String Skipping
zwei Wochen ca 10 min pro Tag üben und ich denk garnicht mehr darüber nach was ich jetzt wie spiele, außer es muss irgendwie speziell klingen

 

[Mr.Mingus]

ich habe mir auch mal überlegt in meiner Metalband gewisse sachen wie die Gitarristen zu spielen, also nur downstrokes. Da ich aber so gut wie nie mit plek spiele, müsste ich da echt viel üben. und nur plekgeschwindigkeit + gleichmäßigkeit zu üben is irgendwie scheiße - da übe ich lieber etwas anderes. (z.b. dreifingerspiel - was bei triolen schon ganz geil kommt). vorallem haben die nen echt schnellen anschlag meistens halte ich es wie EL Rabino gesagt hat......
lieber etwas anderes fettes spielen !

 

[Metalfist]

Zitat:Original erstellt von: schtul

Jein. Theoretisch ist das Tempo machbar. Praktisch finde ich es aufgrund der anderen Haptik des Basses schwieriger.

ABER ich halte es auch für unnötig. Der Grund warum Gitarristen manche Riffs konstant mit Downstrokes spielen ist, dass Mehrklänge (!!!) als Upstrokes anders klingen. Da du als Bassist vermutlich keine Mehrklänge spielst kannst du ruhig auch Upstrokes machen, sofern du einen sonst gleichmäßigen Sound hinbekommst.

So isses!


Ein Freund hat sich so sehr mit den korrekten Up-/Downstrokes beschäftigt, dass er dabei auf das Timing vergessen hat.
Er konnte zwar seine paar Nummern aus dem Songbook bis ins kleinste Detail nachspielen, aber ziemlich out-of-time.
[][][]
Leider hat er sich aber auch nichts sagen lassen und er grundelt noch immer auf diesen Niveau dahin.
Das heisst nicht, dass dir das auch passiert, aber als abschreckendes Beispiel kann er gelten.

 

[DeBone]

er hat sich quasi schlechtgeübt

 

[Metalfist]

Ja, leider [][]

 

[Kingpin]

Also erstmal danke für eure Antworten. Ich finde es ja echt erstaunlich, dass hier anscheinend kaum jemand nur Downstrokes spielt. Dachte echt, dass es bis zu einem gewissen Tempo so üblich wäre. Naja, ich werde jetzt wohl erstmal weiterhin beides üben, um flexibel zu bleiben. Mal schauen, bis zu welchem Tempo ich dann mit der Zeit so komme. Ich hatte jetzt eh nicht vor gezielt nur auf Speed zu trainieren, so eine Phase hatte ich schon vor Jahren als ich den 3-Finger Anschlag lernen wollte. []

Ist es denn realistisch Stücke mit 190 bis 200 BPM und vielen Achtel-Parts auf dem Bass nur mit Downstrokes zu spielen oder fällt einem da irgendwann der Arm ab? []

 

[Masl]

Mit genügend Übung ist alles machbar. Ich habe es eben mal ausprobiert: 8tel bei 200 BPM nur mit Downstrokes gespielt ist auf Dauer schon anstrengend. Aber wenn man das ein bisschen trainiert, sollte es klappen.

Aber bedenke: mit einem Wechselschlag hast du nur die halbe Arbeit [] Und ich würde an deiner Stelle auch den Wechselschlag üben, falls du ihn mal brauchen solltest. Am Ende kannst du perfekte Downstrokes bei hohem Tempo, bekommst aber keinen vernünftigen Wechselschlag bei 100 Bpm hin.

 

[Kingpin]

Naja, die Sache ist bei mir eher andersherum. Mit meinem Wechselschlag bin ich eigentlich zufrieden. Klar geht es immer besser, aber ich würde schon sagen, dass mein Wechselschlag ziemlich ausgewogen klingt. Wenn ich jetzt beispielsweise einen Ton durchgehend spiele würde ich auch nicht auf die Idee kommen das nur mit Downstrokes zu machen (außer bei wirklich langsamen Tempo).
Dennoch gibt es einige Riffs in unseren Songs, die mit nur Downstrokes gespielt ein bisschen fetter klingen. Das sind meistens diese typischen Metal-Riffs, bei denen auf den hohen Saiten eine Melodie gespielt wird während die Lücken mit einer tiefen Leersaite aufgefüllt werden. Glaube das kennt man unter dem Begriff Pedalton- oder Singlenote-Riff.

Da ich bisher immer nur Wechselschlag geübt habe, denke ich einfach, dass ich da wohl noch relativ viel Potential nach oben habe. []

 

[Masl]

Achso, dann habe ich dich missverstanden. Wenn der Wechselschlag klappt, dann musst du wohl nur noch Kondition bei den Downstrokes üben [] Am besten mit ein paar AC/DC-Alben anfangen und dich dann zu schnelleren Ramones-Sachen und anderem Punk vorarbeiten. Die Punker benutzen doch fast nur Downstrokes. (Oder falle ich da gerade auf ein Klischee herein?)

 

[Brassnut]

Zitat:Original erstellt von: Kingpin

Hallo alle zusammen,

der Betreff sagt ja eigentlich bereits alles. Ich würde gerne mal Meinungen von euch dazu hören, bis zu welchem Tempo man Achtel denn nur mit Downstrokes (also Abschlägen) spielen sollte.

Hintergrund der ganzen Geschichte: Ich spiele seit ein paar Monaten in der Band hauptsächlich mit Plektrum, da der Sound einfach besser zu unserer Musik passt. Vorher habe ich fast ausschließlich mit Fingern gespielt. Mir ist jetzt aufgefallen, dass unserer Gitarristen fast alles mit Downstrokes spielen und gerade typische Metalriffs so deutlich fetter klingen. Allerdings fehlt es mir da manchmal wohl noch an Tempo und Ausdauer.[]

Theoretisch sollte ich aber auf dem Bass mit genug Übung das gleiche Tempo wie unserer Gitarristen erreichen können, oder sehe ich das falsch?

Siehst du richtig. Allerdings ist das bei der Gitarre nochmal anders wegen Palm-Muting und weil man eben Akkorde spielt. Wenn man den Auf- und Abschlag gut draufhat gibt es mMn nach kaum einen klanglichen Unterschied. Trotzdem kannst du auch sehr viel mit Downstrokes hinbekommen. J Hetfield von Metallica spielt zB auch fast alles mit DS- da fiele mir ehrlich gesagt irgendwann der Arm ab, aber wenn er das gern so macht, kein Problem.