Pino Palladino Bass-Diskussion

[lowfreq]

Ich hatte über die Jahre immer wieder Gelegenheit, einen Pino zu spielen bis ich mir schliesslich selbst einen gekauft habe. Auch ich teile die Begeisterung über den Klang, die Haptik und das "Mojo" dieses Basses. Was die "erstklassige Verarbeitung" angeht bin ich aber arg enttäuscht... Bei meinem ersten Bass löste sich nach wenigen Einsätzen die Farbe an der Korpusrückseite ab. Man konnte sie ganz einfach mit dem Fingernagel abkratzen. Ich habe darauf über den Händler (die waren auch entsetzt) mit Fender Europa Kontakt aufgenommen, worauf der Bass in die USA zurück musste.

Der Korpus wurde nach rund 6 Monaten warten ausgetauscht und der Bass retourniert. Leider liessen sich beim neuen Bass die Madenschrauben in der künstlich gealterten nicht bewegen und somit die Saitenhöhe verstellen, die Brücke war derart verrostet (ich meine natürlich professionell geaged). Da kann mir keiner sagen, dass da eine Qualitätskontrolle stattgefunden hat - trotz Zertifikat usw. Ich musste die Madenschrauben einzeln mit einer Zange rausdrehen und durch neue aus dem Baumarkt ersetzen. Leider lassen die sich nun auch wieder nicht verstellen weil der Rest so verrostet ist. Bei einer Schraube habe ich den Kopf abgedrückt. Ich werde also wieder alle mit einer Zange rausdrehen und ersetzen müssen...

Für einen Bass in dieser Preiskategorie für mich schlicht indiskutabel. Mein Fazit: Sound, Haptik, Gewicht usw. Champions League - Verarbeitung aber leider nur Kreisklasse.

 

[alice d.]

... der scheisse aussieht

ich dachte, edelbässe (wie alembic, fodera, sadomasowski...) müssen scheiße aussehen...

 

[Gast68070]

ich dachte, edelbässe (wie alembic, fodera, sadomasowski...) müssen scheiße aussehen...

Ja könnte man meinen wenn man sich so umschaut

 

[4low]

... aber eigentlich interessant, dass es den Pino nur in dieser einen Farbe gibt... vermutlich könnte Fender mehr davon verkaufen, wenn er auch in anderen Farben angeboten würde...
Den Sean Hurley Sig. gibt es ja auch in drei Farben - sunburst, Oly White und ein sehr geiles Charcoal - obwohl das Original ja sunburst ist...

 

[Metalfist]

Einfachste Lösung für klamme Pino-Fans:

Squier Classic Vibe. 95 Prozent des Looks und 85 Prozent des Sounds um 10 Prozent des Preises.
Gibt´s leider nur mehr gebraucht.

Halt!
Der ist ja nicht mal zerkratzt!
Und soetwas willst du mit dem Pino vergleichen???



Ich denke die Preisgestaltung ist in der heutigen Zeit in den wenigsten Bereichen nachvollziehbar.
z.B. Ein Kilo Mischbrot kostet meist um die 3,5.
Ein wiener Bäcker verkauft das Kilo auch um 6-8 Euro und die Veganen-Bio-Hipster pilgern hin.
"Das ist ja sooooooo gut."
Zweifellos gutes Brot, aber trotzdem nichts anderes als Mehl, Hefe, Ei, Wasser, Salz,...
Auch wenn alles regional und bio ist, kommt man da nicht auf den Mehrpreis.

Dafür gibts kein Auto, man lebt mit Mitte 30 noch im 12qm WG-Zimmer, fährt schwarz und schmuggelt mein Fortgehen Bier in die Clubs...

Ich kauf lieber bei meinem Bäcker ums Eck, der auch hervorragende Qualität bietet.
Ob jetzt Omis im Rollator vor mir stehen oder Cafe latte- Typen mit Schnurrbart und fancy Hüten mit Fensterglas-Brillen, das ist mir ziemlich egal.

Jeder legt seine Prioritäten anders.

 

[cellkirk74]

Damit haste Recht, vor allem mit dem Hipster Blödsinn...

 

[ba6]

Ich hatte über die Jahre immer wieder Gelegenheit, einen Pino zu spielen bis ich mir schliesslich selbst einen gekauft habe. Auch ich teile die Begeisterung über den Klang, die Haptik und das "Mojo" dieses Basses. Was die "erstklassige Verarbeitung" angeht bin ich aber arg enttäuscht... Bei meinem ersten Bass löste sich nach wenigen Einsätzen die Farbe an der Korpusrückseite ab. Man konnte sie ganz einfach mit dem Fingernagel abkratzen. Ich habe darauf über den Händler (die waren auch entsetzt) mit Fender Europa Kontakt aufgenommen, worauf der Bass in die USA zurück musste.

Der Korpus wurde nach rund 6 Monaten warten ausgetauscht und der Bass retourniert. Leider liessen sich beim neuen Bass die Madenschrauben in der künstlich gealterten nicht bewegen und somit die Saitenhöhe verstellen, die Brücke war derart verrostet (ich meine natürlich professionell geaged). Da kann mir keiner sagen, dass da eine Qualitätskontrolle stattgefunden hat - trotz Zertifikat usw. Ich musste die Madenschrauben einzeln mit einer Zange rausdrehen und durch neue aus dem Baumarkt ersetzen. Leider lassen die sich nun auch wieder nicht verstellen weil der Rest so verrostet ist. Bei einer Schraube habe ich den Kopf abgedrückt. Ich werde also wieder alle mit einer Zange rausdrehen und ersetzen müssen...

Für einen Bass in dieser Preiskategorie für mich schlicht indiskutabel. Mein Fazit: Sound, Haptik, Gewicht usw. Champions League - Verarbeitung aber leider nur Kreisklasse.

Da hast du natürlich böse Pech gehabt mit diesem Exemplar. Ich kann nur sagen, dass meiner hervorragend verarbeitet ist. Da kommt keiner von meinen anderen Bässen mit.

Edit: Wobei man nicht vergessen darf, dass bei meinem Bass frisch aus dem Karton die Kabel der PUs nicht verlötet waren und er deshalb am Amp zunächst mal keinen Ton von sich gegeben hat. Das beweist eine unterirdische Qualitätskontrolle, die vollkommen indiskutabel ist. Es ändert aber nichts an der hervorragenden Verarbeitung, Auswahl der Hölzer und dem unvergleichlichen Gefühl, wenn man diesen Bass in der Hand hat und spielt.

 

[ba6]

Halt!
Der ist ja nicht mal zerkratzt!
Und soetwas willst du mit dem Pino vergleichen???



Ich denke die Preisgestaltung ist in der heutigen Zeit in den wenigsten Bereichen nachvollziehbar.
z.B. Ein Kilo Mischbrot kostet meist um die 3,5.
Ein wiener Bäcker verkauft das Kilo auch um 6-8 Euro und die Veganen-Bio-Hipster pilgern hin.
"Das ist ja sooooooo gut."
Zweifellos gutes Brot, aber trotzdem nichts anderes als Mehl, Hefe, Ei, Wasser, Salz,...
Auch wenn alles regional und bio ist, kommt man da nicht auf den Mehrpreis.

Dafür gibts kein Auto, man lebt mit Mitte 30 noch im 12qm WG-Zimmer, fährt schwarz und schmuggelt mein Fortgehen Bier in die Clubs...

Ich kauf lieber bei meinem Bäcker ums Eck, der auch hervorragende Qualität bietet.
Ob jetzt Omis im Rollator vor mir stehen oder Cafe latte- Typen mit Schnurrbart und fancy Hüten mit Fensterglas-Brillen, das ist mir ziemlich egal.

Jeder legt seine Prioritäten anders.

Sicherlich sind überall Mehl, Hefe, Ei, Wasser und Salz drin, aber es ist doch wohl jedem klar, dass die Brötchen nicht bei jedem Bäcker gleich (gut) schmecken. Unter Umständen zahlt man den Mehrpreis schlicht und ergreifend für das bessere Rezept.
In einem Sterne-Restaurant bekommt man in der Regel ja auch besseres Essen als in der Fastfood-Bude. Komisch, wo die doch alle nur mit Fleisch, Gemüse, Salat, Beilagen und Gewürzen arbeiten ...
Also ehrlich: um da Unterschiede zu bemerken, muss man kein Hipster sein.

Leider kann man auch einfach Pech haben und erwischt eben auch für viel Geld ein nicht zufriedenstellendes Produkt. Aber das sind ja wohl eher die Ausnahmen.

 

[ba6]

Ok, ich steck' da nicht drin. Keine Ahnung. Aber wenn das so ist, dann gibt 's eine Unmenge kleinerer Manufakturen, die von schlechten Geschäftsleuten geführt werden.

Das ist ganz sicher so. Ein guter (hier Beruf einsetzen) ist nicht notwendigerweise ein guter Geschäftsmann. Das Zeug zum Unternehmer haben nun mal nicht alle.

Vor einigen Jahren traf ich (noch blutiger Anfänger) einen von mir damals schon sehr verehrten deutschen Bassbauer auf seinem Stand. Ich habe dort auch einen Bass gespielt, in den ich mich richtig verliebt hatte. Meine Fragen dazu und zur Preisliste wurden jedoch derart arrogant "beantwortet", dass ich davon abgesehen habe, einen Bass bei diesem Herrn zu bestellen. So kann man auch durch kommunikativen Super-GAU Kunden vergraulen.

 

[KaleBASSe]

Das ist ganz sicher so. Ein guter (hier Beruf einsetzen) ist nicht notwendigerweise ein guter Geschäftsmann. Das Zeug zum Unternehmer haben nun mal nicht alle.

Hmmm. Es gibt etliche hochwertige Bässe - handgefertigt und handwerklich aufwändig. Wenn wir nur mal Luthman, Sandberg, Suhr, Ritter, Bassline usw. als Gegenbeispiele nehmen... Haben die dann schlecht kalkuliert?
Wenn man sich beispielsweise die hochwertige, tadellose und aufwändige Verarbeitung mit hochwertigen Materialien etwa bei Luthman anschaut (Herstellung in Frankreich) und die dafür abgerufenen Preise mit dem teureren Pino vergleicht, wird 's irgendwie noch absurder. So einige exzellente Luthman sind für 2.500,- EUR oder weniger zu haben.
Und der Pino ist ja letztendlich auch nur von der Stange und keine Wunschanfertigung. Selbst bei der Farbe gibt 's keine Optionen.
Unter 'm Strich zahlt man für 's Mojo. Ja ok, jeder wie er will. Hey, kein Thema!
Aber wenn man im Vergleich so viel Geld für einen im Verarbeitungsaufwand deutlich simpleren Bass ausgibt, muss da unheimlich viel Mojo drin sein.

 

[Bassone]

, die Brücke war derart verrostet (ich meine natürlich professionell geaged).

Ich bin bereit etwas fuer Mojo zu bezahlen wenn der Rest vom Pruegel fuer mich stimmt.Wofuer ich nie und nimmer auch nur einen Cent mehr bezahlen werde sind diese Relic und Road Worn Teile.Ich gebe doch nicht hunderte oder gar tausende Floehe fuer ein verschrameltes Instrument aus mit verrosteter Mechanik,das aussieht als sei es hinter einem Fahrzeug angebunden worden und ueber die Autobahn geschleift worde.Wenn das Instrument Abnutzungserscheinungen aufweist dann stammen sie von mir,und nur von mir.Ich habe fertig!

 

[Slapman]

Ich wäre auch vorsichtig mit so "unvoreingenommenen" Kommentaren. Hat nicht Slapman gerade einen Pino gekauft und in einem anderen Threat geschrieben, dass es der beste Fender ist, den er je in den Fingern hatte oder habe ich das falsch in Erinnerung? Ich denke Slapman kann das sicher beurteilen und ist meines Wissens Vollblutmusiker. Ausserdem ist es doch wurscht was ein Bass kostet, wenn derjenige der ihn will auch bezahlen kann. Alles andere klingt für mich schon in Richtung Neid.

Muss ich leider korrigieren. Meine Erfahrung mit Fender ist nicht groß (bei anderen Marken eher). Ich habe also nicht viele angespielt, sondern nur wenige, aber der Sound vom Pino hat mich einfach umgehauen und ich wusste nach dem antesten einfach, dass es DER Preci für mich ist. Also wenn, dann der sagte mir irgendwas. Ich kann ehrlich gesagt nicht sagen wie er sich im Vergleich zu anderen Precis im Sound und Verarbeitung schlägt. Für mich passt alles und da ich es mir schlicht gesagt leisten kann, gönne ich mir ein solches Instrument. Ich bin auch neidfrei wenn ein Porschefahrer neben mir an der Ampel hält. Ich freue mich lieber mit ihm....

Mojo kostet, das war schon immer so, wird auch immer so bleiben. Ich finde logabass und 4lows Ausführungen und sachliche Argumente inkl. der betriebswirtschaftlichen Analyse toll. Jeder wie er mag... (und kann)

An der Stelle verweise mal ich auf meinen Fodera-Thread, da wird ja ähnlich ausschweifend über Preis/Leistung diskutiert.

 

[clausdr]

...VERGASUNG....??!!??... Du meinst sicher "bis zum Abwinken"....

 

[precision78]

Hier wird immer von Mojo geredet. Ein neues Instrument kann überhaupt kein Mojo haben. Das muss über viele Jahrzehnte reifen...

 

[KaleBASSe]

Gereiftes Mojo:

 

[lordbasstard]

ein bass ist soviel wert wie die Käufer bereit sind zu zahlen. sicherlich wird Fender am pino mehr spanne haben als an knapp kalkulierten einsteigersets. dann müssten wir aber eine Diskussion darüber führen wieviel % Aufschlag als verdienst für ein unternehmen moralisch noch okay ist. von da aus geht es dann weiter: erreicht die firma die höhere marge durch einen höheren preis, einfach weil der markt es hergibt, oder durch senkung der Produktionskosten. Auslagerung in Billiglohnländer mit fragwürdigem demokratieverständniss und hundsmiserablen Arbeitsbedingungen (da fällt mir so eine hippe computerfirma ein, die ich leider auch nutze...).

ich würde es mir gerne in allen Lebensbereichen leisten können, die erste Variante wählen zu können, kann es aber nur selektiv.

 

[Metalfist]

Sicherlich sind überall Mehl, Hefe, Ei, Wasser und Salz drin, aber es ist doch wohl jedem klar, dass die Brötchen nicht bei jedem Bäcker gleich (gut) schmecken. Unter Umständen zahlt man den Mehrpreis schlicht und ergreifend für das bessere Rezept.
In einem Sterne-Restaurant bekommt man in der Regel ja auch besseres Essen als in der Fastfood-Bude. Komisch, wo die doch alle nur mit Fleisch, Gemüse, Salat, Beilagen und Gewürzen arbeiten ...
Also ehrlich: um da Unterschiede zu bemerken, muss man kein Hipster sein.

Ich vergleiche da auch nicht von Sternerestaurant mit Fastfood-Bude, sondern von Qualität auf Augenhöhe mit maginalen Unterschieden.

Fairerweise muss ich aber dazu sagen, dass die Hipster-Bäckerei in einer angesagten Gegend mit hoher Nerdbrillen- und Dutt-Faktor ist.
(Bei Fodera wird NYC auch immer als kostentreibender, zusätzlicher Faktor genannt.)

DAS kostet natürlich extra, macht aber das Endprodukt letztendlich auch nicht besser.

 

[Semigradler]

Nach deinem Profilbild zu urteilen, passt du aber ganz gut in die Hipsterbäckerei. Im Verhältnis Preis und Verarbeitungsqualität schenkt sich Fender und Gibson wohl nix.

 

[Slapman]

Das iPhone 6 (16 G kostet in der Herstellung recherchen zu Folge ca. 200 USD, das 6 Plus ca. 216 USD. Quelle ZDNet.de
Herstellkosten mit heutigem Dollarstand: 188 €
Verkaufspreis heute bei Apple: 629 € (Netto 528,57 €)

Das sind 340 € Marge ohne Zwischenhändler!!!. Bezogen auf die Herstellkosten 181,15 %
Ähnlich die aktuellen Top-Geräte von Samsung...... Ich würde dennoch behaupten, dass sehr viele hier von den nörglern bezüglich Preis-Leistung eines in der Hosentasche haben. Aber an der eigenen Nase packen tut immer weh, ich weiß
Ich behaupte, dass kaum einer der Hersteller der hier genannten Bassmarken eine ähliche Kalkulation aufweisen kann. Ich unterrichte Kostenrechnung und Controlling und benutze auch gerne immer das Beispiel der A- und S-Klasse. In den Top-Modellen ist viel mehr in der Kalkulation drin als bei den günstigen. Da gehts nicht nach Verursachungsprinzip, sondern nach Tragfähigkeitsprinzip, sprich, was kann das Produkt vertragen weil die Kunden es "eh" kaufen. Die Kunden einer S-Klasse sind bereit für Dinge zu zahlen für die ein A-Klasse-Fahrer nicht bereit ist. Daher sind in den Kalkulationen ganz andere Faktoren drin. Ähnlich eben auch bei Fender und Co. Ob man eben bereit ist dafür zu zahlen ist höchst subjektiv. Wenn ich rein rational nach Preis-Leistung gehen wüde, dann müsste ich vermutlich 95% meiner Bässe verkaufen und in einer Holzhütte im Wald wohnen. Ach so, Kinder dürfte ich auch nicht bekommen denn mir wurde (tatsächlich!) schon mal gesagt, die würden nur Geld kosten.... Und in die Kneipe ein Bier trinken darf ich auch nicht, denn das Bier beim Aldi in der Dose kostet auch nur ein Bruchteil. Besaufe ich mich also mit Billigbier ohne Kinder in meiner Holzhütte im Wald und freue mich über meinen ersten Bass, einen Cort für 400 DM. Der würde es theoretisch auch tun. Alle anderen könnte ich dann immer noch als Brennholz benutzen, denn der Strom- und Gasanschluss in der Hütte wäre ebenfalls zu teuer

Dann hätte ich aber auch Zeit über das MOJO meines ehemaligen Fender Pino´s Gedanken zu machen. MOJO lt. Wikipedia bedeutete ursprünglich mal Glück bzw. Glücksbringer und er bescherte mir Glücksgefühle als ich ihn gekauft habe und in der Hand hatte. Leider musste er dann gerade in den Ofen, denn ich hab gefroren.....

So, nehmt das nicht zu ernst, ich hatte gerade einfach Lust zu sticheln )))

 

[Metalfist]

Nach deinem Profilbild zu urteilen, passt du aber ganz gut in die Hipsterbäckerei.

Knapp daneben.
Eher in eine Sennerei, die Casu Marzu herstellt...