Ein Bekannter bringt immer seine Frau mit zum Gig. Die vernetzt sich als erstes mit dem Mischer und gibt ihm Hilfestellungen und sogar Cues. Sie ist keine Musikerin, kennt aber die Songs.
Wollen die etwa Billard oder Snooker miteinander spielen?
Also "Bei dem kommenden Song spielt der Bass das Intro, der könnte gerne die ersten 16 Takte etwas lauter sein.
Wenn der Toni nicht gerade auf Toilette ist bei diesen 16 Takten, er sollte es schnell merken dass sich da etwas tut. Z.B. ein kleines Solo des Bassisten. Und wenn nicht, dann eben nicht.
Ich kenne das dann eigentlich auch eher so herum:
Entweder ich mache mich etwas lauter, das wäre die eine Möglichkeit, oder die Band spielt bei meinem Solopart vom Lautstärkepegel her etwas ruhiger damit der Bass gut durchkommt. Und so kenne ich das dann eigentlich auch, wenn ich denn mal ein Solo spiele!
Achtung, gleich kommt das Gitarrensolo, beim nächsten Song singt der Bassist, beim nächsten Song spielt der Drummer immer arg laut oder benutzt das Dingens hinten links (was er halt nur in dem Song benutzt).
Blöde Frage, spielt die Band eigentlich auch Musik?
Na ja gut, heutzutage wird ja auch mehr performed als denn Musik gemacht.
Bei einer Performance, da mag das dann alles seine gute Berechtigung haben.
Wenn ich denn unbedingt performen will, da wäre ich als DJ denke ich besser aufgehoben als bei Live-Musik!
Halt nette Hilfestellungen für den Mischer, ohne sich in dessen Arbeit einzumischen. Das funktioniert immer gut und die Mischer freuen sich über nicht übergriffige, belehrende aber zielgenaue Infos.
So will ich das auch.
Mich würde es als Mischer nerven. Dafür bin ich nicht da die individuellen Pegelwünsche der Band in jedem einzelne Song zu erfüllen, die sie selbst nicht auf die Reihe bekommen.
In meiner eigenen Rock-Cover Band damals, da brachten die beiden Gitarristen ihre Sounds zum Event bereits fertig mit.
Beim Soundcheck wurden dem Tonmann die unterschiedlichen Sounds mit ihren unterschiedlichen Pegeln dem Tonmann vorgestellt, und fertig! Da hat es nix gebraucht mit so Anweisungen wie: mach die Gitte an der Stelle +3dB lauter, weil da hat die ein Solo...
Ich hatte mal ne Band mit einem Gitarristen und Sänger, der war ähnlich drauf. Hier brauch ich von dem 3dB mehr von dort etwas weniger, die Stimme von mir etwas mehr, den Chor etwas dahinter, Effekte rein, Effekte raus, Sax hier bei dem Song mehr, beim nächsten weniger. Jeder Song eine komplett andere Abmischung.
Ehrlich, das hat mit Musik spielen absolut NICHTS mehr zu tun. Vielmehr mit eigener Unfähigkeit und Selbstgewichse!
Ich befürchte fast, viele unterschätzen die eigentlichen Aufgaben die ein Tonmann zu bewältigen hat. Und unterschätzen vermutlich dann auch, worum sich ein Tonmann so alles kümmern kann, damit das Gesamtergebnis stimmig klingt.
