Das stimmt natürlich...Allerdings könnte man damit seinen Sound nochmals variieren und vielleicht klingt es ja nicht schlecht. Der schaltungstechnische Aufwand hätte sich jedenfalls sehr in Grenzen gehalten.
Was genau könnte man d.E. noch variieren am Amp out? Die Cab Sim allein mit dem Amp out EQ kombinieren? Wofür? Mehrwert zum DI Out wäre ja nur der rudimentäre 2-Band EQ und der schaltbare Hi-Cut.
Falls du nur 2 Ausgänge mit Cab Sim brauchst, täte es auch ein Signalsplitter am DI Out. z.B.
https://www.lehle.com/de/lehle-p-split-iii
Ein rudimentärer 2-Band EQ, falls du den auch gerne hättest, findet sich dann sicher auch noch (EQ des Main-Amps oder Helferlein wie der VONG oder bei mir im Stomp).
Außerdem bin ich gar nicht so sicher, ob der Schaltungsaufwand im SV so gering wäre. Warum hat OE die Cab Sim nicht abschaltbar gemacht? Müsste ja auch easy funktionieren und wird hier von deutlich mehr Kollegen gewünscht. Es ist aber nicht nur ne simple Frequenzkorrektur am DI Out, wie man das von den meisten Cab Sims kennt. Es ist ja tatsächlich eine echte Mini-Endstufe samt reaktiver Last nachgebildet. Vermutlich möglich, aber ob der Nutzen den Aufwand rechtfertigt wäre dabei die Frage. Mit ner Mini-Endstufe samt Last in eine Endstufe samt Last ist doppeltgemoppelt, sofern die Box nicht FRFR läuft. Die Option dürfte in der Praxis daher vermutlich eher selten Anwendung finden. Ich gehe ja auch nicht mit dem SV als Ampegsimulation in einen Ampeg Preamp in der Hoffnung das Ampeg zum Quadrat zum Turbo-SVT wird.
Sehr interessant fand ich allerdings folgende Option: Am Pult 2 Kanäle belegen und mischen. DI Out mit Cabs Sim + Amp Out. Beim Amp Out mit dem Amp Out EQ einen sehr mittigen Sound einstellen (LF+HF absenken) und diesen mittigen Sound dann nach Gusto dem fetten DI Out beimischen. Sehr brauchbar um den Bass im Mix gezielt nach vorne zu holen. Dann noch die Möglichkeit mit dem Blend Regler das ganz trockene Signal beizumischen, finetuning sozusagen. Phasenprobleme hab ich da übrigens nicht festgestellt, DI und Amp Out scheinen phasengleich zu laufen.
D.h. um unzählige Variationen abrufen zu können, braucht es eigentlich nur einen Mini-Mixer und/oder Signalsplitter.
Ich glaube OE ist so überzeugt von ihrer analogen Cab Sim, die echten digitalen IRs m.E. in nichts nachsteht, dass man die Bassrigs sogar als reine Cab Sim/"analoge IR" nutzen kann, mit externen Preamps davor. Man hat sich vielleicht daher gegen eine abschaltbare Cab Sim entschieden? Wer es clean möchte kann ja über den Amp Out und ne eine günstige externe DI zum Pult und über den Link out zum Amp.
Fazit: es gibt viele Wege mit den Bassrigs Sounds zu tüfteln. OE hat sich wohl für Kompromisslosigkeit entschieden, statt alle möglichen Optionen schaltbar zu machen. Am DI Out liegt die perfekte Simulation eines SVT-Stacks an, dafür ist das Pedal gemacht und m.E. ungeschlagen. Andere Optionen kann man je nach Bedarf durch externe Helferlein realisieren, die i.d.R. kein Loch ins Portemonnaie reißen.
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