So geht es mir mit meinem Lakland. Habe mir den Bass damals relativ unbedacht auf Empfehlung gekauft, hätte mal einen ausgeliehen für ne Zeit welcher mir gut gefallen hat und dann beim nächsten in der Bucht zugegriffen. Am Anfang war ich begeistert, nach einer gewissen Zeit kamen dann aber Zweifel. Ich experimentiere mit Pickups und Elektronik rum aber so richtig gefiel er mir nicht. Halsprofil war auch nicht genau meines, irgendwie funkte es nicht nur zwischen uns, auch wenn er an sich gut klang. Dazu kamen ein paar Probleme mit der Saitenlage hinzu, superflach und schnarrfrei ging nicht.
Habe ihn dann versucht zu verkaufen aber nur lächerliche Angebot bekommen. Vielleicht habe ich ihn damals minimal zu teuer geschossen aber unter dem preis wollte ich ihn auch nicht abgeben. Also blieb er und wurde immer wieder gespielt, war ja auch der einzige 5er im Haus.
Mit zunehmender Zeit änderte sich dann langsam auch meine Meinung. So nach ca. 3 Jahren begann ich wirklich zu spüren, wie der Lakland behandelt werden muss. Gerade beim Anschlag unterscheidet er sich doch deutlich von meinem Fender. Er mag es etwas sanfter, schwingt dafür aber gleichmäßiger aus und reagiert besser auf verschiedene Kontaktstelle. So wusste ich ihn immer mehr und mehr zu schätzen und spürte auch, wie die Resonanz bei Gigs/Jobs besser und besser wurde. Irgendwann kamen die alten Pickups und Elektronik wieder rein und der Sound wurde rund. Es stellte sich mehr und mehr der Gedanke ein:
"Ach so war das mal gedacht!"
Nun bin ich sehr glücklich, das dieser Bass noch bei mirist. Als 5er in der Band ist er absolute spitze, vielleicht unspektakulär als ander vergleichbare Bässe wie Sadowsky, Fodera, Mtd, Ken Smith oder Marleaux, aber ein Arbeitstier in bester weiße. Jetzt gebe ich ihn auch nicht mehr ab, es sei denn es sollte mir die 5er+Liebe meines Lebens über den Weg laufen. Ich würde unsere Beziehung als eine gewachsene Freundschaft mit tiefen Respekt für den anderen beschreiben (er ist immerhin schon über 20 Jahre alt). Am Anfang war es mehr eine Geschäftsbeziehung mit einigen Krisen, nun wissen wir aber beide was wir aneinander haben. Ich bin zufrieden und weiß ein sehr zuverlässigen Arbeitsgerät mit qualitativ hochwertigen Allgemeinsound zu schätzen, er bedankt sich bei mir mit einem perfekter Unkkompliziertheit: Dauer des Soundcheck mit meinem Lakland? 10 Sekunden...
Ach ja und er hat natürlich auch einen Namen (vom Vorbesitzer bereits verliehen): Brian!
Grüße Hen
aber manchmal im Leben ist Loslassen angesagt.
