brrr, der doc versteht es, horrorszenarien zu entwickeln.
und wo gaestle recht hat, hat er recht.
wir sind alle auf der suche nach einem klangideal, welches in bestimmten klassikern schon verewigt wurde. am liebsten wären uns dann kombinationen aus klassikern, also eierlegende wollmilchsäue.
fazit aus sicht der marktforschung: gebt den leuten altes bier in neuen flaschen. mach den alten kaffee wieder warm. wenn man sich warwicks programm anschaut, ist es offensichtlich, daß anleihen bei so manch einem von uns lieb gewonnenen klassiker eher vermieden werden. damit machen andere ihr geld und es ist fraglich, ob warwick in dieser nische ernsthaft wildern will, wo sie doch ihre eigene nische haben in der sie recht konkurrenzlos sind.
mit den einschränkungen in der optionenliste (viele hier hätten ja gerne einen anderen korpus mit anderer ergonomie) und unserer recht innovationsfreien ideenwelt ("baut mir einen sandberg pm" "nein, einen streamer mit anderen inlays") wird da wenig innovatives bei rumkommen.
eigentlich entspricht die komplette vorgehensweise auch nicht dem, was mir vorschwebt, wenn jemand mir meinen idealbass bauen soll.
also: gebt mir einen sound, der tiefbass hat, ohne zu mumpfen, der tiefmitten hat. höhen sind mir egal. ich will die möglichkeit, zwischen humbucker-fett und singlecoil-punch zu wählen. klare artikulation, hammer-attack, langes sustain mit ordentlich zähne-zeigen, ein bisschen komprimiert. also ein kompromissloses mach-keine-gefangenen-rockmonster in altschuliger tradition mit durchaus eigenständiger stimme.
elektronik: ich will diesen sound und ich will ihn in einem eng umrissenen rahmen anpassen können. wenig knöpfe, kein schwurbes und unnützer pofel, der doch nur wieder die eierlegende wollmilchsau im blick hat. ich will etwa drei wohldefinierte soundmöglichkeiten mit praxisbezug ohne viel rumgefummel. so als zielrichtung von der bedienungseinfachheit könnte man die jazzbassschaltung oder die jack-casady-schaltung angeben, das muß aber nicht unbedingt passiv sein. aber wundertätige x-band-klangregelungen sind ein fall für die stereoanlage.
handling: ordentlich was zum zupacken in der linken, aber bequem bespielbar. nicht zu viel gewicht am gurt, ist aber sekundär im vergleich zum sound. trotzdem sollte das ding gut am gurt hängen und nicht kopflastig sein.
wie sieht so etwas bei warwick aus? von der holzkombi und der konstruktion? was hab ich ernsthaft für eine vorstellung davon, welche hölzer mit welchen pickups in welcher position das können? bei warwick hocken doch die jungs mit dem holzlager und der erfahrung im bassbau. ich hab letztlich nur eine ahnung davon, was ich am ende in meinen fingern fühlen und im ohr hören will. wenn mir jetzt ein erfahrener bassbauer erzählt, daß dieser sound nur mit einem korpus aus plastinierten sauren gurken zu erreichen ist... dann ist das halt so. ich hab zwar ein bischen ahnung (bilde ich mir ein) und suche dieser ahnung entsprechend (vielleicht verkehrt), aber ich würde ja auch nicht zu einem koch gehen und sagen "ich will den geschmack von fischstäbchen mit bolognaisesoße, aber daß du mir ja das ganze nur aus spinat und roter bete zusammenzauberst". die letzten male im musikladen hab ich dem verkäufer songs mit bestimmten sounds genannt oder per mp3-player vorgespielt und mich dann beraten lassen, wie ich diesen sound hinbekomme. die verschiedenen möglichkeiten wurden durchprobiert und sich am ende für eine lösung entschieden, die meinen vorstellungen in bezug auf ton und preis entsprach. komischerweise bin ich damit recht gut gefahren, mich auf die kompetenz von fachleuten zu verlassen.
danach kann ich mir immer noch gedanken machen, wie die farbe und die inlays aussehen.
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