Trends gibt es überall, auch in der Recording-Szene. In den 80ern wollte jeder einen Edelbass haben und Slappen, nun spielt jeder Fender und die alten Flatwounds wurden auch wieder entdeckt. Im Studio merken nun die Leute dass sich eben doch nicht alles so optimal "in the box" lösen lässt und wollen wieder "echte Knöppe" zum Anfassen haben. Den gerade auch durch die hohe Präzision einer DAW, mit der die Spuren zusammen gerechnet werden, klingen DAW-Mixe eben so wie sie klingen. Der SPL Mixdream hat z.B. eine höhere Kanalübersprechung, was dazu führt das die Instrumente sich eben besser vermischen. Wobei sich die eigentlichen Vorteile von Summierern erst dann richtig ausspielen, wenn man auch noch entsprechendes Outboard zur Bearbeitung der einzelnen Gruppenspuren einsetzen kann. Das analoge Summieren allein bringt da noch nicht so viel.
Ich finde ja auch dass man bei dem ganzen Equipment-Wahnsinn nicht vergessen darf um was im Endeffekt geht, nämlich um Musik. Dennoch sollte man sich immer auch Experimentier-Spielraum lassen, da darf man auch mal ein Treppenhaus als FX-Reverb und parallele Wände als Slap-Echo benutzen. Schließlich können neue Sounds auch immer inspirierend und spannend sein, vorausgesetzt sie passen in den Kontext. Heißer Geheimtipp ist da das Buch "Du machst die Beatles" von Geoff Emerick, der gute hat als Engineer bei den Beatles viele Soundtüfteleien quasi erfunden.
