Mmh, könnte das ganze Messing (überall...) der Grund sein, warum ich meinen 1. Bass nie zum Knurren gekriegt habe? Ich bitte mal um eure Spekulationen, ob ich mit einer anderen Bridge (Tipps?) nach 37 Jahren doch noch entscheidend in diese Richtung kommen könnte. Höhen hat das Stück ja zu viele...
Da meine Beobachtungen dahin gehend sind, das Messing die Bässe und Obertoöne mehr nach vorne holt:
Der Knurr kommt ja mehr aus den Mitten. Deswegen würde ich mal eine Alu-Bridge testen. Aber ein Garant ist das nicht, da man nie weiß, wie sich das im
Gesamtbild auswirkt. Der von mir angesprochene Bogart hat nicht mehr Knurr bekommen. Aber da war das Ziel ja auch ein anders.
Auf meine VonParis 4-Saiter habe ich lange Zeit einen, wegen der Bohrungen, selbst gebastelten Blechwinkel drauf gehabt. Auch da war die Erkenntnis, Bässe und Obertöne treten zu der ETS etwas in den Hintergrund.
Könntest also durchaus Glück haben, wenn Dein Bass von sich aus Knurr besitzt.....
So einfach ist das nicht...
Messing stärkt Obertöne und den Grundton. Ober anders gesagt: Aluminium dämpft/verschluckt diese Töne.
Messing macht KEINEN Höhen- und Bass-lastigen Klang, bitte nicht verwechseln. Es verschluckt nur weniger von den Frequenzen wie Blechwinkel oder Aluminium. Wenn du bei einer Messingbrücke die Höhen anhebst, kommen auch silbrige Höhen raus. Bei einer Aluminiumbrücke eher sehr hohe Mitten.
Bei einer Zinkgußbrücke eher Ätzhochmitten.
Außerdem empfinde ich eine
nicht zu fette Messingbrücke als tonverdichtend. D.h., der Ton wird fester, wuchtiger und kompakter. Er bekommt so etwas "sonores", strammes in den Mitten. Gut für einen ortbaren Ton. Mit dem Ton lässt sich arbeiten. Von knurrig mittig bis hifi ist alles drin.
Bei Aluminiumbrücken bist du eingeschränkter. Aber diese Brücken matschen nie, der Ton bleibt klar umrissen. Sozusagen ein eingebauter Vong/HPF/LPF. Je nach Situation superkonkret und detailliert, oder eben steril/ohne Tiefgang, ist alles möglich.
Zinkgußbrücken klingen oft langweilig, egal was du sonst noch veranstaltest. Aber können auch gut funktionieren...
Mein JazzBass z.B. klingt mit der Messing Brücke viel knurriger und direkter. Mit einer dämpfenden Brücke eher lahm und pappig.
Jeder empfindet das wahrscheinlich anders und Rahmenbedingungen wie Spieltechnik, Saiten, Soundvorstellung, etc spielen da mit rein.
Meine Einstellung ist ja eher: was zuviel ist, kann ich rausnehmen, was nicht da ist, kann ich nicht mehr herbeiholen. Aber wenn ein kastrierter Sound geil klingt, kann das auch die Lösung sein. Da hilft hilft nur ausprobieren....
Zu dem Bass: Das Haupt-Problem wird nicht das Messing der Brücke sein. Die ist eigentlich sogar klasse, wenn man die Saiten auch einhängen könnte.
Der durchgehende Hals und die String-Thru-Saitenführung (hier sehr stark geknickt!) sehe ich als das Problem. Beides zusammen ist sustainfördernd und komprimiert den Sound. Der sehr starke Knick der Saiten wirkt gerade bei den dicken Saiten eher dämpfend.
Spielst du eher Neck-PU oder Bridge-PU oder beide zusammen? (Der PU-Abstand ist anscheinend auch relativ groß, was dir auch wichtige Frequenzen auslöscht).
Den Singlecoil an der Brücke könnte man gegen einen (zum Neck-PU passenden) DiMarzio/Schaller Humbucker tauschen und den Steg-PU etwas lauter einstellen. Dazu erstmal Taperwound-Nickel-Strings, bevor man die Brücke tauscht. Das könnte man mal versuchen.
Ich hatte mal einen Westone Thunder II Bass mit durchgehenden Hals und fetter Messingbrücke. Der hatte mit dem Bridge-Humbucker einen wahnsinnig knurrigen Ton, fett genug, um alleine die Band zu tragen... Geht also auch....
