Mehr Freude am IEM ?!

TomW

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Unsere Rock-Pop-Coverband hat vor zirka einem Jahr auf In-Ear-Monitoring umgestellt - zumindest bei Konzerten; bei Proben wird es individuell gehandhabt (abgesehen von Generalproben vor dem Gig) .... rein technisch funktioniert das insbesondere zusammen mit unserem UiSoundcraft gut, vor allem für die beiden Sänger (m/w) ist es ein großer Vorteil, weil sie sich viel besser hören als über die üblichen Monitorboxen (die wir ja jetzt nicht mehr mitschleppen müssen) :-)...

Persönlich muss ich allerdings feststellen, dass sich meine Begeisterung fürs IEM leider in Grenzen hält :-/... das hat mehrere Gründe:

1.) Ich höre meine Basslinien via Kopfhörer, aber mir fehlt der physische Aspekt ... also nicht die Lautstärke, sondern der Druck, der über den Amp und die Boxen kommt und sich im Raum verteilt (obwohl ich eher leise spiele) .... mir kommt es immer so vor, als würde ich einfach nur zur Musik einer x-beliebigen Band dazu spielen, zumal der IEM-Sound ja auch eher clean ist ...

2.) Kommunikation und Interaktion sind eingeschränkt ... das liegt u.a. daran, dass ich mir Sleeves besorgt habe, die stabiler im Ohr sitzen und auch etwas besser abdichten (Vorteil: es ist zugleich eine Art Gehörschutz) .... d.h. wenn ein Bandkollege ohne Mikrofon etwas mitzuteilen hat, kann ich es schlecht oder gar nicht verstehen ... die Hörer jedes Mal aus dem Ohr zu nehmen, ist etwas pfriemelig ...

3.) Ich habe mir einen Monitor-Mix zusammengestellt mit leichter Betonung auf den Bass .... leider höre ich mich selbst mal gut, mal weniger gut ... das liegt m.E. an den Keyboards und der Gitarre, die beide für jeden Song andere Sounds verwenden, die aber offenbar alle unterschiedlich laut sind ... dazu noch Volume-Pedal für Soli (was natürlich prinzipiell ok ist, wenn man nach dem Solieren wieder den Fuß vom Gas nehmen würde) ...

4.) Der Schlagzeuger ist sehr laut ....mein Problem ist deshalb, dass ich nie genau weiß, ob ich ihn gerade real höre (so dicht sind die Sleeves dann doch nicht) oder über das IEM ... ob es in dem System größere Latenzen gibt, ist mir nicht bekannt ...


Wie gesagt: Begeisterung sieht anders aus ... ich bin eigentlich auf der Bühne eher locker und agil, singe auch Background ... aber beides leidet darunter, dass ich mich sehr stark auf das IEM konzentrieren muss (was dann auf Dauer auch anstrengend ist) ... ich hab's bei den Kollegen angesprochen, dass ich da manchmal im "Blindflug" unterwegs bin - da gab es aber leider keine Reaktion darauf ... vermutlich, weil ich immer alles einigermaßen fehlerfrei hinbekomme ;-)...

Meine Frage in die Runde:
Was lässt sich verbessern, wie bekomme ich wieder mehr Freude am IEM? :nix:
 
Schon mal an ein Bassboard gedacht? Ich selbst habe damit keine Erfahrung, hab aber von anderen gehört, die dadurch mehr Kontrolle über ihr Spiel bekommen. Und mehr Spaß macht es wohl auch. Mit IEM hast du halt nicht den Fahrtwind in den Haaren ;-).
 
Was lässt sich verbessern, wie bekomme ich wieder mehr Freude am IEM? :nix:
hast Du eine Stereo IEM Strecke? Falls ja, nimm Deinen Bass und Deinen Gesang, falls Du singst in die Mitte und panne Deine Buddies links und rechts aus der Mitte raus. Da ich singe, habe ich alle Gesänge auf der einen Seite und den ganzen Rest auf der anderen Seite.

Ausserdem: Stereoinstrumente (Keys, Wabereffekte, usw.) in Mono auf dem IEM ist weniger verwirrend. Diese monosummierten Signale kann man dann auch besser aus der Mitte rauspannen, ohne dass Information verloren geht. Einzig Ambientsignale, also Raummikros, würde ich nicht monosummieren.
 
Kann die Skepsis verstehen, denn auch ich musste mich umgewöhnen bei der Nutzung des IEM. Erste Maßnahme war, dass ich mein IEM Mono betreibe und mir mein Bassignal auf einen eigenen Kanal lege. Was vom Mischpult kommt ist dann auf den anderen Signal. So kann ich bei bedarf ratzfatz meinen Bass lauter oder leiser machen.
Dann ist generell von Vorteil, wenn ein Ambience-Mikro auf der Bühne steht. Das kann man sich dann dazu mischen, wenn Du mit dem Backvocal-Mic nicht genug "Ambience" hast. Ob Stereo (wie on claudio empfohlen) oder mono ist dann Geschmacksfrage. Klar ist ein Stereo-Signal für das Empfinden einer "breiten, räumlichen Bühne" besser, aber ich komme sehr gut mono klar.
Das Thema "Druck vermissen" kann ich verstehen, gerade zu Anfang, wenn man sich erst dran gewöhnen muss. Ne "Rüttelplatte" brauche ich aber dennoch nicht - ich hab wirklich viel Druck auf dem Bass-Sound, weil der Hörer bassbetont sind und die IE-STrecke (die ist 5,8GHz, als digital) keine Tiefen klaut. Rauschen tut da auch nix - ich bin sehr zufrieden. Und oft bekomme ich Druck von der Bühne von den SUBs der Front-PA mit.
 
Unsere Rock-Pop-Coverband hat vor zirka einem Jahr auf In-Ear-Monitoring umgestellt - zumindest bei Konzerten; bei Proben wird es individuell gehandhabt (abgesehen von Generalproben vor dem Gig) .... rein technisch funktioniert das insbesondere zusammen mit unserem UiSoundcraft gut, vor allem für die beiden Sänger (m/w) ist es ein großer Vorteil, weil sie sich viel besser hören als über die üblichen Monitorboxen (die wir ja jetzt nicht mehr mitschleppen müssen) :-)...

Persönlich muss ich allerdings feststellen, dass sich meine Begeisterung fürs IEM leider in Grenzen hält :-/... das hat mehrere Gründe:

1.) Ich höre meine Basslinien via Kopfhörer, aber mir fehlt der physische Aspekt ... also nicht die Lautstärke, sondern der Druck, der über den Amp und die Boxen kommt und sich im Raum verteilt (obwohl ich eher leise spiele) .... mir kommt es immer so vor, als würde ich einfach nur zur Musik einer x-beliebigen Band dazu spielen, zumal der IEM-Sound ja auch eher clean ist ...
Evtl. ein Pleasure Board verwenden? Es gibt sowas auch in kompakter Form, um es sich am Rücken an den Gurt zu klemmen. Mit beiden habe ich aber keine Erfahrung.
2.) Kommunikation und Interaktion sind eingeschränkt ... das liegt u.a. daran, dass ich mir Sleeves besorgt habe, die stabiler im Ohr sitzen und auch etwas besser abdichten (Vorteil: es ist zugleich eine Art Gehörschutz) .... d.h. wenn ein Bandkollege ohne Mikrofon etwas mitzuteilen hat, kann ich es schlecht oder gar nicht verstehen ... die Hörer jedes Mal aus dem Ohr zu nehmen, ist etwas pfriemelig ...
Falls Ihr im Pult noch genügend Kanäle frei habt, könnte jeder ein Mikro bekommen.
3.) Ich habe mir einen Monitor-Mix zusammengestellt mit leichter Betonung auf den Bass .... leider höre ich mich selbst mal gut, mal weniger gut ... das liegt m.E. an den Keyboards und der Gitarre, die beide für jeden Song andere Sounds verwenden, die aber offenbar alle unterschiedlich laut sind ... dazu noch Volume-Pedal für Soli (was natürlich prinzipiell ok ist, wenn man nach dem Solieren wieder den Fuß vom Gas nehmen würde) ...
Das hast Du komplett selbst in der Hand. Evtl. findest Du auf die Art auch heraus, dass der Bass für das ein oder andere Stück nicht den passenden Sound hat, um einerseits nicht zu laut, andererseits aber doch gut ortbar zu sein.
4.) Der Schlagzeuger ist sehr laut ....mein Problem ist deshalb, dass ich nie genau weiß, ob ich ihn gerade real höre (so dicht sind die Sleeves dann doch nicht) oder über das IEM ... ob es in dem System größere Latenzen gibt, ist mir nicht bekannt ...
Das Problem kenne ich. Da helfen nur
  • besser isolierende Hörer
  • so weit wie möglich vom Drummer wegsetzen
  • Plexiglaswand um den Drummer herum oder in eigen Raum setzen (so habe ich tatsächlich schon häufiger gespielt :D )
  • Drummer lernt besser, kontrollierter spielen
  • Drummer rausschmeissen und durch einen Besseren ersetzen
Ich habe mich bei meiner aktuellen Band aber auf die ersten beiden Möglichkeiten beschränkt.
Wie gesagt: Begeisterung sieht anders aus ... ich bin eigentlich auf der Bühne eher locker und agil, singe auch Background ... aber beides leidet darunter, dass ich mich sehr stark auf das IEM konzentrieren muss (was dann auf Dauer auch anstrengend ist) ... ich hab's bei den Kollegen angesprochen, dass ich da manchmal im "Blindflug" unterwegs bin - da gab es aber leider keine Reaktion darauf ... vermutlich, weil ich immer alles einigermaßen fehlerfrei hinbekomme ;-)...
Das kriegst Du nur in den Griff, wenn ihr auch bei der Probe quasi unter Livebedingungen, also das gleiche IEM Setting verwendet. Dann gewöhnt man sich dran und hört dann auch wieder die Feinheiten raus. Exakt das selbe Feeling ist es natürlich nicht, weil der Druck der Bassbins fehlt und das, was man auf der Bühne noch vom FoH Sound wahrnimmt. Das könnte man natürlich auch im Proberaum machen, wird dann aber laut.
 
2.) Kommunikation und Interaktion sind eingeschränkt ... das liegt u.a. daran, dass ich mir Sleeves besorgt habe, die stabiler im Ohr sitzen und auch etwas besser abdichten (Vorteil: es ist zugleich eine Art Gehörschutz) .... d.h. wenn ein Bandkollege ohne Mikrofon etwas mitzuteilen hat, kann ich es schlecht oder gar nicht verstehen ... die Hörer jedes Mal aus dem Ohr zu nehmen, ist etwas pfriemelig

... wenn da jemand ne gute Lösung hätte, wäre ich auch dran interessiert - mir gehts da vor allem um Infos untereinander, die nicht ans Publikum gehen... bei uns hat jeder n Mikro, das geht aber auch an's FoH/Publikum
 
Das kriegst Du nur in den Griff, wenn ihr auch bei der Probe quasi unter Livebedingungen, also das gleiche IEM Setting verwendet. Dann gewöhnt man sich dran und hört dann auch wieder die Feinheiten raus.
Danke für den Hinweis ... das stimmt: ich muss einfach immer mit IEM proben, dann wird es sicher besser laufen ...

Exakt das selbe Feeling ist es natürlich nicht, weil der Druck der Bassbins fehlt und das, was man auf der Bühne noch vom FoH Sound wahrnimmt. Das könnte man natürlich auch im Proberaum machen, wird dann aber laut.
Der Gitarrist und ich nehmen zu unseren Open-Air-Gigs (Biergarten, Festplatz, ...) immer jeweils Amp + kleine Box mit ... ist zwar eigentlich unnnötig für den Sound, aber doch eine kleine Unterstützung (und sieht auf der Bühne natürlich besser aus :D ) .... bei Indoor-Auftritten habe ich tatsächlich dann nur ein Pedalboard dabei ....
 
bei uns hat jeder n Mikro, das geht aber auch an's FoH/Publikum
Das muss ja nicht sein. Die sollten lediglich auf euren AUXen bzw. Monitormixes hörbar sein. Für FoH werden die Mikros stumm geschaltet.

NB. wenn ihr natürlich alle singt, dann kann die Mikros natürlich nicht stumm schalten, aber ihr hört euch dann zumindest alle.
 

ich bin eigentlich auf der Bühne eher locker und agil, singe auch Background ... aber beides leidet darunter, dass ich mich sehr stark auf das IEM konzentrieren muss (was dann auf Dauer auch anstrengend ist) ...

Das ist bei mir umgekehrt, ich finde In Ear befreiend. Das etzt aber eben auch voraus, daß alle zusammenarbeiten, was Sounds und Lautstärken angeht, damit nicht plötzlich der Sound auf den Ohren zusammenbricht.
 
Das kriegst Du nur in den Griff, wenn ihr auch bei der Probe quasi unter Livebedingungen, also das gleiche IEM Setting verwendet.
Genau das war es bei mir, ich habe mich inzwischen komplett daran gewöhnt, meinen Bass nur über das IEM zu hören. Bassdruck kommt in den meisten Live-Fällen ja auch über die PA.

Ein Pleasureboard hatte ich auch mal, ist toll, sieht beim Gig blöd aus und ich brauche es nicht mehr (s.o.).
 
Das ist bei mir umgekehrt, ich finde In Ear befreiend ,,,,
"Befreiend" von was, würde ich interessieren? :gruebel:

ich habe mich in allen meinen Bands immer gut gehört, selbst meinen Gesang und auch alle anderen Instrumente ... jetzt habe ich den Gesamtsound irgendwie steril und komprimiert direkt auf meinen Ohren - ich betrachte das als technisch notwendig, praktisch und offenbar up-do-date, aber doch eher als einschränkend ...
 
Ich hatte mal ein Audio Technica IEM, da konnte man am Empfänger ein Lavalier Mikro anschließen und sich ans T-Shirt klemmen. Super Idee, war nur leider auf leisester Stufe noch zu laut. Ich bastel mir mal ein Rode Wireless Go ins Setup, das könnte ähnlich funktionieren.
 
PS: Für mich kommt nur Stereo infrage.

Live auf lauten Bühnen ist immer schwierig, da es zu Mischschall vom Hörer und von draussen kommt. Man neigt dann dazu, das IEM zu weit aufzudrehen, was es m. E. eher verschlimmbessert.

Optimal ist IEM für eine silent stage, ev. nur akustischer Drummer (wird schon schwieriger), alle anderen leise.
Unser Gitarrist spielt in eine silent box (amtlicher 12“ plus 2 Mikros in einem geschlossenen Gehäuse). Die Engl Combo obendrauf sieht sogar gut aus und man hört fast nichts vom Amp.
 
"Befreiend" von was, würde ich interessieren? :gruebel:

ich habe mich in allen meinen Bands immer gut gehört, selbst meinen Gesang und auch alle anderen Instrumente ... jetzt habe ich den Gesamtsound irgendwie steril und komprimiert direkt auf meinen Ohren - ich betrachte das als technisch notwendig, praktisch und offenbar up-do-date, aber doch eher als einschränkend ...

In meiner Coverband wechsele ich oft die Saiten, je nachdem, ob der Keyboarder an den Keys ist und der Gitarrist singt, oder der Keyboarder vorne singt. Singt der Keyboarder, bin ich Stage right, wie meine Anlage. Singt der Gitarrist, bin ich Stage left. Entweder müßte ich da eine zweite Anlage hinstellen, die ich bei Bedarf aktiviere, oder der Mischer müßte den Bass aufdrehen - oder ich nehme "meinen" Sound einfach per In Ear mit. Vor meiner Anlage fühlt es sich besser an, aber der grundsätzliche Sound ist herrlich gleichbleibend.
 
Optimal ist IEM für eine silent stage, ev. nur akustischer Drummer (wird schon schwieriger), alle anderen leise...
Wie gesagt: Indoor oder bei komplizierter Raumakustik treten der Gitarrist und ich ohne Amps/Boxen auf .... leider zieht der Schlagzeuger da nicht mit - obwohl er m.E. sehr gut klingende E-Drums hat ...

In meiner Coverband wechsele ich oft die Saiten, je nachdem, ob der Keyboarder an den Keys ist und der Gitarrist singt, oder der Keyboarder vorne singt. Singt der Keyboarder, bin ich Stage right, wie meine Anlage. Singt der Gitarrist, bin ich Stage left. ...

Verstehe, Ihr seid also sehr sportlich unterwegs auf der Bühne mit diesen häufigen Saitenwechseln ;-):D:bier:
 
Seit dem ich meiner Band, in der ich selber mische exakt das auf die Ohren gebe, was wir auf die PA schicken inkl. Effekten, Kompressor, EQ usw. sind sie glücklicher. Sie müssen nur noch die eigenen Kanäle dazuziehen und fühlen sich wohler im Sound als im analytisch gemischten Pre-Fader (=pre FX)Mix. (Tatsächlich habe ich ein Aux-Out mit Quelle Mainsumme per XLR-Patchkabel mit einem Input des Pultes verbunden.)

Ich persönlich gebe mir in Situationen in denen ich nicht selber mische, meinen Basssound auf einen Kanal des inEars und sowas wie die Main-Summe auf den anderen Kanal und habe mich jederzeit lauter oder leiser, wenn ich das will ohne Kommunikation mit dem Mischpultbediener.
Mein Pleasure-Board ist geil, aber mir zu umständlich, auch ein Pleasure-Stuhl für die sitzenden-"Akustik"konzerte hat es aus Bequemlichkeit nie auf die Bühne geschafft.

Nochmal Edit: Und wenn der Sound dann nicht schön, aber zweckdienlich ist, betrachte ich den Gig als Dienstleistung. Die Leute vor der Bühne sollen ja Spaß an gut gemachter Musik haben.
 

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