Zitat:
Original erstellt von: draht vader
Tja, dieser Thread hat mir gezeigt, dass viele genauso denken wie ich. Leider war keiner dabei der mit Bestimmtheit sagen kann: Kopf hoch Drähtchen, auch du wirst ewig leben[
] Aber, man wird ja sehen[
]
"Kopf hoch Drähtchen"!
Habe diesen Thread erst jetzt entdeckt.
In gewisser Weise sterben wir, in gewisser Weise tun wir es nicht. Dies ist auch abhängig von unserem Geist, den wir zum allg. Verständnis mal grob mit ?Bewusstsein? übersetzen können, obwohl das nicht ganz korrekt ist. Jeder einzelne Moment und grob gesagt sämtliche Dinge unseres Lebens verändern sich ohne Unterbruch, der Tod / die Veränderung, wenn wir es näher betrachten, ist also eigentlich etwas sehr Gewohntes.
Eine Art Todesprozess erleben wir jede Nacht! Wenn wir einschlafen enden die groben Arten von Geist. Grobe Arten von Geist sind die Dinge, die wir normalerweise als unserer Person indentifizieren ?Peter?, ?Mary? ?ich bin so und so? oder wie auch immer. Neben ?grober Geist? gehören ?subtiler Geist? und ?der sehr subtiler Geist? zu dem, was uns als Person ausmacht. Geist an sich ist: Klarheit, nicht-physisch und seine Funktion ist es zu erkennen.
Nun; wenn wir einschlafen endet unsere normale Person (die groben Arten von Geist) (vorübergehend); im Zustand des Schlafes tritt ein subtilerer Geisteszustand auf; genau genommen, der ?Klare Geist des Schlafes? genannt. Endet dieser, nehmen vereinfacht ausgedrückt unsere geistige Prägungen und Neigungen wieder konkretere Formen an und wir erleben diese in Form unserer Träume. Wachen wir nach dieser bereits etwas gröberen Phase dann wieder auf, sind wir wieder in unserem ?gewohnten? Geisteszustand, was zu der groben Art von Geist gehört.
Der Unterschied vom Schlafen und wieder Aufwachen gegenüber dem Tod besteht darin, dass sich unser Geist nicht endgültig von unserem Körper trennt; die Trennung findet erst statt, wenn das Kontinuum unsere Körpers endet, was wir dann klassisch als den physischen Tod bezeichnen. Beim Schlafengehen und wieder Aufwachen bleibt der Geist mit dem Körper in einer stärkeren Verbindung.
Wenn also Träumen und Erwachen während unserem ?normalen? Leben möglich ist, warum sollte es anders sein bei unserem Tod. Mit subtilerem Bewusstsein kann man auch die verschiedenen Stufen (7) wahrnehmen, die der Geist vom Einschlafen bis zum Geist des Klaren Licht des Schlafes durchläuft. Eine davon ist der Geist des Klaren Lichtes, der auch von Sterbenden erlebt und berichtet wird, wenn sie eine Nahtod-Erfahrung erlebten. Dieser an sich schöne Zustand besteht aber nicht automatisch fort (wie der Klare Geist des Schlafes ja auch nicht) und führt leider zur falschen Annahme, dass nach dem Tod alles automatisch himmlisch und lichtvoll ist. Dem ist leider nicht so, v.a. dann nicht, wenn wir nicht schon zu Lebzeiten mit diesem subtileren Geist gut vertraut sind. In der Tat ist dieser Geist des Klaren Lichtes ein verunreinigter Geist und wie schon erwähnt, bleibt er nicht stabil; er ist eine Stufe auf dem Weg. Es gibt auch wieder verschiedene Stufen vom Geist des Klaren Lichtes. Man könnte es vielleicht so vergleichen, wie ein Kleinkind gleich in einen Lamborghini einsteigt und damit herumfährt! Theorethisch möglich, aber wenn er mit dem Wagen nicht vertaut ist, wird er ihn wahrscheinlich nicht dahin lenken können, wo er es will, sondern wird der spontanen Neigung des Wagens folgen müssen.
Der Glauben an ?einfach fertig?, ?Aus und Amen? und ?Blopp und fertig? ist genauso eine falsche Sichtweise, wie die Annahme das eine reinkarnative Entwicklung automatisch aufwärts verläuft (vom guten zum Besseren / Aufwärtsspirale). Das ist einfach erkennbar, in dem man wieder die Träume in Betracht zieht: Würde es sich so verhalten, hätten wir mit zunehmender Zeit automatisch immer bessere und schönere Träume und diese würden keinen Veränderungen unterliegen. Würde immer alles besser werden, warum wird dann nicht auch unser Körper gesünder und schöner, je mehr Zeit vergeht?
?Einfach fertig? usw. hat seine Berechtigung ? aber
nur wenn wir es auf die groben Arten von Geist beziehen! Ich als ?Martin? (der grobe Geist) werde bei meinem Tod enden, wenn sich der Geist vollständig in die subtileren Bereiche auflöst. Das ist gleichbedeutend, wie eine Person in einem Traum endet; doch mit dem Traum endet nur der Traum und nicht das Leben. Wenn wir unseren Geist nicht unter Kontrolle haben, wird er gewohnheitsgemäss seinen Neigungen und Prägungen hinterherlaufen und von ihnen abhängig sein; und gleich wie sich daraus in der Nacht ein Traum entwickeln wird, wird sich bei unserem Tod (wenn sich der Geist vollständig und dauerhaft vom Körper trennt) daraus ein neues Leben entwickeln. Einem kontrollieren Geist (?wenn das Pferd, oder der Lamborghini tut, was der Reiter will? und nicht umgekehrt) ist es auch möglich, innerhalb des Traums, diesen als solchen zu erkennen. Dann wird sich das Geschehen entsprechend verändern und wenn wir diese Luzidität (Klarheit) beibehalten können, können wir uns während des Schlafens mit unserem subtileren Geist vertraut machen. Zudem sind wir dann auch unabhängig vom Traumgeschehen, wenn noch Traumerscheinungen im Geist vorhanden sind. Und diese subtilere Form von Geist kommt dem, was wir sind viel, viel näher, als die Art und Weise wie wir uns gewöhnlich mit uns identifizieren. Normalerweise identifzieren wir uns zudem ja auch mit etwas Vorübergehendem, doch wie können wir etwas wirklich sein, wenn es vorübergehend ist? Dieses Vorübergehende wird enden, doch das, was wir wirklich sind, wird weiter bestehen. Das was stirbt ist etwas Unwirkliches (aber nicht weniger wichtig), und das was anhält ist das was wir wirklich sind. Von einer noch tieferen Erfahrung her gibt es auch diese Trennung nicht mehr, und auch das "Vorübergehende" kann direkt als Audruck von dem erkannt werden, was anhalten wird; genauso wie in einem Traum, in dem die Erscheinungen als Ausdruck des Träumenden Geistes erkannt werden können.
Also ?Drähtchen?, Du wirst sterben, aber Du wirst es überleben, o.k.? [
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Abschliessend zum Thema gehört das Thema der Ethik, instinktiv weiss der Mensch, dass ethisches Verhalten (anderen nicht zu schaden) von Nutzen ist, was sich auch in Redewendungen zum allg. Sprachgebrauch zeigt. Der Nutzen davon, sich selber und anderen gegenüber ehrlich zu sein, wird sich dann am Meisten zeigen, wenn wir in diesem Zwischenzustand zwischen ?Tod und Leben? zwischen ?Einschlafen und Erwachen? sind, dann nämlich wenn unser Geist keine andere Wahl hat, als unseren Gewohnheiten, Neigungen und Prägungen folgen zu müssen, und das zu erleben, was in unserem Geist vorhanden ist.
Das ist mein Beitrag zu diesem Thread. Da wir "Off Topic" sind, spreche ich von diesen Dingen; gewisse Dinge müssen manchmal einfach gesagt sein. Herzlich, Martin.
