IEM: Fragen zu Signalkette Bass

[Fahnenflucht]

Halli Hallo,

Unsere Band (Hardcore/Punkrock) hat für Live-Gigs auf In Ear-Monitoring umgestellt. Dies, mit allen bekannten Vor- und Nachteilen. Ist jedenfalls ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist.
Gitarrero kam mit der Idee an. Seit er über nen Kemper spielt, will er nichts mehr schleppen .

Aktuell spiele ich über einen Ampeg v4b und Ampeg classic Boxen. Ich steh auf Röhrensound und werde ihn natürlich vermissen. Trotzdem will ich dem IEM und der Redimensionierung eine Chance geben und mitziehen. Noch etwas Info: Fender Preci Bässe und Darkglass X7 sind meine Waffen.
Mein Basssound ist ziemlich angezerrt.

Nun stellt sich mir die Frage, wie meine Signalkette aussehen wird. Auf den Ampeg werde ich beim IEM wohl verzichten. Zu gross, zu klobig. Widerspricht der Idee der Redimensionierung.
Kaufe ich mir nun einen neuen Transistor Amp und nehme DI-Out für IEM und Live-Sound. Oder nehme ich DI-Out von Darkglass X7 oder X7 Ultra und speise IEM und Live-Sound damit?

Also: Signal vom Transistor-Amp oder Signal direkt vom Pedal? Was sind die Vor- und Nachteile?
Und falls neuer Amp: So clean wie möglich, dann Zerre von den Pedals oder gleich was à la All in One mit integrierter Zerre etc. (wird wahrscheinlich Geschmacksache sein...)

Danke für eure Meinungen/Tipps.
ff

 

[fanThomasGretz]

Kaufe ich mir nun einen neuen Transistor Amp und nehme DI-Out für IEM und Live-Sound. Oder nehme ich DI-Out von Darkglass X7 oder X7 Ultra und speise IEM und Live-Sound damit?

hmmm, vielleicht habe ich das Großeganze nicht verstanden, aber warum hängst du dein IEM Steuergerät nicht einfach per XLR einmal an ein Darkglass-Pedal und einmal an den DI-Out deines vorhandenen Amps? Im Prinzip hast du alles da, was du zu einem Hörvergleich brauchst.

 

[Willie]

hmmm, vielleicht habe ich das Großeganze nicht verstanden, aber warum hängst du dein IEM Steuergerät nicht einfach per XLR einmal an ein Darkglass-Pedal und einmal an den DI-Out deines vorhandenen Amps? Im Prinzip hast du alles da, was du zu einem Hörvergleich brauchst.

Der V4B ist ein Röhrenamp und mag es deswegen eher nicht ohne Box betrieben zu werden.

@Fahnenflucht
Ich würde tatsächlich probieren mit dem Darkglass auszukommen. Wenn dir da aber Röhre und Speaker fehlen, könnte man das evtl. mit einem IR Player nachbilden. (https://www.thomann.de/de/tc_electronic_impulse_ir_loader.htm)
Oder mit sowas (gibt es auch in anderen Varianten) https://www.thomann.de/de/dsm_humboldt_simplifier_bass_amp_cab_sim.htm

Oder du gehst direkt in Richtung Helix, Fractal, Neural DSP und bildest die komplette Kette im Gerät ab.

 

[TheBass]

Kaufe ich mir nun einen neuen Transistor Amp und nehme DI-Out für IEM und Live-Sound. Oder nehme ich DI-Out von Darkglass X7 oder X7 Ultra und speise IEM und Live-Sound damit?

Eher Letzteres.

IEM läuft ja konsequenterweise irgendwann auch auf silent stage hinaus, d.h. keine Amps und Boxen, auch keine Monitorwedges mehr auf der Bühne. Bis auf den Drummer oder akustische Instrumente natürlich. Das heisst aber auch, dass Du Deinen Sound mit dem Preamp machst. Amp und Box gibt's nur als IR. Meiner Erfahrung nach braucht man bei einer PA aber auch nicht unbedingt einen Amp oder eine Box. Die PA selbst färbt den Sound auch schon ein und mit einem guten EQ kann man eine Menge anstellen.

 

[kevster]

Gibt mehrere Möglichkeiten:
1. Du behälst den V4B und hängst ihn an eine Loadbox, wie den Torpedo Captor X. Aus dem Captor kannst du dann IEM und FOH speisen. So brauchst du keine Box mehr, der V4b würde dann aber trotzdem geschleppt werden müssen.
2. Wie wäre es mit einem Origin Effects bassrig Super Vintage ? Damit ersetzt du den V4b plus Box und solltest weitestgehen den Sound wie vorher erzielen können. Den Darkglass hängst du einfach davor.
3. Natürlich kannst du direkt aus dem Darkglass treter per DI raus, musst halt für dich schauen ob dir der Sound gefällt, ohne Ampeg.

Am kompaktesten wäre Möglichkeit 3, am flexibelsten wäre Möglichkeit 2 so mache ich es zurzeit auch. Der Bassrig SV ist ne super Ampeg "Simulation", vorallem für Punk mega geil.

 

[fanThomasGretz]

Der V4B ist ein Röhrenamp und mag es deswegen eher nicht ohne Box betrieben zu werden.

DI hat fixen Pegel, also Master komplett zudrehen, dann kann man mit angeschlossener Box auch die IEM ohne Nebenbeschallung testen.

 

[Willie]

Ja, aber der TE möchte doch genau nicht den ganzen Rotz schleppen, nur um ihn nicht zu benutzen.

Halli Hallo,

Unsere Band (Hardcore/Punkrock) hat für Live-Gigs auf In Ear-Monitoring umgestellt. Dies, mit allen bekannten Vor- und Nachteilen. Ist jedenfalls ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist.
...

 

[TheBass]

Für sowas braucht man eine Loadbox mit DI Abgriff. Aber trotzdem hat man dann nicht den fetten Röhrensound. Der entsteht nämlich erst zusammen mit der Box. Zuviel Aufwand für meinen Geschack. Gut emulierte Röhrensounds gerade vom SVT, V4B oder B15 gibt's doch mittlerweile zu hauf. Für eine Studioaufnahme, auf der man die Flöhe pupsen hört wäre evtl. das Original vorzuziehen, aber live und zur Probe tut's die Emulation auf jeden Fall.

 

[TomW]

Wenn Du wirklich komplett downshiften willst mit dem Live-Equipment, aber weiterhin Ampeg-Sound haben möchtest, könntest Du ein Pedalboard zusammenstellen, auf dem sich als Preamp zB ein Ampeg SGT-DI oder der Origin Effects-SuperVintage befindet ...

 

[Bassilicum]

@Fahnenflucht
Ich würde tatsächlich probieren mit dem Darkglass auszukommen. Wenn dir da aber Röhre und Speaker fehlen, könnte man das evtl. mit einem IR Player nachbilden. (https://www.thomann.de/de/tc_electronic_impulse_ir_loader.htm)
Oder mit sowas (gibt es auch in anderen Varianten) https://www.thomann.de/de/dsm_humboldt_simplifier_bass_amp_cab_sim.htm

Ich hätte einen Mooer IR Loader für 70€ im Angebot…(oder tausche gegen den v4b )

Mooer Radar

Mooer Radar, Gitarren & Bass Speaker Simulator Effekt Pedal, 30 Speaker Cab Modell Simulationen, 11 Mic-Preamp Modell Simulationen, 4 Power Amp Modell Simulationen, unterstützung von zusätzlichen Impulse Responses (IRs) von Drittanbietern über MOOER...

€139,00

www.thomann.de

Grüße, h

 

[3-Diddy]

Ich hab nen Darkglass Adam. Ist jetzt nicht das X7, aber das Microtubes Infinity geht ja in die Richtung.
Bass geht rein in den Darkglass, der ist ja ausgestattet mit nem IR/Cabsim und hat drei Ausgänge. 2 sind mit aktivierten IR belegt, 1 ohne. Der ohne geht bei Proben in nen Amp, live bekommt das FOH das XLR-Signal, das zweit IR-Signal geht ins IEM bei mir.
Räumt zumindest ein wenig den Sound auf Jugendhausbühnen auf, die Gitarren spielen weiterhin mit Boxen.
Aber so schlepp ich nur Bass und ein Minipedalboard und mein kleines 9,5“ IEM-System zu Gigs.

 

[Ratterbass]

Also: Signal vom Transistor-Amp oder Signal direkt vom Pedal? Was sind die Vor- und Nachteile?

Wenn du das Signal nicht per Mikro von der Box holst, sind Transistor Amp und Pedal exakt gleichwertig, weils die gleiche Technologie ist.

Wenn du den X Ultra hast, hat der ja bereits einen IR Loader. Wenns "nur" der X7 ist, würde ich mir da noch was zu holen und ne gescheite IR draufziehen.

Hochwertige digitale Optionen gibt's sonst mehr als genug.. Helix, Tonex, Kemper, DG Adam, Fractal FM3...

 

[VintageDani]

Also ich sende mein Signal vom Board mit Helix Stomp und DI ans Mischpult. So kommt dort immer der selbe Sound an. Vom Mischpult hol ich mir dann das Signal ans Sennheiser in die Ohren. Mischen kannst du dich dann auch selbst mit Ipad.
Meist hab ich ein Eich 112 Pro-Combo auf der Bühne. Wiegt nix, hat Dampf und gibt auch etwas vibration am die Beine. Habe aber auch schon komplett ohne Amp gespielt. Geht alles auch problemlos. Aber so eine Option für ne Box auf der Bühne um bei kleineren Gigs auch die ersten 1-2 Reihen, die direkt vor der Bühne stehen, etwas Basssound zu beliefern ist schon fein.

 

[Maddin123]

Ich hab eine "Nur Board" Lösung. Vom Bass gehe ich nach einem initialen Highpass Filter in einen Preamp. EBS Microbass in meinem Fall, aber ist ja wurscht welcher das ist. Den habe ich gewählt weil er neben einem mir genehmen Sound auch einen Tuner und einen zweiten Zerrkanal eingebaut hat. Er ersetzt somit direkt zwei weitere Pedale aufm Board. Vielleicht sogar drei, wenn man den onboard Kompressor noch mitzählt.

Im Effektweg habe ich nach einem Multieffekt einen IR Loader (TC Electronic Impulse Dingsbums) für das Boxenfeeling. Das muss meiner Meinung nach sein. Sonst klingt das auf dem Köpfhörer schrecklich. Das ist jedoch Geschmacksache.
Danach splitte ich das Signal bevor es zurück in den Preamp geht mit einer ABY-Box auf. Einmal geht Signal A einfach zurück zum Preamp und von dort aus dem DI-Out in Richtung Mischpult. Wenn ich den Tuner anschalte ist dieses Signal stummgeschaltet.
Das andere Signal B geht auf mein IEM. Dort höre ich es auch wenn der Tuner an ist, da es vorher im Signlaweg abgegriffen wird. Ich kann den Tuner also auch als "Stummschalter für alle außer mich" nutzen. Sehr praktisch.

Im Proberaum klappt das bisher super. Auf ne Bühne habe ich es mit dem Setup noch nicht geschafft. Da trifft man ja teilweise auf die wildesten PA-Gerätschaften und Monitoringsituationen (meisten gar nix ). Daher habe ich für den Notfall eine potente PA Aktivbox, die mich entweder für mich/uns auf der Bühne oder auch das Publikum laut machen kann. So wie bei VintageDani mit seiner kleinen Combo.

 

[Maddin123]

Mit Foto und Diagramm hatte ich das drüben im Musiker-Board schon mal erklärt in einem ähnlichen Fred.

PreAmp, InEar Monitoring, Cab Sim für E-Bass?

Der liefert Line-Pegel am DI-Out. Nochmal die Fragen: Welches Mischpult genau? Wo gehst du rein? Wie ist der Gain des Kanals eingestellt? Es ist ein behringer pmp 5000 powermixer Und ich gehe zum roten eingang xlr rein ... Wenn du mit gain den blau markierten regler meinst (?), der steht auf...

www.musiker-board.de

Das ganze Setup passt in mein Gigbag (zugegeben, mein Gigbag is sehr gross)

 

[low.b]

Wir haben vor geraumer Zeit den gleichen Ansatz verfolgt, weniger schleppen zu müssen und damit flexibler zu Gigs und auf div. Situationen reagieren zu können.

Abgesehen davon, dass das IEM für immer noch gute Werte beim Ohrenarzt sorgt, hat es dem Zusammenspiel und der Logistik gut getan.

Für Deine Situation, das beste aus dem vorhandenen Equipment zu machen, wurde schon alles wichtige gesagt. Da kann ich nichts weiter beisteuern.

Ich selber spiele Fractal FM3, um ein Gerät für alles zu haben. Damit habe ich meinen Mesa-Sound und könnte auch Deinen Ampeg simulieren.

Unsere IEM-Wege sind so gestaltet, dass jeder in seinen Splittereingang im Rack geht. Das Signal dort wird auf ein Behringer X32 geroutet und über dessen Aux-Wege in unsere IEM-Systeme. Den Sound dort kann sich jeder per App selbst einstellen.

Aus dem Rack liefern wir an die FOH ein fertiges Signal, was im Falle unqualifizierter Mischer vor Ort nur noch laut gemacht werden müsste.

Alles in allem ein gewisser Luxus, aber mit enormer Funktionalität. Ich möchte das nicht mehr anders. Den fehlenden Bumms auf der Bühne könnte ich mit meiner Yamaha DBR15 seitlich aufgestellt noch erzeugen. In den seltensten Fällen benötige ich das aber. Einfach entwöhnt.