Also ich habe mich damals für den Stomp entschieden und habe mit dem Effects kaum Erfahrungen. Es ist allerdings klar, dass es - wie immer - darauf ankommt, welches Gerät für einen persönlich das beste ist. Die Unterschiede zwischen Stomp und Effects sind meiner Meinung nach größer als man im ersten Augenblick meinen mag. Die Unterscheidung Live, Proberaum oder zuhause zum Üben alleine reicht nicht um das Beste Gerät für sich zu finden. Beide können das sehr gut. Nur kurz meine Überlegungen.
Es kommt imho darauf an wie deine Soundformung erfolgen soll und wieviele verschiedene Sounds du brauchst. Bei mir ist das inzwischen so geregelt, dass die gesammte Soundformung auf dem Pedalboard vonstatten geht. Ich verwende den Stomp mit entsprechenden Amp-Simulationen und gehe vom Board direkt zum Mixer. Wir nutzen ein digitales Mischpult in Verbindung mit InEaring. Also bekomme ich meinen Sound, ohne komplizierte Abnahme genauso aufs Ohr wie er zur PA und somit zum Publikum kommt. Das ermöglicht eine gewisse Flexibilität. In kleinen Pubs und auf ganz kleinen Bühnen kann ich so auf die Backline komplett verzichten. Pedalboard und InEaring... fertig. Auch ein extra Monitoring braucht es dann nicht.
Bei größeren Bühnen gehts aber auch mit Backline genauso gut. Da ist der Stomp sehr flexibel.
Das Stomp ist kleiner und passt so besser auf kleinere Boards. Zusätzlich nutze ich das Programm Helix Native. So kann mein Pedalboard immer im Proberaum bleiben und ich hab zuhause den gleichen Sound. Wir nehmen z.B. mit dem digitalen Mischpult im Proberaum Multitracks auf. Ich nehme die Aufnahmen mit nach Hause und spiele zuhause über ein USB-Interface direkt in der DAW die Spur erneut ein. Da ich im Native die gleichen Presets habe, ist mein Sound auch wieder (annähernd) gleich. Und ich kann nachträglich am PC noch an dem Knöpfen vom Amp spielen (Stichwort Reamping). Das ist echt cool. Also bei meiner Verwendung machen die Ampsims schon Sinn. Daher war auch für mich das Stomp die bessere Wahl.
Ich nutze allerdings auch nur zwei oder drei verschiedene Sounds die auch nicht sonderlich aufwändig sind. In einem Preset kann ich so die drei Fußtaster mit Rock, Clean und einem Booster belegen. Fertig, mehr brauche ich eigentlich zumeist nicht. Perfekt... für mich.
Das Effects bietet da allerdings wesentlich mehr. Du kannst auf jeden der Fußschalter eigene Pedale legen und so, wie bei einem kompletten Pedalboard viel besser einzelne Effekte schalten. Wenn man da viel variiert, besonders auch in den Songs, dann klappt das mit dem Effects besser. Da ist man mit den Fußschaltern (und den jeweiligen Displays dazu) viel flexibler. Weitere Analoge Pedale lassen sich bei beiden Geräten leicht einbinden. Du solltest dir also überlegen, ob du aufwändige Sounds flexibel schalten willst und eh immer mit Backline spielst. Wenn deine Klangformung dann auch weiterhin über deine bestehende Backline erfolgen soll und du somit die Amp-Sims nicht unbedingt brauchst, wäre vielleicht sogar das Effects besser.
Je nachdem wo die Reise hingehen soll.... Schöne neue Welt
