Greifhand Probleme

[whitewater]

Richtig zupacken?
null Druck?

Es sollte nur ausreichend Druck ausgeübt werden daß ein sauberer Ton erklingt. Das ist aber meilenweit von „richtig zupacken“.
Man kann bei richtiger Technik/Druck sogar den Daumen hinten mal weglassen und dennoch spielen, das reicht auch völlig aus.

Also, da gilt imho dasselbe was auch für die expliziten Koordinations- und Kraftübungen gilt (wobei ich letztere s.o.).
Hier gehts um einen Anfänger, der die ersten Schritte macht, der benötigt natürlich einen richtig positionierten Daumen, um überhaupt die grunsätzliche Orientierung und Koordination zustande zu bekommen. Und auch einen gewissen (leichten) Gegendruck, um die Finger bewusst setzen zu können.
Ich kann auch den Daumen wegnehmen und weiterspielen, auf dem Kontrabass gibts ganze Lagen, wo der Daumen nicht hintern Hals sitzt. Aber ich hab auch schon ein paar Jahre Vorsprung.

 

[crystalgreen]

Probiert mal aus, wie viel Kraft notwendig ist, um eine Saite niederzudrücken. 10N vielleicht? Das ist etwa die Kraft, die benötigt wird um eine Tüte Milch auf einem Finger zu balancieren.

Vom Körpergefühl her, ohne eine Federwaage zu besitzen, mit der ich das mal genau messen könnte, glaube ich, wesentlich weniger. Eher vielleicht 0,5 N. Die muskuläre Anstrengung kommt nach meiner Beobachtung durch etwas anderes zustande: Bei der G-Saite habe ich noch einen ganz guten Winkel, abgesehen davon, dass ich die Hand ja aus Neutralstellung um etwa 90 ° zu mir gedreht habe. Bei der E-Saite muss ich schon in einer ungünstigeren Haltung greifen. Wenn ich die Finger spreizen muss, um schnell abwechselnd Töne zu spielen, sind die biomechanischen Winkel noch ungünstiger, aus diesem Grunde fühlt sich das noch anstrengender an, und ermüdet der untrainierte Spieler noch schneller. Es geht meiner Meinung nach um sehnige, zähe, schnelle Kraft, des ist etwas anderes, als die Bodybuilder mit Massengewichten trainieren. Deshalb kommt es mir am Passendsten vor, wenn man diese Greifübungen am Bassgriffbrett macht.

Für die Saitenlagefreaks: Die größte Kraft ist am ersten Bund vonnöten, wo der Unterschied der Entfernung zum Griffbrett am geringsten ist.

Das war gemein!
Was du selbst in einem anderen Thread gesagt hast, aber von einigen Diskussionsteilnehmern überlesen wurde, das ist, dass es ja bei der Saitenlage mehr um den längeren Weg geht, den der Finger mit einer höher eingestellten Saitenlage zurücklegen muss. Bei niedrigerer Saitenlage geht es etwas schneller, als bei hoher.

(Edit: "Die größte Kraft ist am ersten Bund vonnöten". Es mag an diesem Umstand liegen, dass ich bei Cantaloupe Island oder Sade's Paradise in der ersten Lage schneller ermüde, als wenn ich es auf dem Fünfsaiter in der sechsen Lage spiele?)

 

[Sven Blau]

Es geht meiner Meinung nach um sehnige, zähe, schnelle Kraft, des ist etwas anderes, als die Bodybuilder mit Massengewichten trainieren.

Genau, das ist es

 

[schokomat]

Man braucht zum Spielen von Saiteninstrumenten (und anderen) weniger Kraft als man denkt.
Deshalb, bitte bitte, nicht irgendwelche Kraftübungen (mit komischem sinnlosen Gerät) machen, in der Hoffnung, dass es dadurch besser oder einfacher wird.
Bei sauberer ökonomischer Handhaltungwird das schon.
Ein Punkt den viele gar nicht ansprechen, ist die Position des Ellenbogens. Da fängt bei den meisten Anfängern schon der Fehler an. Meistens zu nah am Körper (so sieht es beim TE aus) oder auch zu weit weg. Das zieht sich dann bis in die Hand und Finger.

 

[whitewater]

Probiert mal aus, wie viel Kraft notwendig ist, um eine Saite niederzudrücken. 10N vielleicht? Das ist etwa die Kraft, die benötigt wird um eine Tüte Milch auf einem Finger zu balancieren.

Für die Saitenlagefreaks: Die größte Kraft ist am ersten Bund vonnöten, wo der Unterschied der Entfernung zum Griffbrett am geringsten ist.

Wer meine "Meinung" zum Thema Physik nicht teilt, möge bitte erklären, wie sie oder er zu einer anderen "Meinung" kommt.

Challenge accepted. Ich baue mal eine evidente Anekdote auf. Da meine Auswahl an Testgewichten begrenzt ist, eine 5cl Bacardizündkerze (Plaste) reicht aus, um bei einer 33 1/2 Zoll Mensur und einem 40-95er Saitensatz unbekannter Herkunft (Steel-Rounds) um ein G in ein Gis und ein E in ein F zu verwandeln. Im Vergleich zu kubanischem Rum in Glas schon deutlich an der Grenze zum unsauberen, ist also wohl ein guter Wert.
Die Waage sagt für den Bacardi 150g, für den Kubaner 250g.

Seltsame Milchtüten Du hast. Oder hab ich da eine sexistische Anspielung verpasst? ???

P.S.: evidente Anekdote zweiter Teil, ich hab dann an o.g. Bass dasselbe noch am 12. Bund versucht, da muss man aufpassen, denn auch ein zu leichtes Gewicht erzeugt den gewünschten Ton als Flageolett, ohne Bundkontakt. Da hats weder der Bacardi noch der Kubanische Rum gebracht, ich musste mein AKG 330BT nehmen, das bringt 350g auf die Waage.

Meine Evidenz sagt mithin, Deine Meinung zur Phüsik ist zweifelhaft. Und zwar gleich zweimal.

P.P.S.: für die Physiklehrer, ja ich weiß, daß eine Masse von 350g bei Erdanziehung eine Kraft von 3,5Newton in Richtung Erdmittelpunkt ausübt, und habe das bei meinem Versuchsaufbau berücksichtigt, der Bass lag waagerecht auf dem Tisch

 

[daphonque]

Also, da gilt imho dasselbe was auch für die expliziten Koordinations- und Kraftübungen gilt (wobei ich letztere s.o.).
Hier gehts um einen Anfänger, der die ersten Schritte macht, der benötigt natürlich einen richtig positionierten Daumen, um überhaupt die grunsätzliche Orientierung und Koordination zustande zu bekommen. Und auch einen gewissen (leichten) Gegendruck, um die Finger bewusst setzen zu können.
Ich kann auch den Daumen wegnehmen und weiterspielen, auf dem Kontrabass gibts ganze Lagen, wo der Daumen nicht hintern Hals sitzt. Aber ich hab auch schon ein paar Jahre Vorsprung.

ich wollte damit lediglich zeigen daß man nicht mit Druck spielen sollte.
Daumen wegnehmen soll nur zum fühlen sein wie wenig man die Saiten anpressen kann/soll.
Für dauerhaftes spiel ist das natürlich nix.

 

[crystalgreen]

Beeindruckender Nachwuchs, sollte sich jemand an den Fretless nicht ran trauen, lasst euch von Ellen Alaverdyan motivieren:

Ein schönes Beispiel aus einem anderen Thread, dass große Hände und große Kraft wohl nicht der wichtigste Punkt sein dürften, um gut Bass zu spielen. Die junge Dame spielt auch noch außerordentlich saubere Töne auf dem Bundlosen. (Nach solchen Youtubevideos brauche ich Tage, um mich mit meiner mäßigen Begabung wieder zu erholen und den Mut zu finden, um an meinen Fretless-Fähigkeiten weiter zu üben.)

 

[Sheik Yerbouti]

Nach solchen Youtubevideos brauche ich Tage, um (...) Mut zu finden

Vielleicht hilft es, wenn du weniger an Perfektion denkst, sondern an den Spaß und den tollen Klang denkst! Du postest nicht auf Youtube, du spielst für dich!

 

[Bassphalanx]

du spielst für dich!

Sex haben, mit dem Menschen, den man am meisten liebt.... mit sich selbst

Musik hat für mich immer was mit Interaktion zu tun.... Mitmusiker, Publikum...

Wer für sich selbst spielt, spielt auch mit sich selbst

Naja... kann man machen, finde ich aber eher ungeil

 

[Sheik Yerbouti]

Sex haben, mit dem Menschen, den man am meisten liebt.... mit sich selbst

Wenn Du Sex mit Bass spielen vergleichst hast du dafür mein volles Mitleid!

Musik hat für mich immer was mit Interaktion zu tun.... Mitmusiker, Publikum...

Der Mann schrieb von Üben. Wer lesen kann, ist eindeutig im Vorteil.

Wer für sich selbst spielt, spielt auch mit sich selbst

Ich hab jetzt eine konkrete Vorstellung, wie du dir deine Zeit vertreibst.

Naja... kann man machen, finde ich aber eher ungeil

Danke für deinen überaus wertvollen Beitrag! Voll geil!

 

[Bassphalanx]

Mönsch, nicht immer alles so bierernst nehmen

Es ist NUR meine Meinung. Wenn jemand eine andere hat, ist das für mich auch ok

 

[Sheik Yerbouti]

ist das für mich auch ok

Darauf stoßen wir an, Prost!

 

[Bassphalanx]

Darauf stoßen wir an, Prost!

Nochmal kurz offtopic. Das ich Sex mit Bassspielen vergleiche.... kann vielleicht nicht jeder nachvollziehen.

Die Verbundenheit, die man mit anderen Menschen spürt, kann in einer richtig geilen Band enorm sein. Die Musik als zwischenmenschliche Kommunikation kann Gesprächen etc. weit überlegen und tiefgründiger sein. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Ich zumindest würde ein geiles groovendes Konzert mit guten Musikern schlechtem Sex auf jeden Fall vorziehen

 

[whitewater]

Nochmal kurz offtopic. Das ich Sex mit Bassspielen vergleiche.... kann vielleicht nicht jeder nachvollziehen.

Die Verbundenheit, die man mit anderen Menschen spürt, kann in einer richtig geilen Band enorm sein. Die Musik als zwischenmenschliche Kommunikation kann Gesprächen etc. weit überlegen und tiefgründiger sein. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Ich zumindest würde ein geiles groovendes Konzert mit guten Musikern schlechtem Sex auf jeden Fall vorziehen

Evolutionsbiologisch gesehen eine Fehlentwicklung.

 

[Bassphalanx]

Evolutionsbiologisch gesehen eine Fehlentwicklung.

Das ist der Mensch doch sowieso

 

[crystalgreen]

Zu viel Gehirn? Oder das falsche zu viel?

 

[Sheik Yerbouti]

Zu viel Gehirn?

Zu wenig Bass!

 

[Slidemaster Dee]

Hä? Mit welchem Finger greift ihr denn die E-Saite, wenn ihr den Daumen hinterm Griffbrett habt…?

 

[ErikSchaf]

Neben den bereits genannten Tipps:

Mach eine Sportart, bei der du Kraft in den Armen trainierst, das hat auch Auswirkungen auf die Greifkraft UND stärkt den ganzen Sehnenapparat!

Seit ich Bouldern als Sport betreibe, habe ich wirklich krass an Kraft in den Händen zugelegt. Das Bass spielen fällt mir dadurch heute viel viel leichter als früher.

Alternativ wäre ein Training mit so kleinen Fitnessbällen sinnvoll, wie man sie z.B. nach einem Armbruch bekommt, um wieder Kraft aufzubauen.

Krafttraining ist schon hilfreich, besser wäre der Weg über Körperbewusstsein und Technik.

Der ist langwieriger, erspart dann aber auch orthopädische Probleme im Alter. Schneller wird man auch - nur man muss sich da von den Fingern und Unterarmen über den Schultergürtel bis zum Becken runter alle beteiigten Muskeln, Knochen und Sehnen erspüren. Und dann lernen, diese komplizierte Mechanik zu kontrollieren...
Die echt guten Musiker können das und deshalb wirkt ihr Spiel dann so relaxed und mühelos.

Für Hobbyspieler ist Dehnen und Muskelaufbau daher meist der einfachere Weg.

 

[ErikSchaf]

Hä? Mit welchem Finger greift ihr denn die E-Saite, wenn ihr den Daumen hinterm Griffbrett habt…?

Nicht mit dem Daumen. Den nehm ich bei meinen Riesenpranken für die A-Saite.