Ganz ohne Papier - im Proberaum, Studio und auf der Bühne? Geht!

Also ich sehe das so: Eine Band die eigene Numemr spielt und auf einem Festival vielleicht 2 Stunden 20 Nummern performt sollte natürlich schon das eigene Zeug auswendig kennen. Bei einer Coverband sieht das sicher anders aus. In meiner Hauptband haben wir inzwischen etwa 70 Cover-Nummern, die wir je nach Gig auswählen und ins Programm nehmen. Stadtfest, Hochzeit, Pubgig, Kleinkunstbühne, da braucht es unterschiedliche Nummern. Da ist es wie bei der Matheprobe: Ein kleiner Spicker kann nicht schaden.

Aber noch krasser wird es bei folgendem Szenario: Ich habe jetzt ein paar mal bei einer - bei uns - bekannteren Partyband ausgeholfen. Die kommen mit 120 Nummern im Gepäck zum Gig. Und der Leadsänger wählt die Nummern aus. Da gibt es keine feste Setlist! Die haben ihre Setlist so zweidimensional aufgebaut. An jeder Stelle hat er die Möglichkeit nach rechts oder links zu verschieben. Je nachdem wie das Publikum drauf ist. Da bleibt man bei Austropop oder wechselt zu NDW. Die Tablets sind dabei syncronisiert. D.h. Er wählt den nächsten Song aus und der wird auf allen Tablets als nächster Song angezeigt. Man muss sich da binnen Sekunden in einen anderen Song reinfinden. Ich finde da ist es äußerst hilfreich, mit einem Blick mal zu sehen, wie die Akkorde und der Song da ablaufen. Wenn man nicht schon vorher auf den nächsten Song eingestellt ist.

Die Stimmung war mit dieser Band immer gewaltig.

Wie ich finde ist das eine bemerkenswerte Vorgehensweise. Früher gab es feste Setlisten. Man hat vielleicht mal einen Song übersprungen aber mehr war nicht drin. Die Tabletfunktion gibt jetzt die Möglichkeit, schnell jedem Bandmitglied mitzuteilen, welcher Song als nächstes kommt. Wenn es Schlag auf Schlag geht, habe ich das als extrem hilfreich empfunden.

Nur mal so ein Gedanken, dass es "die perfekte Lösung" nicht gibt. Verschiedenen Herangehensweisen erfordern auch unterschiedliche Strategien. Ich finde das grundsätzlich toll und würde nicht eines verteufeln und das andere in den Himmel loben. Was wirkt hat seine Berechtigung.
 
Unmögbar schrieb:
Wie ich finde ist das eine bemerkenswerte Vorgehensweise. Früher gab es feste Setlisten. Man hat vielleicht mal einen Song übersprungen aber mehr war nicht drin.
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In meiner Tanzmucker-Zeit hatte ich 3 Arten von Jobs. Einmal die in Tanzlokalen oder auch in Festzelten. Da spielte man ein Set von 3 Stücken, dann kurze Pause. In der wurden die nächsten 3 Stücke rausgesucht. Das wurde von den Wirten so gewünscht, die Leute sollen halt nicht nur tanzen, sondern was trinken. Es gab höchstens mal eine Stimmungsrunde mit mehr Stücken. Die zweite Art Jobs lief in Tanzlokalen, wo je eine halbe Stunde ein DJ auflegte, und die nächste halbe Stunde die Band. 2,5 Std reine Spielzeit, das waren recht lockere Jobs. Die Stücke für die nächste halbe Stunde wurden immer in der Pause rausgesucht. Ist eine Weile her, die einzigen Tabletts die es da gab, waren die, worauf die Bedienung die Getränke brachten. :D

Für mein Windows-Laptop hab ich mir jetzt dieses Ding hier geordert. Das vorhandene iRig wurde zwar per Bluetooth erkannt, hat aber nichts gemacht, Der Bluetooth Pageturner wird als Tastatur erkannt, und funktioniert gut mit MobileSheet unter Windows. Gefällt mir aufgrund der größeren Taster auch etwas besser vom Handling.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei meiner Coverband sind es 78 Stücke, die kann ich auswendig. Bei meinem Jazztrio sind es gut 300. Davon kann ich knapp 100 auswendig. Für den Rest brauche ich das Tablet. Auswendig spielen ist nicht so schwer wie es klingt. Ist wie Fahrradfahren, man muss es nur ständig machen um in der Übung zu bleiben. Ich mache das seit 40 Jahren so. Ist einfach Gewohnheit. Wenn man die Struktur eines Stückes einmal verstanden hat, hat man es auch praktisch schon im Kopf. Auswendig spielen macht auch einfach mehr Spass. Man kann sich live auf die Performance und das Zusammenspiel der Band konzentrieren und braucht nicht ständig auf die Partitur zu schielen.

NB: Was ich mir allerdings ums Verrecken nicht merken kann, sind Setlisten. Selbst wenn es nur eine Handvoll Stücke sind. Da ist mein Gehirn wie ein schwarzes Loch.
 
Es gibt in der Tat Stücke, die ich mir nicht merken kann; das ist einfach so, und zwar schon immer. Oftmals sind das Stücke, die nur aus 4-5 Akkorden bestehen, manchmal auch nur ein einziger Akkord, der in der Schlussstrophe anders ist, als im Rest des Stückes. Manchmal fällt mir auch die Tonart zum Titel nicht ein oder die ersten drei Töne. Das habe ich inzwischen für mich akzeptiert.
Was soll ich jetzt tun? Aufhören zu musizieren? Oder nur noch Stilrichtungen spielen, bei denen Noten "erlaubt" sind?
Ich habe einen Notenständer, der steht auf "Kniehöhe" iwo links von mir - praktisch in der Blickachse Auge-Griffbrett-Notenständer; idealerweise ein bisschen ins Schlagzeug gerückt oder so.
Mich hat in all den Jahren noch nie jemand angesprochen, dass er das Scheiße findet, oder dass ihr das den Abend verdorben hat. Ich halte einen Blick in die Noten für genauso ok wie aufs Griffbrett, das Pedalboard oder den Tuner.
Wenn jemand von der Musiker-Polizei im Publikum steht und das doof findet, dann fände ich ihn auch gerne doof - das geht aber nicht, wenn er nicht mit mir drüber redet, sondern nur in Foren rumbruddelt. Schade, soll er nächstes Mal halt weg bleiben.

Ich würde, wenn ich das wollen tun täte, übrigens auch Socken in Sandalen tragen und auf die Eins klatschen. Bin ich dann ein guter Deutscher? Oder bin ich das nur, wenn ich über diese Menschen ablästere?

Ich habe kein Problem mit Leuten ohne Notenständer, ich habe nicht einmal ein Problem, wenn sie sich verspielen, solange sie dabei trotzdem Spass haben und vermitteln.
Ich habe auch kein Problem mit der Musiker-Polizei - weil ich die gar nicht registriere, wenn sie mit gerunzelter Stirn hinten stehen.
Also: Kein Problem. Zumindest nicht für mich. :bier:
 
Ciao @bassilisk

vor allem Popnummern sind teilweise gar nicht trivial sich zu merken. Mein Trick ist: kann ich den Song singen, kann ich ihn spielen. Bei richtig besch...eiden sich zu merkenden Nummern singe ich Background, dann geht es.

In der Partycoverband und in der Funkcoverband kann ich eigentlich alle Nummern auswendig (>100 je Band). Das Jazz Zeug (wenn es keine bekannten Standards sind) und den Klassikkram schaffe ich aber nicht wirklich auswendig, da brauche ich dann schon Noten.

Das eigene Zeug kann ich normalerweise, vergesse aber hin und wieder meine Texte :rofl:

Gruss
claudio
 
bassilisk schrieb:
Es gibt in der Tat Stücke, die ich mir nicht merken kann; das ist einfach so, und zwar schon immer. Oftmals sind das Stücke, die nur aus 4-5 Akkorden bestehen, manchmal auch nur ein einziger Akkord, der in der Schlussstrophe anders ist, als im Rest des Stückes. Manchmal fällt mir auch die Tonart zum Titel nicht ein oder die ersten drei Töne. Das habe ich inzwischen für mich akzeptiert.
Was soll ich jetzt tun? Aufhören zu musizieren? Oder nur noch Stilrichtungen spielen, bei denen Noten "erlaubt" sind?
Ich habe einen Notenständer, der steht auf "Kniehöhe" iwo links von mir - praktisch in der Blickachse Auge-Griffbrett-Notenständer; idealerweise ein bisschen ins Schlagzeug gerückt oder so.
Mich hat in all den Jahren noch nie jemand angesprochen, dass er das Scheiße findet, oder dass ihr das den Abend verdorben hat. Ich halte einen Blick in die Noten für genauso ok wie aufs Griffbrett, das Pedalboard oder den Tuner.
Wenn jemand von der Musiker-Polizei im Publikum steht und das doof findet, dann fände ich ihn auch gerne doof - das geht aber nicht, wenn er nicht mit mir drüber redet, sondern nur in Foren rumbruddelt. Schade, soll er nächstes Mal halt weg bleiben.

Ich würde, wenn ich das wollen tun täte, übrigens auch Socken in Sandalen tragen und auf die Eins klatschen. Bin ich dann ein guter Deutscher? Oder bin ich das nur, wenn ich über diese Menschen ablästere?

Ich habe kein Problem mit Leuten ohne Notenständer, ich habe nicht einmal ein Problem, wenn sie sich verspielen, solange sie dabei trotzdem Spass haben und vermitteln.
Ich habe auch kein Problem mit der Musiker-Polizei - weil ich die gar nicht registriere, wenn sie mit gerunzelter Stirn hinten stehen.
Also: Kein Problem. Zumindest nicht für mich. :bier:
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Hallo,

ich krame den Thread hier mal wieder raus, ich habe ein iPad 3 und würde das gerne mit dem iRig Blue Turn benutzen, nun ist das iPad 3 ja auf iOS 9 limitiert, kann mir jemand sagen welchen pdf Reader man mit iOS 9 nutzen kann der auch Page Turn unterstützt?
Hab jetzt schon 4-5 ausprobiert, aber Page Turn ging bei keinem.
 
Hat jemand schonmal am iPad das Piascore mit dem PageFlip Firefly verbunden bekommen?
Offiziell heißt es: "Manchmal ja"....

Oder mit UnrealBook?

Ich hab bisher immer OnSong benutzt, aber das wird immer unübersichtlicher und unzuverlässiger.
Nach mehreren unkontrollierten Updates während der Coronapause stimmen die Positionen der Notizen nicht mehr, sowie das Scrollverhalten des Pedals.... ☹️
 

So, hier mal ein kleines update. Ich bin ja mit einem iPad 3 und iOS 9 unterwegs und hab EasySetlist mit iRig Blue Turn ausprobiert und das hat auch recht gut und problemlos funktioniert. Allerdings ist mit das iRig Blue Turn mit knapp 60€ einfach zu teuer, für ne Cover Band mit 40-50 Songs mag das eine gute Investition sein, für meine Zwecke isses zu teuer.

Also, welche Alternative gibts und bei billig kommt immer der Blick zu AliExpress und da gibts das CUVAVE Cube Wireless Page turner, kostet ca 18€.
Das Teil soll mit iOS und Android funktionieren, ich habs mit dem iPad verbunden und es hat direkt ohne Probleme mit der EasySetlist App funktioniert. Gestern dann in der Probe ausprobiert und keine Probleme gehabt.
Das Teil blättert die Seiten vor und zurück, das ist das was es machen soll und mehr brauche ich nicht.
Für mich also für 18€ eine absolut gute Lösung.
 
hankrogers schrieb:
Ich bin ja mit einem iPad 3 und iOS 9 unterwegs und hab EasySetlist mit iRig Blue Turn ausprobiert und das hat auch recht gut und problemlos funktioniert.
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Wie bist Du denn zufrieden mit dieser App?
Die Ist ja vergleichsweise recht günstig zu haben.
Ich habe keine großen Ansprüche.
Bei mir müssten auch nur PDFs eingescannt werden (vielleicht kann das die App direkt?)
Dann müsste ich mit der App einzelne PDF-Seiten zusammenfügen können.
Und schließlich für drei verschiedene Bands jeweils verschiedene Setlisten erstellen.

Klappt das damit?
 
Also ich schreibe meine Songs per Pages und exportiere sie dann als pdf, geht auch mit Word.
In EasySetlist kannst du dann die einzelnen Songs per pdf importieren und individuelle Setlisten erstellen.
 
So, die ersten Übungen auf dem iPad sind gemacht und auch schon viele Songs als PDF importiert.
Das Arbeiten mit dem Pencil macht richtig Spaß, weil man ja Geschriebenes umkringeln kann und dann ganz easy kopiert und verschieben kann.

Easy Setlist hab ich mal probiert.
Was mir daran nicht so gefällt:
Teilweise fallen die PDF‘s kleiner aus als im Original geöffnet.
Grösser zoomen geht auch nicht.

Wenn man dann direkt in der Easy Setlist App in die PDF noch reinschreiben möchte geht das zwar.
Aber man muss dann die neu Geschriebene PDF erst noch extern speichern und dann wieder neu importieren, was ich ziemlich umständlich finde.

Welche recht einfache App, die da komfortabel mit PDFs umgehen kann ist denn noch empfehlenswert?
Sie müsste in meinem Fall wirklich nur mit PDFs gut klar kommen.
Noten schreiben ist nicht notwendig.
 
bassdscho schrieb:
Welche recht einfache App, die da komfortabel mit PDFs umgehen kann ist denn noch empfehlenswert?
Sie müsste in meinem Fall wirklich nur mit PDFs gut klar kommen.
Noten schreiben ist nicht notwendig.
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Ich nutze Forscore manchmal auch für “nicht Musik” pdfs… mein IPad unterstützt leider noch nicht den Pencil. Aber mit dem Finger schreiben geht auch, und aus Forscore kann man dann wahlweise mit oder ohne Notizen exportieren.
H
 
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