Auf dem Mendel habe ich jetzt mal einen älteren Satz Sunbeams gespannt. Diese eher mittenbetonten Saiten passen ganz gut zum Quarter Pound, der ja etwas "scooped" ist. Schön knurrig und mit Plek gespielt, gibt es einen schönen Rock-Sound. Nicht zu dengelig und nicht zu dumpf. So bin ich mit zwei Precis - einmal mit Rounds und einmal mit Flats - klanglich viel flexibler.
Ich habe am WE die 45-105er GHS Flats bekommen und auf den 2012er US Standard Preci aufgezogen. Mit dem Sound bin ich erst mal zufrieden. Die E-Saite hat bereits ab Werk einen fetten, beinahe schon perkussiven Punch und relativ wenig Höhen (im Vergleich zu den anderen Saiten). Bei geschlossener Höhenblende klingt sie einfach nur dunkel und fett! Je mehr Höhen dazu kommen, desto holziger und schmatziger wird sie. Die anderen drei Saiten haben selbst mit geschlossener Blende noch einen guten Anteil Höhen, und ihnen fehlt noch dieses holzig-perkussive im Ton (insbesondere bei D und G). Man sagt den GHS Flats allerdings nach, dass sie eine Weile benötigen, um ausgewogen zu klingen. Genau daran ist es ja bei mir immer gescheitert, aber diesmal halte ich länger durch - hab ich dem guten Jimbo ja versprochen.
Den Zug empfinde ich als eher stramm, allerdings noch angenehm spielbar. Zumal eine niedrige Saitenlage möglich ist. Die Oberfläche ist der Hammer. Bei den La Bellas sind die Saiten ja auf Hochglanz poliert, bei den GHS ist die Oberfläche eher matt. Wenn der herstellungsbedingte Schmodder erstmal weg ist, kann man quasi im Tiefflug über die Saiten gleiten. Ich empfand die La Bellas immer als ein wenig klebrig, was aber eher meinen Griffeln geschuldet ist.
Wer also punchige, dunkle und perkussive old-school-Saiten sucht, liegt bei den GHS genau richtig. Wir haben in knapp zwei Wochen einen Gig, dann werde ich sehen (hören, fühlen), ob dieser Sound auch in die Band passt. Wir haben leider keine Probe mehr bis dahin. Ein bisschen Risiko muss schon sein...