Ganz ehrlich, die 30 EUR Eintritt empfand ich schon als unverschämt und mir das Gebotene nicht wert. Dazu dann noch 11 EUR Parkgebühren, überzogene Preise für Snacks, Getränke und ruckzuck sind 50 EUR weg. (Benzin für kann 500 km noch nicht mitgerechnet)
Da will ich doch mal eine Lanze für die ganzen Aussteller brechen.
Vielleicht solltest Du mal über folgendes nachdenken:
Alle Messen dieser Welt sind natürlich Verkaufsveranstaltungen, was denn sonst?
Es geht keinem der dort vertretenen Hersteller / Händler darum, ein paar kuschelige Tage zu verbringen, dafür sind die Standgebühren viel zu hoch (175,- bis 230,- / qm zuz. div. Abgaben, Medienpaket ab 585,- zuz. Strom & Wachdienst, alles zuz. 19% Mwst.) und die Arbeit am Stand zu hart.
Eine Messe bedeutet gerade für die kleineren Firmen oft Wochen und Monate umsonst zu arbeiten, um die Messe & Ausstellungsstücke vorzubereiten, Standkosten zu zahlen etc. (ich weiß als Ex-Aussteller CeBit, wovon ich rede).
Die Musik-Messe ist eine Fach-Messe und keine Verbrauchermesse (die im Übrigen auch Eintritt kosten).
Du gehst als Bäcker zur Bäckermesse und zahlst 30 Euro.
Du gehst als IT'ler zur CeBit und zahlst 55 Euro.
Du gehst als Autohändler zur IAA und zahlst 42 Euro.
Der Eintritt geht wie auch die Parkgebühr nicht an die Aussteller sondern komplett an die Messegesellschaft.
Die Preise für Essen und Getränke sind bei der Musikmesse auch relativ moderat auf Haupt-Bahnhofs-Niveau, bei anderen sind sie z.T. doppelt so hoch. Davon haben die Aussteller auch nichts.
Das Ziel der Messe für einen Fachbesucher ist, möglichst viele seiner Lieferanten auf einem Haufen in kurzer Zeit besuchen zu können, sich möglichst schnell über Neues in seinem Bereich zu informieren, Konditionen auszuhandeln und vielleicht noch mit dem ein oder anderen Rabatt ein paar Bestellungen zu platzieren.
Das ist ihm der Eintritt wert, da er mit dem Erreichten wieder Geld verdienen kann.
Wenn Du als Privatperson hingehst, hast Du die gleichen Vorteile wie der Fachbesucher, allerdings bei fast allen Messen, die Privatleute zulassen, sogar günstiger als diese, z.B. Musikmesse online 20,- Euro (an der Kasse statt dessen 30,- zu bezahlen ist nicht Problem der Messe) statt 29,- für Fachbesucher, IAA sogar nur 13-15 Euro statt 42,-).
Das ist der 'Gegenwert', den Du für Deinen Eintritt 'geboten' bekommst. Das sollte jeder Besucher irgendeiner Messe wissen und entscheiden, ob das ihm den Eintritt wert ist.
Auch bei der MuMe ist das wohl bei allen Besuchern, mit denen ich gesprochen habe, auch so. Viele haben ja auch den höheren Fachbesucher-Preis gezahlt.
Jetzt zu erwarten, daß die Hersteller auch, mal überspitzt gesagt, z.B. schalldichte Kabinen ankarren, damit die Privatbesucher in Ruhe und ausgiebig Instrumente testen und hören können, ist da doch etwas viel verlangt. Ein Fachhändler käme garnicht auf die Idee, sowas auf einer Messe versuchen zu wollen.
Ich finde es schon sehr nett, daß die Aussteller einen Tag dranhängen und über ihre Standgebühren & Arbeit mitfinanzieren, damit auch private Besucher sich einen Überblick verschaffen können. An den/dem Publikumstag(en) wird in der Regel so gut wie kein Geschäft generiert, weil die Fachbesucher dann wohlweislich wegbleiben.
Bei der Cebit wurden die Publikumstage abgeschafft, weil die Aussteller nicht mehr bereit waren, für diese Tage, die keinerlei Geschäft, aber horrende Kosten (u.a. auch wegen der notorischen Jäger & Sammler, die es glücklicherweise auf der MuMe so nur selten zu sehen gab) verursachten, zu bezahlen.
Um Instrumente auszuprobieren, gehe ich zum Fachhändler und nicht zu einer Messe.
Nix für ungut, aber das musste ich jetzt mal loswerden.
