Verkaufe nie Equipment, wenn Du es Dir leisten kannst, es zu behalten.
So halte ich es - mit Bässen, Amps und Boxen.
Was in aller Welt ist eine Rummumpfe?
Als jemand, der seit einigen Jahren seinen Lebensunterhalt mit Musik verdient, muß ich meinen Kunden verschiedene Sounds anbieten. Das reicht vom Preci (2 Stck davon) über Aktivbässe (Musicmänner, Carvin SB 5000) bis hin zu "Vintage - rumgemumpfe" (siehste, alice? Auch hier wird nach Wunsch rumgemumpft
).
Und da ich den doch ein Stück weit runderen Sound von Rosewood - Fingerboards genau so mag, wie den "Snap!" von all Maple Necks, bin ich gezwungen, verschiedene Bässe vorzuhalten. OK, nicht nur für die Kundschaft, auch für mich selbst.
Daher kommen bei mir in der Zwischenzeit ein Ray 4, zwei Ray 5 und ein Ray 5 Classic zum Einsatz, dazu noch ein Bongo 5 und ein BigAl 5 SSS. Die klingen zwar alle irgendwie nach Musicman, aber sie haben vom Ton her doch eine hörbare unterschiedliche Persönlichkeit. Wobei man z.B den Bongo 5 HH und den BigAl 5 SSS auch in Richtung "Edelbass" verbiegen kann. Unter Anderem. Natürlich können sie ebenso so richtig MusicMan.
Preci. Der meistgefragte Sound im Studio, auch heute noch. Das kann ich mit dem 1964er Original oder dem Vychodil P5 abdecken. Und der MM BigAl kann das auch, sogar erstklassig. Jeweils in einer anderen Art und Weise.
Wenn jemand einen Jazzbass - Sound haben will, dann bekommt er einen Carvin SB 5000, der beides absolut überzeugend kann: Markus Miller - aktiv - klingeling, aber auch einen herrlichen passiven Ton.
Für "Wintäsch - Rumumumpf" gibt es da den alten Les Paul - Bass aus der Hoshino Gakki, ein Shorty, der genau das so richtig gut kann: Mumpf. Sonst kann der nichts, wird aber für Soul und Oldschool Rock immer gerne genommen.
Ganz ehrlich, ist das nötig? Würde es nicht ein Musicman, ein Preci, der Carvin und der LP tun? Hören auch andere Musiker den Unterschied im Ton meiner MusicMännern? Betreibe ich diesen nicht gerade günstigen Luxus nur für mich? Vor allem, weil ich in Anspruch nehme, "meinen" Sound gefunden zu haben?
Nun, Herr Balzary hat auch "Seinen" Sound, egal, ob er mit seinen Modulus, den Jazz Bässen, einem Ray, Spektor, Wal oder diesem neuen Pfender Dimension -Ray - Verschnitt auftritt. Den Unterschied zwischen seiner GK - Backline und den wenigen Gelegenheiten, bei denen er die American Acoustic - Amps benutzt hat.... hört man das?
Nun, ich habe z.B. einen riesen Spaß an meinem Bongo 5 HH mit all Rosewood Neck, hätte aber gerne einen, der von sich aus, vom Charakter her, mehr "Snap" hat. Und ja, ich habe für jeden dieser Bässe meinen Einsatzzweck.
Mal eine Frage in die Runde: Wie viele unterschiedliche Bässe spielt Herr Trujillo bei Metallica - ohne, dass man ihn hört? Oder die Bässe hört, bzw. erkennen würde?
In der Zwischenzeit nehme ich zur Probe, je nach Band, immer zwei Bässe mit, um in verschiedenen Situationen einen anderen Sound bieten zu können. Bei den Metalbands ist das weniger notwendig, nicht in dem Umfang, da ist der zweite Bass reines Backup. Da ist es dann auch "egal", ob ich zu dem Ray 5 einen zweiten oder etwa den Bongo oder den Carvin mitnehme.
Auf Gigs bin ich bei den beiden Coverbands in der Zwischenzeit mit drei Bässen auf der Bühne, entweder einer der Ray 5, der P5 und der SB 5000, oder der Ray 5 Classic, einer der Ray 5 und der Bongo (oder der Big Al, der ja unglaublich flexibel ist).
Zwischen "Elegantly Wasted", "Jesus Just Left Chicago", "Let Me Put My Love Into You" und "Hard To Handle" gibt es nun mal einen Unterschied, den ich mit dem Bass unterstütze.
Mit dem Jazz- und Soulquartett sind es der SB 5000 - und der Bongo 5, seit ich ihn habe. Die beiden passen, aber es kann auch einer der Ray 5 sein, je nach Laune.
Und siehe da, in beiden Coverbands werde ich von den Mitmusikern gelobt, dass ich vom Sound und der dazugehörigen Stimmung (nicht Tonhöhe....) jeweils den richtigen Bass benutze. Ich differenziere.
Ach ja, ein Basswechsel dauert etwa 30 Sekunden. Höchstens.
Ich genieße diese Situation in vollen Zügen. Allerdings gab es auch Zeiten, in denen mein Gral, der 1964er Precision Bass, oder mein langjähriger Freund, der Warwick Streamer Stage 1 von 1989, meine einzigen Bässe waren. Oder mein erster Ray 5, wie lange habe ich nur den gespielt.... Auch das geht - wenn man in einer Band spielt, mit einem eigenen Stil, wenn der Sound passt und sich gut ins Bandsetting fügt. Hier kann man von der "Flea - Situation" reden.
Der Streamer hat zum Beispiel oberprima zu meiner langjährigen Band "BBC" gepasst, so agressiv und straight foreward, wie der mit der damaligen Anlage geklungen hat. Da war mein geliebter Preci für lange Zeit abgemeldet.
- wann darf ich denn den "Fretless-Loga" persönlich abholen - ähm - ich meinte "anspielen"... - ähm, ich meinte *hust* - *kicher* - ...*duck und wech*
