der trennungs- und scheidungsthread

[goldbass]

Bin selber kein Scheidungskind, habe aber viele Trennungen sehr nahe miterlebt und begleitet.

Solange die Eltern ihre Kinder nicht als Spielmasse ins Trennungspoker werfen oder deren Kommunikation auf ihre Kinder übertragen und sie dafür institutionalisieren und benutzen, ist noch alles grün.

Die Hauptsache ist, dass die Eltern auch nach der Trennung bei der Erziehung an einem Strang ziehen können. Dann können die Kinder jedenfalls nicht opportunistisch zum Papa gehen, wenn Mama zuviel verbietet.

 

[Tom Sofa]

Danke

 

[Mudskipper]

Die Hauptsache ist, dass die Eltern auch nach der Trennung bei der Erziehung an einem Strang ziehen können. Dann können die Kinder jedenfalls nicht opportunistisch zum Papa gehen, wenn Mama zuviel verbietet.

Das ist ganz wichtig.
ich arbeitet in die Jugendhilfe und das ist leider ein Klassiker:
Die getrennten Eltern kämpfen ihre kämpfe über die Kinder, die in ihrer Not dann versuchen die Schwachstellen für sich zu nutzen.
Der perfekte Nährboden für eine verkorkste Kindheit und Jugend.

 

[goldbass]

Hey Tom: mach's einfach alles so gut du es schaffst - mehr kannst du eh nicht bringen.

Wenn du dabei fair bleiben kannst und so handelst, wie auch du behandelt werden willst, ist alles ok. Deine Kinder werden dich weiterhin lieb haben.

So wie du hier schreibst, habe ich den Eindruck, dass du dir viel Mühe gibst, reflektierst, fair und überlegt bist und ein liebenswerter Mensch und Vater noch dazu!

Ich wünsch dir viel Kraft und egal wie scheisse, irgendwann wird's besser.

 

[alice d.]

ich hab lange gerungen, ob ich hier was schreiben soll. ich bin ein sehr kontroverser typ. und vielleicht ist das für die ersten vier seiten zu viel.
aber erst mal: ich bin bei dir, tom. ich hab genügend facetten und unterschiedliche seiten dieses scheißspiels mitgemacht und verstehe dich. vielleicht ist das das wichtigste, was ich dir geben kann, vielleicht ist es aber auch folgendes:

Ich gebe ihr keine Schuld.

die schuldfrage kann befreiend sein. momentan badest du in selbstmitleid und selbstkasteiung. warum hast du es nicht gemerkt, was hättest du besser oder anders machen können... so kram. kontraproduktiv. mach den egomacker. sie ist die bitch, hat dich angelogen, hat dich mit dem trainer von deinem kleinen betrogen... wut und hass bringen dich auf spur.

und dann kommt der komplizierte part: den wut, den hass, die vorwürfe nicht zu äußern, sondern aus der mit ihnen geschaffenen sphäre der selbstzufriedenheit freundlich mit ihr und vor allem mit deinen kindern umgehen.

du darfst - nein, du sollst die negativen gefühle mal zulassen und sie vielleicht auch mal im wald an einem baumstamm auslassen. das ist der part der seelenhygiene. die blöde kuh hat dir voll in die eier getreten. so gut das vielleicht für sie war, so scheiße ist das für dich. aber nenn es beim namen. blöde kuh. in die eier getreten. mach nen haken drunter.

der part des mitmenschlichen erfordert anderes und der part, seinen kindern etwas über menschliche größe beizubringen erfordert auch etwas anderes. aber es tut nicht gut, nur eine seite der medaille auszuleben und die andere, die hässliche irgendwo zu vergraben und an sich selbst auszulassen.
mach einen kurzen, schmerzhaften und finalen cut unter diese beziehung.

und dann:
jede beziehung fordert opfer. die gefordert wurden oder die man ungefordert gebracht hat.
mach ne liste. so richtig physisch, auf papier. positives, was du tun willst, aber mit rücksicht auf deine frau nie getan hast. negatives, was deine frau getan hat und dich genervt hat. überstreich das rosa im flur. und lass dir den coolen bart stehen, den sie scheiße fand.
eine beziehung ist viel an wir und an wir-gefühlen. vertrauen, geborgenheit und so.
aber eine beziehung ist auch wenig an ich. hol das nach.
verwandle diesen verlust in eine chance.
sei glücklich, sei besoffen, sei verkatert, sei. und genieß den krempel.

 

[TomW]

@alice d. hat's (mal wieder) auf den Punkt gebracht ... dieses "Ich gebe ihr keine Schuld" ist Kacke ... selbst, wenn Du irgendwas in dieser Beziehung versäumt, verpennt oder vermasselt hast, gibt das der Frau nicht das Recht, Dich zu betrügen und diese Ehe damit kaputt zu machen ... das hat einfach KEIN Mensch verdient ...

Und aus dem eigenen Haus (zumindest wie Du in der ersten Nacht) auszuziehen, wäre für mich nie in Frage gekommen: ich habe meiner Ex damals im wahrsten Sinn des Wortes einen Koffer vor die Türe gestellt ... sie hat dann 3 Wochen in irgendeiner Gartenhütte nächtigen müssen (weil sie sich nicht zur ihren Eltern nach Hause getraut hat) ... und das Haus ist heute noch meins

Genau, nutzte die Chance, die Freiheit, die Du jetzt bekommst (ohne die Verantwortung für Deine Kinder zu vernachlässigen)! ... oder wie Freund Rio Reiser so schön sang: "Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten"

 

[alice d.]

mein rezept wäre:
die erste nacht würde ich mich um den schlaf weinen und am nächsten tag ziemlich abgefuckt auf der arbeit erscheinen.
die zweite nacht würde ich mit fünfzig euro und ein paar wehrmutbrüdern in der gosse verbringen - und verdammt abgefuckt auf der arbeit erscheinen.
die dritte nacht würde ich meinen turm prominent in der wohnung installieren, john lee hooker hören, den blues spielen, genießen daß ich das bett für mich alleine habe und ziemlich ausgeglichen auf der arbeit erscheinen.
am wochenende würde ich an einen gewissen see fahren und... na ja. es tut halt gut zu wissen, daß man begehrt wird. die nummer ist nicht für jeden, aber sie ist ein ego-booster.
danach kann ich aufräumen und verantwortung übernehmen.

ja, ich habe tatsächlich für alles einen plan. die meisten davon sind etwas speziell. aber ich gehe sicher, daß ich das beste aus der situation rausprügele.

 

[f_luxus]

Schade dass sich der ursprünglich "schöne" Thread, bei dem Betroffene sich ausgetauscht haben zu so einem Stammtischgespräch mutiert ist...

 

[alice d.]

stammtischgespräch?
na ja.
ich habe mich bei all meinen bisherigen gescheiterten beziehungen um ein verständnis der situation bemüht. warum hat sie dies, warum hat sie das...? es ist nie was bei rumgekommen. das fazit ist: bei der suche nach diesem verständnis sucht man doch am ende nur die punkte, an denen man in ihren augen versagt hat - man sucht die schuld für das scheitern der beziehung bei sich selbst. so menschlich das suchen nach verständnis ist - ich habe es als wenig hilfreich erlebt als in gewisser hinsicht sogar schädlich. man ist in der regel eh völlig von der rolle, hat schon genügend selbstzweifel.

man muß einsehen:
je nach dem, wie das ende abgelaufen ist, ist weiterer kampf sinnlos. hier hört sich die story ganz danach an. das pferd ist tot - von ihrer seite her. da wird man nichts dran drehen. da ist zu viel porzellan zerdeppert worden.
man wird kein besserer mensch oder besserer liebhaber dadurch, daß man die selbstzweifelnummer bis zum exzess treibt. eine gewisse menge an selbstzweifel ist natürlich, da wird man nur als komplettes arschloch drumrum kommen. aber alles darüber hinaus sollte man nicht nach dem motto "bin ich so scheiße, daß sie mich verlassen hat" sondern vielleicht unter dem aspekt "ich bin toll, sie war nur zu blind das mitzubekommen" betrachtet werden. einsichten, was man vielleicht wirklich falsch gemacht hat, kommen eh irgendwann.
die funktionen müssen auf die reihe bekommen werden: eigenes leben auf die reihe bekommen, trennung rechtlich und materiell abwickeln, die kinder. die beziehung zur frau muß von der emotionalen ebene (wir haben eine beziehung) zur funktionalen (wir kümmern uns gemeinsam um die kinder) umgestellt werden.
und da ist die definition "ich bin traurig, weil die beziehung gescheitert ist" sinnvoller zu leben als "ich bin traurig, weil sie mich verlassen hat".
und es ist ebenso sinnvoll, das ende der beziehung als den beginn eines sich positiv um sich selbst kümmerns zu begreifen.

 

[Gast27578]

Moin @Tom Sofa auch von mir erstmal ein ganz grosses, kühles Männersolidaritätsbier.

Ich habe zum Glück keine Kinder, aber auch ich kenne Deine Situation ganz gut. Meine Ehefrau verliess mich Ostern 2015 nach 11 Jahren Beziehung.

Und ich glaube @alice d. hat das in Summe ganz gut zusammengefasst: Lass es zu sie zu hassen, äussere diesen Hass nie öffentlich, lass in raus beim Sport oder mit Kumpels und Bier, benimm Dich ihr gegenüber tadellos und mache ihr keine Vorwürfe. Das ist veradmmt schwer. Aber wenn Du dann noch ein bisserl auf die Pirsch gehst, dann kann ich zumindest sagen, mir hat der ein oder andere Hase geholfen, mal an was anderes zu denken. Und auf der Suche nach frischen Fleisch, stolperte ich deutlich schneller als geplant über meine Jetzige mit der ich auch schon 1 1/2 Jähriges feiere.

Für mich war es letztlich das Schwerste - aber das mag an meinem überblasenem Ego liegen - zu akzeptieren, dass das Ding scheitern durfte. Ich habe unsere Beziehung immer als so heilig angesehen, dass scheitern für mich gar keine Option war. Auch als sie sagte, "es ist aus", stand ich nur lächelnd da und überlegte wie ich unsere Super-Beziehung retten würde.

Mir hat es geholfen mir als Gedankenmodel zu sagen, meine Frau ist tot. So konnte ich trauern, um das was war, ohne dabei Gefahr zu laufen, sie für ihr Handeln zu verurteilen. Den Menschen selbst versuche ich seitdem als so eine Art "Rechtsnachfolger" meiner Frau anzusehen. Das klingt erstmal bescheuert, ergibt aber Sinn. Das werden viele kennen, sie hat sich in so kurzer Zeit nach der Trennung so stark verändert, dass ich mir selbst kaum vorstellen kann mit ihr über ein Jahrzehnt gelebt zu haben. Sie ist mir fremd.

Also wenn Du mal in Berlin bist, auf ein Bier in Realität und ansonsten grüße ich dich jetzt mit den "weisen" Worten, die mir als 14jähriger ein völlig versoffener, alter, kaputter, lanhaariger, ungepflegter Vollassi nach einem Gig mitgab:

"Heavey Metal, Alter, und halt' den Pimmel gerade!"

 

[Jack in the green]

Es lag weder an ihm, noch an ihr. Es liegt immer an dem metaphysischen Bereich zwischen Ihnen. So bald die Signale den Körper verlassen haben, sind Sie unveränderlich und der individuellen Wahrnehmung des Anderen ausgeliefert. Man kann nicht die sprichwörtlichen Wünsche von den Augen ablesen. Man erkennt höchstens, ob man getroffen hat, im positiven, wie im negativen.

Am meisten langweilt mich bei Gesprächen mit Betroffenen immer, wenn sie dann nur noch vom Geld sprechen....vielleicht eine einfache Möglichkeit, das Thema auf eine rein rationelle Ebene zu verarbeiten. Vergessen die schöne Zeit miteinander, dass man zusammen Kinder erzogen hat, miteinander Orte besucht hat.
Es geht nur noch darum, wieviel man bekommt oder bezahlt.

 

[Tomfisch]

verwandle diesen verlust in eine chance

+1 und noch ein Stück weiter: nutze die Chance! Ist schon oft geschrieben worden, dass das Leben zu kurz ist, um es nicht zu genießen. In den letzten 4 Woche wurden 2 Freunde von mir unter die Erde gebracht. Einmal 46 Jahre und Bauchspeicheldrüsenkrebs und einmal 52 und Herzinfarkt... Die könnten Dir jetzt was erzählen von wegen Blick zurück, Zeit nicht nutzen usw...
Also:
- gemeinsamen Nenner für die Kinder und deren Umgang mit Euch finden
- beim Rest ausschließlich an Dich denken - sei da mal Egoist ohne schlechtes Gewissen Deiner Ex gegenüber. Die hat den Schlußpunkt gesetzt und warum solltest Du noch an einer gemeinsamen Lösung interessiert sein, wenn es ihr egal ist, was mit Dir passiert! Also - orientiere Dich neu und hab' Bock auf das Leben unter den anderen (neuen) Vorzeichen!

 

[Tom Sofa]

so, zeit für ein update. aber es gibt eigentlich keins. ich kann sie überhaupt icht mehr erkennen. sie hat sich in den letzten tagen noch mehr verändert. es gibt nichts mehr, was auf eine beziehung mit mir hideutet. aber das ist ok. nur schade.

ursprünglich war ihre idee eine trennung im haus zu leben. da ich schon gesehen habe, dass das überhaupt nicht funktionieren kann, hatte ich sie um die realisierung eines wechselmodells gebeten. wollte sie überhaupt nicht ran. mit hängen und würgen ist sie dann am montag zu einem gemeinsamen termin bei einer caritas-beratungsstelle erschienen. ergebnis war ein wechselmodell a 2 tage. dabei bleiben die kinder im haus. wir hatten vereinbart, dass wir es den kindern gemeinsam beibringen. ich war schon eher da und habe gewartet. als sie kam fragte ich sie, ob wir es jetzt erzählen. und das habe ich dann auch mit ihr zusammen gemacht. dabei fing sie mittendrinn wieder an zu diskutieren, da sie der meinung war, dass es gar nicht abgestimmt wurde aller 2 tage zu wechseln. ich bin gegangen, da sie sowieso dran war. heute hatten wir den nächsten termin und haben die sache wieder durch gekaut. jetzt ist es ein 3/4 wechselmodell. abgestimmt bis anfang nächster woche. aus meiner sicht hänge ich jetzt ständig auf den wochenenden (mein start ist donnerstag). sie hat keinen plan wie man da gerecht raus kommt. ich finde auch das intevall viel zu lang - gerade für den anfang und mit blick auf unseren jüngsten.

hat jemand erfahrungen hinsichtlich einer fairen aufteilung der kümmerzeiten, wenn die kinder am lebensmittelpunkt bleiben und die eltern nicht mehr zusammen können und sich abwechseln? wie kann man die geschichte mit den wochenenden fair lösen ohne einem elternteil zu viele tage mit den kindern zu kappen?

 

[FF]

ergebnis war ein wechselmodell a 2 tage. dabei bleiben die kinder im haus.

D.h. ihr Eltern zieht im Wechsel alle 2 Tage ins Haus ein und wieder aus dem Haus raus? Ich befürchte, dass ihr beide das Haus dann bald nicht mehr als "Zuhause" empfinden könnt; dieses Gefühl wird sich irgendwann auf die Kinder mit übertragen.
Dann hätten die Kinder zwar immer dasselbe Dach über dem Kopf, aber trotzdem kein Zuhause mehr, denn Zuhause ist für Kinder doch in erster Linie da, wo sich die Eltern zuhause fühlen, oder?

hat jemand erfahrungen hinsichtlich einer fairen aufteilung der kümmerzeiten, wenn die kinder am lebensmittelpunkt bleiben und die eltern nicht mehr zusammen können und sich abwechseln?

Mein Bruder hat mit seiner Ex einen Wochenrhythmus eingeführt, weil so beide Elternteile das gesamte Leben der Kinder mitbekommen, beide das Montagstraining, den Dienstagsmalkurs, den Mittwochs-was-weiss-ich, usw. zusammen mit den Kindern erleben. Für die Kinder war es auch eine Beruhigung, weil sie nicht ständig hin- und hergefahren wurden, weil auch mal Zeit fürs nichtstun zwischendrin war. Jetzt gibt es immer eine Mama- und eine Papawoche, was sich auch Kinder gut merken können.


Es klingt sicher hart und steht mir nicht zu, aber wenn ich deinen Text lese, kommen mir Zweifel, ob die Kinder für deine Frau gerade dieselbe Prio haben wie für dich? Du machst dir wahnsinnig viele Gedanken, in erster Linie um das Wohlbefinden deiner Kinder, deine Frau scheint mehr bemüht, sich selbst möglichst wenig einzuschränken?

 

[Tom Sofa]

wenn ich deinen Text lese, kommen mir Zweifel, ob die Kinder für deine Frau gerade dieselbe Prio haben wie für dich

das ist ganz sicher momentan so weil sie eben zu allem trennungszeug ihre neue beziehung hat. aber das verstehe ich. sie ist aber immer eine tolle mutter gewesen und ist es ganz sicher auch noch.

wir haben keine ersparnisse. sie macht sich ebenso wie ich sorgen über die zukunft. sie muss sich eine neue existenz aufbauen. ich auch. das haus gehört uns beiden. es soll für unsere kinder erhalten werden. das wird wohl nur funktionieren, wenn ich es bezahle. wir beide haben momentan keine ahnung, wie das alles unter einen hut zu bringen ist. und vor allem, wie das gerecht und ohne hohe nebenkosten für gutachter, anwälte, ... zu bewerkstelligen ist. ich bin der besserverdiener in unserer beziehung gewesen. ich bin auch jetzt bereit, meinen teil für ihre existenz beizutragen.

als nächstes steht wohl an, erstmal wieder konstruktiv reden zu lernen

 

[Gast27578]

als nächstes steht wohl an, erstmal wieder konstruktiv reden zu lernen

Das ist erstmal das allerwichtigste!
Ihr müsst Euch über ein gemeinsames Ziel einigen. Z.B. das beste für die Kinder. Oder die Kinder Müssen im Haus bleiben. Oder härtester Scheidungskrieg ever. (Tschullijung, aber ohne Humor gehts eben auch nicht)
Diese faire Verteilung ist eine Illusion. Ich hatte mal eine Exe, die war selbst so ein Wochen-Mama-Papa-Kind. Die erzählte mir sehr ausführlich wie Scheisse das ist. Und vergib mir wenn das hart klingt, aber ich meine es auch hart: Ihr müsst Euch erstmal klar werden, dass das Beste für die Kinder nunmal garnicht geht. Das habt ihr bereits zerstört. Punkt aus. Jetzt geht es darum mit Vernunft und Respekt das zweit- bis siebtbeste für die Kinder zu finden.
Ich sage ehrlich, ich finde die Idee mit dem Haus gelinde gesagt suboptimal. Vermietet die Hütte und benutzt den Erlös um Eure Existenzen so aufzubauen, dass ihr Euch beide schöne Wohnungen leisten könnt, in denen Ihr auch jeweils die Kinder wohnen können.
Die akute Trennungs- Scheidungsphase wird in einem Jahr vorbei sein, bis dahin solltest Ihr dringend für die eigene geistige Gesundheit jeder einen eigenen festen Lebensmittelpunkt haben. Denn durchgeknallte Eltern sind schlechte Eltern, auch in einem Schloss.
Für die Verteilung, sagt Euch offen welche Tage Euch wichtig und unwichtig sind. Wenn das passt, seit Ihr dann schon fertig. Wenn das nicht passt, muss halt gewechselt werden. Es kann nicht sein, dass immer ein Teil den Lieblings- und der andere den Scheisstag hat. Plant das alles auch nicht zu fix. Kinder haben auch Meinungen. Und spätestens wenn die Kiddies keinen Bock auf Mama's/Pappa's Neue(n) haben, dann passiert es schnell mal, dass die Kinder von sich aus, so eine Regelung mal aussetzen wollen, und imho auch dürfen.

 

[erdbeer-kiri]

@Tom Sofa Ich kenne dich nicht und bin durch Zufall in diesem Thread gelandet. Ich selber bin mitten in so einer Geschichte, habe aber die schlimmen Emotionen schon durch und bin jetzt wieder praktisch. Ganz bald ziehe ich in meine eigene Wohnung ein, die im selben Ort ca. 1 km entfernt von meinem alten Zuhause liegt. Das gibt den Kindern die Möglichkeit, mal hier und mal sein zu können, nach ihren Bedürfnissen und für alle ohne diese gruseligen Besuchssituationen mit immer wieder anschließenden Trennungen. Dazu muss ich sagen: meine Tochter, 16, zieht mit mir. mein Sohn, 14, wohnt weiterhin bei Papa, bekommt aber auch bei uns Schlüssel und festes Zimmer, so dass er immer da ist. Und für die Tochter gilt das umgekehrt.
Für die vielen (11) schlimmen Monate vorher hat mir der Rat eines Freundes sehr geholfen: "Wo die Angst ist, gehts lang.". Du musst dir denken, wovor du richtig Angst hast und das packst du als erstes an. Ich habe so verschiedene Ängste bewältigt und bin aus jeder schlimmen Geschichte befreit rausgegangen. An diesen Satz hab ich vor allem in den letzten Monaten fast jeden Tag gedacht, immer dann, wenn ich grade wieder versucht habe, die bequemere aber zu meinen Vorstellungen nicht so gut passende Situation zu nehmen.
Lass dir gesagt sein, bei allem Leid und Kummer geht die Sonne doch jeden Tag aufs neue wieder auf. Auch für dich!

 

[erdbeer-kiri]

@Tom Sofa Ich muss noch was hinterher schreiben. Habe jetzt den ganzen Thread gelesen und am Datum gesehen, wie aktuell das ganze ist. Es tut mir weh, deine Beiträge zu lesen, bei denen aus jeder Zeile so viel Kummer spricht. Ich kann dir sehr gut nachfühlen, nur dass es bei mir nicht so plötzlich kam sondern immer weiter ausgebreitet hat. Man kann eigentlich nicht viel raten. dass du an die Kinder denken musst, weißt du selbst. Das Jammertal bleibt dir nicht erspart. Versuche unbedingt an dich zu denken. Du musst dir Gutes tun. Damit du durchhältst. Und für die Kinder da sein kannst. Und du machst es genau richtig, wenn du den Kummer teilst. Auf keinen Fall verkriechen, auch wenn der Wunsch danach noch so groß ist.
Komm einfach mal her, ich nehm dich mal ganz fest in den Arm! Sowas hilft. Aus eigner Erfahrung kann ich dir das sagen.

 

[Jack in the green]

ich kann sie überhaupt icht mehr erkennen. sie hat sich in den letzten tagen noch mehr verändert.

es gibt nichts mehr, was auf eine beziehung mit mir hideutet.

Sie macht sich was vor - ist normal. Sie will sich und dir beweisen, dass sie eigentlich eine ganz andere Person ist, als sie sich in der Zeit mit dir gegeben hat.

aber das ist ok.

Ist es nicht.

ergebnis war ein wechselmodell a 2 tage.

Was soll denn der Schmarrn bringen?

aus meiner sicht hänge ich jetzt ständig auf den wochenenden (mein start ist donnerstag).

Gehts denn noch egoistischer? Sie will die Wochenenden lieber mit ihrem neuen Stecher verbringen und HalliGalli machen.
" Du, ich bin gar nicht so...ich gestehe dir in meiner Güte sogar die vier Wochentage mit den Kindern zu. Auftritte? Ja, die musst du halt auf die Tage legen, in denen du die Kinder nicht hast, aber den Kindern zu liebe machst du das doch gerne - sind schließlich deine!" - also immer noch schnell in einem Nebensatz ein schlechtes Gewissen vermitteln.

wie kann man die geschichte mit den wochenenden fair lösen ohne einem elternteil zu viele tage mit den kindern zu kappen?

Gar nicht! Einer zieht aus, der andere bleibt mit den Kindern im Haus. So ein Hin und Her tut auch den Kindern nicht gut.
Wie stell ich mir das vor? Du schläfst dann im Ehebett, in dem sie sich mit ihrem Lover die halbe Woche vergnügt hat?
In Bayern nennt man so einen, einen " guaten Lapp" - ist nur halb anerkennend gemeint.


Ausserdem, was soll eine neue Frau in deinem Leben von so einer Situation halten?

 

[der Franzos]

Hi,

ich hatte nach der Trennung (bis vor Kurzem) eine wechselweise Betreuung der Kinder (garde alternée). Eine Woche bei mir, eine Woche bei der Mutter. Die Kinder waren 9 und 11 Jahre bei der Scheidung. Das wird hier in Frankreich eigentlich oft gemacht und funktioniert eigentlich ganz gut. Vorraussetzung: Eltern wohnen in der Nähe (bestenfalls im selen Ort) und können noch kommunizieren was die Kinder angeht.
Seit kurzem ist mein Sohn bei mir und meine Tochter bei der Mutter (an den Wochenenden sieht man sich), auf Wunsch der Kinder.

Die wechselweise Betreuung finde ich eigentlich sehr gut. Die Kinder haben dann zwei Zuhause und sind nie "auf Besuch".
Man sollte nur vermeiden, dass die Kinder "alles umziehen" müssen. Bei uns war alles doppelt da, ausser Schulhefte und Bücher und PC und Handy.