Der Küchenplattenbass entsteht

Danke für den Tip Beate! Das Problem ist, dass ich in Österreich daheim bin, da verlangt der Trashcointainer auch 9,90. Danke auch Schröder, bei Rockinger hab ich eh den Großteil gekauft. Ich hab dort mal hingeschrieben ob sie mir beim Versand entgegenkommen können. Ich werd auch dem Göldo schreiben, die haben die Schrauben auch und reden von "vereinbarten Versandkosten".

Zu den Zollgewinden: Die Schrauben hab ich in einem Wiener Musikladen auf Gut Glück geschnorrt, in der Hoffnung dass es zufällig M3 wären - sind sie aber nicht, und daher passt auch der M3-Gewindeschneider den ich hab nicht.

Ich werde heute mal die Löcher auf 2,5mm aufbohren und dann daweil nur einen Tonabnehmer einbauen. 5 Schrauben hab ich ja noch. Ich will, dass endlich ein Ton aus dem Gerät kommt ;-)
 
Ich hatte letztens auch den Wunsch etwas längere Schrauben als die beigelegten zu verwenden (Delano Ostereier => die originalen hätten nur mit ca. 2 Gewindegängen gehalten).
Also bin ich auch in den Baumarkt und hab mir eine Schachtel Spaxschraucuen (Kreuzschlitz und Senkkopf) gekauft. Hier war auch der Schraubenkopf etwas größer als die vorgesehene (Flach)Senkung. Also habe ich den Rand der Schraube etwas abgeschliffen und mit einem Edding Stift schwarz angemalt
Hier bei der Vormontage:

Spax 02.JPG


...und am Ende sieht das keener mehr:

Spax 03.JPG


Die Schrauben lassen sich durch die scharfe Spitze sehr gut einschrauben und halten nun mit ein paar Schraubengängen mehr im Holz. Im Durchmesser habe ich mich an der Bohrung im PU orientiert: Ich meine es waren dann 3,0er Schrauben. Dass der Kopf ein Senkkopf ist, stört überhaupt nicht....

Übrigens für einen Test warden die PU´s auch mit zwei Schrauben halten, oder?
...und falls Du dir welche bestellst: immer ein paar Reserve mitbestellen: ich mach die Vormontage mit anderen, als ich dann zu Schluss einsetz, weil das erste eindrehen (wenn noch kein Gewinde im Holz ist) ruiniert halt doch den (Kreuz)Schlitz...

Aber eine 2,5er Bohrung für ein 2,5er Gewinde (außen?) finde ich doch sehr groß. Da hätte ich Angst, dass die Schraube nicht halt....
 
...und noch was: Geduld zahlt sich vor allem in der letzen Phase des Selbstbaus meistens aus....ich sprech da aus Erfahrung :-);-)
 
Danke für deine aufmunternden Worte!

Die Idee mit den Spax ist wahrlich eine gute - ich werde mir das mal genauer überlegen. Die mitgelieferten Schrauben (also die, die ich auch nachbestellen würde und ja, ich würde welche in Reserve bestellen) kommen mir sowieso unterdimensioniert vor. Vor allem der kleine Schraubenkopf gefällt mir nicht so gut, der hat nämlich nur 3 Millimeter im Durchmesser. Schlecht für den Kreuzschlitz, aber hübsch weils eben im Tonabnehmer verschwindet.

Also werde ich mich mal nach Spax umsehen. 3 Millimeter Gewindedurchmesser passen durch den Tonabnehmer durch, vielleicht gönne ich mir ja sogar Torx.. Und gegebenenfalls könnte ich auch vorsichtig die Vertiefung im Tonabnehmer aufbohren.

Die mitgeliefereten Schrauben hab ich mit der Schiebelehre abgemessen. Gewindedurchmesser außen 2,55 Millimeter. Der Bohrer mit dem ich dieses Testloch auf einem anderen Stück der Küchenplatte gemacht hab hatte 2,45 Millimeter Durchmesser, und die Schraube hat dort eigentlich recht gut gehalten, ich konnte sie nach ein paar Umdrehungen nicht mit bloßer Fingerkraft rausziehen.
 
Ein Hoch auf den Kundenservice von Rockinger! Man schickt mir kostenlos 5 Ersatzschrauben zu :-)

Ich habe die Löcher jetzt noch auf 2,5 Millimeter aufgebohrt. Auf dem Probestük haben die Schrauben darin ausgezeichnet gehalten - ich habs nicht geschafft, die mit der Kombizange und viel Kraft wieder raus zu ziehen. Das hält also ganz locker.

Ich werde den Bass nun - sobald ich dazukomme - zusammenbauen, derzeit halt nur mit einem Tonabnehmer. Der zweite wird dann eingebaut wenn die Schrauben da sind.
 
...nur mal so unter uns: Die Schräubchen hättest Du auch in (fast) jedem ordentlich sortierten Musikgeschäft bekommen. Trotzdem super, dass es geklappt hat!:bier:
 
Ich war in zwei Musikläden, einer davon war der größte in Wien. Die hatten schon irrsinnig viele Schrauben, aber leider nicht genau die selben. Also weder mit gleich großem Schraubenkopf der so schön im Tonabnehmer verschwindet noch in schwarz, und Silber oder gar Gold wollte ich auch nicht.

Aber wie auch immer, großes Lob an Rockinger für das nicht selbstverständliche Entgegenkommen! :-)
 
auf der äusseren Maria-Hü gibt´s auch a paar so alte Kramer-Gschäftl, die sowas evtl. haben... und der in der inneren Maria-Hü (mit den ganzen Schweizer-Messern in der Auslage, gleich neben dem Sex-Shop) könnte evtl. auch sowas haben..
 
Separate Reality schrieb:
ich habs nicht geschafft, die mit der Kombizange und viel Kraft wieder raus zu ziehen. Das hält also ganz locker.
Zum Vergrößern anklicken....

Mit irgend einem Gleit- oder Schmiermittel auf den Spitzen der Schrauben gehen die leichter ein. Ein Tröpfchen Fett, Bienenwachs, oder etwas Talkum, Graphit oder Molybdänit auf die Spitze der Schraube, und sie geht viel leichter ins Holz.
 
Danke für die Tips in Wien! Nachdem der Rockinger so kulant ist und mir kostenlos Schrauben nachschickt wäre das Thema derweil mal erledigt! Aber wer weiß, vielleicht brauch ich mal wieder was.

Danke auch Beate für den Tip, werde ich mir zu Herzen nehmen!
 

So, nachdem ich mich vorerst mal beruhigt hab alles schön der Reihe nach.

Nach dem Schrauben-Hin-und-Her hab ich mich dazu entschlossen, den Bass mal soweit fertig zu machen wie möglich - das bedeutet, alles außer den Brücken-Tonabnehmer einzubauen. Als Vorarbeiten habe ich bei den Ein/Ein/Ein-Schalter von Rockinger mal die permanente Überbrückung der vorgesehenen Kontakte sowie bei den Volume-Potis die Verbindung des einen Kontakts mit dem Gehäuse gelötet, um das nicht im E-Fach machen zu müssen. Danach hab ich mal alles montiert.

01.jpg


Ich hab mich dafür entschlossen zuerst einzubauen und dann zu löten, damit ich erstens weiß wie lange jedes Kabel sein muss und zweitens hatte ich keine dritte Hand zur Verfügung.

03.jpg


Als nächstes kam dann der Hals-PU in die Tasche und wurde eingeschraubt - mit den aufgebohrten Löchern hat das problemlos funktioniert. Ich hab diesen PU zuerst eingebaut, weil ich andersrum nicht die Möglichkeit gehabt hätte das Kabel unterm Brücken-PU durchzuführen.

02.jpg


Die Verlötung des Hals-PUs am Schalter. Dank der ausgezeichneten Diagramme auf der Rockinger-Seite (dort hab ich das Zeug ja auch gekauft) war klar, was wo hin gehört.

04.jpg


Das fast fertige E-Fach. Sieht recht aufgeräumt aus finde ich. Auch zu erkennen ist auf den zwei linken Potis (Hals- und Brücken-PU) der eingelötete 220 pF-Kondensator. Bringt angeblich keinen Höhenverlust beim Lautstärke regeln - und bei Kosten von rund 40 Cent pro Stück hab ich mir gedacht warum nicht. Der Kondensator am Master Tone hat zu den Humbuckern passende 47 nF. Ich hab übrigens ausschließlich logarithmische Potis verwendet.

Das vorläufige Endergebnis sieht dann so aus:

05.jpg


Die Saiten sind D'Addario EXL 170 TP. Die hab ich auf dem Bausatz-Preci auch droben und find sie super. Aufgezogen, gestimmt und los gings. Fazit vom Klang: bis jetzt bin ich hellauf begeistert! Zum einen bin ich stolz auf mich, zum anderen beeindruckt von dem Tonabnehmer. In serieller Schaltung klingt der wirklich geil! Parallel gefällt mir auch gut, Single Coil ist recht JB-nahe und auch nicht schlecht. Aber der serielle Klang ist wirklich fett. Ich bin schon gespannt, wie sich dann beide Tonabnehmer gemeinsam anhören.

Soundbeispiele folgen!

Mit dem Setup muss ich mich noch beschäftigen. Oktavreinheit, Halskrümmung und Saitenlage gehören klarerweise noch gerichtet. Ich muss auch unter dem Hals in der Tasche noch was unterlegen - die Halsneigung passt absolut nicht.
 
Herzlichen Glückwunsch! Tolle Arbeit. :-)

Mit den Schaltern kann dann zwischen seriell/parallel/SC umgeschaltet werden? Für jedes PU einzeln? Dann jeweils ein Vol-Poti und ein Master-Tone?

Aus reiner Ahnungslosigkeit und Neugier: Woran liegt es mit dem Halswinkel? Müsste prinzipiell die Halstasche schon in entsprechendem Winkel gefräst werden oder wie läuft das normalerweise? Stelle ich mir schwierig vor.

Bin schon auf die Soundbeispiele gespannt. :-)
 
Ganz genau: Jeder Tonabnehmer kann einzeln Seriell/Single Coil/Parallel geschalten werden und hat eine separate Volume-Regelung. Dazu kommt ein Master Tone. In der Hinsicht gibts ja unzählige Möglichkeiten die Schaltungen einzurichten - ich hab mich halt für diese entschieden. Unter anderem auch weil es eine ist, bei der man ohne Push/Pull-Potis auskommt, irgendwie mag ich die Dinger nicht.


Hier kommen jetzt die Soundbeispiele, wie erwähnt ist das nur der Hals-Tonabnehmer. Aufgenommen aus dem Line-Out meines Behringer BX600. Hiermit entschuldige ich mich vorab auf jeden Fall für die spiel- und klangtechnischen Mängel!

Seriell
http://vocaroo.com/i/s01xmJaJBBoe

Single Coil
http://vocaroo.com/i/s08qQpSrPRS4

Parallel
http://vocaroo.com/i/s0qXqj3aLP5S

Slapping - Zuerst seriell, dann Single Coil, dann Parallel
http://vocaroo.com/i/s0lQiBBWhzDk
 
Separate Reality schrieb:
Ich hab mich dafür entschlossen zuerst einzubauen und dann zu löten, damit ich erstens weiß wie lange jedes Kabel sein muss und zweitens hatte ich keine dritte Hand zur Verfügung.
Zum Vergrößern anklicken....
Bei meinem Dean-Umbau hatte ich die Potis zur Verlötung in den passenden Abständen auf ein Stück Pappe gesteckt, da mir die Fummelei im etwas engen E-Fach nicht zusagte. Das ging auch ziemlich gut, da ich einfach einen kompletten kleinen Karton hierfür verwendet hatte, da der schön stabil war und beim Herumbasteln und Löten nicht nachgab.
 
Dumme Frage: wieso past der Halswinkel nicht?
Sowas würde ich erst beurteilen, wenn deas restliche Setup erledigt ist. Durch das einstellen der Halskrümmung wander der Sattel ja auch noch etwas zurück (meistens zurück... wenn er schon zu stark gespannt ware würden Dir die Saiten in der Mitte das Halses aufliegen....). Dadurch veränder sich ja auch noch einiges.
Tipp (bestimmt schon oft gelesen): lass Dir Zeit mit dem Einstellen . Der Hals braucht eine gewisse Zeit, bis er in Form ist.
Also ganz grob einstellen 2-3 Tage warten, max. 1/2 Umdrehung nachstellen 2-3 Tage warten .....
Die Feinarbeit an der Oktave macht erst Sinn wenn der Rest eingestellt ist.
Wenn dann nicht stimmt nimm einen Shim... (wow, damit bekomm ich bestimmt den Literaturpreis....)

Noch was sehr schöne Arbeit. Das hast Du echt toll gemacht. Auch das E-Fach sieht sehr gut aus.
...und wenn Du jetzt noch ein richtiges Holz genommen hättest, dann hättest Du jetzt einen "richtigen" Bass....:D:D:D

Bin mal schon auf Deine weiteren Aktivitäten gespannt... das wird nicht Dein letzter bleiben... sowas ist suchtgefährdent... glaubs mir...
 
Also, die Hals-Problematik war bzw. ist folgende: Nach dem Aufziehen der Saiten schien zuerst alles in Ordnung zu sein. Auf den ersten Blick annehmbare Saitenlage, die Leerseiten schnarrten nicht, beim genaueren Hinsehen und Probespielen offenbarte sich aber was anderes.

Die A-Saite lag wenn ich sie ab dem 11. Bund aufwärts griff an den restlichen Bünden - also bis zum 24. - auf und schnarrte fürchterlich. Das selbe Problem gabs auch bei D und G, nur nicht so extrem. Bei der E-Saite trat das Problem kaum auf.

Ich hab dann die A-, D- und G-Saiten an der Brücke hochgeschraubt, das brachte aber nur mäßigen Erfolg. Besonders die A-Saite war da recht hartnäckig. Zusätzlich hab ich dann noch übriggebliebenes Mahagonifurnier in die Halstasche gelegt, und zwar kopfplattenseitig. So hab ich die Saitenlage dann recht gut einstellen können. Nur mit dem Spannstab alleine hab ich das Problem nicht aus der Welt schaffen können.

Das ist derzeit nur ein Provisorium, ich muss das noch beobachten. Dass der Hals eine gewisse Zeit braucht um sich an die Saiten zu gewöhnen ist mir klar. Sollte ich das Furnier drinnen lassen, werde ich noch eines genau an die Halstasche anpassen damit dort kein Spalt zwischen Tasche und Halsfuß ist.
 
Separate Reality schrieb:
Die A-Saite lag wenn ich sie ab dem 11. Bund aufwärts griff an den restlichen Bünden - also bis zum 24. - auf und schnarrte fürchterlich.
Zum Vergrößern anklicken....
Tja, damit sagt der Bass Dir ziemlich deutlich, dass man als Bassist da oben nix zu suchen hat:
"There's no money above the fifth fret". [¦)]
 
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