BTT:
Mit meiner Band, die es damals schon mal gab (jetzt seit 6 Jahren wieder) sind wir zu einem Konzert nach Frankfurt eingeladen gewesen - war glaub ich Sommer '85 (oder '86?) als Support für eine baskische Ska-Band, die damals schwer angesagt war. Von Hamburg ist das schon mal recht weit, nur so für einen Gig... Aber egal, wir waren jung und ungebunden und wollten raus. Das Venue war die Aula einer der modernen Unis, Fachuni Nordwest oder wie das Teil hieß.
Riesen-Teil mit Platz für 1000 Leute. Damals gab es eine ziemlich aktive linke Autonomen-Szene, Hausbesetzer, Startbahn-West-Gegner etc. und die Halle wurde voll. Cool, dachten wir uns. Dann kam der Veranstalter auf einmal mit einem leicht panischen Gesichtsausdruck auf uns zu und meinte: "Die Band möchte keine Vorband, ihr sollt nach ihnen spielen!"
Das war natürlich völlig Scheiße, weil uns außer einer handvoll Leute niemand kannte - wer sollte da dann noch bleiben?
Und genau so kam es auch: Bei der Hauptband haben alle das Tanzbein geschwungen und mächtig abgefeiert. Als dann umgebaut wurde, sind alle raus und wir haben vor 10 Leuten in einer Halle gespielt, die für 1000 ausgelegt war. Aber wir haben uns nicht lumpen lassen und das Programm durchgespielt für die, die noch da waren.
Es war den Veranstaltern sichtlich unangenehm, und sie haben auch nicht verstanden, wieso die Band das verlangte. Egal, wir haben noch Party gehabt und uns mit den Leuten angefreundet, was sich wenige Jahre später noch auszahlen sollte. Mittlerweile kann ich über die Geschichte nur noch schmunzeln. Und auch den Basken scheint das wohl später unangenehm gewesen zu sein, sie ließen jedenfalls eine Entschuldigung über die Veranstalter ausrichten.
Vergeben und nicht vergessen, alles gut.
Mit meiner Band, die es damals schon mal gab (jetzt seit 6 Jahren wieder) sind wir zu einem Konzert nach Frankfurt eingeladen gewesen - war glaub ich Sommer '85 (oder '86?) als Support für eine baskische Ska-Band, die damals schwer angesagt war. Von Hamburg ist das schon mal recht weit, nur so für einen Gig... Aber egal, wir waren jung und ungebunden und wollten raus. Das Venue war die Aula einer der modernen Unis, Fachuni Nordwest oder wie das Teil hieß.
Riesen-Teil mit Platz für 1000 Leute. Damals gab es eine ziemlich aktive linke Autonomen-Szene, Hausbesetzer, Startbahn-West-Gegner etc. und die Halle wurde voll. Cool, dachten wir uns. Dann kam der Veranstalter auf einmal mit einem leicht panischen Gesichtsausdruck auf uns zu und meinte: "Die Band möchte keine Vorband, ihr sollt nach ihnen spielen!"
Das war natürlich völlig Scheiße, weil uns außer einer handvoll Leute niemand kannte - wer sollte da dann noch bleiben?
Und genau so kam es auch: Bei der Hauptband haben alle das Tanzbein geschwungen und mächtig abgefeiert. Als dann umgebaut wurde, sind alle raus und wir haben vor 10 Leuten in einer Halle gespielt, die für 1000 ausgelegt war. Aber wir haben uns nicht lumpen lassen und das Programm durchgespielt für die, die noch da waren.
Es war den Veranstaltern sichtlich unangenehm, und sie haben auch nicht verstanden, wieso die Band das verlangte. Egal, wir haben noch Party gehabt und uns mit den Leuten angefreundet, was sich wenige Jahre später noch auszahlen sollte. Mittlerweile kann ich über die Geschichte nur noch schmunzeln. Und auch den Basken scheint das wohl später unangenehm gewesen zu sein, sie ließen jedenfalls eine Entschuldigung über die Veranstalter ausrichten.
Vergeben und nicht vergessen, alles gut.
Hm, also wenn diese Koniferen als Mitternachtseinlage gebucht waren, dann ist es genau so abgelaufen, wie über Gitti und Erika berichtet. Am liebsten war mir da der Ricky King, der hatte immer ein Tonband mit Vollplayback dabei, und wir konnten Pause machen.
Nick McNoise
Apfelwummsender Soulman
Sowas ist natürlich ätzend, auch wenn es für euch gut ausgegangen ist.
Warum sagen die Hauptbands sowas nicht einfach zeitlich weiträumig vorher an?
Dann wäre doch alles klar.
Zuletzt bearbeitet:
Genau das wollte ich mit meiner Erwähnung auch zum Ausdruck bringen, sozusagen als Gegenstück zu der von Loki erwähnten Darbietung des fantasievollen Straßenmusikers. Ich habe sogar einmal irgendwo gelesen, daß genau dies bei der Schaffung der DDR-Hymne auch beabsichtigt gewesen sei. Sei es nun durch Becher und Eisler, oder von ganz oben. Selbst wenn das keine offizielle Anweisung gewesen sein muß, kann ich mir nicht vorstellen, daß das niemandem aufgefallen sein konnte.
Kann ich dir durchaus zustimmen. War aber nach der damaligen politischen Großwetterlage eigentlich undenkbar. Hätte man dann ja auch auf die Haydn-Melodie aus dem Kaiserquartett singen können, sozusagen als "historischem Kompromiß". Aber kompromißbereit war in dieser Zeit niemand, weder in Ost noch in West. Und der Text der DDR-Hymne durfte dort ja schon seit 1972 nicht mehr offiziell gesungen werden. Wenngleich er 1990 nochmal kurz wieder aufkam.
Eine andere gute Idee wäre auch Brechts "Kinderhymne" gewesen, die es auch schon in der DDR in ihrer Anfangszeit nicht geschafft hatte.
liebe grüße
triona
Hier noch zur Geschichte der DDR-Hymne:
Auferstanden aus Ruinen – Wikipedia
Kinderhymne – Wikipedia
Hanns Eisler
Ist mir mittlerweile auch aufgefallen und hab ich inzwischen berichtigt.
Trotzdem Danke für den Hinweis. Die beiden verwechsle ich leider öfters mal.
liebe grüße
triona
Das wäre ja nochmal schöner gewesen, wenn nicht. Für den Unfug konnten die 10 Leute ja nichts, die trotzdem auf euch gewartet hatten. Und angesichts der langen Anreise wäre es ja auch ziemlich blöd gewesen. Die Kohle hättet ihr sicher auch nicht gekriegt, wenn ihr nicht mehr gespielt hättet.
liebe grüße
triona
Sehr schöner Text, Brecht halt
Ich glaube, die Erwachsenen wollten halt keine Kinderhymne
Slidemaster Dee
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Oh, ich hab viele Scheiss-Gigs gespielt. Zwei davon stechen aber irgendwie raus:
Nummer eins: Ausbildungs-Abschlusspasty von irgendwelchen Krankenschwestern. Keine Ahnung, wie wir da dran gekommen sind, aber klang natürlich top. Location war irgendein Vereinsheim mitten im Nirgendwo, da wurde dann gegrillt und wir sollten spielen. Haben wir dann auch gemacht, allerdings wollten die Mödels gern was zum Mitsingen und -tanzen... Partyhits, Schlager, Charts... Leider machten wir so Metal-Punk-Crossover-Zeug. Das wollte natürlich keiner hören. Dazu war es ein warmer Sommerabend, und der Grill und die Theke waren draußen. Es gab also auch wirklich gar keinen Grund, nach drinnen zu kommen. Und so haben wir das ganze Ding von der ersten bis zur letzten Note ohne auch nur einen einzigen Zuschauer gespielt. Und ich kann euch sagen: in ner Band ohne Publikum zu spielen, zieht bei den Mädels Mal gar nicht. Und da das Ding Ja mitten in der Pampa war, musste ich auch noch zurück fahren. What a fucking waste.
Katastrophen-Gig Nr. zwei, der war allerdings eher schon wieder Kategorie „so bad its good“. Auch hier - keine Ahnung, wie wir da dran gekommen sind: Ein Hardcore-Festival im Saal einer kleinen Dorfkneipe. Vorne ein schäbiger, verqualmter Thekenraum mit einer Handvoll älterer Herren, die dort als Stammgäste residierten, hinten eine Riesen-Meute tätowierter Hardcore-Kanten. Eigentlich geil, nur leider machten wir... siehe oben... keinen Hardcore. Und so tolerant die Szene sich ja gern mal gibt, so wenig konnten die mit unserer Mucke anfangen. Das war dann also eine ziemliche Stehparty, Stimmung eher null bis abgefuckt, ein paar von denen wollten uns so gar nicht da haben, das wurde fast schon was ungemütlich. Da wir Opener waren, war die Stimmung aber Gott sei Dank noch nicht so aufgeheizt, und alle wussten, dass wir schnell weg sein würden, und die Party dann starten könnte. Aber dann kam unerwartet (auch für uns) UNSER Publikum: Die drei bis fünf Herren von der Theke - alle schon seit dem Mittag ihre Herrengedecke vernichtend - waren nämlich echte Rocker, und fanden uns wirklich gut. Die stürmten dann also den Saal, um uns volltrunken abzufeiern. Die Menge war zumindest teilweise richtig angepisst, weil das nun mal so gar nicht das Event war, was sie sich so vorgestellt hatten. Ein paar fingen dann demonstrativ mit recht offensivem violent dancing an, das war schon nicht mehr so nett. Ich glaube, am Ende (nach der Zugabe - was will man machen, wenn drei bis fünf Leute das vehement fordern?) sind wir dann mit Instrumenten sofort von der Bühne (Gott sei Dank war fast alles Equipment gestellt), haben im Vorbeigehen an der Theke noch ein Bier mit unseren neuen Fans gekippt, und sind dann auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
Nummer eins: Ausbildungs-Abschlusspasty von irgendwelchen Krankenschwestern. Keine Ahnung, wie wir da dran gekommen sind, aber klang natürlich top. Location war irgendein Vereinsheim mitten im Nirgendwo, da wurde dann gegrillt und wir sollten spielen. Haben wir dann auch gemacht, allerdings wollten die Mödels gern was zum Mitsingen und -tanzen... Partyhits, Schlager, Charts... Leider machten wir so Metal-Punk-Crossover-Zeug. Das wollte natürlich keiner hören. Dazu war es ein warmer Sommerabend, und der Grill und die Theke waren draußen. Es gab also auch wirklich gar keinen Grund, nach drinnen zu kommen. Und so haben wir das ganze Ding von der ersten bis zur letzten Note ohne auch nur einen einzigen Zuschauer gespielt. Und ich kann euch sagen: in ner Band ohne Publikum zu spielen, zieht bei den Mädels Mal gar nicht. Und da das Ding Ja mitten in der Pampa war, musste ich auch noch zurück fahren. What a fucking waste.
Katastrophen-Gig Nr. zwei, der war allerdings eher schon wieder Kategorie „so bad its good“. Auch hier - keine Ahnung, wie wir da dran gekommen sind: Ein Hardcore-Festival im Saal einer kleinen Dorfkneipe. Vorne ein schäbiger, verqualmter Thekenraum mit einer Handvoll älterer Herren, die dort als Stammgäste residierten, hinten eine Riesen-Meute tätowierter Hardcore-Kanten. Eigentlich geil, nur leider machten wir... siehe oben... keinen Hardcore. Und so tolerant die Szene sich ja gern mal gibt, so wenig konnten die mit unserer Mucke anfangen. Das war dann also eine ziemliche Stehparty, Stimmung eher null bis abgefuckt, ein paar von denen wollten uns so gar nicht da haben, das wurde fast schon was ungemütlich. Da wir Opener waren, war die Stimmung aber Gott sei Dank noch nicht so aufgeheizt, und alle wussten, dass wir schnell weg sein würden, und die Party dann starten könnte. Aber dann kam unerwartet (auch für uns) UNSER Publikum: Die drei bis fünf Herren von der Theke - alle schon seit dem Mittag ihre Herrengedecke vernichtend - waren nämlich echte Rocker, und fanden uns wirklich gut. Die stürmten dann also den Saal, um uns volltrunken abzufeiern. Die Menge war zumindest teilweise richtig angepisst, weil das nun mal so gar nicht das Event war, was sie sich so vorgestellt hatten. Ein paar fingen dann demonstrativ mit recht offensivem violent dancing an, das war schon nicht mehr so nett. Ich glaube, am Ende (nach der Zugabe - was will man machen, wenn drei bis fünf Leute das vehement fordern?) sind wir dann mit Instrumenten sofort von der Bühne (Gott sei Dank war fast alles Equipment gestellt), haben im Vorbeigehen an der Theke noch ein Bier mit unseren neuen Fans gekippt, und sind dann auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
Doch, hätten wir.
Das war schon ziemlich krass.
Slidemaster Dee
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Wir hörten alle unterschiedlichen Kram. Da kam dann so ein wilder Stilmix raus. Ich hab immer gern beides gehört: Metal und Punk. Da war aber auch ne Menge 90er Crossover/Numetal-Zeug bei. Und etwas Rock und Pop. Und schiefe Takte mochten wir auch. War wild, aber cool.
Slidemaster Dee
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Ganz grob würd ich erstmal sagen, dass die Hardcore-Szene aus dem Punk kommt, während Metal ja eher aus dem Rock/Hardrock gewachsen ist.
Die HC-Szene hat eine sehr eigene Identität, da geht’s dann oft gar nicht mehr nur um Musik, sondern eher um eine Lebenseinstellung. Hier ist ne ganz gute Beschreibung, find ich:
Hardcore – Jugendszenen.com
www.jugendszenen.com
Basser-61
Ex-Tangette
Das hatten die beiden (Gitti und Erika) auch dabei, für den Fall, dass wir in der Blattspielprobe verkacken. Haben wir aber nicht.
G
Gast78085
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Da fragt man sich doch, warum für so nen Müll überhaupt jmd vom Blatt spielen soll.
Ernsthaft: Unabhängig von der in Aussicht gestellten Gage hätte ich beim Einsammeln der Notenblätter bzw Leadsheets gesagt: "Such dir nen anderen Deppen! Ich bin raus..."
Ernsthaft: Unabhängig von der in Aussicht gestellten Gage hätte ich beim Einsammeln der Notenblätter bzw Leadsheets gesagt: "Such dir nen anderen Deppen! Ich bin raus..."
so richtig schlechte konzerte? kann ich mich kaum erinnern. wir sind eigentlich fast immer ziemlich gut. (unbescheiden, aber wahr). aber vor wenig leuten nach langer, langer fahrt? sicher.oft sogar. einmal in pula. 12h die küste von kroatien entlang, ewig viel stau. netter veranstalter, aber um 0h waren vielleicht 5 leute da. andi von reflector mit denen wir getourt sind, hält eine brandrede-sinngemäß: black flag haben auch immer alles gegeben, egal wieviele leute und sind auch ewig weit gefahren. glauben wir, wir seien was besseres? nö, also gespielt. hat zwar kaum wer gesehen, war aber eines der konzerte, wo ich absolut gut und locker gespielt habe, ganze band war gut drauf und tight. gage war natürlich mau, aber essen und unterkunft beim veranstalter voll ok. so ist es bei uns oft. ist zwar schade, dass nicht mehr leute kommen, aber uns ist klar, dass wir randgruppenmusik machen.
So geht das! Für mich die richtige Einstellung
Meist hatten diese Stars neben den handgeschriebenen Arrangements einen Musiker dabei, Gitarrist oder Keyboarder, der den Job des Musical Directors aka Rausreißers gespielt hat. War immer lustig, wenn der Schlagzeuger den Beat rumgedreht hat.
War neben der Gage immer auch eine nette Herausforderung. Und man hat andere Musiker kennengelernt, mit denen man nicht tauschen wollte. Z.B. den Bert von der Cindy.