Der DI-Ausgang des Bassamps bei Liveauftritten

[Dr.Gore]

Ich denke das Problem wird hier der eine oder andere Kennen.

Bei den meisten Gigs spiele ich über gestellte Boxen. Je nach Veranstaltungsort und Event kann die Qualität der Boxen und der Bühnenmonitore stark variieren. Natürlich trifft das auch auf die Mischer zu. Hab da vom Profi bis zum Komplettausfall schon einiges erleben dürfen.
Nach meiner bisherigen Erfahrung ist es so, dass man im Livebetrieb den EQ am Amp ordentlich bemühen muss um einen gut zu ortenden Sound auf der Bühne zu haben. Das heißt oft Bässe raus und Treble / Hochmitten rein.

Wenn ich dieses Signal jetzt Post-EQ an den Mischer sende hab ich einen Bassarmen Dengelsound auf der PA. Dengelsound mag ich total gerne… aber nicht ohne Fundament.
Wenn ich das Signal jetzt Pre-EQ abgreife habe ich das cleane Basssignal ohne Sättigung / Kompression / Overdrive etc. aus der Vorstufe des Amps. So ein Schrott!

Klar… der Mischer bearbeitet letztlich das Basssignal sowieso bis es passt. Aber ich würde schon gerne Einfluss auf das Signal haben welches ins Pult geht. Grade Kompression und Overdrive (eigentlich auch High und Lowpass) sind einfach ein total wichtiger Faktor beim Sound.

Bislang nehme ich fast immer ein kleines Board mit einem Kompressor, Tuner und Preamp (B7K oder VTDI) mit und gebe dem Mischer das DI Signal aus dem Miniboard. Mein Amp bzw. der gestellte Amp dient dann nur noch um den Bühnensound einzustellen. Das ist eine relativ praktische Lösung die sicher von vielen so praktiziert wird.
ABER: Man benötigt ein zusätzliches Board u. Stromversorgung, Akku, Tasche, ein Kabel mehr usw.

In einem Rack ist das Problem auch locker zu lösen. Da könnte man einfach das DI Signal nach dem Preamp abgreifen und einen EQ für den Bühnensound zwischen Preamp und Endstufe hängen. Hier der Nachteil: Mindestens 3 HE.

Ich habe echt keine Ahnung warum es so wenig Hersteller gibt die den DI-Ausgang Pre-EQ nach der Vorstufe aber vor dem Equalizer abgreifen. Ich weiß bislang nur vom GloKla Steamhammer und vom Hartke HA3500. Eine weitere möglichkein der oben geschilderten Problemlage zu begegnen wäre ein „Room EQ“ wie beim Fender TBP1 Preamp. Dann gibt es noch einen Amp der eine schaltbare Speakersimulation auf dem DI-Signal hat (EBS TD660).
Kennt ihr noch weitere Amps die ein gefärbtes Signal über den DI liefern und davon unabhängige noch eine Gestaltung des Bühnensounds zulassen?

Meine Wunschvorstellung sieht so aus: Kein Rack kein Extra-Pedalboard kein Kabelsalat und kein Aufbaustress. Kompakter Amp, Kabel rein, Bühnensound einstellen, DI an den Mischer und ab dafür. Aber irgendwas in mir sträubt sich da…

Wie macht ihr das und warum? Mache ich mir zu viele Gedanken ?

 

[Talisker]

Äh, machen das wirklich so wenige?
Also, diese unbekannte italienische Edelschmiede macht das:

Und ich bilde mir ein, das auch schon anderswo so und ähnlich gesehen zu haben.

 

[Rhino-]

Ich kann ja Deine Argumentation verstehen aber

1. ich nehmen IMMER meinen eigenen Krempel inkl. Boxen.
2. Der Mischmann bekommt mein Post DI-Signal und gibt das idR vorn 1:1 wieder so raus.

Erst kürzlich sagte einer unserer beiden "Stamm-Mischer" als er nach vorn vor die Bühne kam um zu hören was aus meinem Amp rauskommt:
Ich will Dir nicht den Sound verbiegen den Ihr euch mühevoll eingestellt habt (OK, Ich spiele JB mit fasst neutralen Ampeinstellungen, weil mir der MarkBass so gefällt und auch ins Bandgefüge passt)
Andererseits wechsel ich evtl. den Sound zwischen Old und Modern von Song zu Song (Da reichen die Knöppe am Bass)
Und genau das soll so vorn rauskommen. Ferig.

Ich habe 1 x so ein Line6 Multieffekt mitgenommen.....mit der Feststellung das ich es nicht brauche. Klingt dann live doch wieder ganz anders und geht im Bandgefüge als Brei unter.
Und die Kabellage geht mit auch auf den Sender. Apropo, Sender an und Fertig. Kabel brauch ich eh nicht.

Vielleicht bin ich ein wenig Oldschool, aber ich spiele Bass. da brauch ich kein Faser, Echo, Delay, Flanger, Zerre.
Das kann der Kentarrenmann machen. Ich mache den Groove zusammen mit dem Schlagzeug.

 

[Rhino-]

Äh, machen das wirklich so wenige?
Also, diese unbekannte italienische Edelschmiede macht das:
Anhang anzeigen 228699
Und ich bilde mir ein, das auch schon anderswo so und ähnlich gesehen zu haben.

hätte ich jetzt auch so gedacht, aber ich war mir nicht sicher. Dann würde mein TA501 ja die Röhrenkompression auch bei "pre EQ" an den Mischer geben.

 

[Talisker]

ich nehmen IMMER meinen eigenen Krempel inkl. Boxen.

Das geht halt leider nicht immer bei jedem.

Dann würde mein TA501 ja die Röhrenkompression auch bei "pre EQ" an den Mischer geben.

Sinnvollerweise sollte das so sein. Der Preamp bringt das Signal auf Linepegel und dann geht es in den D.I.
Das einzige, was evtl. aus meiner Sicht noch sinnvoll sein könnte, wäre das D.I. nach dem Effektweg. Aber da kann man sich mit einer externen D.I.Box im Returnweg behelfen.

 

[W.A.S.P.chen]

Ich würde ja sagen, daß Du den falschen Amp nutzt, wenn Du auf dessen Komp und Overdrive bestehst.
Ich habe ein Pedalboard, da ist der Sansamp drauf, da geht DI raus. Davor sind auf dem Board halt Kompressor und Overdrive und anderes Zeugs. Es ist also kein Extra-Board, es ist das Board, bei mir ist dann eher der Amp "extra" und eben tatsächlich nur für die Box.

 

[Basstölpel]

Vielleicht bin ich ein wenig Oldschool, aber ich spiele Bass. da brauch ich kein Faser, Echo, Delay, Flanger, Zerre.
Das kann der Kentarrenmann machen. Ich mache den Groove zusammen mit dem Schlagzeug.

Ist bei mir genau so.

 

[Gast74634]

Ich würde ja sagen, daß Du den falschen Amp nutzt, wenn Du auf dessen Komp und Overdrive bestehst.

Hä? Was ist das denn für eine Aussage? Ich würde eher sagen, jemand hat den genau für sich passenden Amp gefunden, wenn er auf dessen Komp und Overdrive besteht, weil er dann keine extra Geräte dafür braucht. Warum den dann nicht auch aufs FOH jagen?

 

[Gast25243]

Eigentlich relativ einfach, Bass in den Amp, aus der Send-Buchse in das Stressbrett, von dort in die Return-Buchse und Pre-EQ raus zum Toni. Wenn du darauf bestehst, sehr viel Höhen zu haben, dann geh auch Post-EQ raus, dreh aber nicht viel dran herum.
Wenn ich was hasse beim Auftritt, wenn ich den Toni mucke, dann am anderen Ende der Leitung jemand der alles besser weiß und von einem Mischpult nur so viel weiß, das dort viele Knöpfcher sind
Der Toni bei mir, wenn ich basse, der ist meistens in ner halben Minute fertig.
Klare Anweisung, klar befolgen, fertig. Weil ich weiß was er macht

Ne Spaß beiseite.
Folgendes, wenn du für deinen Bühnensound selbst verantwortlich bist, dann geb ihm den oben beschriebenen Weg. Er hat dann die Effekte auf der PA und du kannst sicher sein, dass das dann auch im Saal ankommt.

Was blöd kommt und das wissen unter umständen auch nicht viele und schimpfen dann über den Toni, wenn du während des Gigs am EQ rumdrehst oder dem Toni nicht vorher den Max-Pegel vom Bass/Effekte gegeben hast.

Der Kerle gibt sich mühe und stellt den Gain auf 95% ein, so dass du nicht ins Clippen kommst. Weil sich das shyce anhört. Jetzt kommt der Basser und meint aus irgendwelchen Gründen "Jetzt voll Rotz auf". Und schon scheppert es. Und wer ist verantwortlich für den Sound? Richtig, der Toni, wer hat aber shyce gebaut? Richtig, der am anderen Ende

Ich hab schon so viele "Laien" an der Stagebox gehabt, die einfachsten Anweisungen kennen die nicht

Aber es ist immer der Toni

 

[W.A.S.P.chen]

Warum den dann nicht auch aufs FOH jagen?

Ei weils ihm doch die Probleme macht, weils doch net geht.

in das Stressbrett

Will er doch weglassen.

Zumindest wenn man sich das hier mal anschaut, könnte einem klar werden, warum der DI nicht zwischen Comp/Drive und EQ abgegriffen wird.

Hab grad voll das Déjà-vu, hatten wir das schonmal?

 

[Gast25243]

Warum hier der Send/Returnweg nachgeschaltet ist, merkwürdig.
TE macht es so weit wie ich weiß vorher.

 

[Dr.Gore]

Nach meiner bisherigen Erfahrung und recherche heist Pre-EQ bei fast allen Amps das ein ungefärbtes aber gebuffertes Signal ans Pult gesendet wird. Also quasi das trockene Basssignal ohne die speziellen Soundformenden Extras der Amps. Nix Röhrenwärme, nix Drive, nix Kompressor und nix Contour. Oder ist beim Markbass etwa auch VPF und VLE aktiv in Pre EQ stellung auf dem DI Signal? Selbiges gillt im übrigen auch für Effektwege.

 

[E-A-D-G]

In meinen früheren Bandprojekten habe ich viel Röhre gespielt, und wenn nicht Röhre dann zumindest mit DIY Röhrenemulationen. Von daher kam "unbehandeltes" DI-Signal prinzipiell nicht in Frage.
Mit Vollröhre ging immer das Endstufen-Signal mit passiver DI an den FOH. Klar musste der FOH Mann etwas "mitgehen" wenn lautstärkemässig auf der Bühne eine Korrektur nötig war, aber dass müssen die FOH Leute bei Gitarre ja auch wenn E-Gitarren Signale mikrofoniert daherkommen. Gute FOH Leute sind bei ihrem Job genauso konzentriert bei der Sache wie die Musiker, oder vielleicht auch beide eher nicht ...

 

[Gast370]

[...] Kompakter Amp, Kabel rein, Bühnensound einstellen, DI an den Mischer und ab dafür. [...]

Vollröhre, Kabel rein, Bühnensound einstellen, MIC an den Mischer und ab dafür. (hab das mal kurz angepaßt, von wegen Bühnensound an Mischer...)

 

[schtul]

Ich habe echt keine Ahnung warum es so wenig Hersteller gibt die den DI-Ausgang Pre-EQ nach der Vorstufe aber vor dem Equalizer abgreifen. Ich weiß bislang nur vom GloKla Steamhammer und vom Hartke HA3500.

Der Hartke Kilo kann das auch. Der hat einen 4-Wege-Schalter, womit du die Abgreif-Position bestimmen kannst. Eine davon ist nach dem dem Tonestack EQ (der ja eher klangformend ist), aber vor dem grafischen EQ (für die Raumanpassung). Was genau deinem Usecase entspricht. Aber Zerre und Kompressor ist bei dem Amp ziemlich ungeil, daher bringt dir das nicht allzu viel...

 

[Mudskipper]

Oder ist beim Markbass etwa auch VPF und VLE aktiv in Pre EQ stellung auf dem DI Signal?

Nein, Pre-EQ ist furztrocken.

 

[alex_de_luxe]

Der Room Regler beim TBP-1 ist konzeptionell tatsächlich sehr schlau und eigentlich auch einfach umzusetzen. Wieso dies oft weggespart wird ist eigentlich schade. Gerade wenn man bedenkt, dass Bass vielfach nur per DI abgenommen wird.

Ich würde genau deine vorgeschlagene Lösung fahren. Tuner (und Kompressor ) benötigst du eh auch noch. Dann steht das kleine Brett auf dem Amp, Strom ist eine gemeinsame Steckerleiste und voilà.

Geht's dir wirklich nur um 2 Geräte einzusparen? Dann leb mit den Kompromissen.

 

[Gast51645]

Ich würde genau deine vorgeschlagene Lösung fahren. Tuner (und Kompressor ) benötigst du eh auch noch. Dann steht das kleine Brett auf dem Amp, Strom ist eine gemeinsame Steckerleiste und voilà.

so isses bei mir... und bei 2 pedalen bräuchte man auch eigentlich nicht mal ein board... und wenns doch eins sein muss bekommt man ein pedaltrain nano problemlos z.b. mit in ein sandberg bag...

 

[Meypelnek]

Ich hatte so ziemlich das gleiche Problem und habe es für mich gelöst, in dem ich immer mit meinem Pedalboard vorstellig werde. Da ist neben Kompressor, Zerre, etc. eben auch eine Cab-Sim drauf, die der Mischmann bekommt und ggf. ein Ausgang ohne Cabsim für einen vorhandenen Bühnenamp, der als Monitor funktioniert. Dass ich das Board in der Tasche und ne Verteilerdose für den Strom mitschleppe nehme ich dankend in Kauf - ich habe seitdem meinen perfekten Bühnensound und von den Mischern hat sich auch noch niemand beschwert (die brauchen ja auch nur noch laut und leise zu drehen).

 

[Island]

Mit dem Aguilar Tonehammer und zwei SL112 habe ich jederzeit einen ausgewogenen und wunderbaren Ton aös Monitor für mich und FOH. Für Fälle, in denen das nicht so ist, läuft ein Tonehammer Pedal parallel.

Im Live-Betrieb sind Sansamp und ähnliche Preamps ja gang und gäbe.