Correctness versus Hearness

[Nasenbär]

Ist denn bei Herr Manson schon was raus, gerichtlich mein ich?

 

[Noble]

Mal ne andere Büchse der Pandora:

Wie steht ihr zu Southern Rock Bands oder genrell Musikern mit Südstaaten "Rebel Flag"? Das machen oder machten ja doch so einige, auch in D.

 

[Noble]

Schleimi gildet nicht!

is ja schon gut

 

[Mad Jazz Morales]

Marilyn Manson: Der Antichrist landet auf der Anklagebank

In der Rolle des Rocker-Antichrists sorgte Marilyn Manson regelmässig für Skandale. Nun sieht er sich mit einer realen Anklage konfrontiert. Die Schauspielerin Evan Rachel Wood wirft ihm häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch vor.

www.nzz.ch

Weitere Frauen erheben Missbrauchsvorwürfe gegen Marilyn Manson

Gegen Marilyn Manson erheben mehrere Frauen schwere Missbrauchsvorwürfe. Eine weitere sagt nun, sie habe "ein Monster überlebt". Manson bestreitet auch diesen Vorwurf.

www.stern.de

Der erste ist nur drei Zeilen lesbar, im zweiten steht Wort gegen Wort…
Ich lese daraus sexualpraktiken, die ich Unheil finde, die ich aber zumindest bei den Bühnen-Manson so oder so ähnlich erwartet habe

 

[Mad Jazz Morales]

Der erste ist nur drei Zeilen lesbar, im zweiten steht Wort gegen Wort…
Ich lese daraus sexualpraktiken, die ich Unheil finde, die ich aber zumindest bei den Bühnen-Manson so oder so ähnlich erwartet habe

Ungeil- nicht unheil

 

[Slidemaster Dee]

"Rebel Flag"

Soll ich mal was beichten? Das gehört zu meinen Jugendsünden. Fand ich bei Dimebag Darrell cool, hab ich mir daher auf den Bass geklebt. Da hatte ich keinen Plan über irgendwelche Hintergründe (war halt irgendwie rebellisch, und fand ich schon bei „Ein Duke kommt selten allein“ gut auf dem Autodach). Hatte ich Gott sei Dank nicht so lang. Gibt aber ein paar Fotos aus damaliger Zeit, aber die halt ich unter Verschluss. War aus heutiger Sicht nicht meine beste Idee.

 

[Mad Jazz Morales]

Mal ne andere Büchse der Pandora:

Wie steht ihr zu Southern Rock Bands oder genrell Musikern mit Südstaaten "Rebel Flag"? Das machen oder machten ja doch so einige, auch in D.

Nebenschauplatz: Ich finde sehr schade, dass wir (deutsche)
• so eine scheisslangweilige Fahne haben und
• es verpönt ist, Deutschland gut zu finden!

Ich bin heilfroh (omg- in dem Kontext saugefährliches Adjektiv) in Deutschland zu leben. Bin aber auch in fast allen Belangen in einer Luxussituation…

 

[Noble]

Soll ich mal was beichten? Das gehört zu meinen Jugendsünden. Fand ich bei Dimebag Darrell cool, hab ich mir daher auf den Bass geklebt. Da hatte ich keinen Plan über irgendwelche Hintergründe (war halt irgendwie rebellisch, und fand ich schon bei „Ein Duke kommt selten allein“ gut auf dem Autodach). Hatte ich Gott sei Dank nicht so lang. Gibt aber ein paar Fotos aus damaliger Zeit, aber die halt ich unter Verschluss. War aus heutiger Sicht nicht meine beste Idee.

Hehe...ich hatte mal nen Pantera Poster wo das eingearbeitet war. Gerafft habe ich das damals bis zur Oberstufe nicht, was daran schlimm sein soll. Nun...ist ist schweirg. Ich würde mir sowas sicher nicht aufhängen, käme ich aus dem Süden der USA würde ich sicherlich aber zu Bedeken geben, dass die Leute damit sicherlich mehr verbinden als Plantagen und die Haltung von Sklaven. Aber damit wird es halt hauptsächlich verbunden und mann muss sich auch nicht wundern, wenn Leute das so einordnen.

 

[SamK74]

Ist denn bei Herr Manson schon was raus, gerichtlich mein ich?

Nope, soweit ich weiß noch nicht. Nach meinem Kenntnisstand wurden bisher nur Vorwürfe erhoben bzw. Anzeige erstattet. Eine Verfahren wurde meines Wissens nach noch nicht eröffnet, von einer Gerichtsverhandlung mal abgesehen. Hab auch nur mal schnell im Internet gestochert, weil das Thema hier aufs Tapet kam... MM ist nicht meins.

Der erste ist nur drei Zeilen lesbar, im zweiten steht Wort gegen Wort…
Ich lese daraus sexualpraktiken, die ich Unheil finde, die ich aber zumindest bei den Bühnen-Manson so oder so ähnlich erwartet habe

Hm, ich konnte (mit Adblocker) beide Artikel komplett lesen. Bis das ganze zumindest mal vor Gericht geht und man sich ein detaillierteres Bild machen kann, halte ich mich mit (Vor)Verurteilungen zurück. Unter anderem sagt eine seiner Ex-Frauen (Dita von Teese) ja das Gegenteil. Zuzutrauen wäre es der Figur Marily Manson schon, aber ob es deswegen stimmt? Da mich die Musik von MM eh nie so wirklich angesprochen hat ist das Thema für mich eher nur rein voyeuristisch von Interesse

 

[Noble]

so eine scheisslangweilige Fahne haben und

Ja die ist schon nicht so fetzig...aber die Bedeutung ist ja eigentlich gut.

es verpönt ist, Deutschland gut zu finden!

Das musst du mir erklären. Nur weil man nicht mehr öffentlich sagen kann, dass wir angeblich die größten auf der Welt sind und sich gefälligst alle unterzuordnen haben (wo diese Einstellung, geendet ist, wissen wir alle), ist es noch lange nicht verpönt D gut zu finden. Viele Deutsche würden einen Affenaufstand machen, würden sie woanders wohnen und auf ihren Standard verzichten müssen oder auch ihre Sicherheiten.....mich eingeschlossen . Imperialistische Länder, die noch nie mehr ooder minder tief gefallen sind, haben da halt weniger Eigenreflexion. Ob das besser ist, wage ich stark zu bezeifeln. Ich finde dieses Land immer mit einem Augenzwinkern gut (wenn ich mich nicht grade mal wieder drüber aufrege) und sehe das nicht zu verkniffen. Das wird sonst schnell cringe.

Wird sind halt uncool als Land. Daran ändert auch modernes Marketing nix. Die meisten Deutschen sind spießig (ich mitlerweile wohl auch), langweilig (nimmt bei mir auch zu) und haben einen Stock im Arsch. Dabei sind sie oft treue Seelen, sicherheitsbedüftig und verteidigen ihren Sozialstaat. Das können wir halt gut. Ist auch gut so. Ich weiß es allerspätens extrem zu schätzen, seit dem ich Kinder habe.

 

[Mad Jazz Morales]

Ich rege mich auch regelmäßig (täglich mehrfach) über Missstände hier auf, die es in einem so reichen Land nicht geben dürfte…
Dass ich Deutschland nicht gut finden darf, ist megaüberspitzt, aber, ich vermute durch unsere Historie begründet, habe ich nie gesagt „Ich bin stolz Deutscher zu sein“. Ist ja auch nicht mein verdienst, aber ich, oder meine Generation, oder Menschen in meinem Umfeld erklären dann gerne im vorauseilenden „Gehorsam“ - Ich bin nicht stolz, aber froh hier zu leben (was es ja eigentlich auch eher trifft)

 

[Slidemaster Dee]

Aber damit wird es halt hauptsächlich verbunden und mann muss sich auch nicht wundern, wenn Leute das so einordnen.

Zumindest heute. Da hat sich durch digitale Medien vielleicht auch die Wahrnehmung stark geschärft. Ich hatte das damals nicht auf dem Schirm, und bin auch nie in irgendeiner Richtung drauf angesprochen worden. Ich wusste aber auch nicht wirklich was über die Bedeutung der Fahne heute (also damals in den 90ern) als rassistisches Symbol. Woher auch? Für mich war das eher so ein Rebellen-Ding.

Ich finde es schwierig, dass wir das heutzutage alles sehr detailliert mitbekommen, uns aber gleichzeitig Bewertungsmaßstäbe fehlen, die vor Orr gelten. Ich könnte mit z.B. vorstellen, dass genau das hier:

käme ich aus dem Süden der USA würde ich sicherlich aber zu Bedeken geben, dass die Leute damit sicherlich mehr verbinden als Plantagen und die Haltung von Sklaven.

…in den USA viel selbstverständlicher auch in die Bewertung der Fahne mit eingeht, und sie daher unterm Strich dort vielleicht gar nicht so krass als rassistisches Symbol wahrgenommen wird wie hier (gerade weil unsere Sensibilität in Deutschland bei diesem Thema ja auch sehr ausgeprägt ist).

Solche geschichtlichen Dinge unterliegen halt auch immer stark dem Bewertungshorizont der eigenen kulturellen Prägung. Nur ist meine Prägung halt völlig anders als die des durchschnittlichen Amis. Da kann es schonmal sein, dass das alles nicht so richtig aufeinander passt.

 

[Slidemaster Dee]

Zu Schland: Vor allem „Fahne zeigen“ ist nach wie vor ziemlich verpönt, auch bei mir. Das ist gefühlt irgendwie immer noch was für Politiker, Nazis oder Plattenbau-Bewohnern während der Fußball-WM.

Heute hatte ich bei eBayK ein Kajak zwischen, das war schwarz-rot-gold(-gelb?). Da hab ich sofort gedacht: „Da fahr ich auf keinen Fall mit rum!“.

Und wenn ich beim nächsten Konzert meiner Band mal ne Deutschland-Fahne auf die Bühne hänge, bin ich sicher, dass einige doch mehrmals hinhören bei meinen (deutschen!) Texten, um zu entscheiden, ob sie mir vielleicht aufs Maul hauen.

 

[cellkirk74]

1. ich höre ihn nicht mehr- juckt niemanden. 2. Ich boykottiere seine Auftritte 3. sein Lable 4. alle Bands dieses Lables 5. die Auftrittsorte wo die Bands gespielt haben, 6. die Studios und Produzenten ff

Ich verstehe die frage. ich bin in einer sehr linken politischen Szene in den 90gern sozialisiert und i Prinzip wäre damals 1. bis 6. ja gewesen, aber andereseits gabs GG Allin. gerade wenn es um Subversivität geht funktioniert das ganze nicht völlig pc. Das ganze passt ja auchgut zB zum Buch über Rock o Rama Records. In den Anfangstagen waren Skins und Punks oft "privat" durchaus befreundet. Ich glaube am Ende ist es immer eine Abwägung bei Grenzfällen. Und Kreativität ist halt oft ein Ventil für eine oft disfunktionale Persönlichkeit. So gesehen, am Ende ist immer die Frage was man dem konkreten Delinquenten durchgehen lässt.

Lemmys Devotionaliensammlung finde ich abstoßend aber eigentlich ist es mir Wurscht, ob Peter Steel sich mal unglücklich geäußert hat: Schnuppe.

Sowas ist mir zB recht wurscht. Die Leute sollen sammeln was sie wollen und Steele war halt ein Asso, und die Carnivore Platten sind jetzt ach kein Meilenstein. In die Tüte kannste auch Biohazard packen. Selbst die Descendents haben in den 80gern Texte geschrieben die sie heute nicht mehr bringen weil sie heute, 35 Jahre später, ansatzweise offensive und homophob verstanden werden können. Und die sind sowas von nette Leute wie es nur geht.

Am Ende machts die Persönlichkeit und wenn man sich unklar ist macht an sich eben schlau.

ich zB habe echt Probleme mit den ganzen Softprollos wie den Broilers und diesen ganzen GOND-Bands. Die befeuern ein ganz unnötiges Lebensgefühl...

 

[Nasenbär]

@cellkirk74 warum ist dieses Lebensgefühl unnötig? Viele meinen das nötig zu haben, darum sind die ja so erfolgreich.

 

[Mad Jazz Morales]

Was heißt GOND???

 

[cellkirk74]

Wenn ich hier so querlese, habe ich das Gefühl, der politische Forumant ist froh, dies und das entdeckt zu haben

Na nimm mal Gary Glitter. das hätte bei dem erstmal keiner gedacht oder? Heute mit dem Interdings kann man sich allen möglichen Mist kurzfristig durchlesen, aber auch früher hat irgendwie der innere Kompass doch auch meist gepasst. Man hat sich die anderen Leute auf Konzerten angesehen, die Texte versucht zu verstehen und dann eben entschieden. im Prinzip geht das noch genau so, und die Meinungsflut aus dem Netz hilft nur begrenzt (Beispiel: Ist es sexistisch und diskriminierend ,wenn Jungs auf Konzerten ihr T-Shirt ausziehen? oder die band?). Ich denke gerade die letzten Monate zeigen uns dass uns Jahre der Unbeschwertheit dazu gebracht haben Probleme zu machen, statt vorhandene zu lösen. Dazu gehört auch das übermäßige Moralisieren.

 

[Nasenbär]

Was heißt GOND???

Größte Onkelz Nacht Deutschland, glaub ich.

 

[Mudskipper]

diesen ganzen GOND-Bands.

Wusste bis gerade nicht was das ist.
Jetzt weiß ich es, finde ich kacke.

 

[Noble]

Zu Schland: Vor allem „Fahne zeigen“ ist nach wie vor ziemlich verpönt, auch bei mir. Das ist gefühlt irgendwie immer noch was für Politiker, Nazis oder Plattenbau-Bewohnern während der Fußball-WM.

Ich würde mir sonne Schland Fahne auch nicht aufhängen, mache daraus aber kein Drama, wenns jemand tut. Da sind wird doch etwas weiter als noch 1995, wo die liberalsten, die das taten Anhänger der Jungen Union waren. Ich würde mir aber wenn dann ne Lippische Rose an die Wand kleben, wenn ich da mit 60+ mal Bock drauf haben sollte. Genau das macht D doch interessant: die lokalen Unterschiede. Solange man das nicht zu verkniffen sieht und noch drüber lachen kann ist alles in Butter. Moralpolizisten in dieser Hinsicht können auch richtig hart abnerven.