So, erster Eindruck vom Veyron T:
Hmm...schwierig.
Als Erstes Direktvergleich mit dem großen Bruder: er klingt definitiv NICHT wie der BVV3000. Die dicke Vollröhre hat einfach wesentlich mehr Wumms von unten, klingt deutlich offener in den Höhen und Hochmitten.
Ansonsten: ja...eigentlich nicht schlecht, aber irgendwie etwas...zahm...nach Wolldecke vor der Box. Mittenwahlschalter nach rechts, Mittenregler auf 3 Uhr, Höhenregler auf 3 Uhr, Bässe auf 2 Uhr, jetzt kommt er langsam in die Nähe des BVV, ohne aber auch nur annähernd dessen Offenheit und Souveränität zu erreichen.
Ok, Class-D gegen Vollröhre ist vielleicht auch etwas unfair.
Aber ich verstehe jetzt auch, was Flo meint.
Der Amp klingt sauber, klar, weich - und irgendwie langweilig und farblos.
Dazu die H-Saite, die zwar präsent ist, aber der das letzte Quäntchen Druck fehlt.
So als hätte man einen Hochpassfilter mit drin, und es in der Wahl der Grenzfrequenz etwas zu gut gemeint.
Das mag auf einer Bühne evtl. noch nicht mal ein Nachteil sein, wenn es untenrum nicht ganz so schiebt, und man kann es mit dem recht kräftigen Bass-Regler auch etwas ausgleichen, aber mir ist es lieber, ich nehme einen etwas zu fetten Amp ein wenig zurück, als einen eher dünnen künstlich aufzupusten.
Zur Klangregelung: die Frequenzen passen ganz gut, der Bassregler ist mir fast ein wenig zu mächtig, während der Höhenregler eher etwas mehr Regelbereich haben dürfte, da tut sich von Min bis Max eher wenig im Vergleich zu den Bässen. Die Mitten wiederum passen, man kann einiges tun, es wird aber nie aufdringlich quäkig etc.
Der Kompressor: weia...jetzt merke ich mal wieder, wie gut der in meinem SWR Marcus Miller Preamp war...
Der Threshold ist viel zu bissig, eigentlich ist, wie Flo schon schrieb, nur der Anfang des Regelbereichs zu gebrauchen, dann ist er nicht mal so schlecht, insbesondere zum Slappen lässt er schön den Ansschlag noch ganz kurz durch und bügelt dann den Rest der Spitze weg. Dadurch wirkt ein geslapter Bass nicht zu sehr beschnitten.
Dreht man aber den Regler weiter auf, bleibt der Anschlag immer noch fast unverändert stehen, aber danach wird das Signal massiv runtergezogen und es gibt einen gewaltigen Lautstärkesprung.
Man kann dann zwar mit dem Volume-Regler die Lautstärke wieder hochziehen, aber dann knallt einem auch der Anschlag den Draht aus der Mütze.
Etwas gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht, sind die 3 "Volume"-Regler: mit dem Gain steuert man den Bass bis zum gewünschten Clipping-Grad aus, regelt dann mit Volume die Preamp-Laustärke und mit dem Master die Endlautstärke.
Gain und Volume sind mit auf der DI, Master nicht.
Ich bin jetzt mal auf den Veyron M gespannt, Fazit bis hierher: klingt im Vergleich zu meinem anderen Class-D Amp, den ich bis vor kurzem noch hatte (GK MB-200) zwar sauberer und sanfter in den Höhen, aber der GK hatte deutlich mehr "BÄM!" im Ton, auch wenn der Veyron ganz klar lauter kann.
