Boss GX-100, auch für Bass interessant?

@fiss-a-wiss ich hatte das GT-1000. Aber ehrlich gesagt kann ich keine Qualitätsunterschiede im Sound feststellen. Andererseits ist es schon ein knappes Jahr her, dass ich das "Große" benutzt habe.
-Alex

Ich dachte auch zuerst, die beiden klingen ja genau gleich.
Die kleinen Unterschiede sind mir erst aufgefallen, als ich wie Bassocksky mit einem A/B-Schalter hin- und her geswitcht habe.

Wenn ich dazu komme, versuche ich mal soundfiles hier reinzustellen
 
Ich hatte Zeit (und vor allem Lust)... :-)

hier hab ich versucht, immer zweimal ungefähr das gleiche lick zu spielen; immer zuerst GT-1000, dann GX-10.

Mit den Sounds, die ich versucht habe vom "großen" ins "kleine" Gerät zu übertragen. Der Bass ist ein Yamaha BBN-5A; aus den Boss-Teilen direkt ins Interface. Keine weitere Nachbearbeitung.
Finger
Slap
Octaver
Touch Wah
mein "Geddy"-Sound
mein "dUg"-Sound
so ein Synth-Sound, den ich normalerweise mit dem Pedal zum Originalsound dazu mische, hier aber das reine Effektsignal

 
Deine Unterschiede zwischen dem GT-1000 und GX-10 sind für mich "im vertretbaren Rahmen".

Die Unterschiede zu den hauseigenen Einzelpedalen sind da signifikanter.
Ich muss das doch mal aufnehmen, damit man das nachvollziehen kann.

Ich habe gestern Abend mit den AB(C)-Vergleichen weiter gemacht und mich weiter der für mich offenen Fragen angenommen.

Um zunächst auf mein Kopfkratzen bzgl. der Outputwahl (Rec/Di, Amp mit und Amp ohne Tweeter) zuück zu kommen:
die beiden Optionen "Bassamp mit Tweeter" und "Bassamp ohne Tweeter" verbiegen den Gesamtsound zumindest in Richtung leichter Betonung des Bassbereichs.
Wenn man es nicht im AB-Vergleich hört (A=GX-10, B=Durchgang ohne alles) fällt das nicht negativ auf.
Eigentlich fällt es überhaupt nicht negativ auf, denn das Basssignal bekommt etwas mehr "Wärme" und klingt runder. Und ich behaupte mal, eine ganz dezente Kompression zu spüren.
Wenn man das originale Basssignal dann völlig neutral dagegen stellt, kommt es einem fast leicht fad und farblos vor.
Also ist diese Outputwahl durchaus positiv. :claphands:

ABER (ganz fett jetzt jetzt): ich erwarte eigentlich, dass das Signal (ohne weitere eingeschaltete) Effekte auch unbearbeitet durch das GX geleitet wird, wenn der Ausgang an einem Amp hängt.:confused:
Das ist aber aber anscheinend nur so, wenn ich den Ausgang auf Rec/DI stelle.

Ich habe im GX-10 jeweils einen AIRD-Preamp für Gitten und einen für Bässe, innerhalb derer ich Amp- und Boxenmodeling einstellen kann.
Wieso habe ich das in abgeschwächter Form auch noch einmal am globalen Output? (Für die Gitarristen kann man sogar noch mehr Amps am Output voreinstellen.) :gruebel:

Zweiter Punkt:
durch die Option der parallelen Signalführung kann ich unterschiedliche Zerren verwenden und gegeneinander abmischen. Prima Sache, das! :claphands:

ABER (nochmal ganz fett): das Stacken von Zerrern ist zwar konfigurationstechnish möglich, aber in der (Hör-)Praxis eine glatte Katastrophe. :weep:
Setzt man zwei - auch dezent eingestellte - Zerrer hintereinander, dann ist das Ergebnis immer völlig höhenüberlastet und dasselbe, als wenn man nur einen Zerrer extrem stark einstellt. Da wären wir also wieder bei dem Thema "alles irgendwie auf derselben Basis gebaut".
Es gibt euch bei moderaten Einstellungen zwischendurch sogar ein Fiepen, dessen Ursache ich mir nicht erklären kann und dem ich nur durch temporäres Herunterregeln des Output-Poties begegnen konnte.
Wenn ich auf meinem Floorboard den EHX Russian Big Muff in einen EHX Glove schiebe, dann habe ich wirklich einen teilweise überkippenden Klang, der sich nach sterbendem Amp anhört und nicht nach gefärbtem weissen Rauschen wie beim GX.

Nochmal: das ist für "Normalsoundverwender" kein Thema und kein Mecker über das GX-10 selbst! Würde ich Top40 oder Fusion oder Standardrock machen, würde mir das GX-10 locker "passen".
Ich habe aber (ich wiederhole mich) bisweilen ganz spezielle Bassklänge im Ohr, die ich auch partout zu Gehör bringen will.
Gerade für das schräg-doomige Trio möchte ich bei Spots echte Wände bauen können....

Dritter Punkt:
Direktvergleich: wenn ich beim Boss BB-1X und BC-1C alles auf "Mitte" stelle, entspricht das einem Pendant-Setting von 10-20% auf dem GX-10. :gruebel:
Ich kann mit dem globalen EQ (über das Menue erreichbar) mit viel Geschraube einen Sound einstellen, der in etwa dem entspricht, was am Ausgang der beiden Einzelpedale herauskommt. Allerdings nicht so "lebendig".
Das ist für mich aber nicht der Sinn des Ganzen.

Und global?
Ich habe gestern eine Kette gebaut, die als Zentrum ein möglichst lineares GX-10 hat.
Globaler EQ aus, Output Rec/Di.
Dazu dahinter BB-1X und BC-1X.
Über Send-Return meine Zusatzzerren eingeschliffen (in eine Parallelchain des GX-10). Dieses eingeschliffene Signal kommt auch schon via Boss-LS2 mit zwei Chains an (A: die Zerren, B: Mel9 plus Anschmutzer).
Das GX-10 verwaltet "nur noch" Modulationseffekte und Reverb/Delay.
--> Klappt gut und in so etwa wie mit dem Floorboard.

ABER (das letzte für heute):
absolut dasselbe erreiche ich als Ergebnis auch mit einem simplen Zoom MS-70CDR oder dem neuen MS-60B+.
Die dort implementierten Effekte (die im GX-10 für mich übrig bleiben) können die "Kleinmulties" genauso überzeugend.

So toll und konfigurierbar das GX-10 auch für den Standardgebrauch ist: nach meinem Dafürhalten liegen die Stärken des Multis im Aufnahmebereich. Die Ampsimulationen klingen für mich als Amateur glaubhaft, bei den Boxen&Mikrofonen fehlt mir die Erfahrung / der Vergleich, da sag' ich nix zu.

Hätte ich nicht mein in langen Stunden und vielen Try&Errors zusammengestelltes Floorboard als Vergleich, dann würde ich mit dem GX-10 glücklich werden. (ok, es sind aktuell mehrere Floorboards).

Als Replacement-Option hatte ich daran wohl zu hohe Erwartungen, und ich habe mich in der Anfangseuphorie u.a. durch die Routingoptionen blenden lassen.

Ich werde das GX-10 (leider) zurück schicken und bleibe bei meinen Einzelpedalen.
Mein Drummer ist erleichtert, der findet das Ding eh' scheisse und meint, der Bandsound wäre schlechter geworden.
Blöder Hund!:evil:
Aber er hat Recht! :confused:
 
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...ich gebe ja nicht auf... ;-)

Gestern Abend im Proberaum ein Mini-Floorboard mit absoluten Essentials zusammengetackert und nochmal gegen das GX-10 getestet.

BB-1X + BC-1X + SA Soundblox II Orbital Modulator (2 Settings: 1x Chorus, 1x Phaser) + ein altes Ibanez ToneLok Delay + EWS Stormy Bass Overdrive.
Dazu vorne dran ein Silvermachine Earth Quake Wah.

- Zu BB-1X und BC-1X habe ich schon genug geschrieben.
- Das alte SA Soundblox II Orrbital Modulator ist extrem parametrisierbar und kann auch prima vintage, obwohl digital.
- Das ebenfalls alte Ibanez ToneLok Delay ist für mich einer DER Geheimtipps für vintage Delay Sounds.
- Der EWS Stormy Bass Driver hat eine ähnliche Charakteristik wie das GX-10
- Das Earthquake Wah ist einfach unfair ;-) - es gibt (gab) IMHO kein besseres WahWah für Bässe.

Bis auf die Boss-X - Pedale habe ich alles versucht, im GX-10 nachzubauen.

Ergebnis:
- Chorus: Check!
- Phaser: Check!
- Delay: Check!
- EWS Bass Drive: Check (aber das war ja auch fast zu einfach).
- Pedal-WahWah: Nah dran, aber erwartungsgemäß kein echtes Matching.

Testbässe waren ein ATK-750QM (Stock-Pickups) und ein 5er Phantom XTC mit EMG Pickups (seriell und einzeln schaltbar).
Gerade der XTC ist brachial-clean und hat eine Möööörder - B-Saite.

Anmerkung: selbst nach Umstellung des Tuners auf 5er / 7er kann das GX-10 die B-Saite nicht tunen!

Um das "Check!" zu erhalten muss man beim GX-10 meistens den gewünschten Sound aus mehr als einem Effekt zusammenbauen, aber machbar ist machbar ...

Nach wie vor lässt sich meine Gesamtkette nicht wie gedacht abbilden, aber das ist auch eben "meinem" intensiven Setting geschuldet.

Ich werde allerdings das Multi mal mit traditionelleren Bässen füttern (Jazzbass, Precision) und das Augenmerk darauf legen, wie der Charakter deren Bässe sich nach erheblich mainstreamigerer Bearbeitung durch das GX-10 verhält.

Ich habe ja nicht nur eine Hartwurstmentalität , sondern auch eine fusion- & jazz-lastige zarte Seele ;-)

Das Ding macht einfach zu viel Spaß um es einfach mit "och nöö" zu marken und zurück zu schicken.

Stäi tjund! (oder auch nicht...) :bier:
 
Ergebnis:
- Chorus: Check!


Anmerkung: selbst nach Umstellung des Tuners auf 5er / 7er kann das GX-10 die B-Saite nicht tunen!
Ich hoffe ja auf ein Firmware-Update, bei dem dann auch der CE-1 Chorus dabei ist, so wie beim GT-1000 vor einiger Zeit geschehen... der gefällt mir wirklich extrem gut - mit einer Prise Dreck im Sound und überhaupt nicht steril.

Und das mit dem Stimmen der B-Saite klappt bei mir eigentlich gut. Je nach Bass; manchmal behelfe ich mir mit dem Flageolettton am 12. Bund.
 
Und das mit dem Stimmen der B-Saite klappt bei mir eigentlich gut. Je nach Bass; manchmal behelfe ich mir mit dem Flageolettton am 12. Bund.
Dann muss ich mir das nochmal ansehen.
Ich erwarte latürnich, dass Boss mit dem GX-10 das locker hinbekommen müsste...

Next:
ich habe gestern etwas gemacht, wass ich normalerweise wirklich (!) nie tue: ich habe mal die Factory-Presets durchgeschaltet. In meiner Blödheit dachte ich zunächst, dass die eben so sind wie sie sind - dabei besteht jedes Preset aus mehreren Optionen, die man genauso wie eigene Sounds an- und abschalten kann wie das eigengebaute Zeug. Doof, ich. :II

Und da waren ein paar angerauhte Klänge dabei, wo der beständige "Gleich"-Anteil der Zerren nicht so signifikant auffiel. Aha.

Wenn man die Chains dann weiter untersucht fällt auf, dass die Boss Presetersteller wohl um die Grundproblematik wussten und gar mannigfaltig Gebrauch von EQs oder/und öfter Gebrauch von 2 AIRD-Preamps machen, um das zu maskieren. Trau schau wem ... ein Schelm, wer Böses dabei denkt....

Ich denke aber mal positiv: das geht also - in Grenzen(?) - doch, man muss nur mehr Aufwand betreiben.
Mein Interesse ist also wieder geweckt. Wie weiland bei einem alten Textadventure: man muss die richtigen Sätze bauen, um ein sinnvolles Ergebnis zu erzielen...

Beim Durchhören der Presets fielen mir auch noch das eine oder andere Schmankerl auf, wo wirklich schräges Zeug für die Dünnsaiter erstellt wurde, dass man ja adaptieren könnte ... aber erstmal das Wichtige....
 
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