Willst du jetzt die Guillotine vor den Bundestag stellen...
in moabit ist noch eine eingemottet. aber nein, das revolutionäre blutbad ist nicht mein thema. warum funktionäre um ihres funktionärsdaseins willen ermorden, wo doch in jeder regierung funktionäre sich des gleichen verbrechens schuldig machen?
Kurioserweise unterscheiden sich die Ansichten des Rechten Lagers vom Prinzip her jedoch gar nicht mal so sehr von Denjenigen, gegen die es wettert. Und genau da liegt der Knackpunkt, der die Zukunft interessant machen dürfte ...
momentan beobachte ich mit sorge, daß das rechte lager immer mehr der mitte erobert... oder andersherum: daß bürgerliche mitte immer mehr rechtes grundsatzdenken und rechte positionen übernimmt. politiker der cdu denken laut darüber nach, bei der nächsten wahl mit dem slogan "asylanten raus" stimmen zu fangen. und kurioserweise ist der gedanke gar nicht abwegig.
Aber scheinbar muss man im Moment mit Schlafsack, Jacken und Decken wedelnd am Bahnhof stehen, um nicht in Generalverdacht zu stehen.
und der gedanke an derartige wahlslogans ist deshalb nicht abwegig, weil immer mehr leute dem schwarz-weiß-denken anheim fallen, obskure zukunftsängste äußern und damit offen rechte resentiments transportieren. auf dem rücken von notleidenden wird offen die eigene angst vor dem einmarsch des musels in bayrisches staatsgebiet polemisiert. unsere schulen und kindergärten und spielplätze und arbeitsplätze und renten und das abendland sowieso samt bier und schweinshaxe geht den bach runter, weil wir kriegsflüchtlinge aufnehmen... so ein kompletter bullshit.
wo sind hier die leute, die neben einem flüchtlingsheim leben und darunter so enorm zu leiden haben? ich kenne jemanden, der direkt neben der unterkunft von etwa 1000 flüchtlingen lebt und bisher wurde weder sein fahrrad geklaut noch seine mitbewohnerinnen vergewaltigt noch stand der musel mit säbel und koran bei ihm im hausflur. was nebenbei bemerkt einfach wäre, weil die tür in der regel sperrangelweit auf steht und ich in der bude manchmal erst bemerkt werde, wenn ich den kaffee aufgebrüht habe...
demokratische Ansätze waren kein Anstoss dazu..
wer sagt, daß ich demokrat bin?
spätestens nachdem Lenin weg war muss man vom Terrorregime sprechen..
da setzt du aber spät an. der konflikt lenin/trotzki, den ich übrigens in seinem ausgang schon für das menetekel der sowietunion halte, hat bereits züge des staatsterrors. ich bin vielleicht marxist. nicht marxist-leninist.
wenn mao sich an die weisen sprüche seines roten büchleins gehalten hätte, wäre china ein besserer ort geworden. aber auch da gab es roten terror und eine kulturrevolution, die denken für staatsgefährdend hielt. wenn ich auf mein eigenes denken blicke, hatte mao damit allerdings recht...
Welche Revolution, änderte denn mal überhaupt was.. zum Wohle der "kleinen Leute on the long run"?
keine. weil keine rebolution undogmatisch war, keine die richtigen fragen stellte und folgedessen die falschen antworten fand. und außerdem ist der begriff "das wohl der kleinen leute" äußerst schwammig. wer sind die kleinen leute? welche bedürfnisse haben sie? sind ihre bedürfnisse und ihr wollen konform und in wie weit bilden sie das wohl?
momentan ist das wohl des kleinen mannes anscheinend durch den musel im asylantenghetto bedroht. soll eine revolution darauf eingehen? oder sollte sie noch 18 jahre warten, bis brave bürger "kauft nicht beim türken" an die fenster des dönerladens schmieren?
Und gerade heutzutage bei den Informationsmöglichkeiten (Internet) und dem wachsenden Politik-Teilhabe-Anspruch der Menschen, einem erlauchten Kreis von Eliterevolutionären unter Ausschluss der Öffentlichkeit, das Recht zu bescheiden für die Doofen da draußen die politischen Verhältnisse zu ordnen, ist doch wirklich utopisch.
blos weil wir in der informationsgesellschaft leben, heißt das noch lange nicht, daß die gesellschaft informiert ist. ich bin für elite in dem sinne, daß eliten informiert sind, multidimensional denken können und qualifiziert sind, sich eine meinung bilden zu können. je mehr menschen zu dieser elite gehören, desto besser.
die masse derer, die der meinung ist, daß denken weh tut, kann und darf mich politisch nicht interessieren. das wohl der welt hängt in einer demokratie permanent an der masse der dummen. und wie sollen dumme es richten? wollen wir wetten abschließen, wer die nächste bundestagswahl gewinnt? da ist montags sicher wieder das große augenreiben angesagt, weil merkel weiterhin oben auf schwimmt und diese dämliche stümperin uschi nun das innenministerium durchregieren darf. ich weiß nicht, wie ihr so einen wahlausgang nennen würdet, aber ich sehe alle vier jahre ein fest der dummheit und einen siegeszug der falschen argumente.
Das war doch der Kardinalsfehler und die Ursache der Verrohung und Entfremdung der RAF.
die raf krankte schon in ihrem beginn an der militanz einer diffusen unterscheidung in ein "wir" und ein "sie". die verrohung und entfremdung entstand dann aus der mangelhaften umsetzung der eigenen ideologie. wer mehr energie darauf verwendet, seine kriegsgefangenen freizupressen als das schweinesystem zu bekämpfen, der ist nicht in der lage, sich revolutionär nennen zu dürfen.
Eine solche Revolution, die tatsächlich etwas ändert, findet nicht auf der Strasse, sondern im Kopf eines Individuums statt!
Dazu bedarf es in erster Linie Bildung, Bildung und nochmals Bildung!
danke für einen insgesamt bemerkenswerten post. du sprichst mir da in weiten teilen aus der seele.
Weiterhin muss man sich von jeglichen Konditionierungen und Gruppendenken, welches die Menschen in Dogmen gefangen hällt erstmal selbst befreien.
dogmatik findet sich ja schon in der ablehnung linker ideologie (die ihrerseits zugegebenermaßen auch oft dogmatisch ist) mit dem hinweis auf das scheitern bisheriger sozialistischer systeme.
meine kritik am kapitalismus, am globalpolitischen system ist kein herbeiwünschen sowjetischer vergangenheit sondern eine aufforderung, aus der 25jährigen schockstarre aufzuwachen, die der zusammenbruch des kommunismus in den köpfen vieler verursacht hat. 7 jahre nach beginn der großen krise des kapitalismus sind wir immer noch ausschließlich in der lage, antworten innerhalb des offensichtlich kranken systems zu finden.
Manchmal denke ich das es besser wäre, wenn unabhängige Philosophen, die mit persönlichem Machtstreben und Profitinteressen nichts am Hut haben und auch keine Dogmen vertreten, in der Politik das sagen hätten.
ich kenne philosophen. glaub mir, das willst du nicht.
ich habe keine lösung. wir müssen lösungen formulieren. aber das tun wir nicht mit schwarz-weiß-denken sondern mit kreativität. warum fragt niemand, was an systemen gut war und versucht diese eigenschaften zu vereinen?
alles was ich hier anmerke, ist die tatsache, daß die derzeitige entwicklung systemische ursachen hat im kapitalismus, im postkolonialismus, im desinteresse des westens an einem prosperierenden afrika, im denken daß man wirtschaftliche interessen global agierender konzerne zum gegenstand lokaler politik machen darf.
die eu macht einem erdogan, der letztlich ein berluskoni auf steroiden ist, zugeständnisse. einem mann, der die krise angefacht, ausgenutzt und zu seinen gunsten gedreht hat. der diktaturähnliche verhältnisse anstrebt, dem is in die hände spielt, einen bürgerkrieg entfacht.
wir lassen zu, daß russland um seiner fragwürdigen machtspielchen willen die region weiter destabilisiert.
und so weiter und so fort. aber hier zuckt man zusammen, wenn auf der straße arabisch gesprochen wird. man lauscht volksverhetzern und kaum verhohlenen rassisten wie broder oder der bild-"zeitung" um diekmann und wagner, diesem reaktionären gossenschwein. wir sind ja keine nazis, aber man wird ja wohl mal sagen dürfen... medial verbreitete halbwahrheiten und umgesetzt aufs getriebe des gemeinen volkes doch nichts anderes als hetze.
das schweinesystem existiert, es sickert schwarz aus den zeitungen, trieft aus dem fernseher und brodelt im internet. das schweinesystem ist in unseren köpfen und nicht die informationsgesellschaft wird es mit ihrem arisch weißen rauschen bekämpfen sondern nur eigenes, kritisches denken.
