Wir zerfasern uns aber selber, in dem wir uns ständig untereinander angiften und uns Vorwerfen diese Leute zu verstehen und in Schutz nehmen zu wollen.
wir wollen sie doch tatsächlich verstehen, ich zumindest. ansonsten macht diese diskussion keinen sinn. wir können nur etwas gegen "nazis" tun, wenn wir sie verstehen. erschießen oder gulag is heute nich mehr sooo beliebt, wir müssen also analysieren: wo kommen die her, warum sind die so... wir müssen verstehen um zu handeln.
Es gibt keine EU Sicherheitszone, anscheinend hat es niemanden Interessert, dass sehr viele Menschen kommen werden. Es wurden keine Vorkehrungen getroffen um die Menschen die kommen und die Menschen in der EU leben zu schützen. Es werden keine klaren Ansagen gemacht, wie man vorhat mit der Situation umzugehen. Die Menschen werden nicht motiviert im Umgang mit Flüchtlingen sondern absolut demotiviert. Ich bin auch dagegen alles schön zu reden, aber seit den Vorfällen in Köln ließt sich fast ausschließlich Negativpresse.
das ist das versagen der (in meinem falle) deutschen politik. merkels "wir schaffen das" ist ein netter spruch, aber mehr auch nicht. handreichungen, wie mit der situation abseits von ihrer verwaltung umzugehen ist, fehlen weitgehend. hier gab es beispielsweise auch aussagen, daß man explitzit keine freiwilligen helfer wolle, warum auch immer. dabei denke ich, dieser freiwilligendienst schafft verständnis und wirkt als multiplikator. die leute erzählen den nicht freiwilligen von ihren erlebnissen, es wird ein gesamtgesellschaftliches "erlebnis" flüchtlingskrise geschaffen. so wie es jetzt ist ist vieles zu unhomogen, zu schwammig - und sorgt damit an vielen punkten für angst.
köln hat eine andere dimension. vorher gab es alle möglichen lügen wie den bordellgutschein, das handy auf staatskosten und was nicht alles. pegida hat das brav gefressen und ideologisch für sich verwurstet. köln hat uns da getroffen, wo wir wirklich verwundbar sind und auch innerhalb der deutschen gesellschaft noch einiges an kämpfen ausfechten (siehe kachelmann, brüderle und solche geschichten). egal ob das ein einzelfall, organisierte kriminalität oder was auch immer war: das thema trifft uns. und da da auch wieder polizeiversagen mitschwingt, doppelt. wir wollen da jetzt jemanden hängen sehen und die stimmung kocht wieder über, wenn die ersten täter nur wegen diebstahl und nur zu bewährung verurteilt werden. der handydiebstahl interessiert uns einen dreck, es geht um sexuelle belästigung und vergewaltigung und dafür vollen wir jemandem die eier abschneiden.
das thema "eu-sicherheitszone" ist denke ich ein wichtiges der debatte von rechts. was wir erleben ist das normale eu-kuddelmuddel. das deutsche asylrecht sieht vor, daß der asylsuchende in deutschland den fuß auf europäischen boden setzt - sonst ist er eigentlich thema des landes, wo er europäischen boden betreten hat. das ist toll für uns, weil es keine linienflüge damaskus-frankfurt gibt und die wenigsten bootsflüchtling an italien vorbei, durch die meerenge von gibralta, den atlantik, den ärmelkanal und in die nordsee schippern, um in husum anzulanden. damit können wir uns ein ansonsten recht lockeres asylrecht leisten.
was die menschen gerade sehr irritiert, ist das kuddelmuddel aus nationalstaatlichen interessen und europäischen interessen. europa soll helfen - also griechenland, italien und frontex. einzelne länder - also die speerspitze deutschland - helfen, der rest schaukelt die eier, macht grenzen dicht, die seit zig jahren offen waren... alle träume, die wir an die eu verschwendet haben, zerschlagen sich in den letzten jahren. wir können frei nach italien reisen. unsere oma hätte das geil gefunden, wir reisen eher nach thailand, südafrika, amerika oder dubai. der euro macht alles teurer. ttip ist das schreckgespenst. und jetzt noch diese flüchtlinge und der terroristische islam und keiner weiß, ob die nicht mit asylantrag in der hand schon vor der eigenen haustür stehen und sprengstoffgürtel bauen... aber europa los werden können wir auch nicht.
ich denke, da liegen viele gründe für den rechtsruck in europa, für den wunsch nach dem starken nationalstaat, die bewunderung für die britische rosinenpickerei.
Widerspruch dagegen ist natürlich eine Behinderung des freien Warenflusses und ist in Zukunft verboten.
Das heißt, der "modernisierte" Faschismus kommt heutzutage ganz anders daher.
Faschismus ist ein politisches Konzept - kein wirtschaftliches.
Und - es liefert keinerlei Erklärungsstoff für die Vorgänge in Sachsen - noch die Treiber der AfD-Wähler.
faschismus war schon immer mit der wirtschaft verknüpft. hitlers großes wahlversprechen war die beseitigung der arbeitslosigkeit - was er dann mit dem bau der autobahn, der aufrüstung und dergleichen geschafft hat. einer schaufelt den sand nach links, der andere wieder nach rechts. das waren zu großen teilen staatliche abm-maßnahmen.
zudem gibt es die verquickung von staat und wirtschaft auch im dritten reich. hitler brauchte geld, viel geld für seine rüstungsprojekte. es gab damals die karikatur zur wahren bedeutung des hitlergrußes (die, bei der hitler die hand neben dem ohr nach hinten abgewinkelt hat), bei der hinter ihm die damalige großindustrie stand und fleißig geld in die hand gelegt hat.
die wirtschaft hat sich trotzdem über hitler riesig gefreut. der mann war entschlußfreudig, seine unterschrift hatte gewicht. autobahn? führerbefehl? aber sofort, wir eilen! und die zu erwartenden gewinne waren gigantisch. ne horde russischer untermenschen in der tundra ausbeuten für fvuf, was eine chance...
wirtschaft agiert faschistisch. das natürliche ziel der wirtschaft ist die alleinherrschaft. ohne kartellämter wäre das totale monopoly am laufen und es wird auch versucht, daß am staat vorbei trotzdem zu deichseln.
wir erleben die zeit, in der konzerne globaler agieren als staaten, in der nestle beispielsweise mehr macht hat als die uno, wenn es um die dritte welt geht. wirtschaft - und damit geld - ist alles, staaten - und damit politik - sind nichts.
"Der Faschismus ist die offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals."
Georgi Michailowitsch Dimitroff
ach, da hättest du auch weniger schwurbelige sätze von marx nehmen können. die quintessenz dieses satzes ist linke allgemeinbildung.
Ich könnte jetzt auch irgendeinen Apologeten der Freien Marktwirtschaft zitieren und als Tatsache hinstellen. Das würde der Diskussion nicht gerecht.
und dann? wirtschafts"wissenschaft" ist keine wissenschaft. der freie markt reguliert sich immer in richtung monopol, in richtung größte machtfülle. das monopol wird nur dann uninteressant, wenn die konkurrenz tatsächlich das geschäft belebt, sprich den eigenen gewinn (und nicht den innovationsdruck) steigert.
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was wollen wir jetzt eigentlich mit der diskussion? die ausländer nehmen uns deutschen die arbeitsplätze weg, das wissen wir ja schon. die kommen hier her, legen sich in die soziale hängematte, vergewaltigen unsere frauen, islamisieren uns und nehmen uns die arbeitsplätze weg. so viel zur glaubenswelt des clichee-nazis. ich glaube nicht, daß die ganzen pegidisten so einen schwachsinn tatsächlich glauben. die müssen noch andere motivationen haben.
