Des Pudels Kern, die "Gewaltsprirale zu durchbrechen". Die Sache ist nur die, dass imo "unser industriell-militärischer Komplex" mehr Macht hat als "alle Wähler und Politiker zusammengenommen". Das wird ein sehr schmerzlicher Prozess werden, bis die Menschen ein Bewusstein dafür ausgebildet haben, dass Gewalt gegen Gewalt kein Fortschritt ist, sondern das Gegenteil bewirkt. Ich habe übrigens nichts gegen Militär an sich, die Schweiz nimmt seine Armee sehr ernst aber setzt sie nicht für imperialistische bzw. postkolonialistische Bestrebungen ein. Was bei uns "Friendensmission" heisst, ist Absicherung von Rohstoffen, Handelswegen etc.. "Gott Geld" ist der Mittelpunkt unserer BW Einsätze, mit humanistischen Zielen kann und sollte man das nicht verwechseln.
Nun bin ich kein Anhänger einer christlichen Kirche, aber diesen Text würde ich inhaltlich was die Herausarbeitung von Problemen betrifft zu 100% unterschreiben, er ist von Franz Segbers:
http://amoszeitschrift.de/index.php/2-hauptseite/34-franz-segbers-menschen-auf-der-flucht
Ausszug:
Wir leben auf Kosten der Dritten Welt und wundern uns, wenn das Elend bei uns an-
klopft. Genau das meint Papst Franziskus, wenn er den reichen Ländern vorwirft,
unbekümmert über die Verletzung der Menschenrechte hinweg zugehen: „Um einen
Lebensstil vertreten zu können, der die anderen ausschließt, oder um sich für dieses
egoistische Ideal begeistern zu können, hat sich eine Globalisierung der Gleichgül-
tigkeit entwickelt.“ Kritisiert wird hier ein Lebensstil, der auf billige Arbeit und billige
Rohstoffe weltweit zugreift, um einen exzessiven Konsum hierzulande aufrechterhal-
ten können. H&M oder Kik sind so billig, weil der wahre Preis von den Arbeiterinnen
in Bangladesch oder auf den Philippinen bezahlt wird.
Wie verkehrt unsere Welt ist, zeigt eine Studie der in Brüssel ansässige Organisation
Eurodad. Sie hat für das Jahr 2012 errechnet, dass etwa zwei Billionen US-Dollar
legal und illegal aus den Ländern des Südens nach Norden fließen. Das ist doppelt
so viel wie aus dem Norden in den Süden transferiert wird. Wir haben also einen
Vermögensabfluss von zwei zu eins für die reichen Länder des Nordens. Diese Fi-
nanz- und Wirtschaftspolitik muss bekämpft werden, denn sie produziert Armut, Um-
weltzerstörung und verhindert eine nachhaltige Entwicklung. Papst Franziskus hat es
in seiner letzten Umweltenzyklika „Laudato si“ so ausgedrückt: „Diese Wirtschaft tö-
tet. Diese Wirtschaft schließt Menschen aus. Diese Wirtschaft zerstört die Mutter Er-
de.“
Staaten haben Botschafter. Botschafter sind hoch gestellte Personen, werden mit
Achtung und Privilegien behandeln. Auch Flüchtlinge sind Botschafter. Sie sind Bot-
schafter weltweiten Unrechts. Das ist eine alte Formulierung aus dem Konziliaren
Prozess, den die Kirchen vor fast 30 Jahren begonnen hatten, um auf die großen
Krisen eine Antwort zu geben. Die Antwort lautete: Gerechtigkeit, Frieden und der
Bewahrung der Schöpfung zu antworten. Mit den Flüchtlingen, die zu uns kommen,
kommt die Botschaft weltweiten Unrechts. Deutschland ist Teil dieses Anrechts und
hat seinen Anteil an diesem Unrecht. Europa ist nicht die Insel des Wohlstande, der
Sicherheit und der Stabilität. Sondern: Europa ist Teil der globalen Normalität von
Not, Elend, Vertreibung, Flucht.
Flüchtlinge haben ein Botschaft: Ihre Botschaft ist die Allgemeine Erklärung der Men-
schenrechte. Sie gilt für alle Menschen. Doch lange wollte Europa diese Botschafter
nicht hereinlassen. Man machte die Außengrenzen dicht, bis es für die Humanität
kein Durchkommen mehr gab. Europa hat versucht, sich die Botschafter weltweiten
Unrechts vom Hals zu halten. Mindestens 23.000 Menschen mussten für diese Politik
mit ihrem Leben bezahlen. Sie ertranken vor den Mauern, die um Europa gezogen
wurden. 23.000 Menschenleben, die hätten gerettet werden können. Die deutsche
wie auch die europäische Politikelite verkündet regelmäßig nach jedem größeren
Unglück ihre Trauer, dabei hätten sie die Menschen retten können und haben somit
auch deren Blut an den Händen. Doch der Druck wurde immer größer. Schließlich
war kein Halten mehr. Mauern, Stacheldrähte und Dublin-Abkommen I bis III hielten
nicht mehr. Die Botschafter weltweiten Unrechts, weltweiter Kriege sind jetzt hier. Sie
sprechen von weltweiten Kriegen, von Unrecht und Ungerechtigkeit. In der Flücht-
lingskrise werden wir nicht nur mit dem weltweiten Unrecht konfrontiert. Wir bekom-
men auch die Folgen der falschen Politik zu spüren, unter der auch der arme Teil der
deutschen Bevölkerung seit Jahren zu leiden hat. Der DPWV hat Anfangs des Jahres
Recklinghausen die Armutsregion Deutschlands genannt. Wenn wir wollen, dass die
viel beschworene „Willkommenskultur“ erhalten bleibt und die Stimmung in der Be-
völkerung nicht kippt, dann brauchen wir eine ganz andere Willkommenskultur. Sie
besteht darin, dass die Benachteiligten in unserem Land jetzt nicht vergessen wer-
den dürfen. Wir haben keine Flüchtlingskrise, die sich allein lösen ließe. Wir haben
eine Gerechtigkeitskrise.
Es heißt: Die Bewältigung der Flüchtlingskrise kostet Geld.
Die Bundesregierung rechnet damit, dass die Aufnahme der Flüchtlinge 10 Milliarden
Euro kosten wird. Der Finanzbedarf mag sogar höher sein. Dennoch steht diesen
"Kosten" ein ungleich höherer Betrag gegenüber: Denn die anderen Fülchtlinge in
unserem Land, die vor den Steuern flüchten, haben nach verschiedenen Schätzun-
gen um 100 Milliarden Euro beiseite geschafft. Seit Jahren leiden wir unter einer Fi-
nanzpolitik, die durch Schuldenbremse und eine ungerechte Steuerpolitik den Reich-
tum unseres Landes von unten nach oben umverteilt hat. Deutschland ist das Land
in Europa mit der tiefsten Kluft zwischen Arm und Reich. Doch es gibt nicht nur pri-
vate Armut, auch eine öffentliche Armut. Dann werden Schwimmbäder und Bibliothe-
ken geschlossen oder für die Instandhaltung von Straßen ist kein Geld mehr da.
Für mehr Gerechtigkeit bräuchte es den Mut zu einer Vermgöensabgabe, zu einem
höheren Spitzensteuersatz, zu höheren Steuern auf hohe Erbschaften und auf den
Luxuskonsum. Dann kann der Staat dort investieren, wo es keine Rendite zu erzielen
gibt: in Bahn, Rad und Busse, in eine umweltverträgliche Energiewende, in sozialver-
trägliche Wohnungen, in die Betreuung von Kindern aus prekären Verhältnissen.
wrde die Kluft zwischen wachsendem privatem Reichtum und öffentlicher Armut
geringer, das Land gerechter. Allein die Einführung der Kapitaltransaktionssteuer auf
alle Börsengeschfte von nur 0,05 bis 0,1 Prozent würde zu Mehreinnahmen von
jährlich bis zu 30 Mrd. Euro führen. Wenn die Klage aufkommt, dass die Flüchtlings-
krise Geld kostet, dann wäre es jetzt an der Zeit, endlich eine gerechte Steuerpolitik
zu machen.
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung findet sich zehnmal das Wort "Maut und
Mautgebühren", aber von Kinderarmut ist darin nichts zu lesen. Auch liest man nichts
über eine Vermögenssteuer. Man legt in unserem Land einen Schleier über den
Reichtum, das Vermögen und die damit verbundene Macht. Wer über Armut spricht,
darf ber Reichtum nicht schweigen. Und wer über Reichtum nicht reden will, der soll
auch ber Armut schweigen.
Wir müssen den Superreichtum in diesem Land in den Blick nehmen. Die kleine Spit-
ze ganz oben, das eine Prozent, das ber 99 Prozent des Reichtum in diesem Land
besitzen, ist ein "exklusiver Reichtum". Das Vermögen der 800.000 wohlhabendsten
Deutschen ist genau so gro wie das Vermögen der brigen 80 Millionen Deutsche.
Das eine reichste Prozent hat so viel wie die brigen 99 Prozent. Dieser exklusive 1-
Prozent-Reichtum ist eine ungeheure Macht in den Händen weniger. Kein Papst,
kein Kaiser hatte solche Macht je inne.
Die untere Hälfte der Gesellschaft in Deutschland muss sich gerade einmal ein Pro-
zent des gesamten Vermögens teilen. Diese Ungerechtigkeit ist nicht vom Himmel
gefallen. Armut ist ökonomisch gewollt und wird politisch gemacht. Genauso geht es
mit Reichtum: Auch Reichtum ist ökonomisch gewollt und wird politisch gemacht. Es
war die Politik, die durch Steuergesetze die Gewinne der Banken, die sie aus dem
Verkauf der Industriebeteiligungen erzielt hatten, steuerfrei gestellt hat. Sie hat Kapi-
talbeteiligungsgesellschaften steuerlich nicht als gewinnorientierte Unternehmen
sondern als Vermgensverwaltungen eingestuft. Sie hat eine Finanz- und Steuerpo-
litik geschaffen, welche die Vermgenden begnstigt und eine massive Umverteilung
von unten nach oben organisiert hat. Sie hat die Reichen und Vermögenden steuer-
lich entlastet.
Der exklusive Reichtum wird vererbt. Es entsteht ein Vererbungskapitalismus wie im
Feudalismus. Dem Fiskus entgehen nach Berechnung des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung jährlich zehn Milliarden Euro - so viel, wie Deutschlands Kom-
munen bruchten, um den Verfall ihrer Infrastruktur aufzuhalten. Gern schmückt man
sich als Wohltäter mit Stiftungen, die vom Staat gefördert werden. Doch was ist das
anderes als vorenthaltene Löhne oder nicht gezahlte Steuern.
Wir erleben eine schleichende Re-Feudalisierung unseres Landes. Haben wir eine
Vorstellung, was dieser exklusive Reichtum bedeutet? Ein Beispiel: Der Drogerie-
marktbesitzer Roßmann nimmt auf der Reichenliste in Deutschland den Rang 41 ein.
Sein Vermögen beträgt 1.700 Milliarden Euro. Wie viel ist das wirklich? Frau Müller,
die im Drogeriemarkt arbeitet, verdient als Verkäuferin monatlich: 1.830 Euro, jährlich
also 21.960 Euro. Um das Vermögen von Herrn Roßmann zu erreichen, müsste un-
sere Verkäuferin unglaubliche 77. 413 Jahre arbeiten. Wenn man ein Schaubild hätte,
bei dem 500.000 Euro ein Zentimeter ausmacht, dann wäre das Pro-Kopf-
Vermögen der Deutschen so viel wie 1,76 Zentimeter. Theo Albrechts Vermögen
hingegen käme auf eine Säule von sage und schreibe von 4,14 Kilometer, fast halb
so hoch wie der Mount Everest!
Die Politik hat oben die Vermögenden, die Reiche und die Unternehmen steuerlich
entlastet. Gekürzt wurde dafür unten: Bei den Arbeitslosen, den Hartz IV Beziehern
und den Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Wenn es darum geht, Banken zu ret-
ten, ist Geld da, Geld wie Heu. Aber wenn es darum geht, anständige Regelsätze zu
zahlen, eine ordentliche Krankenversicherung oder eine Rente, von der man in Wür-
de leben kann, eine anständige soziale und öffentliche Infrastruktur zu bezahlen oder
wenn es darum geht, Menschen zu unterstützen, die vor Krieg, Terror und Unrecht
Zuflucht bei uns suchen, dann heit es: Es ist kein Geld da. Geld ist da, wie Heu -
nur in der Hand der falschen Leute.
Die wirkliche tiefe Spaltung in Deutschland ist nicht die Spaltung zwischen den Deut-
schen und den Flchtlingen, die zu uns kommen, sondern die Spaltung zwischen
Arm und Reich. Wenn wir es schaffen, diese Spaltung mutig anzugehen, dann schaf-
fen wir es auch, die Fülchtlinge aufzunehmen, die vor Krieg und Unrecht zu uns flie-
hen.
--
Ein Zitat:
"Das derzeitige Flüchtlingspähnomen in Europa ist nur die Spitze eines Eisbergs. Wir
sehen diese Flüchtlinge, diese armen Menschen, die vor dem Krieg
und dem Hunger fülchten. Aber an der Wurzel gibt es eine Ursache: ein böses, unge-
rechtes sozio-konomisches System. Auch mit Blick auf die ökologische Krise gilt:
Der Mensch muss im Zentrum des Systems, der Politik stehen. Doch das heute do-
minierende Wirtschaftssystem hat den Menschen an den Rand gedrängt und statt-
dessen den Gott Geld, das Idol der Stunde, ins Zentrum gerückt. Man muss also an
die Ursachen herangehen da, wo Hunger herrscht, muss man Arbeitsmöglichkeiten
schaffen und investieren. Da, wo der Krieg die Ursache ist, muss man sich um den
Frieden bemühen. Das herrschende Wirtschaftssystem hat Geld und nicht die Per-
son in den Mittelpunkt gestellt. 17 Prozent der Weltbevölkerung besitzen 80 Prozent
des Reichtums. Heute führt die Welt Krieg gegen sich selbst!"
Vom wem diese Wort stammen? Von Papst Franziskus.
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Wir müssen uns also nicht wirklich wundern, warum es auf diesem Planeten so ist, wie es ist.
Gruss Grga
und 
