Ich muss jetzt doch was schreiben.
Für mich gibt es genau ein einziges Problem. Es gibt ein Sicherheitsbedürfnis, was vollkommen verständlich ist. Es ist völlig legitim sich darüber aufzuregen, dass ein Mensch (egal wo er herkommt) übergriffig wird und man quasi ausgeliefert ist. Davor ist man in diesem Land zumindest auf dem Gesetzespapier geschützt....und ich bin sehr froh darum.
Lassen wir das mal so stehen: Menschen brauchen Sicherheit!
Wie kann es denn nun sein, dass wir uns VOR der absehbaren Flüchtlingskrise keine Gedanken gemacht haben, keinerlei Konzepte hatten, wie wir Menschen aus anderen Kulturkreisen beibringen müssen, dass gewisse Dinge hier garnicht gehen. Außerdem haben wir uns auch keine Gedanken darum gemacht, wie man mit all den Menschen umgeht. Es gab kein wirkliches Konzept, obwohl alles so absehbar war. Diese Menschen (und damit meine ich diese, die flüchten mussten) brauchen unsere Hilfe. Wir sind dazu verpflichtet zu helfen. Die Frage ist, wie man "Hilfe" definiert. Um in einem Land mit anderen Grundwerten leben zu können, muss man darüber informiert werden. Es ist viel Arbeit Sprache und Wissen über unser System zu vermitteln. Jeder Flüchtling hat meine Meinung nach ein Anrecht darauf um sich hier zurechtzufinden, um auch von unserem Gesetz geschützt zu werden, um ein Recht auf Glück und ein neues Leben zu haben.
Ich kann ich ziemlich gut an eine Strömung zu Beginn der 90er erinnern, die der Meinung war, man müsse Parallelgesellschaften tolerieren, Meine Mutter hat damals eine öffentliche Einrichtung geleitet und war eine Verfechterin dieser Ideologie....auch als sie aufgrund Ihres Geschlechts beschimpft und diskreditiert wurde, sogar im wahrsten Sinne des Wortes angepinkelt wurde, wich sie keinen mm von ihrem Idealismus ab. Ich ziehe einerseits den Hut vor Menschen, die sich so eine Einstellung leisten können, auf der anderen Seite bringt so eine Einstellung in erster Linie einer Gruppe etwas: den Rechten! Die warten doch nur darauf, dass Menschen sich hier in diesem Land im Stich gelassen fühlen. Ein Ziel des Geschichtsunterrichts ist es, dies zu vermitteln. Man sollte alarmiert sein.
Diese oben angesprochene Vermittlungsarbeit kostet einen Haufen Geld und das ist auch gut so. Diese Arbeit erfordert viel Kraft, diese Arbeit muss auf lange Sicht geplant werden. Wir haben eine Wilkommenskultur, die auf eine gewisse Art sehr aggressiv ist. Sie macht Menschen mundtot. Ich denke sogar einen großen Teil der Gesellschaft. Das ist hochgefährlich. Man darf Ängste nicht offen aussprechen, man darf auch nicht zu sehr daran erinnern, was passieren könnte wenn so viele Menschen aus einem anderen Kulturkreis mit anderen Wertvorstellungen in ein Land kommen, dass sich zugegeben teuren aber auch notwendigen Vorbereitungen verweigert hat.
Ob das etwas mit den Vorfällen in Köln zu tun hat? Das möchte ich mir an dieser Stelle nicht anmaßen. Unser Staat muss aus der Mitte heraus agieren mit gute Konzepten, die GELD kosten. Wir brauchen dazu keine Rechten die rumhetzen. Man muss einfach mal in seiner Zauber-Märchenwelt akzeptieren, dass sowas nunmal passieren kann und dass es rein pragmatisch nun mal nicht ausreicht, wie wir mit der Krise umgehen. Wenn wir nicht aus der Mitte handeln wird die Stimmung nach rechts ausschlagen...und dann bin ich weg hier!
In meinen pragmatischen Augen ist das eh eine Illusion. Jedenfalls wenn wir von Rechtsstaatlichkeit sprechen. Hattest du den freien Willen, demokratisch erzogen zu werden oder überhaupt erzogen zu werden
