wir lassen zu, daß es ghettoisierung gibt, daß es ein "wir" und ein "sie" gibt, daß unsere kinder nicht mit ausländern auf die schule gehen - und damit auch, daß ausländer alleine auf ihre eigene schule gehen, wo keine majorität deutscher kinder eine kultur vorleben könnte und integrieren könnte.
Du sprichst ein Riesenproblem an.
Auch der superlinks-politisch-engagierte-Journalist im Bekanntenkreis schickt seine Kinder nicht auf öffentliche Schulen.
Er hat ganz entsetzt die Augen aufgerissen und Schnappatmung bekommen als ich ihn darauf angesprochen habe, was eigentlich dagegen spricht.
Es ist ein animalischer Reflex von Tier und Mensch, dass die eigene Brut beschützt wird.
"Die eigenen Kinder sollen es mal besser haben" hört man dann.
Warum sollte man sein eigenes Kind in eine Schule mit 90% Nicht-deutschsprachiger Kinder (das ist in öffentlichen wiener Schulen keine Seltenheit) geben?
Interkulturelle Problematik lassen wir mal hier ganz auf der Seite.
Die Sprache ist die Basis von allem. Wenn Deutsch nicht sitzt, dann leidet aber nicht nur der deutsche Wortschatz, sondern alles von Biologie über Mathematik bis zum Zeichenunterricht.
Das eigene Kind wird also mit grösseren Defiziten ins echte Leben entlassen.
Natürlich könnte man komplett gemeinnützig sagen, dass man Bildungsdefizite billigend in Kauf nimmt, damit im Sinne des Allgemeinwohls das eigene Kind den anderen deutsch lernt.
Ganz ehrlich:
So heilig ist doch niemand.
Spätestens wenn man eigene Kinder hat, revidiert man seine Meinung.
Wenn das deutschsprachige Kind aber in der Minderzahl ist, dann wird das nicht funktionieren in Ermangelung von Kommunikationspartnern.
Das eigene Kind wird dann eher türkisch/kroatisch/... lernen als alle anderen Deutsch.
Alles eine Frage der Dosis.
Ich war selbst in einer Schule mit damals relativ hohen Migrantenanteil (ca. 20%), aber da kam ausser Deutsch noch keine andere Sprache in Frage.
Da sich aber die Dominanz mancher Herkunftsländer aber deutlich vergrössert hat, hat sich das natürlich verschoben.
Generell zum Ruf von Schulen:
Der Ruf war immer schon unterschiedlich gut oder eben schlecht.
Schon vor 15Jahren war es so, dass die Matura aus einigen wiener Schulen nichts wert war, da diese Schule bekannt war als Auffanglager von Schülern aus wohlhabenden Schichten mit Drogenproblemen.
Da sassen die Schüler mit Cold Turkey und die Eltern waren glücklich dass Ihre Sprösslinge doch noch irgendwie einen Abschluss schafften.
Der Wisch war aber natürlich trotzdem deutlich weniger wert.
politisches versagen ist das eine, was dazu geführt hat: ghettoisierung wäre da das stichwort.
Die Politik hat natürlich lange Zeit weg gesehen.
Das Versagen ist, dass die Politik überhaupt zugelassen hat, dass sich manche Herkunftsländer als Parallelgesellschaft etablieren. Da hätte man schon vor langer Zeit regulierend eingreifen müssen, indem man die Anzahl begrenzt.
Dann funktioniert Integration auch.
Beispiel: Ein einzelner Austauschschüler wird sich schnell die Gepflogenheiten seiner Gastfamilie anpassen. Eine ganze Schulklasse im Ausland hingegen benimmt sich wie Zuhause. Das weiss ich aus eigener Erfahrung.
