... wie sind denn so Leute wie ich? Scheinst Dich ja auszukennen...
Nein... denn das wäre verallgemeinernd... und das ist mir zu bequem...
In Deinem Falle glaube ich das aber tatsächlich... ja!
... den scheinst Du ja tatsächlich auch nur aus dem Fernsehen zu kennen!
Ich war beruflich und privat unzählige Male im "türkisch-arabischen Raum"... und
... habe ich persönlich nicht intensiver empfunden, als hier bei uns auch... aber...ich muss auch gestehen, dass ich auch...
... in meinem persönlichen Umfeld nicht als prägend wahrnehme - und daraus schon gar nicht meine eigene kulturelle Identität als Deutscher ableite... dafür spielen für mich eher Faktoren wie Aufklärung, Toleranz, Demokratie und Sozialstaatlichkeit eine Rolle...
... ich ehrlich gesagt auch... aber auch nicht gruseliger als die schon heute praktizierte Methode katholischer Kirchen, 3 mal täglich mit ihrem Gebimmel für 5 Minuten das Leben in unmittelbarer Nähe komplett zum Stillstand zu bringen... kannst gerne mal meine Schwiegereltern besuchen - die wohnen neben so einem Palast. Die Tatsache, dass das immer schin so gemacht wurde, spielt dabei keine Rolle - Ruhestörung ist Ruhestörung, religiös motiviert oder nicht...
Sätze wie...
... mögen zwar für Dich persönlich Richtigkeit haben, sind aber - zumal öffentlich geäussert - enorm respektlos! Beschwere Dich bitte nicht, wenn Andere sich auch das Recht herausnehmen, Deine "Kultur" zum Kotzen zu finden...
Nochmal: wir nehmen diese Menschen nicht auf, weil sie alle so grossartig sind! Das spielt überhaupt keine Rolle - entscheidend ist, dass sie Hilfe benötigen, und die sollen sie bekommen...
Wenn Du mal aufhören würdest, Dein Leben mit Abziehbildchen vollzupflastern und Dich, wie gerade Alice, aufmachen würdest, um mal mit anzupacken, dann würdest Du hundertprozentig anders darüber denken... ich war da bereits schon lange vor der "Flüchtlingskrise" aktiv, und habe gelernt, dass diese Menschen ganz andere Probleme haben, als Dir Deine "kulturelle Identität" wegzunehmen - worauf diese auch immer beruhen mag: die sind erstmal erleichtert, wenn sie etwas zur Ruhe kommen... die haben massives Heimweh und machen sich grosse Sorgen um ihre Angehörigen und Freunde... die sind eigentlich sehr interessiert daran, wie wir leben, oft erstaunt über Dinge, die uns selbstverständlich erscheinen, oft auch bereit, über ihre eigenen Grenzen zu gehen... die kämpfen mit Wörtern, die ihnen einfach nicht über die Lippen kommen wollen, freuen sich über kleine Gesten...
Sicherlich gibt es Ärger in vielen Einrichtungen, sicherlich gibt es Einige, die es ablehnen, einer deutschen Ministerin die Hand zu geben, vielleicht gibt es auch welche, die Supermärkte plündern... nur habe ich noch keine solchen kennengelernt... und ich denke, wenn es die gibt, dann sind solche Szenen wohl eher der jeweiligen persönlichen Situation oder dem jeweiligen Charakter geschuldet, als dem kulturellen Background. Warum? Nun, weil ich Menschen aus dem selben kulturellen Background kennengelernt habe, die das nicht tun... so einfach kommt man vom Stereotyp zum Individuum...!
Was ich noch kennengelernt habe, das sind viele
...und...
... und lustigerweise sind die wenigsten davon "linksgerichtet und multikulti". Das sind - vor allem hier in Oberbayern - viele recht konservative Leute, für die es selbstverständlich ist, sonntagmorgens in die Kirche zu gehen, und danach in der Erstaufnahme zu helfen... Bäuerinnen, die die dreifachen Mengen kochen, und die so nett sind, zu fragen, was die Leute denn essen und was nicht... die finden das vielleicht lustig, wenn jemand kein Schweinefleisch ist - im Endeffekt ist ihnen das aber genauso egal, wie dass ich z.B. gar kein Fleisch esse - die kochen halt dann was Anderes und freuen sich, wenn es schmeckt... das ist "altes Geld" im Tegernseer Tal, erfolgreiche Unternehmer im Ruhestand, die tatkräftig mitorganisieren und sich vor allem verantwortlich fühlen, wenn es mal wo klemmt...und auch die ziehen historische Vergleiche heran - aber eben die mit ihren Müttern, die nach dem Krieg mit drei Kleinkindern monatelang auf der Flucht waren, und die ohne fremde Hilfe wohl nicht überlebt hätten... das sind Familienväter, die mit ihren Kindern wöchentlich gemeinsame Fussballspiele veranstalten, aus denen bei Grossen und vor allem auch bei Kleinen schon viele Freundschaften entstanden sind... und das sind Studenten, die sich von ausländischen Mitstudenten haben mobilisieren lassen, zu helfen - einfach weil Hilfe benötigt wird.
Und wenn Du mich fragst: dass sind die, auf die ich stolz bin - nicht die putzordentlichen, mittagsruhenden, pünktlichen Einzelkämpfer, die sich über den angeblichen "Egoismus" in anderen Kulturkreisen beschweren...
Dir kann ich nur wünschen, dass Du niemals unverschuldet in eine Situation gerätst, in der Du auf die Hilfe wildfremder Menschen angewiesen bist... und wenn doch, dann hoffe ich, dass die Blümchenschwenker mit Helfersyndrom dafür gesorgt haben, dass Du aufgenommen und versorgt wirst, selbst dann, wenn diese Leute Dich und Deine "Kultur" zum Kotzen finden!
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