Bass durch falsches Stimmen Oktavunrein?

[jam_bass]

Von Warwick (unter anderem) wird auch empfohlen, den Bass mit dem Flageolett am 12. Bund zu stimmen. Mir leuchtet das auch nicht so ganz ein. Immerhin wird die Saite ja beim Runterdrücken auf den 12. Bund gedehnt, und diese Situation ist ja wohl die, die man beim Spielen zu 99,9% benutzt.
Die Bundreinheit wurde ja bei Auroras Bass schon gecheckt und für gut befunden.
Was die generelle Bundreinheit bei Bässen angeht, sollte es bei den meisten Exemplaren bis zum 12. Bund richtig sein, falls die Saitenreiter ordentlich justiert sind. Darüber hinaus, also bis zum 24. Bund gibt's ja systemische Fehler, die man nur in Extrem-Lagen raushört. Das wurde vor längerer Zeit mal ausführlich diskutiert.
https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14788072&SearchTerms=oktavreinheit

 

[victor9000]

Nochmal auf die Gefahr hin, zu nerven: das Ganze hat mit der Bundreinheit nichts aber auch garnichts zu tun, wobei es tatsächlich keine 100%ige Bundreinheit gibt, da diese nur für den Mittelwert aller Saiten ermittelt wird, sonst bräuchte man pro Saite eigene Bundstäbchen.
Es geht einzig allein um die Oktavreinheit.
Wenn ein Bass nicht oktavrein ist, ist unabhängig von der Methode Stimmen immer Glückssache, weil die Stimmung nur in einem bestimmten Bereich richtig und ansonsten falsch ist. Also muß man seinen Bass immer oktavrein einstellen.
Wenn er dann (wegen der höheren Genauigkeit) nach Gehör oktavrein ist (Flageolett=Ton im 12. Bund -> genau dann ist auch die kleine Differenz durch das Herunterdrücken der Saite korrigiert), kann man problemlos nach Flageoletts stimmen. Es ist m.E. die schnellste und genaueste Stimm-Methode.

 

[jam_bass]

.... unter anderem auch deshalb, weil man dabei Grundton und Oktave gleichzeitig hört . . . .

 

[Bassertom]

@Black Jack: Das "Wabern" entsteht durch Schwebung zweier überlagerter Schwingungen. Die Frequenz des "Waberns" ist gleich dem Frequenzunterscheid. Wabert der Ton also einmal pro Sekunde, sind die Saiten um 1 Hz verstimmt.
guckstu auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwebung#Berechnung_der_Schwebungsdauer_und_der_Schwingungsdauer

@Aurora, ich könnte mir höchstens vorstellen, dass der Typ im Studio beim Ton greifen gleichzeitig minimal am Hals zieht, was den Ton höher macht. Und dass er sein Instrument danach eingestellt hat. Das würde auch erklären, warum der Ton bei Dir dann ein kleines bisschen zu tief ist.

 

[Aurora]

ich weiß wirklich nicht, warum bei ihm der Ton anders war, als bei mir. Generell ist der Bass, auf dem ich gespielt hab, Oktavrein. Doch als ich ihn gestimmt habe, war er es nicht... Fragt mich nicht, wie ich gestimmt haben muss... als wie gesagt mein Produzent stimmte, war es Oktavrein.
Kann es wirklich sein, dass ich so eine schlechte Stimmtechnik habe, dass dadurch der Bass nicht mehr Oktavrein ist? Oder gibt es das gar nicht und ich hab wohl doch die Saite beim Stimmen gezogen?

 

[jam_bass]

Oktavunreinheit lässt sich auch durch falsches Drehen an der Mechanik nicht erzeugen, auch wenn man von oben nach unten stimmt. Der Vorgang würde nur die Stimmstabilität beeinflussen, nicht die Oktavreinheit.
Wie schon von blackjack verdeutlicht, hat die Oktavreinheit NUR was mit der Position der Saitenreiter was zu tun.
Wenn's da richtig eingestellt ist, kann in deinem Fall mMn nur noch der Mensch selbst mit Greif- (oder Anschlagfinger, was unwahrscheinlich ist) die Ungenauigkeiten erzeugen, aber nicht an der Stimmmechanik.

 

[rabarvek]

Mal angenommen, der Bass wurde zu hoch oder zu tief gestimmt. Das hätte dann ja Auswirkung auf den Saitenzug und somit auf die Halsneigung und somit auf die Oktavreinheit.
Das Ausmass dieses Effekts kann ich nicht abschätzen, aber wenn ich einen Bass einen halben Ton tiefer stimmen würde, würde ich die Oktavreinheit sicher überprüfen.
Vielleicht hat es hier Bassisten, die mit verschiedenen Tunings arbeiten und dazu etwas sagen können.

 

[jam_bass]

Wenn alle Saiten einen Halbtonschritt tiefer gestimmt würden, dann würde der Hals wohl reagieren. Die Saiten wären näher an den Bundstäbchen und man würde nicht soweit herunterdrücken müssen am 12.Bund.
Um diesen Fall geht's aber ja nicht.
Eine normale Verstimmung durch Temperaturschwankungen, die man ja im Proberaum wieder korrigiert, führt glaube ich nicht zur Oktavunreinheit. Kann man ja leicht direkt beim Stimmen nachprüfen.

 

[Aurora]

äh... doch... um diesen Fall geht es irgendwie doch Wir spielen nämlich einen Halbton tiefer und der Bass ist normalerweise auf Standard E gestimmt und die tiefste Saite war glaube ich sogar dropped, also auf cis. Aber wenn durch das tiefer Stimmen eine Oktavunreinheit entstehen würde, würde sie mein Produzent ja nicht wegstimmen können.
Hmm... ewiges Rätzel und am Ende kommt raus, dass ich mich nur verguckt habe... hoffentlich nicht

Ach ja: Da wir Frauen schnell Sorge haben, dass man denkt, wir haben keine Ahnung, wollte ich nur mal schreiben, dass ich über den Unterschied von Oktavreinheit und Bundreinheit und so bescheid weiß. Furchtbare Angewohnheit, aber man begegnet so vielen Männern, die einem grundsätzlich erstmal erklären, wo man den Verstärker anschaltet, dass man da was paranoid wird. Obwohl das bei euch mit Sicherheit total unberechtigt ist. Bitte nicht böse verstehen

 

[Achim_der_2te]

Zitat:Original erstellt von: Aurora

Furchtbare Angewohnheit, aber man begegnet so vielen Männern, die einem grundsätzlich erstmal erklären, wo man den Verstärker anschaltet, dass man da was paranoid wird. Obwohl das bei euch mit Sicherheit total unberechtigt ist. Bitte nicht böse verstehen

Ja Nee, Klar, nur mal als Tipp: Toilettenpapier sollte man nicht beidseitig verwenden ... [][]

Nee, aber im Ernst: Ich weiss nicht (kann mir nicht vorstellen), ob sich die geänderte Halsspannung durch 1/2-Ton tiefer merkbar auf die Oktavreinheit auswirkt. Ich würde da eher an scheppernde Saiten denken und den Hals auf jeden Fall neu justiern.

 

[jam_bass]

Niemals sowas gedacht!!