Habe schon viele verschiedene Ansätze probiert und bin jetzt meistens bei Mehrspuraufnahme und rough-Mix mit (zugegebenermaßen mit viel Zeitaufwand zusammengebastelten) Standardeinstellungen in der DAW gelandet. So kleine Rackmischer oder auch 8-spurige Interfaces gibt es bei der Hausmarke vom großen T zu Preisen, die einen darüber grübeln lassen, warum man sich mit Geräten mit geringerem Funktionsumfang zufrieden geben soll...
Hier mal ein kleiner Ausschnitt:
Kassettenrekorder: wir hatten damals ja nichts... Aber das ging auch.
4-Spur-Rekorder: Wenn ich höre, was die Beatles mit ein paar Spuren gemacht haben, kommen mir im Vergleich die Tränen, aber wir waren glücklich.
Digitales Diktiergerät: gute bis sehr gute Ergebnisse als Gedächtnisstütze, aber nix zum Verteilen. Nachteil: Erst muss man umständlich auf ein anderes Gerät übertragen, damit man es nachbearbeiten oder verteilen kann.
Zoom R16: Pegelregelung über den Gain-Regler ist doof, Interfacefunktion mit eigenen zoom-Treibern lief ok, mit asio4all gab es immer mal wieder Probleme. SD-Aufnahme ist gut, teilweise könnte man die Geräte auch mit Batterien betreiben und war Stromnetzunabhängig. Die 2 eingebauten Mikros lieferten notfalls auch brauchbare Ergebnisse, allerdings ist dann die Mikroaufstellung mit der Platzierung des Geräts verbunden, mit neuen Problemen. Richtige Stereomikrofonie geht zudem auch anders. SD-Karten erinnern an die Turnschuhnetzwerke von früher: auch die sind mit körperlichem Aufwand verbunden, wenn man sie anderen zugänglich machen möchte.
Androiden-Handy oder Tablet: auf Standard-Apps war das nix, weil es ständig übersteuert hat, mit Aubade-App war es ok. Bearbeitung auf mobilen Endgeräten ist nicht so mein Ding, aber wenigstens kann man es direkt in Dropbox/cloud ablegen und allen zugänglich machen. Mehrspuraufnahme geht mit Audio Evolution mobile über Interface bei mir auch - keine Garantie, dass es bei anderen funktioniert, da sind sich die Programmierer selbst nicht sicher.
Handy mit dem angebissenen Obst: ging ganz gut. Nachteil: Ich hab keins und der, der es hatte, hat die Aufnahmen nicht verteilt
Apfel-Aufsteckmikro auf Androidgerät bringt 2 Welten zusammen und hat auch gut funktioniert. Allerdings ist die Hebelwirkung auf der Kopfhörerbuchse etwas, was dann leicht beide Welten wieder zu trennen vermag..
Röhrenhandy: keine Erfahrung, bei mir ist nur der Amp beheizt,...
Die Einarbeitungszeit in eine DAW ist lang. Ich nutze Reaper und weiß zwischenzeitlich was ich tue. Dafür komme ich mit logic oder auch Audacity nicht intuitiv zurecht... Mobiles Endgerät und evtl noch eine App dazu sind für den Anfang sicher ok und sollten mindestens die Ergebnisse hervorbringen, die wir früher mit einem guten Kassettenrekorder und 19 DEM Mikrofonen vom Elektronikfachhändler auch erzielt haben.
Wegen Mikropositionierung würde ich mal versuchen, den Trommler als Dämmfleisch einzusetzen und das Mikro in seinem Rücken zu positionieren. Dann etwas Dämmmaterial an die Wand hinter ihm und man hätte zumindest nochmal was probiert.
Mit 2 günstigen Overheads eines - wenn ich mich recht erinnere - österreichischen Herstellers über dem Drumset kann ich auch meine komplette Band (Rocktrio) differenziert hörbar machen. Kurz eingepegelt, in die DAW aufgenommen, über die DAW als mp3 gerendert und auf die cloud: die Overheads waren für mich eine der besten Investitionen meines Musikerlebens.
Du hast vollkommen recht. Ich gehe mal davon aus, dass es trotzdem den Zweck erfüllen wird, die Frage nach "Was macht ihr für eine Musik?" zu beantworten (ist ja jetzt noch nicht so lang online, als dass ich da Erfahrungswerte hätte).
