Bandgründung - Frustthread

Nick McNoise schrieb:
Schwul als abwertendes Attribut, das sagt doch schon alles.

Auf der anderen Seite:
Ich habe auch so meine Erfahrungen mit Sänger-Textern, die allergisch auf Kritik an ihren Texten reagierten, selbst wenn sie schlicht blödsinnig falsches Englisch geschrieben hatten.
Brauche ich auch nicht.
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Stimmt.

Und stimmt.
 
DeusVult schrieb:
Richtig. Ich auch.
Viel zu undankbar. Kann man sich echt nicht geben.
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Ist eine Frage der Kommunikation. Da gibt es Erwartungen, die geäußert werden müssen. Wenn das unausgesprochen bleibt oder unterschwellig läuft, dann arbeitet man sich nur in der Form aneinander ab, wie du es beschrieben hast.

Sänger will seine Texte vertont/instrumentiert haben. Band will ihre playalongs mit Gesang veredeln. Das passt halt von vornherein höchstens zufällig.

Wenn man als Sänger auch Texter ist, tatsächlich eine - ich nenne es mal so - Botschaft hat, dann führt m.E. an einem eigenen Projekt nichts vorbei. Ich hatte das schon mehrmals, war immer schön, wenn auch nicht immer unproblematisch.
Eine Sängerin z.B. konnte rudimentär Gitarre spielen und hat ihre Songs selbstbegleitet vorgetragen, ad libitum (der Schlagzeuger einer anderen Begleitband bezeichnete die Agogik in diesem Zusammenhang immer als den "typischen Singer-Songwriter-Ellenbogen"). Sie wollte dann eine Begleitband, konnte sich nicht fachsprachlich in der Form ausdrücken, dass sie ihre Wünsche formuliert bekam. Die Band-play Songversionen waren allesamt super, waren auch echt tolle Leute dabei, interessante Besetzung (Akustikgitarren, Slidequitar, Querflöte), aber nach einer kurzen Tour wollte sie wieder Solo weitermachen.
Mit einem holländischen Singer-Songwriter arbeite ich jetzt schon jahrelang zusammen. Total unkompliziert, er schreibt die Texte und die Chords, in der Band (bzw zuletzt im Duo) setzen wir das nach seinen Vorstellungen um, allerdings mit vielen Freiheiten. Auch er kann sich nicht wie ein professioneller Arrangeur ausdrücken, aber nach all den Jahren weiß ich was er meint, wenn er sagt, was er sagt, und überlege mir was Entsprechendes. Das finale Urteil fällt aber er. Als Ensemblemitglied muss man das jedoch aushalten können.
=> Ich find die Bassline cool, du nicht ... ok, dann überleg ich mir was anderes. <= ;
und zwar ohne schlechtes Gefühl, das ist wichtig, dass man so arbeiten kann, nur können das eben nicht viele. Frei nach "mach, was du willst ... hauptsache es ist so wie ICH will"
 
Zuletzt bearbeitet:
Mr.Mingus schrieb:
kann aber auch sehr anstrengend sein
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Gar nicht so, find ich. Ich hab mir in all den Jahren halt die Leute zusammengesammelt, mit denen ich Bock hab, was zu machen, und wo’s menschlich und musikalisch stimmt. Dann ist es nicht mehr so schwer, daraus was konstruktives zu basteln. Ich brauch aber auch nicht viele Leite für meine Band. Mein aktuelles Trio ist ein kleines, aber feines „best of“ meiner Mitmusiker der letzten Jahr(zehnt)e.
 
II-V-I schrieb:
Ist eine Frage der Kommunikation. Da gibt es Erwartungen, die geäußert werden müssen. Wenn das unausgesprochen bleibt oder unterschwellig läuft, dann arbeitet man sich nur in der Form aneinander ab, wie du es beschrieben hast.

Sänger will seine Texte vertont/instrumentiert haben. Band will ihre playalongs mit Gesang veredeln. Das passt halt von vornherein höchstens zufällig.

Wenn man als Sänger auch Texter ist, tatsächlich eine - ich nenne es mal so - Botschaft hat, dann führt m.E. an einem eigenen Projekt nichts vorbei. Ich hatte das schon mehrmals, war immer schön, wenn auch nicht immer unproblematisch.
Eine Sängerin z.B. konnte rudimentär Gitarre spielen und hat ihre Songs selbstbegleitet vorgetragen, ad libitum (der Schlagzeuger einer anderen Begleitband bezeichnete die Agogik in diesem Zusammenhang immer als den "typischen Singer-Songwriter-Ellenbogen"). Sie wollte dann eine Begleitband, konnte sich nicht fachsprachlich in der Form ausdrücken, dass sie ihre Wünsche formuliert bekam. Die Band-play Songversionen waren allesamt super, waren auch echt tolle Leute dabei, interessante Besetzung (Akustikgitarren, Slidequitar, Querflöte), aber nach einer kurzen Tour wollte sie wieder Solo weitermachen.
Mit einem holländischen Singer-Songwriter arbeite ich jetzt schon jahrelang zusammen. Total unkompliziert, er schreibt die Texte und die Chords, in der Band (bzw zuletzt im Duo) setzen wir das nach seinen Vorstellungen um, allerdings mit vielen Freiheiten. Auch er kann sich nicht wie ein professioneller Arrangeur ausdrücken, aber nach all den Jahren weiß ich was er meint, wenn er sagt, was er sagt, und überlege mir was Entsprechendes. Das finale Urteil fällt aber er. Als Ensemblemitglied muss man das jedoch aushalten können.
=> Ich find die Bassline cool, du nicht ... ok, dann überleg ich mir was anderes. <= ;
und zwar ohne schlechtes Gefühl, das ist wichtig, dass man so arbeiten kann, nur können das eben nicht viele. Frei nach "mach, was du willst ... hauptsache es ist so wie ICH will"
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Interessanter Beitrag. Danke.
Ich denke es gibt verschiedene Arten von Songwritern.
Die einen schreiben Texte, singen und begleiten sich selbst. Können das vielleicht nicht kommunizieren, wie du sagst, aber benötigen eine band, die da zum geschmack aller drum herum spielen.
Die anderen schreiben alles. Drums, bass, gitarren, text und gesang. Recorden alles vor oder haben zumindest eine vorstellung zu allem.
Beides kann funktionieren.
Was beidem gleichermaßen ein Problem bereitet ist das Ego einzelner Musiker.
Im prinzip kann man mit beiden arbeiten.
Habe ich als bassist auch beides.

Als bassist kann man sich prinzipiell noch nach Bands ausschau halten, die den Posten frei haben.
Als singer songwriter ist man plötzlich konfrontiert mit einem wesentlich komplexeren thema

Ich persönlich finde eine gründung schwierig, wenn man auf anzeigen angewiesen ist.
Wenn man schon in der Szene drin ist und hier und dort Kontakte hat, gestaltet sich das wesentlich einfacher.
Letzendlich arbeite ich auch mit den leuten zusammen, die ich persönlich kenne
 
Slidemaster Dee schrieb:
Gar nicht so, find ich. Ich hab mir in all den Jahren halt die Leute zusammengesammelt, mit denen ich Bock hab, was zu machen, und wo’s menschlich und musikalisch stimmt. Dann ist es nicht mehr so schwer, daraus was konstruktives zu basteln. Ich brauch aber auch nicht viele Leite für meine Band. Mein aktuelles Trio ist ein kleines, aber feines „best of“ meiner Mitmusiker der letzten Jahr(zehnt)e.
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ja wenn man auf einen Pool zurückgreifen kann ist das schon cool.
Vor paar Jahren habe ich meine erste Band selbst gegründet. Ich wollte endlich mal in die Jazz ecke, was ich privat auch sehr viel höre. Leider hatten aber alle Musiker die kenne darauf keine Lust oder waren schon in anderen Combos. Das hiess dann für mich völlig neue Leute finden, überwiegend übers Internet. War ne ganz schön zähe Geschichte. In den ersten zwei Jahren war die fluktuation enorm, war etwas frustrierend. Jetzt sind wir aktuell zu sechst und es macht richtig laune. ich hoffe das geht nach corona auch wieder so weiter....
 

hotte66 schrieb:
Volle Bierflaschen z.B., wenn sie halsüberkopf aus dem Proberaum flüchten und der Drummer im Blutrausch ist🤔🤔😳😳🤪🤪
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Storys meines Gitarristen:

Da kann ich dir ganz andere Storys erzählen 🤘🏻😁
Unser einer Sänger hat sich mit unserm Drummer geprügelt, Drummer hat über sei Drumset kotzt, in Nürnberg hatten wir nen Proberaum da sind die Swinger reingestürmt und ham brüllt wir sollen leiser spielen, der Publikumsverkehr ist gestört....

That's Rock'n'Roll Baby...

:D :D :D :D :D
 
Geosammler schrieb:
Storys meines Gitarristen:

Da kann ich dir ganz andere Storys erzählen 🤘🏻😁
Unser einer Sänger hat sich mit unserm Drummer geprügelt, Drummer hat über sei Drumset kotzt, in Nürnberg hatten wir nen Proberaum da sind die Swinger reingestürmt und ham brüllt wir sollen leiser spielen, der Publikumsverkehr ist gestört....

That's Rock'n'Roll Baby...

:D :D :D :D :D
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Klingt fetzig. Wo in nbg bekommt man sowas geboten?
 
Slidemaster Dee schrieb:
Ich reagier ja sehr allergisch, wenn jemand meint, meine Texte kritisieren zu müssen. Mit Kritik am Gesang kann ich immer leben. Aber an meinen Statements fuhrwerkt mir niemand rum. Da hab ich auch schonmal fast ne gut laufende Band für draufgehen lassen. Kein Spaß für mich. Man kriegt mich als Sänger mit all meinen Texten und Aussagen oder gar nicht.
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Das würde für mich nicht passen. Überhaupt nicht. Komplett überhaupt rein gar nicht. Nicht nur, weil für mich alles streitbar ist, sondern auch, weil ich nicht akzeptieren könnte, dass in einer Gruppenarbeit irgendwas über meinen Kopf hinweg als unantastbar entschieden wird. Gute Ideen setzen sich von alleine durch und brauchen keinen Nachdruck. Alles andere ist streit- und verhandelbar.

Nick McNoise schrieb:
Wie gesagt, jede menschliche Handlung ist politisch.
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Ist das so?... Das klingt nach St. Pauli oder Soziologiestudium. Alles ist Struktur und in Strukturen eingebunden und alle sozialen Phänomene, Ideen und Handlungen können allein durch die Benennung ihrer sozialen Einschlüsse erklärt werden. Ich könnte mich noch darauf einigen, dass alles Handeln qua Definition nach Helmuth Plessner kulturell ist, im Sinne alles natürliche ist Natur, alles menschgemachte ist Kultur - aber nicht politisch. Das haben die lang begrabenen Aristoteles, Niccolo Macchiavelli und natürlich Karl Marx so betrachtet, aber weder Max Weber, Hanna Arendt und ich auch nicht. Ich kann mich dem Menschen- und Weltbild nicht anschliessen, dass der Mensch keinen freien Willen und keine Selbst- und Eigenbestimmung hat und nur in Strukturen denken und Handeln kann, ergo alles Handeln per sé politisch sein muss.

Arendt hat in Fragwürdige Traditionsbestände im politischen Denken der Gegenwart: Vier Essays (1957) etwas hierzu ausgeführt- "der Einzelne, das Individuum, ist von vornherein, also schon mit der Geburt, a-politisch". Und weiter: "Menschliches Handeln im Allgemeinen, also nicht im politischen Sinn, ist „das freie Tätigsein eines Menschen bzw. die Verursachung von etwas durch einen Menschen“, wohingegen das politische Handeln „menschliches Tätigsein im Bereich des Politischen ist.“ Sie sagt noch sehr vieles mehr, alles lesenswert. Meine Tätigkeit in der freiwilligen Feuerwehr ist nicht politisch. Meine Mitgliedschaft in einer Band ist nicht politisch. Ich will von Politik verschont bleiben, bitte.
 
So wie Die es hier beschreibst, klingt es so, als dürften die...ich drücke es mal provokant aus, " Deppen" die in DEINER Band spielen( dürfen) keine eigene Meinung haben....

Natürlich bestehe ich darauf, mit Menschen Musik zu machen, die mir und meiner Einstellung zu Politik Musik etc .
Entsprechen.
Aber da man nie 100% einer Meinung ist, muss man Kompromisse machen.
Und jeder hat ein Vetorecht was unsere Musik und Texte angeht.
Ich würde nie einen Song spielen hinter dessen Text ich nicht stehe.

Aber ich gehe mal davon aus, das Du es ähnlich gemeint hast....
 
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