ist immer schwierig tipps zu geben. gerade in zwischenmenschlichen geschichten und wenn man nur eine seite der geschichte hört.
aber so, wie ich das lese ist es egal, wo es in der alten band hakt. fakt scheint zu sein: ihr tretet auf der stelle, keiner scheint mehr wirklich motiviert zu sein, du hast keinen bock mehr und suchst was neues. anstatt ewig zu warten ob und wie es weitergeht, wer als nächster geht oder kommt, hätte ich gekündigt. in aller freundschaft versteht sich. ist doch nur ehrlich zu sagen: hey, die luft ist raus, der aufwand ständig zig km abzureißen für pillepalle, kosten, zeit usw. ist es mir nicht mehr wert. ich fahre gern die strecke und sogar hundert km weiter, um euch als freunde zu treffen, ein pils zu schlürfen, ab und an mal ne gepflegte session usw. aber als feste band klappt das offensichtlich nicht.
der schwierigste schritt ist immer die entscheidung. die, ich nenne es mal "innere kündigung" ins bewusste zu holen. ist die entscheidung erstmal getroffen, ist die umsetzung nur noch der kleinste teil. oft wundert man sich wie erleichternd der schritt ist, vor der man unbewusst vielleicht immer manschetten hatte (weil man angst hat gute freunde zu verletzen, nicht als der gelten möchte, der die band im stich gelassen hat usw). und vielleicht ist genau dass das problem eurer band. kann es nicht sein, dass ihr euch irgendwo alle vor einer entscheidung drückt? euer drummer scheint da noch der realistischste kollege zu sein.
ich würde das angebot der neuen truppe annehmen. allein schon um mal einen tapetenwechsel, neue leute, arbeitsweisen zu erleben. ist doch auch gänzlich unverbindlich.
dass die noch einen anderen basser einladen ist daher ok, davor würde ich nicht bang sein. finds sogar fair, dass die das vorher sagen. selbst wenn die sich hinterher für den anderen entscheiden: so what? sowas darf man nie persönlich nehmen. könnte ja genausogut sein, dass du noch ein zweites angebot hast
und wer sagt, dass der andere basser sich für die entscheidet? sieh dich nicht als bittsteller.
ich würde es also nicht als "casting" angehen, da verkrampft man nur, denkt vielleicht eher an den anderen basser, als an die jungs mit denen man gerade muckt. sieh es als unverbindliche, lockere session, auf die du dich stilistisch sogar vorbereiten kannst. trotzdem würde ich unter die 1. band einen strich ziehen, so kannst du im kopf auch wirklich frei für neues werden.
