absolutes Gehör

[Paulito]

Zitat:
Danke für die vielen Antworten, von Leuten, die es entweder nicht geschafft, nie versucht oder ihre Antworten von anderen Antworten abgeschrieben haben. Und an die, die meine Frage gar nicht erst gelesen haben.

Bitte.

Ich habe jedenfalls in meiner mittlerweile fast 30 Jährigen Tätigkeit als Berufsmusiker noch keinen einzigen Menschen kennengelernt, der das absolute Gehör mit irgendeiner Methode gelernt hat.

Wenn du was findest, lass mal hören.

Buuuummm,
Paul

 

[jhbass]

Zitat:Original erstellt von: Paulito
Bitte.

Ich habe jedenfalls in meiner mittlerweile fast 30 Jährigen Tätigkeit als Berufsmusiker noch keinen einzigen Menschen kennengelernt, der das absolute Gehör mit irgendeiner Methode gelernt hat.

Wenn du was findest, lass mal hören.

Buuuummm,
Paul

Hi, endlich mal ne vernünftige Antwort.
Ich gehe mal auf die Suche im Netz. Bis jetzt kenne ich nur den Kurs von David Lucas Burge http://www.perfectpitchpeople.com/. Ich hatte die Hoffnung, dass vielleicht der ein oder andere mal sowas probiert hätte.

Ich kenne zwei Menschen mit absoluten Gehör. Beide haben sehr früh begonnen ein Instrument zu spielen. Beide haben übrigens ganz erhebliche Vorteile beim relativ Hören.

lg Jh

@drop2 danke auch für deine ausführliche Antwort hat mir auch sehr geholfen

 

[Paulito]

Zitat:
Ich kenne zwei Menschen mit absoluten Gehör. Beide haben sehr früh begonnen ein Instrument zu spielen. Beide haben übrigens ganz erhebliche Vorteile beim relativ Hören.

Na klar, ein absolutes Gehör schadet sicher nicht.

Nochmal:
Wenn du die Zeit, die du in das absolute Gehör investierst, in die Entwicklung deines relativen Gehörs investierst, hast du wesentlich mehr davon.
Wobei das theoretisch auch kombiniert geübt werden kann.

Je besser dein relatives Gehör ist, desto unwichtiger wird dir das absolute erscheinen. Ist jedenfalls meine Erfahrung.

Übrigens bin ich ein großer "Gehörbildungs Fan".
Die Arbeit an meinem Gehör ist für mich mittlerweile fast wichtiger als das Üben am Instrument.

Buuuummm,
Paul

 

[Brassnut]

Einfach mal meinen Link komplett durchlesen.

 

[Paulito]

@Brassnut
Finde den Artikel eher nichts sagend, wie das meiste was über dieses Thema geschrieben wird….

Buuuuummmm,
Paul

 

[jhbass]

Zitat:Original erstellt von: Paulito

@Brassnut
Finde den Artikel eher nichts sagend, wie das meiste was über dieses Thema geschrieben wird….

Buuuuummmm,
Paul

Ich auch.
Durch die Umbenennung von absoluten in perfektes Gehör, wirkt der Text eher verwirrend und pseudowissenschaftlich. Aber danke für die Mühe.

 

[Brassnut]

"Sich ein absolutes Gehör noch nach der Kindheit zuzulegen scheint auch mit ausgiebigem Training nicht möglich. Es gibt zwar kommerzielle Trainingsprogramme, allerdings ist deren Nutzen bisher nicht bestätigt. Geiger könnten mögliche Ausnahmen sein. Sie trainieren sich eine starke Wiedererkennung bei 440 Hertz an, da sie ihr Instrument relativ zu diesem Ton, der A-Note, stimmen. Aber ein wahres absolutes Gehör kann man nicht durch Tonerinnerung entwickeln, so intensiv sie auch trainiert wird. Deshalb hält Nelson Freimer das absolute Gehör auch für "einen klassischen Fall, bei dem sowohl die Natur als auch die Pflege dieser Gabe notwendig sind"."

 

[schokomat]

Zitat:Original erstellt von: jhbass

Zitat:Original erstellt von: Paulito
Bitte.

Ich habe jedenfalls in meiner mittlerweile fast 30 Jährigen Tätigkeit als Berufsmusiker noch keinen einzigen Menschen kennengelernt, der das absolute Gehör mit irgendeiner Methode gelernt hat.

Wenn du was findest, lass mal hören.

Buuuummm,
Paul

Hi, endlich mal ne vernünftige Antwort.
Ich gehe mal auf die Suche im Netz. Bis jetzt kenne ich nur den Kurs von David Lucas Burge http://www.perfectpitchpeople.com/. Ich hatte die Hoffnung, dass vielleicht der ein oder andere mal sowas probiert hätte.

Ich kenne zwei Menschen mit absoluten Gehör. Beide haben sehr früh begonnen ein Instrument zu spielen. Beide haben übrigens ganz erhebliche Vorteile beim relativ Hören.

lg Jh

@drop2 danke auch für deine ausführliche Antwort hat mir auch sehr geholfen

Hallo,
diesen Kurs habe ich vor ca 20 jahren gehabt. Wurde damals in den englisch-sprachigen Magazinen exzessiv beworben.
Soweit ich mich erinnere, sollte man den Tönen verschiededen Farben zuordnen. Es ging mit dem fis los, da man es angeblich aufgrund der "dunklen" Farbe am einfachsten erkennt.
Zusammen mit einem Freund habe ich das ein paar Wichen genacht. Gebracht hat es aber nichts. Vielleicht waren wir auch zu ungeduldig oder haben was falsch gemacht. Ob andere damit ( wie es die Werbung suggeriert hat) damit Erfolg hatten, weiß ich nicht.
War schade uns Geld - war ha nicht billig.

Im Studium gab es einige Pianisten mit absolutem Gehör. Alle gatten schon früh angefangen.
Keiner konnte mir sagen, wie er das macht. "Ich erkenne es halt" war die gängige Antwort.
Einer davon hatte große Problem Stücke zu transponieren oder Intervalle zu benennen.

Ich glaube, je fortgeschrittener dad relative Gehör ist, desto schwieriger wird es, absolut Hören zu lernen, da man due Töne ja immer in Relation zueinander hört. Leichter wird es sicherlich, wenn man völlig unvorbelastet und naiv daran herangeht. Kinder haben es daher wohl am leichtesten.

Gruß
Schoko

 

[bassmansemi]

sehr spannendes Thema []

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass absolutes Gehör nicht erlernt werden kann, sondern einfach vorhanden ist oder eben nicht.

Bei mir z.b. ist das relative Gehör nicht so perfekt (trotz jahrelanger Gehörbildung), allerdings habe ich persönlich bei mir ein interessantes Phänomen festgestellt: ich habe als kleines Kind jahrelang Klavier gelernt und noch heute kann ich mit 95% Sicherheit erkennen, welche Tonart/Töne jemand spielt (vorrausgesetzt das Instrument ist korrekt gestimmt); das würde ich jetzt nicht als absolutes Gehör bezeichnen, sondern vllt als relativ-absolutes Gehör oder so [] ich glaube, das funktioniert bei mir einfach über die Klangfarbe, weil man eben seit frühester Kindheit den Klang gewohnt ist; bei z.b. einer akustischen Gitarre gelingt mir das korrekte Erkennen nur zu einem Bruchteil, bei elektronischen Instrumenten (auch einem gesampelten Grand) so gut wie gar nicht.....
Trotzdem, Fakt ist: mit dauerhaftem Training lässt sich das relative Gehör zu ungeahnten Fähgikeiten "erziehen"

 

[Jazzchris]

Bei mir ist das so: Ich kann mir Lieder in Originaltonart merken. Mit dieser Hilfe kann ich z.b. ein C pfeiffen, denn ich kenne die Anfangssequenz von "Dust in the wind", oder ein D " Sommer of 69". Während Musik läuft kann ich die Tonart nicht sagen, immer nur in Ruhe. Keine Ahnung, ob das ein absolutes Gehör ist, wahrscheinlich nur im Ansatz.

 

[orgeloli]

Teilabsolute Dinge gibt es nicht!
Entweder absolut oder relativ gut.

OLI

 

[miguel]

also... relativ gut, finde ich absolut genug...
[]

 

[Alesch]

Zitat:Original erstellt von: bassmansemi
Bei mir z.b. ist das relative Gehör nicht so perfekt (trotz jahrelanger Gehörbildung), allerdings habe ich persönlich bei mir ein interessantes Phänomen festgestellt: ich habe als kleines Kind jahrelang Klavier gelernt und noch heute kann ich mit 95% Sicherheit erkennen, welche Tonart/Töne jemand spielt (vorrausgesetzt das Instrument ist korrekt gestimmt); das würde ich jetzt nicht als absolutes Gehör bezeichnen, sondern vllt als relativ-absolutes Gehör oder so [] ich glaube, das funktioniert bei mir einfach über die Klangfarbe, weil man eben seit frühester Kindheit den Klang gewohnt ist; [...]

Ich habe mit dem 5. Lebensjahr begonnen, intensiv Klavier zu spielen. Da die Tonhöhe fest genormt ist, habe ich mir unbewusst die Tonhöhe merken können. Wann ich die Töne heraushören konnte, weiss ich nicht mehr. Es fiel mir zum Beispiel in der Schule bis zur 7. Klasse auf, dass der Musiklehrer nicht die Tonart gespielt hat, die im Notenblatt verwendet wurde. Der Musiklehrer hat mir immer kleinlaut Recht gegeben. Mein Cousin (Musikwissenschaftler) hat mit mir einmal einen Test gemacht und hat mir bestätigt, dass ich ein sehr gutes absolutes Gehör hatte. Was "bassmansemi" und "Paulito" geschrieben haben, kann ich voll bestätigen, dass ua. Klavierspielen hilft, das absolute Gehör zu bekommen.

So wie ich mir unbewusst das absolute Gehör antrainiert hatte, so schnell musste ich überrascht feststellen, dass man das absolute Gehör auch sehr schnell wieder verlieren kann. Nach einer musikalische Pause von mehr als 10 Jahren habe ich mehrmals festgestellt, dass ich teilweise grosse Schwierigkeiten habe, Töne richtig zu erkennen, vor allem wenn der Song in F-Dur/Moll bis A#-Dur/Moll geschrieben ist. Falls das heutzutage so ist, liege ich immer einen Halbton daneben. Ich bin mir sicher, ich könnte das wieder nach einer Zeit erlernen, aber dazu fehlt mir leider die Zeit.

Grüße Alex

 

[seele]

Ist zwar gerade auch nur Quellenloses Nachgeplapper (hab gerade keine Zeit nochmal den Artikel dazu raus zu suchen... war aber in einem wiss. Paper)... jedenfalls fasse ich mal zusammen: In dem Artikel wurde die Theorie vorgestellt, dass alle Kinder (die nicht gerade unter Amusie litten) mit einem absoluten Gehör auf die Welt kommen. Das brauchen sie in den ersten Lebensjahren zur Erkennung und Unterscheidung von Stimmen sowie um das Sprechen zu lernen. Diese Fähigkeit wird aber irgendwann nicht mehr benötigt und verkümmert daher. Kinder die sehr früh ein Instrument lernen bilden da wieder die Ausnahme; da sie in dem Bereich mehr trainiert werden ist die Wahrscheinlichkeit, das absolute Gehör zu behalten wesentlich höher. Ein Absolutes Gehör bringt einem außerdem nichts, wenn man keine Musik macht, bzw. nie ein Instrument oder abstraktes Musikalisches System (wie unsere Notenschrift zB.) gelernt hat um das Gehörte auch benennen zu können.

Wie einige Vorredner kenne ich auch nur die eine Methode für Leute, die eh schon ein gutes relatives Gehör haben: Morgens den Kammerton vom Klavier einprägen und über den Tag verteilt mehrmals nachkontrollieren. Sollte man irgendwann die Gedächtnisleistung gemeistert haben, ist das vergleichbar mit einem nahezu absoluten Gehör. In Wirklichkeit ist es natürlich weiterhin relativ, nur mit einem fixen Bezugspunkt. Ein Absoluthörer braucht das nicht und kann dir auch auf anhieb sagen, dass der und der Ton ein F# ist und dazu auch noch um 10 Cent zu tief... Trotzdem hat man es immer schwerer als jemand, der damit aufgewachsen ist und vergisst den Referenzton natürlich sehr schnell.

 

[Jost Halenta]

Ich habe in den letzten Jahren bei mir festgestellt, daß ich teilweise beim heraushören kurze Phrasen komplett richtig spiele und manchmal auch einen Ton auf der Gitarre richtig stimmen kann ohne Stimmgerät oder dem Vergleich einer anderen Saite, aber das klappt definitiv nicht immer. Ich versuche es zu trainieren, indem ich erstmal die verstimmte Saite nach "Gefühl" nachstimme und dann erst kontrolliere ob das richtig ist.

 

[valentin d]

das absolute gehör kann gelernt werden. der solfège dozent während meinem studium hat sich ein "a" antrainiert. du musst dir einfach über mehrere jahre jedesmal wenn du das haus verlässt eine stimmgabel ans ohr halten. obwohl der praktische nutze wie schon gesagt besten falls null ist. das absolute hören ist sicherlich kein vorteil.

 

[orgeloli]

Zitat:Original erstellt von: valentin d

das absolute gehör kann gelernt werden. der solfège dozent während meinem studium hat sich ein "a" antrainiert. du musst dir einfach über mehrere jahre jedesmal wenn du das haus verlässt eine stimmgabel ans ohr halten. obwohl der praktische nutze wie schon gesagt besten falls null ist. das absolute hören ist sicherlich kein vorteil.

Genau das ist ja nicht Absolut, sondern relativ.
Er hatt den Eindruck von 440 Hz auswendig gelernt und
da er ja dein solfege Dozent war, bestimmt auch alle Intervalle.
Somit hat er ein wirklich gutes relatives Gehör, aber kein Absolutes.

OLI

 

[jhbass]

Zitat:Original erstellt von: orgeloli

Zitat:Original erstellt von: valentin d

das absolute gehör kann gelernt werden. der solfège dozent während meinem studium hat sich ein "a" antrainiert. du musst dir einfach über mehrere jahre jedesmal wenn du das haus verlässt eine stimmgabel ans ohr halten. obwohl der praktische nutze wie schon gesagt besten falls null ist. das absolute hören ist sicherlich kein vorteil.

Genau das ist ja nicht Absolut, sondern relativ.
Er hatt den Eindruck von 440 Hz auswendig gelernt und
da er ja dein solfege Dozent war, bestimmt auch alle Intervalle.
Somit hat er ein wirklich gutes relatives Gehör, aber kein Absolutes.

OLI

Für mich war bis jetzt die Definition von absolutem Gehör, dass man Töne erkennen kann, ohne einen Bezug zu einem anderern herstellen zu müssen. Hier z.B. der Ton A. Wäre für mich ein klassischer Fall von antrainierten absolutem Gehör.

Ich habe hier noch einen Interessanten Text gefunden. Ich finde das Ergebniss sehr erstaunlich, deckt sich aber mit meinen Erfahrungen [URL]http://philomel.com/pdf/JASA_2011_130_4097-4104.pdf[/url]

ciao

 

[Soljanka]

Zum trainieren des relativen Gehörs gibts ne ganz nette App für das iPhone.
KARAJAN heißt die. Gibt eine Light-Version zum testen bzw anfangen.

 

[Metalfist]

Absolutes Gehör hat man von Geburt an.

Relatives Gehör kann man sich antrainieren.