5-Saiter: die leidige H-Saite

[oldschool]

Zuallerest: die folgenden Beobachtungen beziehen sich auf Light-Saitensätze, bei anderen Stärken fühle ich mich eher nicht zuständig -habe ich vielleicht mal drauf gehabt, spiel ich aber nicht ständig.
Ich habe schon häufig beobachtet, dass je nach Saitensatz sich der Charkter der H-Saite und das Einfügen in den Satz total ändert. Wenn man das nicht beachtet, wird diese Eigenschaft dann fälschlich dem Bass zugeordnet und man läuft komplett in die falsche Richtung ("bei dem Bass klingt die H-Saite mulmig").
D'Addario EXL -von besonderer Bedeutung, da oft Werksbesaitung: Die H-Saite hat weniger Mitten und mehr Tiefbass als die anderen Saiten, der Attack ist doller und das Sustain kürzer. Insgesamt durchaus noch brauchbar, aber fällt schon irgendwie aus dem Satz heraus. Das habe ich mit mehreren Sätzen auf auf meinem Elwood, dem Cort und dem Marleaux festgestellt, also kein Ausreißer.
RCocco: Die H-Saite passt von den Obertönen und vom Schwinungsverhalten zwar gut in den Satz, klingt aber wie schon 4 Wochen alt -keine Brillanz, zum Slap fehlt der Knack. In meinen Augen ein klares Foul insbesondere bei dem Preis.
Slinkys (auch Kobalt): ähnlich wie D'Addario EXL, aber weniger stark ausgeprägt. Außerdem fiel mir bei Slinkys wie bei GHS Boomers aber auf, dass hier die Brillanz zu den tieferen Saiten hin stärker abfällt als bei den Spitzenprodukten. Insofern passt die H-Saite dann schon fast wieder...

...und nun die Positivliste: gute H-Saiten haben für mich

Flats: Thomastik
SS: Fodera, Rotosound (da habe ich auch schon anderes gehört), DR HiBeams, Sadowky Blue Label
Ni und NPS: Fodera, DR Sunbeams, Elixier

Andere Erfahrungen oder Meinungen?

 

[schubi_neu_38615]

Habe andere Erfahrungen mit den EXL und Slinkys auf meinem Viersaiter gemacht (auf C-Standard und jetzt in BEAD). Die Dicke Saite hat sich recht gut und kraftvoll in das Gesamtbild eingefügt. Bei den Slinkys ist die dicke Saite etwas schneller stumpf gespielt gewesen, als der Rest ... aber gut, die wurde auch zu 40% von allen vier Saiten gespielt ...
Die EXL sind schon was älter jetzt und man merkt schon, dass weniger Obertöne kommen. Aber die anderen Saiten sind auch schon recht durchgenudelt. Die dicken Saiten haben in dem Tuning halt weniger Mitten, dafür finde ich, dass zumindest die EXL noch fett die Eier hat (die 125er kann sogar auf A runter ... ok, der Sound ist sehr scooped, aber total geil, wenn man Slipknot covert ). Viel hängt auch vom Verstärker ab, mein 13bass klingt im Proberaum z. B. untenrum viel definierter als zu Hause.

Ach ja, habe zwei Sätze von Pyramid, wo ich total von der B-Saite begeistert bin (126er)! Auf meinem Fretless sind NPS Saiten, da ist klanglich sogar die F# Saite (175er) noch sehr präsent! Und das nach einem halben Jahr! Auf meinem 13bass (fanned fret, hier sind die SS von Pyramid drauf) ist die 126er auf C auch nach drei Monaten noch sehr gut. Die 175er hört sich zu Hause schon sehr tot an, aber im Proberaum (an zwei 12er Fullranges plus 18er Sub) klingt die noch was lebhafter. Finde die aber nicht so gut wie die NPS 175 ...

 

[ThK]

Nutze je nachdem wie mir gerade in Richtung Klang ist die Nickel Plated Steel oder Stainless Stelle von Pyramid.
Hier dann in der Variante mit der .145 "H Saite".
Meiner Meinung nach ist in beiden Sätzen die H Saite echt gut und fügt sich bestens ein.
Brillianz war mir zu Beginn nen Deut zuviel was sich aber ja nach ein wenig spielen gut einpegelt

 

[pitsieben]

Meine Erfahrung ist, dass man am bässten zu einem Viersaiter greifen sollte, wenn man eine gut eingebundene H-Saite haben will. Der Unterschied zu einem Fünfsaiter ist in meinen Ohren deutlich größer, als er bei verschiedenen Saitensätzen oder Marken der Fall ist.
Ich habe einen Vierer Preci mit umgefeiltem Sattel (125-65) gespielt und es gab nicht einen ( in Zahlen O ) Fünfer, der die H-Saite so gut mitgenommen hat.
Elixier-Sätze konnten dieses Problem etwas kaschieren...mehr aber nicht. Dieses labberige, obszöne Pfund war bei 5ern immer da.

Ich lasse ihn im Moment aber wieder auf Standard umbauen, weil ich die H-Saite zu selten brauche und der Bass einfach zu gut ist, um rumzustehen.

 

[BassHead]

Was die HEAD-Besaitung auf dem Preci betrifft, kann ich die Erfahrung von pitsieben teilen. Das funktioniert ganz einwandfrei. Wobei ich mit meinem 5-Saiter-Jazzy (inzwischen) auch zufrieden bin. Die Ausgewogenheit zwischen den Saiten lässt sich zum einen durch Pickup-Justage verbessern. Auch hat es bei mir sehr viel gebracht, die Bässe am Amp etwas zurückzunehmen. Die H-Saite hat aber auch naturgemäß mehr Wumms, d.h. ein auf der H-Saite gespielter Ton wird immer etwas fetter klingen als der gleiche Ton auf der E-Saite. Das gilt ja generell für die jeweils dickere Saite.

Was die Saitenwahl betrifft, komme ich immer wieder auf Rotosound Steels zurück.

 

[schubi_neu_38615]

Was die HEAD-Besaitung auf dem Preci betrifft, kann ich die Erfahrung von pitsieben teilen. Das funktioniert ganz einwandfrei. Wobei ich mit meinem 5-Saiter-Jazzy (inzwischen) auch zufrieden bin. Die Ausgewogenheit zwischen den Saiten lässt sich zum einen durch Pickup-Justage verbessern. Auch hat es bei mir sehr viel gebracht, die Bässe am Amp etwas zurückzunehmen. Die H-Saite hat aber auch naturgemäß mehr Wumms, d.h. ein auf der H-Saite gespielter Ton wird immer etwas fetter klingen als der gleiche Ton auf der E-Saite. Das gilt ja generell für die jeweils dickere Saite.

Was die Saitenwahl betrifft, komme ich immer wieder auf Rotosound Steels zurück.

Bässe am Amp zurück nehmen ist die Wunderwaffe im Kampf gegen mumpfige Downtunings
Im Ernst, probiert es aus! Auch, wenn ihr einen aktiven Bass habt, nehmt die Bässe mal weg (Ausnahme ist der Stingray Pre ... der hat einen verdammt definierten Wumms!). Hatte hier zum Thema noch eine Unterhaltung mit @Atlas ... wenn er beizeiten seine Testergebnisse hier teilen könnte, wärs super

 

[cellkirk74]

Seh ich anders. Es liegt sehr wohl auch an der Fähigkeit des Basses, das Schwingungsverhalten von dicken Drähten gut umsetzen zu können. zB machen die gleiche Slinkys auf dem Bongo ne ganz andere Figur als zB auf nem ATK. Es liegt weitaus häufiger am schlecht eingestellten PU oder den falschen Ampsettings, wenn sich die Saiten nnicht einbinden.

 

[pitsieben]

Es liegt weitaus häufiger am schlecht eingestellten PU oder den falschen Ampsettings, wenn sich die Saiten nnicht einbinden.

Mag durchaus vorkommen, kann ich für mich zumindest ausschließen. Ich halte diese riesige Halsmasse für die Wurzel des Übels. Selbst H-Saiten, die von Fachleuten gefeiert werden, klingen für mich ständig, als kämen sie von einem anderen Instrument. Fürchterlich...ich kann diese weite Auslenkung, dieses Gewaber geradezu hören.

Der von dir erwähnte Bongo gehört zu den ganz, ganz wenigen Ausnahmen dieser (meiner!) Regel. Ich schein' da ein Sensibelchen zu sein. Ist ja sonst selten genug der Fall...

 

[Jop]

Die Erfahrung mit den Coccos (Nickel) kann ich leider teilen. Hatte die bestellt trotz dem hohen Preis, weil ich von der Haltbarkeit bei nem Viersaiter-Satz ziemlich begeistert war.
Auf dem 5-Saiter war die H-Saite nach einer Probe und ein bisschen zuhause spielen völlig durch, da kommt jetzt nur noch ein Plopp raus...die E-Saite fängt leider auch schon damit an.

Die Suche geht leider weiter. Ich denkm, ich werd mal die DRs ausprobieren

 

[beate]

Was aber in meinen Augen kein Widerspruch zu dem Tip zur Verstärker-Einstellung ist. Gerade gestern habe ich es gemerkt - auf einer fremden Anlage: EQ bei 75 etwas zurücknehmen und bei 125 ganz leicht anheben, und es klang wesentlich definierter - ich hatte das Bedürfnis, die Lautstärke zurückzunehmen.

Den 5-er spiele ich zur Zeit allerdings in E-C. Am besten kam ich mit der H-Saite zurecht, wenn diese vergleichsweise dünn war. Ist halt nur sehr schwer erhältlich, vor allem als Flat- oder Pressurewound.

 

[schubi_neu_38615]

Naja, gibt doch genug 125er (oder 126 von Pyramid). Gerade, wenn man tief gehen will, macht sich eine vernünftige Konstruktion bemerkbar. Es geht halt nicht nur um Halsmasse, sondern auch um Steifigkeit und Hals-Korpus-Übergang. Dünnere B-Saiten (120er, 118er) verlangen ein sehr gut einzustellendes Instrument, weil hier wabbelt es schon ordentlich ... aber eins ist auch klar, je dünner die Saite, desto mehr Obertöne werden produziert.

120er hab ich unter anderem bei Dunlop gefunden (SS und NPS), Rotos gibts auch in 115 und 120
118er gibts von LaBella und Thomastik
Saiten in Wunschstärke produziert der Pyramid Custom Shop (in SS, NPS, pure Nickel, Flats und Nylon Flats)!

Nach meinem "je dicker desto besser" Trip vor zwei Jahren finde ich dünnere Saiten mittlerweile viel besser.

 

[orgeloli]

Ich habe auf meinen 5-Saitern keine Probleme mit der H-Saite.
Die Werksbesaitung vom ATK 305, da waren damals noch keine Elixir drauf, war eigentlich schon in Ordnung.
seitdem habe ich auf allen 5'ern entweder Elixir 45-135
oder Optima plated Gold strings drauf 45-125

OLI

 

[W.A.S.P.chen]

Der für mich homogenste 5er-Satz ist bislang Elixir SS 45-130. Habe meinen Bogart seit 94 und war das erste Mal positiv überrascht von einer H-Saite. Ist nicht 100% bei den anderen, aber bislang am nächsten. Zu den teuren Saiten mußten sie mich bei Session aber auch belabern.

 

[schubi_neu_38615]

Ich habe auf meinen 5-Saitern keine Probleme mit der H-Saite.
Die Werksbesaitung vom ATK 305, da waren damals noch keine Elixir drauf, war eigentlich schon in Ordnung.
seitdem habe ich auf allen 5'ern entweder Elixir 45-135
oder Optima plated Gold strings drauf 45-125

OLI

Goldbeschichtete Saiten?

 

[Gast60969]

Goldbeschichtete Saiten?

Ja, 24 Karat - auf den Spuren von John Entwistle, Gott hab ihn seelig

 

[orgeloli]

Ja,
ich bin zu diesen Saiten gekommen, weil meine Freundin ein passendes Weihnachtsgeschenk gesucht hat.
Ich sagte, ich bräuchte Bass-Saiten, aber nicht irgendwelche, sondern eben Elixir.

Der Verkäufer hat das dann schamlos ausgenutzt:
besondere Saiten, mmh, das können ja blos die sein!

Fand die Teile aber gar nicht schlecht
und hab sie mittlerweile auchg auf 2 meiner Bässe aufgezogen, so als optisches Highlight.
klingen super die Teile, sind aber nicht ganz so langlebig wie Elixirs
und somit deutlich teurer.

OLI

 

[schubi_neu_38615]

Ja,
ich bin zu diesen Saiten gekommen, weil meine Freundin ein passendes Weihnachtsgeschenk gesucht hat.
Ich sagte, ich bräuchte Bass-Saiten, aber nicht irgendwelche, sondern eben Elixir.

Der Verkäufer hat das dann schamlos ausgenutzt:
besondere Saiten, mmh, das können ja blos die sein!

Fand die Teile aber gar nicht schlecht
und hab sie mittlerweile auchg auf 2 meiner Bässe aufgezogen, so als optisches Highlight.
klingen super die Teile, sind aber nicht ganz so langlebig wie Elixirs
und somit deutlich teurer.

Anhang anzeigen 2321

OLI

Wow, der schaut echt lecker aus ... fehlt nur noch eine PU-Kappe im Messing/Gold-Look für das Delano Ei

 

[oldschool]

@schubi83: EXL habe ich gerade noch auf dem Marleaux, und hier ist das definitiv schon etwas nervig mit den fehlenden Mitten, denn wenn ich den Bass so einstelle, dass er gerade noch gut zu hören ist, verschwinden die Töne auf der H-Saite im ungefähren. Das ist aber sonst mit den Fods nicht so. Pyramid ist aber sicher mal ein Tip, Thxalot.
@basshead: Das muss nicht so sein, wenn nicht irgendwo auf dem Weg die Bässe geboostet werden. Auf der anderen Seite finde ich bei fast allen 5-Saitern die G-Saite auch am problematischsten, die klingt meistens alles andere als voll und rund. Das kann mein Marleaux z.B. auch nicht richtig, der Elwood ist da schon viel bässer.
@cellkirk74 : Generell hast du sicher Recht, dass hier auch viel Mist gemacht werden kann! Allein die PU-Justage ist ja manchmal wirklich ne Sache von Zehntelmillimetern zwischen "fehlt einfach alles" und "zu knallig". Ich spreche hier aber von Zeug, dass ich verdammt gut kenne, auch, weil ich ständig herumschraube und die Änderungen beobachte.
@orgeloli : Die Maxima hat ich auch mal drauf, klangen gut, waren mir aber für den Preis zu schnell fertig...

 

[TimMasc]

Ich finde die G Saite auf problematischer, da sich bei den meisten 5-Saiter Hälsen das Holz auf der oberen Seite - tiefe Saiten - durch den höheren Zug meist mehr verdichtet, als auf der unteren Seite. Somit wird der Ton von der G Saite nicht so fett übertragen wie bei den tiefen Saiten. Darum verlieren viele 5-Saiten im oberen Register an Wumms.

Ist euch auch aufgefallen, dass Saiten nicht gleich Saiten sind? Ähnlich wie bei Saxophon Blättchen? Habe schon bei mehreren Herstellern, besonders bei den "handmade" Saiten, super ausgewogene und eher schlechter klingende H Saiten gehabt.

 

[schubi_neu_38615]

Ich finde die G Saite auf problematischer, da sich bei den meisten 5-Saiter Hälsen das Holz auf der oberen Seite - tiefe Saiten - durch den höheren Zug meist mehr verdichtet, als auf der unteren Seite. Somit wird der Ton von der G Saite nicht so fett übertragen wie bei den tiefen Saiten. Darum verlieren viele 5-Saiten im oberen Register an Wumms.

Ist euch auch aufgefallen, dass Saiten nicht gleich Saiten sind? Ähnlich wie bei Saxophon Blättchen? Habe schon bei mehreren Herstellern, besonders bei den "handmade" Saiten, super ausgewogene und eher schlechter klingende H Saiten gehabt.

Dass ne B-Saite einen höheren Zug hat, als eine G-Saite, halte ich für ein Gerücht ... im Gegenteil. Die G- und D-Saiten sind idR die Saiten mit dem höchsten Zug und die B-Saite hat einen viel geringeren Zug. Daran kann es glaub ich nicht liegen. Schon mal eine Pickup-Justage versucht?
Ich denke, den hohen Saiten fehlt es an Wumms, weil die nicht so fett sind (deswegen haben die Slinkys z.B. auch so ultra fette G- und D-Saiten ... die haben deutlich mehr Zug als A-, E- und vor allem B-Saite).