15“-Box ohne Wumms- was tun?

[Stratitis]

Nun ja.. eine geschlossene Box wird im Bassbereich dann sauberer und definierter klingen. Die Pfeifgeräusche durch diese Vogelbrutkastenlöcher stören dann auch nicht mehr . Selbst mit 3 Löchern 'a 5 cm liegt die Windgeschwindigkeit bei 250W rms weit über 60m/s. Pffffrrrrrtttttt....
34m/s gilt allgemein als Maximum, was man sich gönnen sollte und so unter 17m/s gibt es kaum noch Geräusche. Aber wehe, es hängt was im Strömungskanal.

Also.. bei gegebenem Volumen ergibt sich bei 75l und geschlossener Box eine untere Grenzfrequenz (-3d von ca, 65Hz und eine leichte Überhöhung um die 120Hz. Müsste eigentlich sehr voll und bassig klingen. Die BR-Abstimmung der aktuellen Box (um die 60Hz) bewirkt eine schmalbandige , deutliche Überhöhung bei 100Hz mit einem eigentlich gewaltigen WIrkungsgrad, aber einem rapiden Abfall unterhalb 70 Hz.
Eigentlich hat Raffi nix falsch gemacht.. bis auf die sehr kleinen Ports, die er sicherlich so berechnet hat, dass die Schallwanddicke dann der erforderlichen Tunnellänge entspricht.
Du könntest versuchen, statt der drei Luftlöcher 2 Tunnel D=100m und L= 80mm einzusetzen. Dann spielen Windgeräusche bei großem Pegel auch keine Rolle mehr.

Man sollte bei so einer kleinen Box aber nicht versuchen, da mit Gewalt Bässe unter 60Hz rauszuholen. Vielleicht den Bereich um 100Hz mit einem Grafik schmalbandig absenken, damit merh Luft für die tieferen Freqeunzen bleibt, aber keinesfalls bei Tiefen um 40Hz- 60Hz herum noch boosten.

 

[Ochsenblut]

Naja - in einer geschlossenen Box liefert der Sica auch nicht mehr Bass - klingt aber vielleicht trotzdem ganz gut.

Ansonsten bin ich ganz bei Stratitis: Aus den 75 Litern kann man keinen extremen Tiefbass rausholen, aber mit der angebegebenen Änderung der Reflexöffnung kann da schon noch was passieren. Noch lauter wird übrigens der Kappalite 3015 LF in dem 75-Liter Gehäuse, der kann nochmal 3dB mehr als der Sica. Aber wahrscheinlich fällt die Box vorher auseinander.
Meiner Ansicht nach ist Tiefbass aber immer lästig und störend und trägt überhauptnix zur Musik bei.

Alternativ könntest du einen Holzboden in den neuen Proberaum einziehen...

 

[f_luxus]

Meiner Ansicht nach ist Tiefbass aber immer lästig und störend und trägt überhauptnix zur Musik be

+1

 

[Ray Mahogany]

Um den Tiefbass geht's dem TE ja gar nicht, ihm fehlt der typische 15er-Druck!

Für @m3basz wichtig zu wissen ist:
Das Gehäuse ist dafür definitiv zu klein!
Blöderweise braucht der Sica wohl ein verdammt großes Volumen, damit er klingen kann, wie Du es wünschst...also ist ein neues Gehäuse nicht unbedingt der bässte Weg zum guten Sound.

Ergo: Sieh Dich nach ner anderen Box um, hier im Flohmarkt/Kleinanzeigen schwirren doch einige rum!

 

[zeppo3000]

Wenn der Sica laut Stratitis' Aussage eh schon einen sehr ordentlichen Wirkungsgrad hat, könnte man auch über eine 215er als Ersatz nachdenken...
Hast Du den Stack schon mal in eine Ecke des Proberaums gestellt? Meistens wid das zu wummerig, in Deinem Fall könnte es genau richtig sein, evtl. in Kombination mit dem Verschließen der Reflexöffnungen.

 

[Ochsenblut]

Um den Tiefbass geht's dem TE ja gar nicht, ihm fehlt der typische 15er-Druck!

Für @m3basz wichtig zu wissen ist:
Das Gehäuse ist dafür definitiv zu klein!
Blöderweise braucht der Sica wohl ein verdammt großes Volumen, damit er klingen kann, wie Du es wünschst...also ist ein neues Gehäuse nicht unbedingt der bässte Weg zum guten Sound.

Ergo: Sieh Dich nach ner anderen Box um, hier im Flohmarkt/Kleinanzeigen schwirren doch einige rum!

Nee, das ist zu schnell geschossen. Ich spiele einen 15er Faital in einer 65-Liter-Reflexbox und da fehlt überhauptnix, der Unterschied zum 12er in ähnlicher Box ist deutlich vernehmbar. Und in der Simulation sieht der Sica in 75l/@45Hz genauso aus wie mein Faital.

Fazit: Erstmal die Abstimmung entsprechend Stratitis' Vorschlag ändern und dann weiterschauen.

 

[BASSTOWN]

@m3basz
du kannst mich gerne per mail kontaktieren. Wir finden eine Lösung für dein Problem.

Generell wird es einen Sinn gehabt haben weshalb ich die Box so konstruiert habe. Ich kann mich jetzt nicht an den konkreten Fall erinnern aber mit der Dimensionierung von Bassreflexöffnungen kann man eine Box auf bestimmte Parameter hin abstimmen. So wird es wohl mit deiner Box gewesen sein.

Interessanterweise kann man in einer Box sowohl mit kleinen als auch mit großen Bassreflexöffnungen in der Simulation die gleiche Übertragungskurve realisieren. In der Praxis jedoch werden sie völlig unterschiedlich klingen. Bei kleinen Bassreflexöffnungen ist in Relation zum Gehäusevolumen und Mittenschallpegel ein geringerer Basspegel zu erwarten als mit großen Öffnungen. Damit kann man eine Box auf räumliche Gegebenheiten, Equipment wie Amp und Bass einstellen, damit der Sound rauskommt der gewünscht wurde. Fetter bauchiger Bass oder schlanker und präziser Bass, kann man alles entsprechend einstellen. Ändern sich jedoch Raum und Equipment kann eine Box völlig anders klingen.

Das der Sica recht kleine Öffnungen hat, muss wohl bei der Konstruktion so gewollt gewesen sein, um eine bestimmte Charakteristik zu erreichen. Sollte diese jetzt aufgrund deiner genannten Veränderungen nicht mehr passend sein, helfe ich gerne bei der Dimensionierung einer neuen Bassreflexabstimmung. Schreib mich einfach an
LG
Raffi

 

[schneebass]

BT - da werden sie geholfen....

nach meinen amp tests/fragen, werde ich mich den boxenfragen widmen... das hat dann noch potential bis ins grab, denke ich

was ihr hier schreibt sind sowas von böhmische dörfer....

 

[m3basz]

Ich habe bei Raffi gerade angefragt. Werde über das Ergebnis hier dann berichten.

 

[Gallier]

Wow....Hut ab, das ist Support

 

[m3basz]

So, erster Test mit geschlossenen Ports ( daswar auch Raffis erster Voschlag): siehe da, es klngt tatsächlich statter und runder- allerdings muß der Eq um 50/60 Hz ziemlich angehoben werden. Tiefbass bleibt auf 0- bringt nix.
Die Band hatte jedenfalls nicht mehr viel auszusetzen. Für moderate Lautstärken auf jeden Fall eine Alternative.
Ich melde mich wieder.

 

[Stratitis]

Na siehste.. In der Praxis lässt sich eine Box mit einem sanft abfallenden Bassbereich besser handhaben als eine mit einem fetten schmalen Buckel. Wenn Du es durch etwas mehr Watts am Amp ausgleichen kannst, ist doch alles optimal. Selbst die große SVT810 geht unterhalb von 80Hz deutlich in die Knie, aber gerade das macht sie auf der Bühne bei richtig Lärm so beherrschbar. 50 Hz ist für einen E-Bass schon ein sehr tiefer Bereich. Da tut sich auch noch nicht so sehr viel, wenn man sich das Signal auf einem Spectrum-Analyzer anschaut. Der Grundton der E-Saite (40Hz) spielt kaum eine Rolle, weil die 2. und 3. Harmonische (80 und 120Hz) viel stärker im Pegel sind. Beim 5-Saiter tut sich kaum was unter 60Hz. Wenn du den Low-Mid Bereich breitbandig etwas boostest, schiebt das die Box noch weiter nach vorne. Eventuell auch mal einen guten Compressor ausprobieren.. Der Pumpernickel kann sowas übrigens prächtig. Da sind so subtile Einstellungen möglich, dass man das Eingreifen der Schaltung beim Spielen kaum wahrnimmt, aber unheimlich Druck verloren geht, wenn man das Ding ausschaltet. Wie gesagt.. ich spiele mit einer TL606-Typ-Box und vermisse dort überhaupt keinen Tiefbass. In den Tiefmitten ist da Druck ohen Ende, sodaß ich auch gegen den lauiten Drummer und zwei Klampfer bestehen kann. Würde ich dort den 50Hz.Bereich noch richtig pushen, klingt das zwar alleine ganz nett, würde aber in der Band nur wummern und der ganze Punch ist weg, weil der Speaker viel zu viel mit unnötigem Tieftonmüll beschäftigt ist und kene Reserven mehr für das Wesentliche hat. Der gute Band-Basssound ist oftmals viel trockener und mittiger, als man sich das alleine jemals einstellen würde.

 

[BASSTOWN]

Anbei füge ich mal eine Grafik bei, um die Zusammenhänge zu verdeutlichen. Die rote Kurve zeigt die Simulation der originalen Box von m3basz. Sie ist auf Kompaktheit getrimmt mit dem bestmöglichen Bassfrequenzverlauf für die vorgegebene Gehäusegröße. Wie ersichtlich wird, ist keine nennenswerte Wiedergabe unter 70 Hz möglich. Die Parameter des Sica Treibers in diesem Volumen sind der begrenzende Faktor. Der Bass wurde hier mit der Bassrefelxabstimmung etwas aufgebläht, um den Abfall unter 70 Hz zu kompensieren. Sprich die Box soll erwachsener klingen als sie in Wirklichkeit ist . Zu größe Portöffnungen hätten in dem kleinen Volumina den Bass unpräzise und bollerig klingen lassen.

Die grüne Kurve zeigt den Frequenzgag der Box als geschlossene Variante (nach der Modifikation von m3basz). Hier lässt sich etwas erreichen in dem man 50/60 Hz mittels Amp etwas boostet.
Tiefbass ist jedoch nicht möglich. Man sollte sich nicht täuschen lassen, obwohl die rote Kurve einen lauteren und druckvolleren Bass suggeriert, ist die schwarze Kurve letzlich die Kurve die am meisten Druck erzeugt, weil die Frequenzen bis 40 Hz angeregt werden. Hat in etwa den Effekt wie wenn man zu einem kleinen Lautsprecher der bis 70 Hz spielt einen Subwoofer dazuschaltet.

Die schwarze Kurve zeigt die Box wie ich sie idealerweise abgestimmt hätte, wenn die Gehäusegröße von knapp 140 Liter eine untergeordnete Größe spielen dürfte. Die Bassreflexöffnung ist mit 150 cm² entsprechend konfiguriert. Man sieht das der Bereich unter 70 Hz noch genügend Eergie abgibt, um in Verbindung mit der Öffnung einen druckvollen Bass zu erzeugen.

 

[MrTommyGrowls]

Die Simu sagt: Größere Box bauen mit über 100 Liter um einen besseren Kompromiss in Richtung "Erwachsen klingen" und "Schub" zu erreichen.

 

[Stratitis]

"Optimal" aus Hifi oder PA-Sicht wäre hier die geschlossene Variante. Da würde sich sogar das lockere Füllen mit Speakerdämmwatte lohnen. Dadurch wird das virtuelle Volumen der Box bis zu 20% vergrössert und der Buckel bei 100HZ wird plattgedrückt. Dadurch wird die Tiefenwiedergabe noch sauberer und transparenter und nebenbei wird Mulm durch interne Reflexionen in der Box reduziert. Statt teurer Spezialldämmwolle vom bei Vollmond geschorenen bengalischem Pelzniesser könnte man es mal mit ganz simpler Aquarium-Filterwatte ausprobieren.Die ganze Box muss dabei locker gefüllt sein. Nachteil kann aber sein, dass der Sound dann sehr trocken wird. Halt sehr neutral, aber sehr gut am Amp formbar. Es kann aber auch von Vorteil sein, wenn durch den Wegfall von Dröhnresonanzen im Midbereich der Bass klarer zum Vorschein kommt.

Zu den Grafiken:
Dieser dicke Boost, der sich durch Resonanzüberhöhung ergibt, sorgt zwar für einen sehr fetten Sound, aber ich habe bislang da eher Probleme statt Vorteile mit gehabt. Alle Speaker mit einem EPB kleiner 80 (also Resonanzfrequenz / QTS) verhalten sich so. Der Eminence BP102 verhält sich ähnlich in einer BR-Anordnung. Meine 2x10 Box produziert einen dicken, aber recht breitbandigen Boost von ca 4-5dB im Bereich von 60-100Hz. Klingt richtig dick und bassig.... für die Bassdrum! Beim Bass stört dieser Bereich tatsächlich, weil er zu starken Mulm verursacht und den Drums ins Gehege kommt. Prima Subwoofer oder Partybox, das Teil, aber nicht so optimal für E-Bass.
Diese Anhebungen sind immer mit "Überschwingern" verbunden, die sich durch eine gewisse "Nachhallzeit" darstellen, was sich schnell durch einen "boomy"-Sound äussern kann, den man mit dem EQ schlecht in den Griff bekommt.

 

[Mudskipper]

Der Eminence BP102 verhält sich ähnlich in einer BR-Anordnung. Meine 2x10 Box produziert einen dicken, aber recht breitbandigen Boost von ca 4-5dB im Bereich von 60-100Hz. Klingt richtig dick und bassig.... für die Bassdrum! Beim Bass stört dieser Bereich tatsächlich, weil er zu starken Mulm verursacht und den Drums ins Gehege kommt. Prima Subwoofer oder Partybox, das Teil, aber nicht so optimal für E-Bass.

Kommt auf das Einsatzgebiet an. Ich meine in meiner 1x10 ist dieser Speaker verbaut - und dort ist er für den speziellen Gebrauch genau richtig! @BASSTOWN Raffi, vielleicht weiß Du as noch, eine kleine weisse 1x10 Box fürs Wohnzimmer, geschlossen ohne Horn.

Auftrag war eine möglichst kleine Box die in einem Wohnzimmer so groß und fett wie möglich klingt. Bei Zimmerlautstärke ist das Ding klasse. Ja, die Box ist jetzt kein Detail oder Lautstärkewunder (ich glaube 92Db/m steht hinten drauf), soll sie aber auch gar nicht sein. Viel mehr simuliert sie so einen Ton, wie man ihn eher live hat.
Und geschlossen, geschlossene 10er finde ich einfach super.

 

[Stratitis]

Ich schrob ja auch "Bassreflexbox". Die von mir damals gebaute Kiste bringt es auf gemessene und nicht simulierte 96dB 1W/1m bei 50Hz...
Damit ist sie in dem Spektrum lauter als meine EV15"-Box. Wie gesagt.. als PA, Drumfill etc. geile Box. Nur für Bass halt zuviel Bass
Klar.. in einem kleinen geschlossenen Gehäuse klingt der Bursche ganz anders! Da kommt noch hinzu, dass er von den Obertönen so klingt wie ein Fuffzehner oder gar 18"-Speaker, nur halt in leiser.
Als Geheimtipp kann man den BP102 auch als Bass in einer 3-Wege Hifi-Box einsetzen. Im richtigen, großen BR-Gehäuse spielt er sauber und linear bis 35Hz runter (-3d. Was schönes für Freunde von Röhrenendstufen etc. 92dB/1W ist für eine Hifi-Box schon richtig anständig! Bei dem Low-End darf man allerdings keine riesige Belastbarkeit erwarten. Bei 70W ist langsam mit der Auslenkung Schluss

 

[m3basz]

Dadurch wird das virtuelle Volumen der Box bis zu 20% vergrössert und der Buckel bei 100HZ wird plattgedrückt. Dadurch wird die Tiefenwiedergabe noch sauberer und transparenter und nebenbei wird Mulm durch interne Reflexionen in der Box reduziert.

Sauberer ist der Ton tatsächlich geworden, aber bei linearer Ampeinstellung war zu wenig Druck da. Auffallend war für mich, daß die Box auf den Eq dann aber besser ansprach als vorher. Ich denke, ich werde den Komproriss suchen und wohl bei einer neuen Box von ca. 120 l Vol. landen.

 

[Stratitis]

Wozu hat dein Amp eigentlich einen EQ? Niemand wird zu linearer Ampeinstellung gezwungen!

 

[FF]

Ich denke, ich werde den Komproriss suchen

Das wird nicht leicht, ein halbes BR-Loch zu sägen...