Zwei-Finger Technik

[-alex-]

Hallo zusammen,
ich würde gerne mal Feedback von anderen Bassern erhalten, welche Zwei-Finger Technik ihr benutzt.
Es sind ja unterschiedliche Techniken in verschiedenen Büchern zu finden.
Da wäre einmal die Version mit
Zeigefinger - Mittelfinger - Zeigefinger - Mittelfinger...
und dann noch
Mittelfinger - Zeigefinger - Mittelfinger - Zeigefinger...
Ist ja klar das nichts wirklich falsch und nichts wirklich richtig ist, aber ich würde gerne mal verschiedene Meinungen einholen.

 

[Obiwotz]

Ist denke ich grundsätzlich völlig wurscht.
Hängt vom Sound und vom Pattern ab.
Der Zeigefinger klingt anders, als der Mittelfinger oder Ringfinger. Betonte Noten spiele ich meistens mit dem Zeigefinger (im Downbeat z.B. die 1). Wenn ein Pattern auf dem Offbeat beginnt, nehme ich eher den Mittelfinger. Bei bestimmten Patterns (Walk, Motown) spiele ich auch mal nur mit Zeigefinger.
Bei Patterns auf zwei unterschiedlichen Saiten (Oktavwechselgeschichten oder Quinten) spiele ich z.B. den unteren Ton fast immer mit dem Zeigefinger.
Bei schnellen Saitenwechseln von oben nach unten spiele ich meistens einen "Drop", d.h. den gleichen Finger auch für den Ton auf der tieferen Saite verwenden, "durchziehen". Geht auch über 4 oder 5 Saiten. Schöner Effekt.

Viel wichtiger als die Reihenfolge der Finger ist die Anschlagart:
1. "Fingermenge": spitz, und wenig Finger für hellen Sound - fett, mit dem gesamten vorderen Fingerglied für satten Bottom und Mitten.
2. Ansclagswinkel:
- Finger flach: Softerer Anschlag (wenn horizontal "gestrichen"), knochig, mittig, funky (wenn vertikal gedrückt)
- Finger steil (in L-Form): punchiger, tiefmittiger soul und motown Anschlag.
3. Anschlagstärke

Diese Sachen sind für differnzierten Sound viel wichtiger, als eine pauschale Reihenfolge der Finger.

 

[König Hurz]

Mittelfinger zuerst!
Keine Ahnung warum, hab ich auch vorher nie drauf geachtet, fällt mir jetzt erst auf.[]

 

[Bass-fre@k]

bei verschiedenen läufen dreht sich das doch um, wenn zb ungerade zahl, oder raking? (heißt das so?) macht.
lg

 

[Kingpin]

Mir ist das eigentlich ziemlich egal.. spiel aber eh mit drei Fingern.. da verschiebt sich das eh laufend..
Ist imo wohl auch am besten wenn man die Bewegung der Anschlagshand so verinnerlicht hat, dass man da nicht mehr drüber nachdenken muss.

 

[rabarvek]

Ich finde es wichtig, bewusst beides zu üben.

 

[da-dum-bapp]

wenn ich sehr schnell spielen muss schummle ich ein bisschen Ich schlag sie Saite dann beim zurückziehen des Fingers nochmals an, also:

Zeigefinger runter, Mittelfinger runter, Zeigefinger hoch, Mittelfinger hoch

Problem ist, dass man beim zurückziehen meistens der Fingernagel die Saite mit anschlägt. Das klingt dann etwas aggressiver, wie mit nem Plek. Allerdings ist man auf die Weise auch so schnell, dass das kein Mensch mehr raushört (zumindestens ich nicht), in der Band erst recht nicht. Aber die feine englische Art ist es nicht

 

[edel]

also ob man mit zeige- oder mittelfinger anfängt ist wurscht. man sollte das eh so üben, dass man keinen unterschied hört zwischen den beiden. also anfangs das pattern auf beide arten üben und eben mit wechselnder betonung, am besten gleich rhythmus-riffs verwenden, wie sie die schlagzeuger fürs snaredrumüben verwenden, wo die betonung immer wechselt. also mal auf die eins, dann auf die eins-und etcetc. da kann man ja tausende patterns entwickeln. dann läuft das alles mit der zeit automatisch und geschmeidig, ohne dass man was dabei überlegen muss.
greez
edel

 

[drgontzo]

Mein Lehrer hat ja mal gesagt das man, dass es wichtig ist die Finger wirklich abwechselnd zu benützen. Man sollte das auch mit allen 4 Fingern + Daumen üben (in den verscheidensten zusammensetzungen).
eigentlich hat er nur einmal gesagt was man tun sollte, wenn man eine Saite höher geht mit dem Zeigefinger (oder Mittelfinger, weiß ich nicht mehr kann aber nachfragen wenns wen interessiert) nach unten gehen.

Ich versuche einfach das zu verfolgen und benutze die finger so wies kommt, nur immer schön im wechselschlag

 

[BigB]

Beim Bassspielen gibt es nicht die Technik. Ich habe festgestellt, dass es viele verschiedene Anschlagstechniken gibt.

Ich betrachte hier mal die die Anschlagtechnik der klassischen Gitarre: Hier kommt es - Francisco Tarrega/Andrés Segovia haben diese Anschlagtechnik vervollkommnet - zuerst einmal auf die richge Haltung des Instrumentes zum Körper bzw. der Anschlagshand zum Instrument an, so dass letztendlich die Anschlagsfinger genau senkrecht zu Saitenrichtung verlaufen. Hierbei bewegen sich die Anschlagsfinger parallel. Weiterhin werden bei der klassischen Gitarre die Saiten vorwiegend mit dem Fingernagel angeschlagen, wobei unterschieden wird, ob der anschlagende Finger nach dem Anschlag auf der nächsthöher liegenden Saite (das ist die nächste tiefer klingende) zu liegen kommt oder nicht.

Dies alles gibt es in der Form beim Bass nicht - wer setzt sich schon mit einem Fußbänkchen auf die Bühne und hält sein Instrument im fast 45°-Winkel?
Es gibt zwar einige Bassisten, die versuchen teilweise diese Gitarrentechnik auf den Bass anzuwenden (z.B. Sting), aber das funktioniert meiner Meinung nach nur sehr entfernt.
Auch kann man diese Techniken nicht anwenden, wenn der Bass an den Knien hängt.

Viele Bassisten schlagen mit gestreckten Zeige- und Mittelfinger an. Ein gleichmässiger Wechselschlag ist dabei aber nur dann möglich (Zeige- und Mittelfinger sind ja ungleich lang), wenn man das Handgelenk etwas kippt d.h. anwinkelt, so dass die Kuppen beider Finger den gleichen Abstand zu den Saiten haben.

Deshalb mein Rat:

Versuche flexibel zu bleiben:
Spiele Wechselanschlagsübungen mal beginnend mit dem Zeigefinger, mal mit dem Mittelfinger, also:

i-m-i-m-i-m....

oder

m-i-m-i-m-i...

Wenn man will, das gibt es eher selten, kann man noch den Daumen mir einbringen.
Letztendlich wenn Du mit anderen zusammen spielst und ein Stück läuft, hast Du keine Zeit, um Dir über den Anschlag Gedanken zu machen und dann geht das alles automatisch, vermutlich dann aber unbewusst so wie Du es gelernt hast und ich glaube dann geht es auch automatisch, wie es am sinnvollsten ist.
Hast Du einen Lehrer, dann höre auf Ihn, er hat (so hoffe ich doch) schon eniige Erfahrung und manches ausprobiert, und weiß dann was das Optimum für Dich ist.

 

[J.B.Ecker]

Hallo!
Denke es ist wichtig den Wechselschlag in allen Kombinationen zu üben, damit man gerade bei schnelleren vertrackten Passagen später nicht mehr drüber nachdenken muss welcher Finger als nächster dran ist,
ausserdem kann man die, beriets von Obiwotz beschriebenen Soundpotentiale der Finger viel besser ausnutzen.

Grüsse,

J.B.E.

 

[Bass-fre@k]

Zitat:Original erstellt von: da-dum-bapp

wenn ich sehr schnell spielen muss schummle ich ein bisschen Ich schlag sie Saite dann beim zurückziehen des Fingers nochmals an, also:

Zeigefinger runter, Mittelfinger runter, Zeigefinger hoch, Mittelfinger hoch

Problem ist, dass man beim zurückziehen meistens der Fingernagel die Saite mit anschlägt. Das klingt dann etwas aggressiver, wie mit nem Plek. Allerdings ist man auf die Weise auch so schnell, dass das kein Mensch mehr raushört (zumindestens ich nicht), in der Band erst recht nicht. Aber die feine englische Art ist es nicht

hä, das versteh ich nicht ganz? du spielst mit Zeige und Mittelfinger so, wie bei double thumbing? also im prenzip... oder als wär es ein plek?
lustig hab ich ja noch nie gehört/gesehn oder so...
aber glaub mir, dass kann man schon raushören, denke ich mal..

hmm wie kommst du auf sowas? also wenn ich mir das so überleg (hab noch nicht ausprobiert, werde ich aber machen), dann braucht das doch bestimmt lang zum üben.. hmm

lg

 

[pr1mo]

Moment, bestandsaufnahme für mich
Also ich fass das mal so auf das du dann quasi Abwechselnd die Saiten mit Fingerkuppe und Dingernagel anspielst? Könnt ich mir nie vorstellen klingt dann doch total ungleichmäßig.