Zurück zum Viersaiter?

[Dr. bss]

Sowas habe ich damals, als 4er-Spieler auch immer behauptet.
Mittlerweile spiele ich überwiegend 6er, sehr oft 5er, sehr selten 4er.
Klanglich klingen alle geil. Das Märchen vom besser klingenden 4er ist leider ein Märchen. Natürlich ist alles Geschmackssache und es muss den Kontext passen. Aber generell klingen alle gleich gut.
Man muss nur alle gleich gut spielen können, das kann den Unterschied machen....

Also ich habe aktuell 3 Pärchen, bei denen ich jeweils einen 4- und einen 5-Saiter habe (Sire V7 jeweils mit Eschekorpus und Mapleneck, Yamaha BB 604 und 605, Yamaha BB 414 und 425).
Der 5-Saiter klingt bei allen ein wenig anders als der 4-Saiter. Die Unterschiede sind sicherlich subtil, aber sie sind vorhanden.
Was im einzelnen besser oder schlechter klingt ist natürlich Geschmackssache.

 

[cwegy]

Ja

@Realdeal Ich relativiere mein „Ja“, weil ich „klingt anders“ mit „klingt schlechter“ verkopfwechselt hab.

 

[Basspekoe]

Daran liegt es bei mir sicherlich nicht. Ich bin aber der Meinung, dass schon alleine der kräftigere Hals einen Soundunterschied zum 4 Saiter macht.

Etwas mehr Masse macht auch einen dichteren Ton. Das hast du auch, wenn du zwei 4-Saiter nimmst, bei denen der eine 1/2 Kilo schwerer ist...

Fragt sich halt, was einem besser gefällt...

Meine Yamaha 5er haben knapp über 4kg. Die klingen alleine schön offen und dynamisch. In der Band klingen die ebenfalls gut.
Meine Yamaha 6er haben ca. 5,3kg. Wenn ich die direkt mit den 5ern vergliche, kacken die 5er ab. In der Band gehen die 6er durch, wie ein heisses Messer durch Butter. Der Ton steht wie eine 1 und in Sachen Ausgewogenheit sind die unerreicht.

Das gleiche hatte ich mit zwei 4-Saitern. Der eine JJ war klasse, wog ca. 4kg klang sehr spritzig. Der zweite wog gut 1kg mehr und in der Band war er einfach völlig überlegen. Der hat den leichteren praktisch deklassiert...
Das ist der Grund, warum ich schwere Bässe mag.
Allerdings gibt es auch Situationen, wo z.B. die leichteren 5er spitze klingen und ich sie dort sogar bevorzugt einsetze.

Und natürlich spielt sich ein 5er oder 6er ganz anders, als ein 4er. Das merke ich ja selbst, obwohl ich mich auf allen sehr wohl fühle.
Beim 4er langt man gerne ordentlich rein. Beim 6er spielt man meisten weniger aggressiv. Das macht auch schon was aus...

 

[5Bässer]

Die Erfahrung mache ich auch. Masse klingt prinzipiell mächtig, wobei beim 6er der massigere Hals eine besondere Rolle spielt. Der schwingt halt anders.
Mein Black Buster Custom 6 hat einen leichten Body und einen wirklich supermächtigen Hals, klingt absolut brachial und knackig mit seinen 4 kg.
Meine beiden schwersten Bässe (Vigier Arpège 6 und Ibanez BTB406 6er) haben nicht diese superschnelle Ansprache, fühlen sich klanglich aber untenrum (tiefste Tiefbässe) noch etwas fundamentaler an.

Interessant ist aber auch folgendes: Ich hatte den Ibanez BTB405 und hab ja den BTB406. Die sind dermaßen unterschiedlich, dass man sie eigentlich nicht vergleichen kann. Den 405 fand ich korrekt und sauber klingend, aber eher farb- und charakterlos. Der ansonsten ja vollkommen baugleiche 6 ist eine völlig andere Liga und klanglich eine Macht, unerwarteterweise. Wie ein völlig anderer Bass. Das hat mich damals wirkllich sehr gewundert. Könnte aber auch daran liegen, dass der 6er noch in Korea gebaut wurde, denen man ja aufgrund der Holzqualität tatsächlich sehr gute Eigenschaften nachsagt. So ganz klar ist mir das allerdings nicht. Der 5er mußte dann zügig gehen. Der 6er hat sich auch auf der Bühne sehr gut gemacht und wird nicht mehr gehen.

 

[TomW]

4 oder 5 Saiten?
Wenn es schnell oder kompliziert wird, nehme ich lieber den Vierer ... da fühle ich mich sicher, kann quasi "blind" spielen ....

Aber ein Fünfer hat natürlich auch seine Vorteile ... ich hatte vor ein paar Jahren den ersten Versuch unternommen, der jedoch mit einem Fender Dimension kläglich gescheitert ist .... letztes Jahr habe ich mir dann einen Yamaha TRBX 505 geholt, mit dem es nach den ersten Versuchen ganz gut geklappt hat ... geholfen hat mir, dass ich im Laufe der Zeit mein Spiel umgestellt hatte auf Lagen und damit jetzt über alle fünf Saiten agieren konnte ....

Wirklich "klick" gemacht hat es allerdings, als ich mir vor ein paar Monaten einen gebrauchten Ray 35 aus dem Flohmarkt geholt hatte ... nicht nur, dass der Musicman-Clone einen besseren Sound hat als der etwas biedere Japaner - ich komme mit dem engeren Stringspacing viel besser zurecht (mit Greif- und Schlaghand) .... und ich kann jetzt jederzeit ohne großes Nachdenken vom Vierer auf den Fünfer und zurück wechseln ...

 

[Herxemer Bassman]

An alle 6er-Spieler: welche Musik/Stil spielt ihr damit? Kann sich doch eigentlich nur im weitesten Jazz-Bereich bewegen (solieren, Akkorde spielen, etc.). Für den „normalen“ Rock/Pop/Cover ist ein sechser doch eher überdimensioniert, oder

 

[Herxemer Bassman]

Haben i. d. R. 4er und 5er des gleichen Modells auch das gleiche Stringspacing?

 

[Ray Mahogany]

Wenn es schnell oder kompliziert wird, nehme ich lieber den Vierer ... da fühle ich mich sicher, kann quasi "blind" spielen ....

Einfach mehr auf dem 5er üben, lohnt sich!

 

[cwegy]

Haben i. d. R. 4er und 5er des gleichen Modells auch das gleiche Stringspacing?

Nein, 5er ist häufig etwas enger. Beim Umstieg vom 5er Stingray auf Preci oder Jazz Bass merke ich das nur kurz, beim direkten Umstieg von meinem BBG5s mit weiterem Saitenabstand merke ich es aber genauso. Es greift und zupft sich halt beim 5er etwas anders, stellt aber kein Problem dar.

 

[cwegy]

Einfach mehr auf dem 5er üben, lohnt sich!

Gerade was das Dämpfen betrifft. Und wenn das erstamla sauber funktioniert, geht die Sonne auf

 

[Metalfist]

Haben i. d. R. 4er und 5er des gleichen Modells auch das gleiche Stringspacing?

Nein, im Normalfall nicht.
Meist schmäler.
Wenige Anbieter von der Stange bieten extrabreites Stringspacing (Warwick Broadneck).

Ich habe einen tollen 5-Saiter (G&L L2500 Tribute), aber trotzdem fühle ich mich auf 4Saitern deutlich freier im Handling und nehme ihn meist nur wenn es notwendig ist (aushelfen bei Cover-Partie, Blattspiel mit Tuba-Noten die noch tiefer gehen,...etc ).

Ob überdimensioniert oder nicht, dass sehe ich nicht tragisch.
Natürlich wirkt wahrscheinlich an einem Anfänger, der holprige Achteln runterklopft ein Sechssaiter ein wenig seltsam.

Allerdings braucht man für Jazz und Solieren auch keinen >5Saiter, siehe Vic Wooten, Marcus Miller, Stanley Clark, Mark King,...

 

[Realdeal]

und ich kann jetzt jederzeit ohne großes Nachdenken vom Vierer auf den Fünfer und zurück wechseln ...

Ich nicht. Tue mir da schwer.

 

[Gast74883]

Ich nicht. Tue mir da schwer.

Ich auch nicht... fühl mich dann wie ein blutiger Anfänger.

 

[Mudskipper]

und ich kann jetzt jederzeit ohne großes Nachdenken vom Vierer auf den Fünfer und zurück wechseln ...

Ich auch nicht... fühl mich dann wie ein blutiger Anfänger.

Ich nicht. Tue mir da schwer.

Ich frage mich manchmal ob das eine Gewöhnungs oder Spieltyp-Sache ist.
Ich habe mich schnell auf 5ern wohl gefühlt und mag da auch eher ein engeres als weites Stringspacing. Es ist eher nicht meins wenn der Hals zu flach/dünn im Profil ist, wobei ich das beim 5er eher toleriere als beim 4er.
Fanned Frets vor allem über 35 Zoll sind das pure Grauen für mich, bekomme aber auch meine Finger nicht besonders weit auseinander, sind meine tatzigen Hände einfach nicht für geschaffen. Eher die Will Lee Flosse als die Jaco-Spinne .

 

[Realdeal]

Ja, ich glaube mein altes Hirn macht da nicht mit. Wenn ich dann ein paar Tage 5er gespielt hab, krieg ich auf dem 4 Saiter Probleme. Ich bin einfach ein Gewohnheitstier in der Hinsicht.

 

[Ray Mahogany]

Ja, ich glaube mein altes Hirn macht da nicht mit. Wenn ich dann ein paar Tage 5er gespielt hab, krieg ich auf dem 4 Saiter Probleme. Ich bin einfach ein Gewohnheitstier in der Hinsicht.

Deshalb über ich alle Songs auf 4 und 5-Saiter, um bei Sessions nicht auf den einen oder anderen Bass für bestimmte Songs angewiesen sein zu müssen.
So fällt mir der Umstieg auch während des Programms nicht mehr schwer.
Demnächst kommt noch mein erster Shortscale (Ray) dazu, bin gespannt, wie das wird

 

[Gast74883]

Demnächst kommt noch mein erster Shortscale (Ray) dazu

Sehr spannendes Teil!
Wenn ich mir vorstelle, einen flitzigen Shortscale gepaart mit dem ultra attack von einem Ray... könnte durchaus auch etwas für mich sein!

 

[TomW]

Einfach mehr auf dem 5er üben, lohnt sich!

klar, aber ich habe mehrheitlich Viersaiter - und dann vergesse ich am Ende, wie man auf 4 Saiten spielt

Ich frage mich manchmal ob das eine Gewöhnungs oder Spieltyp-Sache ist.

in meinem Fall "Spieltyp" .... ich bin ja dadurch auf den Fünfer zurückgekommen, weil wir in der Rockband ein paar Songs für den Sänger transponiert haben .... d.h., ich habe dann genau die selben Läufe gespielt wie zuvor auf dem Viersaiter - nur eben von einer anderen Startposition aus ... da musste ich gar nicht großartig nachdenken, welche Noten jetzt auf der B-Saite sind ... .

 

[Ray Mahogany]

klar, aber ich habe mehrheitlich Viersaiter - und dann vergesse ich am Ende, wie man auf 4 Saiten spielt

Um das zu vermeiden, übe ich alle Songs, wie schon gesagt, auf 5, wie auch auf vier Saiten
Ich habe derzeit drei Fünfsaiter und vier Viersaiter.

 

[cellkirk74]

Weshalb ich mir jetzt noch einen zulege um flexibler zu sein.

ich hab einen abzugeben....